Der Allzweckmensch
Da hatte also ein Mensch wie du und ich eines Morgens eine umwerfende, alles revolutionierende Idee – nein nein, ich meine nicht die Legalisierung einer gewissen grünen stern-fächerförmigen Pflanze, mit benebelnden Auswirkungen auf unsre ohnehin verwirrten Vorstellungen vom Soll und Haben – oh nein, wirklich nicht! Was ich meine, erreicht gewiss mühelos unser aller Verständnis!
Dieser Mensch sprang alsi von seiner Federkern-Matratze in die Luft, und rief:
“Heureka!“ Der wegen Ruhestörung alarmierte Polizist erklärte ihm, dass er, wenn er etwas gefunden habe, es sofort im Fundbüro abgeben müsse! Der Mensch erklärte dem bemühten Ordnungshüter, dass das, was Archimedes und er gefunden habe, nicht in ein Fundbüro gehöre, sondern der ganzen Menschheit zugute gekommen sei, bzw. zugutekommen werde! Und der Mensch meinte folgendes:
Es wäre überaus sinnvoll, jeden Menschen in allen Berufen auszubilden! Und das sollte vom UniFög (Universelles Förderungsgesetz) gefördert werden! Das würde ihm, und somit uns allen im weiteren Leben viel Zeit, Ärger und Geld ersparen!
Nehmen wir z. B. einen ganz normalen entzündeten Blindarm, bzw. Appendix. Sein Besitzer müsste erst um einen Termin beim Arzt bitten, und bei einer Krankenkasse versichert sein. Erst dann wird er mit der Salvare unter dem schauerlichen Heulen des Martinhorns abgeholt, das sich bemüht, mittels der harmonischen Teufelsquart dem sich unter Schmerzen windenden Menschen seine Windungen eleganter ablaufen zu lassen. Erst nachdem dann im Krankenhaus ein Blinddarm-Dompteur denselbigen ektomiert hat, kann sich der Mensch seiner sogenannten Rekonvaleszenz mit ohne Martinshorn hingeben.
Ein Allzwckmensch jedoch wird nur müde grinsen, wenn sich sein Blindarm errötend bemerkbar macht. Er würde sich einfach selbst narkotisieren – und den frechen Appendix eigenhändig herauskiewern!
Oder nehmen wir mal an, ein AZwM möchte liebend gern die Serenade von Toselli hören. Dann geht er einfach ins Konzert - und spielt sie sich selbst vor!
Oder es überfällt in plötzlich ein Heißhunger nach Bertramsuppe. Nun, dann geht er einfach ins Restaurant – und kocht sie sich selbt.
Oder er will einen Boxkampf sehen. Ja, dann stellt er sich einfach vor den Spiegel – und schlägt sech selbst k.o.
Oder ...
Oder ... ja, es gäbe unzählige „Oders“ - doch wir haben verstanden, was uns die zahlreichen Archimedesse unsrer Welt sagen wollen, oder?
Unser Mensch hat somit, auf Deutsch gesagt – das werbungsträchtige „Do it yourself-Prinzip“ entdeckt!
Leider aber hat die ganze Chose einen Haken: Die Ausbildung zum AZwM, also in absolut allen Berufen dauert – 60 Jahre! Und somit wäre der Mensch unmittelbar nach seiner Poly-Ausbildung – längst in Rente - wäre das nicht wunderbar?
Der Neo-Archimedes wurde zum ideologischen Volkshelden gekürt.
Sein Denkmal steht in einer Stadt, die nicht genannt werden will.
Sein Name wurde in die Annalen der Sonderlinge mit „Unknow“ eingetragen.
Quergereimt - Quatsch mit Würze
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Thinking chair*
Ein schüchterner Versuch, das neue Genre “Edel-Quatsch“ aus der Taufe zu heben:
Meinen Denksessel habe ich mir ‚zem Nodinken’ zugelegt! Nachdem der Verkäufer im Denksesselgeschäft von mir die künftige Bestimmung eines solchen ins Auge gefassten Wundermöbels mit entsprechend wissendem Gesichtsausdruck zur Kenntnis genommen hatte, deutete er auf den am nächsten stehenden Fauteuil, und versicherte, dass dieses Unikat auch Antworten auf die kniffligsten Fragen im Handumdrehen suggerieren könne! Als ihm die Skepsis in meinem Gesicht beinahe umhaute, sagte er heranlassned:
“Na, dann setzen Sie sich mal drauf, Mann!“ Kaum hatte der Mann die Sitzfläche mit seinem entsprechenden, den Sitzfächen aller Arten zugedachten Körperteil berührt, fragte der Verkäufer:
“Wieviel ist zwei mal zwei?“, und drehte seine Hand um. Dummerweise antwortete ich wie aus dem Revolver geschossen:
“Natürlich vier!“
“Da sehen Sie’s – hab ich zu viel versprochen?“ Da musste ich ihm Recht geben – und kaufte das, seinem Ruf entsperend ziemlich teure Sitzutensil. Da es kein Verfallsdatum hatte, schien mir der Preis wie geschenkt.
