Zukunft und Perspektiven der Deutschen Minderheit in Rumänien

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ifpeppi
schrieb am 02.12.2009, 16:13 Uhr (am 02.12.2009, 18:15 Uhr geändert).
... etwas leicht off topic, aber dennoch ein Stück "aktuelles Rumänien", vielleicht interessant für manche Rückwanderungsgedanken ;-))

Artikel hier:
Link

Wer gestern die Doku verpasst hat, kann sie HIER verfolgen!

Vizionare placutá...
seberg
schrieb am 02.12.2009, 16:29 Uhr
@Lavinia, wer rettet deine Seele!? Du hörst es: du wirst vom Satan geritten in deinen Verführungskünsten!! Es wird ein schlimmes Ende nehmen mit Dir!
(Wie übrigens mit uns allen! )

Apropos @hms: Sie haben sich noch gar nicht geäußert zu der „Schändung“ durch den Bronzeplattenklau am Heldendenkmal des rumänischen Soldaten am Angerplatz (Piata Unirii) von Kronstadt. Immerhin liegt dieses Denkmal am Weg zu der Ersten Rumänischen Schule im Kronstädter Schei-Vierte, dem sich die Diebe damit offenbar immer mehr annähern und damit dem von Ihnen phantasierten Metallplattenklau dort – vorausgestzt natürlich es gehe den Dieben um Metallklau!
pavel_chinezul
schrieb am 02.12.2009, 16:36 Uhr (am 02.12.2009, 16:38 Uhr geändert).
Hallo User@HMS,

ich bin beim lesen ihrer bisherigen Kommentare sehr oft der gleichen Meinung wie Sie, jedoch habe ich gegenüber der folgenden Aussage eine andere Meinung, zumindest in der Art meiner Interpretation ihrer Worte. Falls ich sie nur falsch interpretiert haben sollte, können sie mich ruhig korrigieren. Sie schrieben:

"...Schon die Wahl Hermannstadts zur Kulturhauptstadt Europas 2007 war eng mit dem Beitrittswunsch Rumäniens verbunden, und die wenigsten Menschen in Rumänien machen sich bewusst, wie entscheidend dieses Faktum war: Das Image Rumäniens in Westeuropa war dermaßen schlecht, dass die Werbewirkung von Hermannstadt nicht hoch genug gewürdigt werden kann..."

Ich habe ihrem Text entnommen, dass die Wahl Hermannstadts, es Hermannstadt selber zu verdanken sei, dass es die Wahl gewonnen hat. So viel ich weis (aus den Medien) ist nicht Hermannstadt selber zur Kulturhauptstadt Europas 2007 gewählt worden, sondern wurde mitberücksichtigt, weil sie die Partnerstadt Luxemburgs ist und ihre MITKANDIDATUR abgegeben hat. Ich bin mir nicht sicher ob eine alleinige Kandidatur Hermannstadts die Juroren so tief beeindruckt hätte, dass sie Hermannstadt (und damit indirekt Rumänien) dafür auserwählt hätten. Mal davon abgesehen, dass bei solchen Großereignissen auch immer eine finanzielle Komponente mit im Spiel ist, denn die Juroren wollen eine gesicherte finanzielle Basis sehen, die ich bei aller Liebe zu Hermannstadt, im Falle Rumäniens nicht sehen konnte. Ich finde Luxemburgs Offenheit Hermannstadt mit ins Boot zu nehmen als sehr selbstlos und wirklich partnerschaftlich.

