Vom Frühling beseelt, jeden Tag aufs Neue

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Kurt Binder
schrieb am 06.10.2022, 07:24 Uhr
Bis vor kurzem jedoch:

Der Herbst beginnt, das Wetter spinnt,
es regnet stet und unentwegt,
der Wind bläst kalt – so ist es halt
im Augenblick: Matsch in Aspik.
Kurt Binder
schrieb am 16.10.2022, 09:35 Uhr
Er bleibt im Trend ganz konsequent -
der Himmel grau, die Stimmung flau.
Doch’s wird der Wein nur köstlich sein
zur Gaumenwonne – mit viel Sonne!
Kurt Binder
schrieb am 22.10.2022, 06:56 Uhr
Recht zögerlich, so entwickelt sich
im Plan der Natur der Herbst heuer nur.
Wach auf, und erober dein Image, Oktober,
in Gold u.s.w. – denn das stimmt uns heiter!
Kurt Binder
schrieb am 27.10.2022, 08:42 Uhr
Spitzentanz am Morgen

Es war erstaunlich, mit welcher Sicherheit und Eleganz sie ihren graziösen Tanz auf den Spitzen zelebrierte. Ich war fasziniert, auch von ihrer ätherisch wirkenden Erscheinung, und verfolgte mit Bewunderung ihre morgendliche Vorführung.
Ihre langsamen Bewegungen schienen kalkuliert und sparsam bemessen zu sein, und obwohl sie sich bis zum Überkippen nach allen Seiten neigte, richtete sie sich immer wieder auf, verweilte kurz und drehte sich auf der Stelle langsam um ihre Achse. Als ein plötzlicher Windstoß ihre schlanke Gestalt umzuwerfen drohte, warf sie ihre Arme in die Höhe, balanzierte sich aus, und tanzte unbeirrt weiter.
Gebannt versuchte ich zu erkennen, aus welchem Ballett ihre professionell anmutende Darbietung wohl stammen mag. Erst glaubte ich Elemente aus „Coppelia“ wahrzunehmen, dann aber auch aus „Schwanensee“, und als sie sich selbst umarmte, war „Romeo und Julia“ deutlich erkennbar. Und die ganze Zeit über hatte sie ausschließlich auf den Spitzen getanzt!
Eine heftige Windböe bereitete dem Zauber ein jähes Ende. Die zierliche, weiße Wolke über den Tannenspitzen wurde zerrissen und davongeweht. In der Ferne schien sie sich noch einmal umzudrehen,, und ich vermeinte, kurz vor ihrem Verschwinden ihre Stimme hauchen zu hören:
„Diesen Tanz habe ich dir gewidmet. Ich hoffe, dass er dir gefallen hat!“
Kurt Binder
schrieb am 31.10.2022, 07:23 Uhr
Erleuchtung

Ich lud das Licht zum Kaffee ein -
es zögert’ erst, dann trat es ein,
und breitete geschwind sich aus,
und trieb das Dunkel aus dem Haus.

Dann plauderten wir ungehemmt,
was uns bewegt, was uns verklemmt,
und was uns so im Dasein fehle -
denn auch das Licht hat eine Seele.

Und alsbald ging mir auf, erst schlicht,
dann sehr ergreifend manches Licht,
und schmerzhaft wurde es mir klar,
wie trüb mein Blick ins Leben war.

Vom blinden Usus früh befangen,
hat meine Irrfahrt angefangen.
Ich huldigte den falschen Werten,
die wir wie Abgötter verehrten.

Und langsam wurde mir gewahr,
wie anders doch das Leben war,
als es bis heute mich gedeuchtet -
ich fühlt’ mich mehr und mehr erleuchtet.

Wir plauderten bis Abends spät –
mein Gott, wie schnell die Zeit vergeht.
Dann sprachs: “Machs gut - ich muss jetzt gehn!“
“Schlaf gut, mein Licht – auf Wiedersehn!“

Tarimona
schrieb am 04.11.2022, 22:13 Uhr
Ach Kurt, wenn an deine Zeilen liest, blüht einem das Herz auf.

Kein Gedicht, einfach ein paar Gedankengänge zu ... was wäre.. ja, stellt es euch vor. Frühling im Herzen..