Zu Hause eingetroffen, setzte ich mich sofort hinein, um nachzudenken. Nach einer halben Stunde fiel mir auf, dass ich nicht wusste, worüber ich eigentlich nachdachte. Also bescloss ich, erstmal nachzudenken, worüber ich nachdenken solle!
Nach diesem Eignungstest wurde der gepolsterte Ideenspender unter dem begeisterten Beifall aller Möbel im Zimmer als vollwertiges Requisit akzeptiert.
Ob ich für die Preisgabe der Adresse des Thinking chair-Geschäfts Coockies erheben soll – muss ich noch nachdenken!
*) Hierbei trage ich dem Bedenken Rechnung, dass ich im Falle eines deutschen Titels zumindest als Anachronist geächtet werden könnte!
Ein schüchterner Versuch, das neue Genre “Edel-Quatsch“ aus der Taufe zu heben:
Meinen Denksessel habe ich mir ‚zem Nodinken’ zugelegt! Nachdem der Verkäufer im Denksesselgeschäft von mir die künftige Bestimmung eines solchen ins Auge gefassten Wundermöbels mit entsprechend wissendem Gesichtsausdruck zur Kenntnis genommen hatte, deutete er auf den am nächsten stehenden Fauteuil, und versicherte, dass dieses Unikat auch Antworten auf die kniffligsten Fragen im Handumdrehen suggerieren könne! Als ihm die Skepsis in meinem Gesicht beinahe umhaute, sagte er heranlassned:
“Na, dann setzen Sie sich mal drauf, Mann!“ Kaum hatte der Mann die Sitzfläche mit seinem entsprechenden, den Sitzfächen aller Arten zugedachten Körperteil berührt, fragte der Verkäufer:
“Wieviel ist zwei mal zwei?“, und drehte seine Hand um. Dummerweise antwortete ich wie aus dem Revolver geschossen:
“Natürlich vier!“
“Da sehen Sie’s – hab ich zu viel versprochen?“ Da musste ich ihm Recht geben – und kaufte das, seinem Ruf entsperend ziemlich teure Sitzutensil. Da es kein Verfallsdatum hatte, schien mir der Preis wie geschenkt.
Zu Hause eingetroffen, setzte ich mich sofort hinein, um nachzudenken. Nach einer halben Stunde fiel mir auf, dass ich nicht wusste, worüber ich eigentlich nachdachte. Also bescloss ich, erstmal nachzudenken, worüber ich nachdenken solle!
Nach diesem Eignungstest wurde der gepolsterte Ideenspender unter dem begeisterten Beifall aller Möbel im Zimmer als vollwertiges Requisit akzeptiert.
Ob ich für die Preisgabe der Adresse des Thinking chair-Geschäfts Coockies erheben soll – muss ich noch nachdenken!
*) Hierbei trage ich dem Bedenken Rechnung, dass ich im Falle eines deutschen Titels zumindest als Anachronist geächtet werden könnte!
Eine pech-rabenschwarze Geschichte
Hans Huckebein, der Unglücksrabe flog mit seiner Gattin Rabunzel zu Besuch zu seiner Schwiegermutter Rabioli nach Italien. Rein zufällig stand tief unter ihnen ein großes, mit rabenschwarzem Pech gefülltes Schwimmbecken, das Rabunzel sehr beunruhigte. Also bat sie ihren Gatten:
“Würdest du bitte mal nachsehen, was dort in dem Becken drin ist? Und – nasch bitte nicht davon!“ Er nickte mit dem Schnabel, stürzte im Stürzflug hinunter, und da er sich von Frauen grundsätzlich nichts sagen ließ, bohrte er seinen Schnabel genüsslich in die zähe, schwarze Tunke. Wie zu erwarten war, pickte er sofort fest, flatterte hin und her, verklebte mehr und mehr, bis er mit einem letzten protestierenden Krächzen darin versank.
