Wen soll man bloß wählen?

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Armin_Maurer
schrieb am 25.09.2009, 18:29 Uhr (am 25.09.2009, 18:41 Uhr geändert).
Liest man den hilfreichen Beitrag „Bundestagswahlen 2009: Wie stehen die Parteien zu den Siebenbürger Sachsen?“ wird schnell deutlich:

Dass die CSU/CDU sich als einzige klar und umfassend zu den Siebenbürger Sachsen diesseits und jenseits der kleptophilen Zone bekennt und unsere Interessen als integrierte Bundesbürger gleichermaßen fördern will, wie die Durchsetzung unserer Menschenrechte in Rumänien.

Dass die SPD sich zumeist ganz allgemein auf die Gesetzeslage für „Menschen mit Migrationshintergrund“ in der BRD beruft und uns gemeinsam mit anderen Osteuropäern einen besseren Zugang zur deutschen Kultur ermöglichen will.

Die FDP verspricht uns so viel Sicherheit und Versicherungen, wie sie sicher sein kann, uns nicht gewähren zu müssen, da ihr politisches Gewicht um einiges geringer ist, als ihr Selbstbewusstsein. Dennoch: umfassend-joviale Bekenntnisse zu uns Siebenbürger Sachsen.

Die Grünen wollen für uns ebenfalls nur das Beste, aber ähnlich der SPD, in einer „zeitgemäßen Form“, gesamtgesellschaftlich und multikulturell, mit gebührender Distanz zu den Vertriebenenverbänden und überhaupt im Bewusstsein einer gewissen Soxendämmerung („... solange die Gemeinschaft als nationale Minderheit besteht“).

Die Linke macht nicht viel Federlesens mit uns: Wenn wir uns weiterhin anmaßen, uns als etwas Besonderes innerhalb der übrigen Asylantengemeinschaft zu verstehen, haben wir eben die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Und was Rumänien betrifft: Menschrechte hin, Menschrechte her, – einem ehemaligen sozialistischen Bruderstaat darf man keineswegs in die Zügel fallen, nur um die Interessen einer deutschen Minderheit geltend zu machen!

So sieht es aus. Einige schmieren uns Honig um den Mund, von anderen bekommen wir eine Ohrfeige geschmiert. Wir Wähler aber dürfen uns entscheiden, ob und in welchem Maße wir der Wahlurne als Honigtopf trauen wollen, denn für die Watsche können sich vermutlich die Wenigsten erwärmen.
BijouBrigitte
schrieb am 25.09.2009, 19:10 Uhr
Ich denke, die Gretchenfrage ist die: gibt es eine Gratwanderung zwischen einer politischen Einstellung auf der (doch schmalen, manche würden sagen: rückwärtsgewandten) ethnozentrierten Basis des Soxentums und einer politisch-ideologischen Stellungnahme, die gesamtgesellschaftliche Wertevorstellungen berücksichtigt/in den Vorgergrund stellt. D.h. gehen wir am Sonntag primär als Sachsen oder primär als Bundesdeutsche mit sächsischem Hintergrund wählen?
Anchen
schrieb am 25.09.2009, 19:29 Uhr


BijouBrigitte schrieb:.. einer politisch-ideologischen Stellungnahme, die gesamtgesellschaftliche Wertevorstellungen berücksichtigt/in den Vorgergrund stellt.

Jetzt machst du es aber wirklich kompliziert ! Wo ist die Partei, die dieses erfüllen will ?
BijouBrigitte
schrieb am 25.09.2009, 19:41 Uhr
Ja, da hast du mich erwischt. Gute Frage, wohl kaum zu beantworten. Doch meine Frage bleibt dennoch gültig: gehen wir am Sonntag primär als Sachsen oder primär als Bundesdeutsche mit sächsischem Hintergrund wählen?
Bijou
joyflight
schrieb am 25.09.2009, 20:23 Uhr (am 25.09.2009, 20:24 Uhr geändert).
Erstellt am 25.09.2009, 19:29 Uhr• BijouBrigitte schrieb:
"... einer politisch-ideologischen Stellungnahme, die gesamtgesellschaftliche Wertevorstellungen berücksichtigt/in den Vorgergrund stellt.
... Wo ist die Partei, die dieses erfüllen will ? "

1. Alle Parteien haben politisch-ideologische Stellungnahmen in ihren Programmen.
Darauf kommts aber nicht an, sondern:
a) dass es die richtigen Stellungnahmen sind und nochmehr
b) dass man der Partei vertrauen kann, mehr als nur Statements und Wahlversprecher zu machen, sondern nach der Wahl auch Taten folgen lassen die halbwegs dazu passen