Mit dem zweiten Teil ihrer zitierten Passage bin ich vollkommen ihrer Meinung. Obwohl eine Mituserin anderer Meinung war, es gab und gibt leider immer noch (oder wieder) ein sehr schlechtes Bild von Rumänien in Westeuropa. Leider haben, die von mir schon öfters kritisierten plakativen Anzeigen und Aussagen in den Medien mehr zum Image eines Landes beigetragen, als seriös recherchierte Artikel. Heute ist alles sehr schnelllebig geworden und ein 3 bis 4 DIN A4 Seiten Artikel wird gerne übersehen und dafür ein 4 bis 5 Zeiler a la Bild in dem nicht mehr stehen kann als z.B.: "Wieder ist eine Rumänenbanden in eine Filialen der X-Bank nachts eingebrochen und....." Wenn man heute in Deutschland eine Umfrage zu Rumänien starten würde, wären Begriffe wie Diebesbanden, Bettler, Korruption, Ceausescu, Dracula usw. anstatt Donaudelta, Wehrkirchen, Klöstern der Moldau, Calusari, Schwarzmeerküste usw. an der Tagesordnung.

So sehr es schön war, dass Hermannstadt Kulturhauptstadt 2007 war und ein so tolles Bild für das Land abgeliefert hat, umso trauriger finde ich es, dass wieder eher die negativen Seiten das Bild eines Landes im Ausland prägen.


Hallo User@pedimed

In einer Sache würde ich ihnen widersprechen. Ich meine Spok ist schon hier, nur Kirk fehlt noch.
Lavinia
schrieb am 02.12.2009, 16:43 Uhr (am 02.12.2009, 16:50 Uhr geändert).
@hms
"Sie scheinen zu ahnen, worum es wirklich geht."
Richtig.

Und ich kann auch nicht verhehlen, dass es mich keineswegs verwundert, dass Sie die Beantwortung der Fragen, die sich allesamt aus Ihren Ausführungen ergaben, nicht beantworten.
Sie werden verstehen, dass ich auf einige der von Ihnen angesprochenen Punkte nur mit einer gewissen Distanz reagierten konnte und sie nicht wirklich ernst nehmen konnte. Dass Sie das als Überheblichkeit auslegen oder mir gar unterstellen, ich würde „im Namen einer unumstößlichen Wahrheit“ agieren, oder „für eine eingebildete Gruppe“ kämpfen wird durch keine meiner Fragen oder Kommentare gedeckt, so dass ich Ihre weiteren Ausführungen als Ablenkungsmanöver interpretieren muss, die wahrscheinlich auf die gleiche Angst zurückzuführen sind, die Sie schon mal in Verbindung mit dem Kommentar ansprachen und es dem User unterstellten...
Ganz abgesehen davon ist mir ein solcher Gedanke auch sonst völlig fremd. Im Gegenteil: Ich kann Ihnen keineswegs in den Gedanken folgen, dass eine Volk, eine VolksGruppe (!) ihre „Stärken und Schwächen“ hat. Worauf begründen Sie eine solche Aussage?
Um dann am Beispiel Hermannstadts auf die „Stärke“ des Bürgermeisters zu schwenken. Die Stärke also nicht des „Volkes“, sondern des Individuums. Und da muss ich Ihnen Recht geben. Auch wenn ich mir gleichzeitig gewünscht hätte, dass Sie die Gründe für seine ‚Stärke‘ offenbaren und nicht lapidar auf ein diffuses „Vertrauen“ abstellen. Gerade in der Politik. Gerade im Falle von Herrn Johannis.
(hms:„Das geht aber nur, wenn Vertrauen zwischen den Gruppen herrscht. In so einem vertrauensvollen Zusammenleben profitieren alle Gruppen voneinander.“)
Ihre andere Aussage :“Mir liegt das Thema aus eigenem Interesse am Herzen, und deshalb kann ich nur versuchen, mit überzeugenden Argumenten Mitstreiter dafür zu gewinnen.“ könnte ich nachvollzieheh, hätten Sie sich selbst ernst genommen und diese auch geliefert…