Rabunzel ließ zu seiner Rettung zwar nicht ihre Haare herunter; sie ließ aber doch zur Erinnerung an die zwei Monate relativen Ehelebens, allerdings auch von der Not gedrungen aus ihrem gefiederten Heck ein Souvenir hinunterklatschen.
Na ja – eigentlich war ihr Hans ja doch nur ein Rabenvater, und genau genommen war er ja an den Folgen seines Ungehorsams von dannen gesunken. Also zuckte sie die Achseln, krächzte teilnahmslos: “Pech gehabt!“, und flog heim – zu den Räbchen in ihrem Nest.
Sollte euch hier irgendetwas bekannt vorgekommen sein, so ist das, wie gesagt – reiner Zufall! Der ist nämlich für alle schrägen Geschichten die unabdingbare Voraussetzung, oder - wie der Lateiner sagt, die „conditio sine qua non“ ;-))) !
Hans Huckebein, der Unglücksrabe flog mit seiner Gattin Rabunzel zu Besuch zu seiner Schwiegermutter Rabioli nach Italien. Rein zufällig stand tief unter ihnen ein großes, mit rabenschwarzem Pech gefülltes Schwimmbecken, das Rabunzel sehr beunruhigte. Also bat sie ihren Gatten:
“Würdest du bitte mal nachsehen, was dort in dem Becken drin ist? Und – nasch bitte nicht davon!“ Er nickte mit dem Schnabel, stürzte im Stürzflug hinunter, und da er sich von Frauen grundsätzlich nichts sagen ließ, bohrte er seinen Schnabel genüsslich in die zähe, schwarze Tunke. Wie zu erwarten war, pickte er sofort fest, flatterte hin und her, verklebte mehr und mehr, bis er mit einem letzten protestierenden Krächzen darin versank.
Rabunzel ließ zu seiner Rettung zwar nicht ihre Haare herunter; sie ließ aber doch zur Erinnerung an die zwei Monate relativen Ehelebens, allerdings auch von der Not gedrungen aus ihrem gefiederten Heck ein Souvenir hinunterklatschen.
Na ja – eigentlich war ihr Hans ja doch nur ein Rabenvater, und genau genommen war er ja an den Folgen seines Ungehorsams von dannen gesunken. Also zuckte sie die Achseln, krächzte teilnahmslos: “Pech gehabt!“, und flog heim – zu den Räbchen in ihrem Nest.
Sollte euch hier irgendetwas bekannt vorgekommen sein, so ist das, wie gesagt – reiner Zufall! Der ist nämlich für alle schrägen Geschichten die unabdingbare Voraussetzung, oder - wie der Lateiner sagt, die „conditio sine qua non“ ;-))) !
Mensch Quatsch ...
„Komm, lieber Quatsch, und mache
die Herzen wieder grün,
und lass zu jeder Sache
ein leises Schmunzeln blühn!“
Sei gegrüßt, lieber Quatsch -
willkommen im Soxen-Forum,
wo Spass und Ernst
in kreativer Harmonie
und wohlgestalten Zeilen
die lesenden Augen
nötigen zum Verweilen!
Du bist der Ballaststoff,
der den zähen Brei
staubtrock’ner Fakten
durch die wundgeschürften Rillen
unsrer Hirne lotst,
ihn leichtverdaulich -
ja, bekömmlich macht,
bis sogar der Tierische Ernst
über sich selbst lacht!
Ob quergereimt, mit oder ohne Würze,
ob nackt, oder in Marotten-Sauce -
jedoch jeden Tag aufs Neue
vom Frühling beseelt -
oder auch mal als Splitter
wäre nicht verfehlt.
So bleib uns - und dir selbst treu,
bis auch der letzte Missmut
aus den Katakomben
unsrer Seel’n, entfleucht -
und uns der Quatsch
als oberstes Gebot
des jeden Tages deucht!
Bleib weiter so, lieber Quatsch,
sei, wie du immer warst:
Bissig, provokant, kitzelnd -
egal wie, aber - sei!