2. gesamtgesellschaftliche Wertevorstellungen vertreten per Definition die Volksparteien

BijouBrigitte Erstellt am 25.09.2009, 19:41 Uhr•
"...gehen wir am Sonntag primär als Sachsen oder primär als Bundesdeutsche mit sächsischem Hintergrund wählen?
Bijou "

Es geht hier tatsächlich primär um Bundespolitik. Das andere Gremium heisst "Forum der Deutschen" und ist anderswo.
Die Statements der Parteien, inwiefern wir von ihnen "sächsische Politik in Bananenrepublik" zu erwarten haben, ist oben ziemlich genau aufgeführt, mehr braucht man kaum hineinzuinterpretieren oder rauszuzeln zu wollen. Es lassen sich alle Details dem genau unterordnen, nur halt mit wesentlich geringerer Priorität als aktuelle Al-Quaida und Afghanistan-Probleme.

Sollte ich mich irren, würde ich mich um Details von Relevanz an dieser Stelle freuen.

3. Allgemein
Es kann jede Partei mit jedem Parteiprogramm und Wahlversprecher werben, wichtig ist "was hinten rauskommt" nämlich wie dämlich, unfähig oder bescheuert setzen es die jeweiligen Personen an der Spitze um (oder vermasseln es).
Bestes Beispiel: ein FDP-Wirtschaftsminister in Bayern, der bisher rein wirtschaftlich nur Bockmist gebaut hat, und das in einem Jahr Herrschaft (ok, davon unter "Supervision" die letzten Monate, aber immerhin: von einer Wirtschaftspartei braucht man nicht per se erwarten, dass sie was von Wirtschaft versteht - es gibt immer Einzelpersonen, die es vermasseln können)


Insofern: viel Glück dem lustigen Wähler - und macht euch trotzdem auf Überraschungen gefasst!
;)


joker
schrieb am 25.09.2009, 21:12 Uhr (am 25.09.2009, 21:13 Uhr geändert).
http://klarmachen-zum-aendern.de/wahlprogramm

wählt die Piraten wenn Euch Eure Freiheit etwas wert ist... und ihr nicht ausspioniert werden wollt wie früher...

http://www.piratenpartei.de/navigation/politik/unsere-ziele
Joachim
schrieb am 25.09.2009, 21:35 Uhr
Nur für die die glauben, das die Linken nur aus Kommunisten und ehemaligen Stasileuten bestehe. In der Linken sind Leute die bei der Stasi im Gefängnis saßen. Vielleicht sind die ja masochistisch veranlagt ?
Und die ganzen Trittbrettfahrer und Profiteure die während der DDR in der Partei waren um für sich Vorteile zu ergattern, sind nach der Wende sicher nicht wieder in die Nachfolgepartei eingetreten. Man will sich ja verbessern und strebt nach höherem und noch mehr Vorteilen. Da hatte die PDS doch gar nichts mehr zu bieten. Wo konnte man da am besten und schnellsten Karrieree machen? Bei der CDU !
Übrigens, einer der höchsten Richter des Bundesgerichtshofes ist jetzt, da er in Pension geht in die Partei die Linke eingetreten. Begründung: "In diesem Staat läuft etwas verkehrt, da sollte etwas geändert werden".
Das sollte einen Nachdenklich machen !
Gruß
Joachim
Armin_Maurer
schrieb am 25.09.2009, 22:50 Uhr (am 25.09.2009, 22:53 Uhr geändert).
Diese Piratenpartei ist sehr charmant gemacht. Hübsch durchgestylt, da lässt sich kaum etwas dran aussetzen. Aus Verlegenheit wäre ich noch vor ein paar Jahren dafür empfänglich gewesen, inzwischen weiß ich jedoch, dass es recht unangenehm sein kann, wenn man sich drei Jahre lang (ein Jahr beträgt in meinen Augen die „Probezeit“ für im Amt bestätigte Politiker) Vorwürfe macht, weil man eine Partei mitgewählt hat, gegen deren Entscheidungen man im Alltag ankämpfen muss.

Das wird mir hoffentlich nicht nochmals geschehen, dass ich mich von markigen Sprüchen, Armani-Anzügen und schwarz gefärbten Haaren täuschen lasse (ohne dass mir die Mimikry damals aufgefallen wäre); - es sollte jedenfalls lange dauern, bis der auch von mir gewählte schwere Junge abgewählt wurde, einen besser bezahlten Job in Russland erhielt und von unseren Bildschirmen verschwand.