Stell dir vor

Stell dir vor, stell dir einfach vor, wie es wäre. Wie es wäre wenn du liebst.
Nicht was, nicht wen, einfach nur liebst. Und dann ist dieser Mensch, dieser Mensch, der hasst, der lügt, der hetzt.
Dieser Mensch, dessen Hass gespeist wird von Selbstzweifeln, Minderwertigkeitskomplexen und sich gegen jene richtet, die er als minderwertig ansieht.
Stell dir vor, stell dir einfach vor, wie es wäre. Wie es wäre, wenn genau dieser Mensch vor dir steht.
Wenn der Hass aus seinen Augen blitzt und aus deinen ein sanftes Licht der Liebe.
Stell dir vor, stell dir einfach vor, wie es wäre.
Du breitest die Arme aus und schenkst ihm ein warmes Mäntelchen aus Liebe. Würde es den Hass ersticke?

Stell dir vor, stell dir einfach vor, das täte es!

Kurt Binder
schrieb am 10.11.2022, 13:28 Uhr
Ein ebenso lebendig dargestelltes, als auch überzeugendes Plädoyer für die Liebe in uns, liebe Tarimona, die allerdings von jedem einzelnen erst unter dem oft vordergründigen Hass entdeckt und hervorgeholt werden muss!
Suggestiv, Dein beschwörender Apell, uns diese schier unvorstellbare Wandlung erstmal – vorzustellen: Liebe entwaffnet Hass!


Weite

Es leuchtete ein Stern -
mein Stern;
aus der eisigen Tiefe des Alls
durchbrach sein Licht
das Dunkel dieser Herbstnacht -
und es fand zu mir,
drang frühlinghaft wärmend
in meine offene Seele -
und verbannte den Winter.

Verharre noch, mein Stern –
nie war die Unendlichkeit
so nah, so vertraut,
einnehmend –
befreiend.
Kurt Binder
schrieb am 22.11.2022, 18:31 Uhr
Der dritte Frühling

Er kam in Wellen,
überflutete mich,
drang in mein zagendes Gemüt,
rüttelte mich auf -
kraftvoll, überzeugend
verbannte er meine Zweifel.

Mein Blick schweifte –
und ich erkannte staunend:
Die Sonne strahlte schöner denn je,
Regen, Sturmwinde peitschten
die Fluren und Wälder,
Hagel hämmerte auf die Saaten -
und ich spürte den ewigen Puls der Natur,
die wir so oft durchwanderten,
ihren Atem atmeten,
in Ehrfurcht ihrer Stimmen lauschend -
und ich hörte den Ruf unsrer aller Mutter:
„Du lebst – nimm es wahr, genieße es!“

Befreit lachte ich ins dräuende Dunkel,
und siehe - die Dämmerung ward Licht;
jauchzend öffnete sich meine Seele
dem Heute, das wie Gestern ist -
das auch mein Morgen sein wird.

So frage ich dich, mein Leben:
“Was ist Vergänglichkeit?“
Kurt Binder
schrieb am 01.12.2022, 09:27 Uhr
Spätherbst

Ein Blatt fällt zu Boden,
ein zweites, drittes ...
rostbraun, gelb,
gilbend flatten sie herab,
vom Wind verwirbelt,
wie schüchterne Vorboten
des Winterschlafs,
dem sich wiederholenden
Geschehen in der Natur
stumm ergeben -
diesem ewigen Kreislauf,
in welchem Endgültigkeit
gegenstandslos ist!
Kurt Binder
schrieb am 06.12.2022, 06:29 Uhr
Von Tradition beseelt,
im Heute – verfehlt!

Santa

Ohje, mein lieber Nikolaus –
du heißt ja heute Santa Claus,
in filmischer verbaler Sause
bekannt sogar als - Santa Clause!

Mit Wehmut denk ich an die Zeiten,
als an der Kett’ an deiner Seiten
mit finstrer Miene, abgetakelt,
der bitterböse Krampus wackelt’.

Heut Santet alles durcheinander -
das Santa Baby tanzt selbander
mit Santa Hausfreund eng, doch züchtig,
wiewohl sie beide – Santa süchtig!

Um zu erhöh’n die Einschaltquote,
schuf’s Fernsehn gar den – Santa Pfote!
Und so ist leider, doch vollkommen
der Nikolaus – auf den Hund gekommen!


P.S. Kein Scherz – Die Filme ‚Santa Baby’ und ‚Santa Pfote’ waren tatsächlich am Donnerstag, den 1.12. auf Super RTL, bzw. Disney Channel zu sehen!
Kurt Binder
schrieb am 16.12.2022, 18:06 Uhr
Mayday!

Hallo, liebe Freunde, ich sag es gleich am Anfang: “Dies ist ausnahmsweise wirklich kein Scherz!!“
Kann mir jemand schreiben, wie man täglich einen Teelöffel Kurkuma (eisenhaltig) hinunterkriegt, und trotzdem überlebt?? Man soll es angeblich mit etwas mischen können, was die natürlichste Reaktion des Magens auf solche Leckerbissen verhindert!
Mir fehlt bereits soviel Eisen im Körper, dass ich bald abhebe. Wäre unheimlich dankbar für eine baldige Antwort!