„Komm, lieber Quatsch, und mache
die Herzen wieder grün,
und lass zu jeder Sache
ein leises Schmunzeln blühn!“
Sei gegrüßt, lieber Quatsch -
willkommen im Soxen-Forum,
wo Spass und Ernst
in kreativer Harmonie
und wohlgestalten Zeilen
die lesenden Augen
nötigen zum Verweilen!
Du bist der Ballaststoff,
der den zähen Brei
staubtrock’ner Fakten
durch die wundgeschürften Rillen
unsrer Hirne lotst,
ihn leichtverdaulich -
ja, bekömmlich macht,
bis sogar der Tierische Ernst
über sich selbst lacht!
Ob quergereimt, mit oder ohne Würze,
ob nackt, oder in Marotten-Sauce -
jedoch jeden Tag aufs Neue
vom Frühling beseelt -
oder auch mal als Splitter
wäre nicht verfehlt.
So bleib uns - und dir selbst treu,
bis auch der letzte Missmut
aus den Katakomben
unsrer Seel’n, entfleucht -
und uns der Quatsch
als oberstes Gebot
des jeden Tages deucht!
Bleib weiter so, lieber Quatsch,
sei, wie du immer warst:
Bissig, provokant, kitzelnd -
egal wie, aber - sei!
Motto:
Quatsch am Morgen killt Kummer und Sorgen
Das Problem Teil 1
Herr Strapinsky erwachte mitten in der Nacht, stieg aus dem Bett, und ging unruhig im dubkeln Zimmer auf und ab. Er war sich noch nicht ganz sicher, aber er fühlte es ganz deutlich , dass er - ein Problem hatte! Und das strapazierte ihn weit über die Grenzen menschlicher Strapazierverträglichkeit hinaus!
Herr Strapinsky ist Bürgermeister eines kleinen Dorfes mittlerer Größe, mit dem üppigen Namen Groß-Landenberg. Und da sich ein kleines Dorf trotz aller Hoheiten, die ihm als territoriale, soziale und wirschaftliche Einheit zugestanden wurden, nicht allzu viele prominente Mit-Experimentierer leisten konnte, hatte er so gut wie alle leiteneden, koordinativen, juristischen und überhaupten Funktionen einfach in sich selbst vereint. So ist es ja, bitteschön,wirklich kein Wunder, wenn er sich gelegentlich, mal so zur Abwechsung und um bescheiden dem Vorwurf der Vollkommenheit vorzubeugen, den Luxus leistete, sich auch mal ein Problem zuzulegen!
Und wie das in einem kleinen Dorf (mittlerer Größe) üblich war, trat sofort der lockere Mundfunk gewissenhaft in Aktion, und in kürzester Zeit krähten es auch die Hähne von den Misthaufen, dass der Bürgermeister ein Problem habe!
Die ersten Reaktionen kamen wie gewöhnlich von der Presse. Im Nu standen die Reporter der diversen Zeitungen, Tageblätter und Zeitschriften Schlange vor seiner Haustür, und trugen alle, wie aus einem Mund DIE Frage vor, für die ein Reporter in spe mindestens zwei Semester studieren muss:
„Und – wie fühlt man sich so, wenn man ein Problem hat?“ Der Vorteil dieser strapazierenden Frage lag in diesem Fall darin, dass Herr Strapinsky sie – ebenfalls im Chor, nur einmal beantworten musste, nämlich:
“Bescheiden!“
Herr Strapinsky bot also diesen Sturmwellen tapfer seine hohe Denkerstirn, schupste auch mal unter dem Einsatz seiner geballten Rechten, und harmonisch begleitet von gewissen Empfehlungen ein übereifriges Fragezeichen auf den Asphalt hinaus.
Teil 2 heute Abend zwischen 18:30 und 19 Uhr
Quatsch am Morgen killt Kummer und Sorgen
Das Problem Teil 1
Herr Strapinsky erwachte mitten in der Nacht, stieg aus dem Bett, und ging unruhig im dubkeln Zimmer auf und ab. Er war sich noch nicht ganz sicher, aber er fühlte es ganz deutlich , dass er - ein Problem hatte! Und das strapazierte ihn weit über die Grenzen menschlicher Strapazierverträglichkeit hinaus!