Diese Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ können fatal sein. Ich wünschte, unsere Mitmenschen hätten alle ein für sie wichtiges Anliegen, das für sie dermaßen essentiell wäre, dass sie sich nicht damit abfinden könnten, hinter’s Licht geführt zu werden.

Bei mir war es das Thema „Restitution in Rumänien“ (zugegeben: relativ trivial gegenüber Dingen wie „Klimakatastrophe“, „Weltwirtschaftskrise“, „Atomkraft“ und was der weltbewegenden Erscheinungen noch mehr sind, dafür aber eben persönlicher), welches mich ein wenig hellsichtiger, oder erfahrener, machte. Anfangs wollte ich ihm keinen so hohen Stellenwert einräumen. Aber je mehr ich merkte, wie hoch die Mauern sind, die von vielen Politikern (auch bundesdeutschen und „europäischen“) dagegen errichtet werden und wie geschickt sie sich selbst dahinter verbargen, desto wütender wurde ich über die doppelte Moral einzelner Volksvertreter und ihrer Parteien.

Letztlich waren es sehr wenige, die sich der berechtigten Klagen gegen die Korruption in unserem Heimatland annahmen. Und zwar nicht nur, um uns Siebenbürger Sachsen zu gefallen, sondern aus Prinzip und aus Treue zu ihren rechtsstaatlichen Überzeugungen im übrigen auch für die Sache unserer entrechteten rumänischen oder ungarischen Konfiskationsopfer in Rumänien eintretend. Durch Reden im Europäischen Parlament, durch diplomatischen Druck auf die Politiker in Bukarest, durch Hinweise auf die Menschenrechtsverletzungen.

Interessanterweise handelte es sich bei diesen engagierten Parlamentariern fast nur um Politiker einer großen deutschen Volkspartei, die ich vorher infolge eines offenbar fehlgeleiteten und für meine Interessen sehr kontraproduktiven Instinktes niemals gewählt hätte.

Ich will keinem aufschwatzen, eine bestimmte Partei zu wählen. Nicht jeder verfolgt Restitutionsinteressen, manch einer steht diesem Thema kritisch oder auch ablehnend gegenüber. Hier dient es nur als ein Beispiel. Was ich aber jedem Wähler und unserer Gesellschaft als ganzer wünsche, ist ein „Hauptanliegen“ für die nächsten vier Jahre zu haben, das in seiner gegenwärtigen Situation für ihn persönlich wichtig ist und an welchem er bereits erkannt hat, dass eine („seine“) Partei es mit dieser Sache ebenso ernst meint. Diese Partei möge er (möge sie) dann wählen.
Anchen
schrieb am 25.09.2009, 23:23 Uhr
BijouBrigitte: Das Eine schließt doch das Andere nicht aus. "Wir" wählen und jeder wählt, individuell.
Schreiber
schrieb am 26.09.2009, 00:38 Uhr (am 26.09.2009, 00:51 Uhr geändert).
Mit der Erststimme wählt man den Direktkandidaten, dem man am ehesten vertraut. Ich wähle niemanden mit der Erststimme.

Mit der Zweitstimme gibt es für mich nur eine Empfehlung:

Ein Siebenbürger Sachse für uns in den Bundestag!

Die Gründe hat er in der Siebenbürgischen Zeitung klar dargelegt. Mich überzeugen sie. Daher wähle ich (und jede/r der meint, wir könnten einen Vertreter im Bundestag gut brauchen) in Bayern mit der Zweitstimme für unsere eigene Vertretung (Liste 1 Christlich-Soziale Union).

PS. Mit der Erststimme niemanden zu wählen hilft uns vielleicht sogar strategisch weiter: je weniger Direktmandate (Erststimme) gewonnen werden, desto mehr Mandate bleiben für die Kandidaten auf der Liste (Zweitstimme) übrig. Damit vielleicht für uns

Viel Erfolg wünsche ich.
Georg Schnell
schrieb am 26.09.2009, 02:07 Uhr (am 26.09.2009, 02:08 Uhr geändert).
getkiss
schrieb am 26.09.2009, 08:50 Uhr (am 26.09.2009, 08:51 Uhr geändert).
@Schreiber:
"Mit der Erststimme wählt man den Direktkandidaten, dem man am ehesten vertraut. Ich wähle niemanden mit der Erststimme.

Mit der Zweitstimme gibt es für mich nur eine Empfehlung:

Ein Siebenbürger Sachse für uns in den Bundestag!"