Euer Kurt, vom Frühlimg beseelt
Kurt Binder
schrieb am 26.12.2022, 13:40 Uhr
Bei diesem Frühlingswetter wird wahrhaftig die ganze Kreativität beseelt!


„La Donna e mobile” -
im Automobile …


Es lag in der Natur des wackeren Mannes,
zu sagen: „Lass mich ran – ich kann es!“,
im Gegensatz zu unsren braven Frauen,
die schüchtern meinten; „Ich muss doch erstmal schauen!“

Doch dann begann nach neuestem Gebote,
die Hatz nach sogenannter ‚Frauenquote’,
und diese ward, als sich der Trend erhärtet,
mit fifty-fifty als korrekt bewertet!

So sah’n die Männer langsam sich beengt,
beziehungsweis’ von ihrem Thron verdrängt,
und manchem scheints auch heut nicht ganz geheuer -
die zärtlich weiche Frauenhand - am Steuer?

Denn diese Händchen sind - so mag Mann denken,
zum Streicheln da, und nicht zum Wagenlenken!
Doch hier muss ich entschieden widersprechen,
und eine Lanze für die Damen brechen:

Im alten Rom, im Circus Maximus,
war Wagenrennen eine harte Nuss.
Der Speedy-Superman in der Quadriga,
aus der Latino-Macho-Helden-Liga,
versuchte, meist mit ziemlich fiesen Mitteln,
die Konkurrenten dauernd abzuschütteln,
die, so wie er in mörderischen Touren,
wie nicht gescheit immer im Kreise fuhren!

Wobei sie sich bemühten, um zu siegen,
vier Hottehüs bloß in den Griff zu kriegen -
wo heut, von blonder Frauenhand gehändigt,
im ‚Handumdrehn’– 400 cool gebändigt!



Und läufts auch anders, als der Mann gewohnt,
beim Zeus - die Frauenquot’ hat sich gelohnt,
und wer dies heut noch immer nicht kann fassen,
sollt’ sich sofort - eFRAUzipieren lassen!
Kurt Binder
schrieb am 30.12.2022, 07:39 Uhr
Die Anekdote zum Jahreswechsel

Asterix und Obelix streifen gerade eben durch den verschneiten Wald, auf der Suche nach ein paar Wildschweinen für das Sylwesternahl. Da fragt Obelix:
“Du Asterix, sag mal - wieso bist du eigentlich immer so gescheit?“
“Ja, weißt du, Obelix – ich lese täglich die neuesten Beiträge im Forum der Siebenbürgischen Zeitung!“

Dazu kann ich nur sagen:
“Teutates erhalte dir die Gewohnheit, lieber Asterix!“

Unsren Lesern wünsche ich, in Kurts-Form gesagt, in jeder Hinsicht ein besseres
Neues Jahr 2023!
Den „Guten Rutsch“ erspare ich euch; bei Glatteis wäre das kein gutes Omen!

Prosit Neujahr!
Kurt Binder
schrieb am 05.01.2023, 10:00 Uhr
Traumtanz

Im Winde die Botschaft
hehre Kunde der Götter
von Sehnsucht getragen
von Hoffnung gestärkt
in Liebe gehüllt
erreiche sie unser aller Herzen

Noch zart wie die Morgenröte
erstrahle sie der Sonne gleich
und kehre erleuchtend ein
in das Gewissen des Ostens
wo Frieden sich in Illusion verkehrt
Nimrod
schrieb am 05.01.2023, 11:31 Uhr
Lieber Kurt Binder,
gewaltiger Wortverkünder,
trotz hohem Alter,
vieler Foren treuer Gestalter,
die Leser sind alle erpicht,
auf Ihr nächstes Gedicht.

Doch leider ist auch dieses Jahr,
nur sehr klein die Leserschar
nicht viele nehmen die Worte wahr.
Das ist schade wie ich find,
viele Worte, gesprochen in den Wind
Trotz vieler Gedanken von großer Schläue
Perlen, geworfen vor die - so wie es in der Bibel steht.

Doch nicht bei allen ist es so,
mich machen Ihre Reime froh,
hat es doch auch dazu geführt,
auch mich zum Dichten inspiriert,
drum bleiben Sie trotz hohem Alter,
noch lang ein guter Wortverwalter.

Viele Grüße Nimrod

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