Herr Strapinsky ist Bürgermeister eines kleinen Dorfes mittlerer Größe, mit dem üppigen Namen Groß-Landenberg. Und da sich ein kleines Dorf trotz aller Hoheiten, die ihm als territoriale, soziale und wirschaftliche Einheit zugestanden wurden, nicht allzu viele prominente Mit-Experimentierer leisten konnte, hatte er so gut wie alle leiteneden, koordinativen, juristischen und überhaupten Funktionen einfach in sich selbst vereint. So ist es ja, bitteschön,wirklich kein Wunder, wenn er sich gelegentlich, mal so zur Abwechsung und um bescheiden dem Vorwurf der Vollkommenheit vorzubeugen, den Luxus leistete, sich auch mal ein Problem zuzulegen!
Und wie das in einem kleinen Dorf (mittlerer Größe) üblich war, trat sofort der lockere Mundfunk gewissenhaft in Aktion, und in kürzester Zeit krähten es auch die Hähne von den Misthaufen, dass der Bürgermeister ein Problem habe!
Die ersten Reaktionen kamen wie gewöhnlich von der Presse. Im Nu standen die Reporter der diversen Zeitungen, Tageblätter und Zeitschriften Schlange vor seiner Haustür, und trugen alle, wie aus einem Mund DIE Frage vor, für die ein Reporter in spe mindestens zwei Semester studieren muss:
„Und – wie fühlt man sich so, wenn man ein Problem hat?“ Der Vorteil dieser strapazierenden Frage lag in diesem Fall darin, dass Herr Strapinsky sie – ebenfalls im Chor, nur einmal beantworten musste, nämlich:
“Bescheiden!“
Herr Strapinsky bot also diesen Sturmwellen tapfer seine hohe Denkerstirn, schupste auch mal unter dem Einsatz seiner geballten Rechten, und harmonisch begleitet von gewissen Empfehlungen ein übereifriges Fragezeichen auf den Asphalt hinaus.
Teil 2 heute Abend zwischen 18:30 und 19 Uhr
Motto:
Quatsch am Abend ist lecker und labend
Das Problem Teil 2
Die Reporter an der Haustür aber waren leider nur die Spitze des Eisbergs, bzw. die Vorhut einer, ab sofort bedrohlichen Streitmacht von ‚Problemlösern’ sämtlicher, weltweit existierender Probleme. Und da die Bilokation in diesem kleinen Dorf mittlerer Größe noch nicht bekannt war, musste Herr Strapinsky eine Hilfskräftin einstellen, die dreimal täglich den Briefkasten leeren musste, der vollgestopft war mit Werbeprospekten von/für Partnervermittlungen, Detektivbüros, Versandapotheken, Staubsaugerangebote, Kammerjäger, 3-Sterne-Pizzabäckern – sodann erste Hilfe bei Darmverschlingung, Verstopfungen aller Arten, kurzsichtigen Hühneraugen – und als Dauerbehandlung die bewährten Blindarm-Massagen, Angebote von allen nur möglichen Sekten, wobei die russischen, roten Krimsekte den größten Anklang fanden, und dann sogar kühne Potenz-Prophezeiungen!
Hier musste der Bürgermeister trotz seines Problems dennoch schmunzeln, denn er war nebenberuflich ein charmanter Witwentröster, mit dem hierzu erforderlichen Mindest-Schlag. Doch in keinem dieser selbstlosen Angebote war die Lösung seines Problem zu finden. Von einer letzten Hoffnung beseelt, wurde spontan eine TV-Sendung gegründet: „Bürgermeister sucht Frau“ mit der notwendigen Ergänzungsklausel „Unabhängig von Schuhgröße, Fußballclub, Discounter und konfessioneller Zuflucht!“, welche mehrmals täglich (und nachts) mit Wiederholung ausgestrahlt wurde. Hierzu hatte Strapinsky vorsorglich eigenhändig noch hinzugefügt: „Mit Verfallsdatum und Rückgaberecht!“
Doch hatte in diesem wirren Strudel der Geschehnisse die Stunde der Wahrheit längst geschlagen! Herr Strapinsky konnte ja überhaupt keines der Angebote zur Lösung seines Problems ins Auge fassen - weil er sein Problem inzwischen total vergessen hatte!
Und so begann die Hexenjagd von Neuem, allerdings diemal auf einer höheren, teils spekulativ-philosophischen Ebene, wel es zu jenem Zeitpunkt noch keinerlei Institutionen gab, welche Ersatzprobleme für verschüttgegangene Probleme anboten!
Kopf hoch, Strapinsky – wir drücken Dir die Daumen!