Lavinia
schrieb am 02.12.2009, 17:53 Uhr
hms: "Das Beispiel Hermannstadt hatte ich angeführt, weil dort die „Stärke“ des Bürgermeisters Johannis von allen geachtet wird, und die Stadt von allen Sibieni/Hermannstädtern als ihre Stadt angesehen wird." Hierzu:

www.youtube.com/watch?v=TJPq0KN0YYQ&feature=related

hms: "Dort sind auch die Gebäude die den Sachsen zurückgegeben wurden, Hermannstädter Gebäude, und nicht per se Sächsische."
???
"Wenn dieses Klima auch in Kronstadt hergestellt werden könnte, würden sich die Kronstädter mir allem in Ihrer Stadt identifizieren, und der Vandalismus hätte keine Chance – davon bin ich überzeugt." sagt hms im Anschluss.

seberg, hier hast du die Antwort, warum in Kronstadt sich Metalldiebe an rumänische Denkmäler vergreifen...die unkommentiert bleiben müssen, weil sich das Vertrauen noch nicht etabliert hat. Und das hat sich noch nicht etabliert, weil es noch keinen starken Johannis in Kronstadt gibt. Und weil die Gebäude noch nicht zurückgegeben wurden.

PS: seberg, meinst du, dass mein Seelenheil jetzt ganz futsch ist?
pavel_chinezul
schrieb am 02.12.2009, 20:45 Uhr (am 02.12.2009, 20:47 Uhr geändert).
Wieso denn diese Furcht auf einmal, in einer atheistischen Welt gibt es doch keinen Teufel der einem sein Seelenheil gefährdet. Also keine Bange, es ist nur ein Gerücht.
burduz
schrieb am 04.12.2009, 10:49 Uhr (am 04.12.2009, 11:02 Uhr geändert).
Nur eine kurze Info zu den Dieben in Kronstadt. Ich kenne Herrn Oltean (Verwalter des Museums der ersten rumänischen Schule) schon seit mehreren Jahren. In den letzten 5 Jahren wurde im Museum und in seiner Privatwohnung (die sich im benachbarten Hof befindet) schon 12 Mal eingebrochen. Dabei wurden auch sehr wertvolle Gegenstände aus dem Museum gestohlen, nach denen bis heute noch gesucht wird.

Dieses nur als Ergänzung zu dem Thema.

getkiss
schrieb am 04.12.2009, 11:04 Uhr
Eine gute Ergänzung!
Es wird bezeugt, in welchem Zustand die Rechtslage ist.
In Kronstadt wird mit Waffengewalt Geld erbeutet, u.s.w.
Die Polizei scheint sich nur noch mit Falschparkern zu beschäftigen. Die "guten Sitten" aus Westen kommen ja schnell hinüber. Und umgekehrt. So ist´s halt in einer schrankenloser Welt...
siebenschläfer
schrieb am 04.12.2009, 19:40 Uhr
@rhe-al: Danke für den Link.
Meine Frage: Kann man dieses Buch irgendwo kaufen oder bestellen?
Anchen
schrieb am 04.12.2009, 22:18 Uhr
Schliesse mich der Frage von siebenschläfer an, komme nächste Woche leider nicht wirklich nach Hermannstadt *mein Learjet hat ne Panne* um ein Exemplar abzuholen.

Vielleicht ist eine Online Bestellung der Arbeit möglich ?
rhe-al
schrieb am 04.12.2009, 22:57 Uhr
Hallo Anchen, hallo siebenschläfer,

ich weiß auch nicht wo man diesen Band 4 auftreiben kann, vielleicht nutzt aber eine Anfrage beim Verlag was.

http://www.technomedia.ro
Anchen
schrieb am 04.12.2009, 23:27 Uhr
Klar, rhe-al, das ist eine gute Idee, danke ! :)
getkiss
schrieb am 06.12.2009, 10:11 Uhr
Zu dem Thema passt die Außstellung in München:"Stilleben nach dem Exodus", mit Photo´s der leise zerfallenden Kirchenburgen, von Jacobi.

Im Vorfeld, eröffnete gestern Abend, in der Johannis-Kirche der Jugendbachchor aus Kronstadt, die musikalische Umrahmung.
Ein sorgfältig vom Dirigenten Steffen Schlandt zusammengestelltes Repertoire, illustriert musikalisch das Advents- und weihnachtliche Gefühl der verschiedenen Konfessionen angehörigen Völkerschaften Siebenbürgens.