Wie lautet nur der alte Spruch:
"Und Sie wissen nicht was Sie tun"
Diesmal gibt es mehr Gründe für einen Großbuchstaben.
Der Schreiber meint, mit der Erststimme wählt man den Kandidaten dem man vertraut. So soll es sein. Ohne eine Empfehlung abzugeben.
Dann kommt der Schreiber zum Schluss, Er wählt niemanden mit der Erststimme.
Im Umkehrschluss zu seiner vorherigen Aussage, heißt dies, Er vertraut KEINEM so sehr, daß er dem seine Erststimme geben würde. Das wiederum bedeutet, AUCH der einzige Siebenbürger Kandidat hat das nicht. Sein Vertrauen.

@Schreiber:
"Die Gründe hat er in der Siebenbürgischen Zeitung klar dargelegt. Mich überzeugen sie. Daher wähle ich (und jede/r der meint, wir könnten einen Vertreter im Bundestag gut brauchen) in Bayern mit der Zweitstimme für unsere eigene Vertretung (Liste 1 Christlich-Soziale Union)."

Jetzt kam es schon dicker. Der Schreiber ist von den Gründen seines Kandidaten überzeugt. Er würde ihn ja auch wahrscheinlich mit der Erststimme Wählen. Er VERTRAUT zwar KEINEM (hat wahrscheinlich dies verloren!) aber ist mit dem Kopf "Überzeugt". Da sein Kandidat aber nur IN EINEM ODER KEINEM Wahlkreis kandidiert/kann (keine Ahnung, mir geht´s ja nicht für oder gegen DEN) aber AUF DER LISTE steht, kommt Schreiber zum schlauen Schluss: Wählt die LISTE...,Ob Schreiber von den Zielen der Liste überzeugt ist,sagt er uns nicht. ER EMPFIEHLT, ER BEEINFLUSST DIE WAHL.

@Schreiber:
"PS. Mit der Erststimme niemanden zu wählen hilft uns vielleicht sogar strategisch weiter: je weniger Direktmandate (Erststimme) gewonnen werden, desto mehr Mandate bleiben für die Kandidaten auf der Liste (Zweitstimme) übrig. Damit vielleicht für uns."

Jetzt wird Herr Schreiber Stratege.
Er beschreibt seine Taktik, bzw. seine Strategie. Er möchte, die Wähler sollten mit der Erststimme die Kandidaten der Liste - für die er mit der Zweitstimme zu wählen empfiehlt - NICHT wählen.
Und vergisst dabei, das die Direktkandidaten die gewählt wurden, AUF JEDEN FALL GEWÄHLT SIND, auch wenn dadurch der Bundestag mehr Abgeordnete hätte. DURCH die so genannten ÜBERHANGMANDATE. (Eine veraltete Regelung des Wahlgesetzes, jetzt noch gültig, weil das Verfassungsgericht in seiner Güte, der Regierung Zeit bis nach der Wahl ließ, lach).
Auch wenn eventuell weniger Listenkandidaten in den Bundestag kommen, würden insgesamt MEHR Kandidaten der Liste "sowieso" in den Bundestag gewählt.

Das Resultat: Schreibers Kandidat kommt vielleicht aus dem aussichtslosen Platz (32?,oder was?) in den Bundestag.
Der wurde auf der LISTE DER PARTEI gewählt. Und wird MIT DER PARTEI DORT ABSTIMMEN, nicht mit "uns" - WIR haben nach der Abstimmung ja nix mehr zu sagen. Für Schreibers Kandidatwürde aber ein Abstimmen im Bundestag GEGEN die Partei auch für ihn bedeuten. DAS WAR`S. In die NÄCHSTE LISTE komm ich nie mehr. So Blöd bin ich doch auch nicht, DIESE RENTE ist sicher!

Abgesehen davon das die Wahlbeeinflussung der Bürger laut Gesetz unzulässig ist, ist dieser Vorschlag Schreibers also auch eine Empfehlung, die möglicherweise uns schadet. Warum? Weil angenommen. DIE PARTEI WÜRDE den Empfehlungen des Schreiberkandidaten FOLGEN, der Wähler aber den Empfehlungen Schreibers, würde die Partei weniger abgeordnete haben, die PARTEI WÄRE WENIGER DURCHSETZUNGSSTARK, Ergo, könnte die Vorstellungen des Schreiberkandidaten NICHT VERWIRKLICHEN.