Quatsch am Abend ist lecker und labend
Das Problem Teil 2
Die Reporter an der Haustür aber waren leider nur die Spitze des Eisbergs, bzw. die Vorhut einer, ab sofort bedrohlichen Streitmacht von ‚Problemlösern’ sämtlicher, weltweit existierender Probleme. Und da die Bilokation in diesem kleinen Dorf mittlerer Größe noch nicht bekannt war, musste Herr Strapinsky eine Hilfskräftin einstellen, die dreimal täglich den Briefkasten leeren musste, der vollgestopft war mit Werbeprospekten von/für Partnervermittlungen, Detektivbüros, Versandapotheken, Staubsaugerangebote, Kammerjäger, 3-Sterne-Pizzabäckern – sodann erste Hilfe bei Darmverschlingung, Verstopfungen aller Arten, kurzsichtigen Hühneraugen – und als Dauerbehandlung die bewährten Blindarm-Massagen, Angebote von allen nur möglichen Sekten, wobei die russischen, roten Krimsekte den größten Anklang fanden, und dann sogar kühne Potenz-Prophezeiungen!
Hier musste der Bürgermeister trotz seines Problems dennoch schmunzeln, denn er war nebenberuflich ein charmanter Witwentröster, mit dem hierzu erforderlichen Mindest-Schlag. Doch in keinem dieser selbstlosen Angebote war die Lösung seines Problem zu finden. Von einer letzten Hoffnung beseelt, wurde spontan eine TV-Sendung gegründet: „Bürgermeister sucht Frau“ mit der notwendigen Ergänzungsklausel „Unabhängig von Schuhgröße, Fußballclub, Discounter und konfessioneller Zuflucht!“, welche mehrmals täglich (und nachts) mit Wiederholung ausgestrahlt wurde. Hierzu hatte Strapinsky vorsorglich eigenhändig noch hinzugefügt: „Mit Verfallsdatum und Rückgaberecht!“
Doch hatte in diesem wirren Strudel der Geschehnisse die Stunde der Wahrheit längst geschlagen! Herr Strapinsky konnte ja überhaupt keines der Angebote zur Lösung seines Problems ins Auge fassen - weil er sein Problem inzwischen total vergessen hatte!
Und so begann die Hexenjagd von Neuem, allerdings diemal auf einer höheren, teils spekulativ-philosophischen Ebene, wel es zu jenem Zeitpunkt noch keinerlei Institutionen gab, welche Ersatzprobleme für verschüttgegangene Probleme anboten!
Kopf hoch, Strapinsky – wir drücken Dir die Daumen!
Donner und Doria!
Der Donner rollt, der Donner grollit -
er klingt, wie ihr ihn hören wollt.
Die Doria, auch Italo-Adel,
ist etwas Leckeres - ohne Tadel!
Kein Wunder, dass, durchs ‚und’ vereint,
kein Mensch versteht, was hier gemeint.
Der Donner rollt, der Donner grollit -
er klingt, wie ihr ihn hören wollt.
Die Doria, auch Italo-Adel,
ist etwas Leckeres - ohne Tadel!
Kein Wunder, dass, durchs ‚und’ vereint,
kein Mensch versteht, was hier gemeint.
Kai
Wieder einmal riss mich der harmonische Dreiklang der Türglocke aus meinen philosophischen Betrachtungen, diesmal über das Liebesleben der Maikäfer im Juni. Ich öffnete in freudiger Erwartung, doch zu meiner Enttäuschung lächelte mich weder ein Zeuge Jehovas, noch ein Staubsaugervertreter, oder ein Prophet der gewaltig im Kommen befindlichen Glasfaser-Invasion hoffnungsvoll entgegen, sondern bloß - ein jinges, hübsches Mädchen, das mich verängstigt anguckte.
“Nanu, Kleines – was kann ich für dich tun?“, fragte ich mit sanfter Stimme.
“Ich hab mich verirrt, Onkel.“, erwiderte sie weinerlich. „Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll!“ Ich dachte nach, und fragte dann:
“Wie heißt du denn?“
“Man nennt mich Kai - Kai Zwanziger!“ Zwanziger? Der Name kam mir bekannt vor, doch erinnerte ich mich nicht, woher.
“Also, Kai – dann komm doch erstmal herein – dann überlegen wir, was wir tun können!“
In der Küche bewirtete ich sie mit dem Rest von Käspalukes mit Milch, was von gestern Abend übriggeblieben war. Sie schlang alles heißhungrig hinunter, und als ich noch eine Salami hinlegte, verschwand auch diese im Mundumdrehen mit Haut und Haar. Dann richtete ich ihr für die Nacht eine Bettstatt im Obergeschoss her.