(Für mich ist es ein Ereigniss, wenn Weihnachtsmusik aus der Feder des ehemaligen Parteisekretärs des Klausenburger Konservatoriums, Tudor Jarda, erklingt.
Ein Ereigniss das zum Nachdenken anregt. In den 70-er Jahren, als meine Frau in Klausenburg "FF" weiter studierte, wurde Sie noch vom selben als "Agent Federal" bezeichnet. Sinneswandel? Ob Herr Jarda weiss, was er damals angerichtet hat? Dies nur als Klammer.)

Die ausgezeichnete Vokal-Ausbildung der kameralen Gruppe ist im Gesamten Klangbild zu erkennen. Meisterlich geführt von Steffen Schlandt, dessen Dirigat fast zwingend auf die Sänger einwirkt, mit den feinsten Einsätzen und der klaren Betonung von Crescendi/Decrescendi. Manchmal meint man, die Orgel in den Akkorden zu hören.
Da wird exemplarisch illustriert, was Musiktradition in einer Kronstädter Familie bewirken kann.
Der Großvater, der nach Bickerich (nur) für kurze Zeit die Kirchenmusik der Scharzen Kirche leiten durfte, der Vater, Eckardt Schlandt, ein Organist der seiner Zeit in mehreren Städten Europas konzertierte und der in diesem Klima aufgewachsene Steffen. Elfi hatte das Privileg, bei Ihrer Vorbereitung vom Großvater Steffens unterstützt zu werden, wir sangen beide im Chor unter Eckardts Leitung.
Da kam der katholische Schwabe, der ich bin, das erste mal zum engeren Kontakt mit (nicht nur) evangelischer Kirchenmusik erster Sahne wie Bach´s Passionen, wir sangen auch das (katholische) Requiem Mozarts...

Vielen Dank auch an die Leitung und Professoren der Musik-Hochschule in Kronstadt, für die ausgezeichnete Ausbidung der Sänger und mein persönlicher Gruß an
Frau Dragulin, eine Lehrerin die Jugendlichen die Seele der Musik beibringen kann.

Der Chor tritt auch heute und Morgen Abend noch in München auf.
Für jeden Musik-Liebhaber eine Empfehlung: Bitte nicht versäumen. Ein Chor-Abend, erste Sahne!
hms
schrieb am 06.12.2009, 23:49 Uhr (am 07.12.2009, 20:16 Uhr geändert).
@ burduz:
Vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich finde ihn hilfreich, um die Fokussierung auf ein von mir nur am Rande erwähnte Beobachtung hoffentlich zu beenden.

Bei meiner Beobachtung habe ich nur den kleinen Ausschnitt wahrgenommen, der sich mir darbot und habe mich auf die deutsche Minderheit beschränkt, die hier Thema ist.

Mit meiner Formulierung, die Mehrheitsbevölkerung würde sich bei Straftaten an ihren Monumenten so was nicht gefallen lassen, sich lauter und vehementer zu Wort melden, mag meiner Hoffnung geschuldet sein.

Ich finde es nicht weniger empörend, wenn diese Taten auch bei den Rumänen einfach als etwas „Normales“ hingenommen werden. In Rumänien wird sich nichts zum Positiven wenden, wenn diese Gleichgültigkeit nicht überwunden wird.

Denn wenn man die Straftaten im Öffentlichen Raum schulterzuckend übergeht und als etwas „Normales“ hinnimmt, dann wird sich keine Rechtssicherheit einstellen.

Es wird auch kein Druck erzeugt, der dazu führen würde, die öffentlich Bediensteten (die Polizei z.B.) besser zu bezahlen, damit sie Ihrer Aufgabe besser nachgehen können.
(Danke auch für Ihren Hinweis, getkiss)

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