So einfach ist das. Darum:

GEHEN SIE WÄHLEN!
GEBEN SIE DIE ERSTSTIMME AB, und zwar dem Kandidaten DEM SIE VERTRAUEN. Und wenn Sie keinem Vertrauen, machen sie was Ihnen am besten gefällt.
GEBEN SIE DIE ZWEITSTIMME AB, der Partei, der Sie am besten Vertrauen, wenn überhaupt, bzw. machen sie was Ihnen gefällt.
EINMAL IN 4 JAHREN HABEN SIE EINFLUSS!

(Im Rest der Zeit gucken Sie zu, ob es Ihnen Passt oder nicht, denn ich glaube nicht, irgend eine Partei wird die MACHT, den EINFLUSS und die damit verbundenen ANNEHMLICHKEITEN zu Ihren Gunsten abgeben...).

So einfach ist das komplizierte Wahlsystem.....

BijouBrigitte
schrieb am 26.09.2009, 09:06 Uhr
@ Anchen: "Das Eine schließt doch das Andere nicht aus. "Wir" wählen und jeder wählt, individuell"
Bist du dir da nicht zu sicher? Kann es nicht sein, dass dein "siebenbürgisches" Herz, dem irgendwelche Angelegenheiten wichtig sind, dich in die eine Richtung, doch dein "bundesdeutsches" Herz in die andere Richtung zieht? Z.B. um ein krasses Beispiel zu konstruieren: du meinst, dass das Soxentum von der CDU/CSU am meisten für sich erhoffen kann. Daher wäre eine starke CDU/CSU wichtig. Doch zugleich bist von der Richtigkeit des Atomausstiegs überzeugt und willst die Grünen wählen, auch aus sonstigen ökologischen etc. Gründen. Ich finde, diesen Widerstreit der Affinitäten gibt es schon. Und ich wollte darüber eine Debatte anstoßen.
Bijou
Schreiber
schrieb am 26.09.2009, 09:26 Uhr (am 26.09.2009, 09:31 Uhr geändert).
@ Getkiss:

Lieber Getkiss, Du hast unser Wahlsystem entweder nicht verstanden oder Dich nicht gut informiert. Der Kandidat, dem ich vertraue, ist Listenkanidat und KEIN Direktkandidat. Ich kann ihn daher mit der Erststimme gar nicht wählen (niemand kann das). Hätte er einen eigenen Wahlkreis und wäre somit Direktkandidat, würde ich natürlich jedem empfehlen, ihn dort zu wählen. So kann man ihn persönlich gar nicht wählen, weil das bei der Bundestagswahl nicht möglich ist. Man kann nur die Zweitstimme für die Liste abgebene, auf der er nominiert wurde.

Und zu meiner (private) Meinung, niemandem die Erststimme zu geben: bei der Bundestagswahl entscheidet zuerst NUR die Zweitstimme, wieviele Mandate eine Partei im Bundestag bekommt, also wie dort die Verhältnisse sind. Die Erststimme sorgt nur dafür, dass aus dem mit der Zweitstimme bestimmten Mandatskontingent die "direkt gewählten Mandate" abgezogen werden und nur der Rest für die Kandidaten auf der Liste übrig bleiben.

Werden (mit der Erststimme) mehr Kandidaten gewählt, als nach der Zweitstimmenzahl Mandate zustehen, so bekommen diese Direktkandidaten "Überhangmadate" (die Mehrheitsverältnisse verschieben sich) und von der Liste (wo unser Kandidat drauf steht) kommt kein einziger Kandidat hinein.

So einfach ist das.

Daher auch - nach dem hier gefragt wurde - meine private Wahlempfehlung. Mit Wahlbeeinflussung hat das gar nichts zu tun. Man sollte keine Wörter bemühen, wenn man deren Bedeutung nicht kennt.

Also nochmals: viel Erfolg am Sonntag.
WL
schrieb am 26.09.2009, 09:28 Uhr
Es gehört zur Strategie mancher Leute Andere schlecht zu reden um von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Joyflight scheint sich solchen Leute anzuschließen, etwas behaupten ohne es zu belegen.

Das Bundesverfassungsgericht hat die Überhangmandate als solche gar nicht beanstandet, problematisch ist das jetzige Auszählungsverfahren in welchem unter Umständen ein negatives Stimmengewicht auftreten kann. Diejenigen die jahrelang von den Überhangsmandaten profitiert haben schreien nun am lautesten.

Schreibers Strategie würde zur Neuauflage einer rot/schwarzen Koalition führen. Wer mit der Zweitstimme CDU oder CSU wählt hilft der SPD in die Regierung.

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