Als ich sie dann ein wenig duch die Wohnung führte, betrachtete sie auf dem Schränkchen aufmerksam ein Foto von mir, auf dem mich mein Vater als 2-jähriges Baby im Arm hielt.
“Du warst ein richtig süßes Baby, Onkel!“, bemerkte sie. Nun ja – alle Babys waren mal süß, bis sie vom Leben nach und nach entsüßt – um nicht zu sahen, versauert wurden.
In den nächsten Tagen plauderten wir viel, und ich staunte, was Kai schon so alles wusste.
Einmal ertappte ich sie sogar, wie sie über mehr als drei Seiten hinweg mittels komplizierter mathematscher Ableitungen und hyperbolischer Mammutformeln im Dreivierteltakt ausgerechnet hatte, wie lange ein Mensch zu Fuß bis zum Mars bräuchte.
„Wobei die Wanderung mit einem Schlenker über die Venus wesentlich faszinierender, alledings auch 15,5369 mal länger wäre!“, fügte sie schmunzelnd hinzu. Und da rutschte es mir heraus.
“Wie alt bist du eigentlich?“, fragze ich sie.
“26 Jahre!“ Ich starrte sie verblüfft an, eben wie man eine Veilchenknospe anstarrt, die einem enthüllt, dass sie eigentlich eine voll erblühte Rose sei – umso mehr, da sie mir kaum älter als 13 Jahre alt zu sein schien.
„Und - welches Studium hast du denn abgeschlossen?“
„Wieso Studium? Ich weiß diese Dinge einfach!“
Nun wurde mir unheimlich zumute – war Kai ein Alien? Das musste ich ausschließen, den die Aliens sind ja in der Regel geifernde Monster. Oder ein Alien, inkognito als Rose verkleidet?
Da sie nun schom drei Tage in meinem Haus verbracht hatte, erwog ich, eine Anwältin zu bemühen, auch um den trügerischen Schein einer unmoralischen Beziehung zu entschärfen. Nun ja – ich hatte zwar auch bemerkt, dass sie das Foto mit dem süßen Baby in die Tasche gesteckt hatte, doch wäre das nicht so schlimm; vielleich konnte sie selbst keine Kinder austragen.
Am Morgen des vierten Tages ihres Aufenthalts bei mir, klopfte es ungeduldig und entsprechend laut in die Haustür, und eine ungebildete, grobe Stimme begehrte sofortigen Einlass. Ich griff mir den grüßten Kochlöffel, und öffnete. Die grobe, ungebildete Stimme schnauzte mich an:
“Es ist ruchbar, dass Sie eine unsrer Zögline im Haus versteckt haben!“
„Keine Spur davon!“, entgegnete ich, und rückte den Kochlöffel hinter mienem Rücken in die Startlöcher. „Hier ist nur meine Nichte Kai Zwanziger zu Besuch!“ Diese guckte neugierig hinter meinem Rücken hervor.
„Wieso Kai Zwanziger? Wieso Nichte? Schwätzen Sie doch keinen Quatsch, Mann! Das ist der neueste K.I. Androide aus der zwanziger Serie, in neuer BIO-Epidermis-Hülle, und zusätzlich mit spirituell-transzedental-metaphorischen Delphin-Kleinhirn-Genen veredelt; und der ist uns vor einigen Tagen entlaufen – alles klar?“
Er holte eine Fernbedienung aus der Tasche, betätigte ein paar Tasten – und meine Kai setzte sich mit ruckartigen Arm- und Beinzuckungen in Bewegung - und entschwand, ohne sich auch nur einmal umzusehen meinen Blicken, eskortiert von ihrem groben Schöpfer.
Hier setzte ich Punkt, vergewisserte mich noch einmal, dass“Kai“ und K.I.“ in der Aussprache tatsächlich zum Verweckseln ähnlich klingen. Dann schaltete ich den PC ab, lehnte mich zurück und dachte:
“Wie aufregend, wenn dies alles Wirklichkeit gewesen wäre! Aber es hat echt Spass gemacht, mal einfach so drauflos zu phantasieren ...“
Wieder einmal riss mich der harmonische Dreiklang der Türglocke aus meinen philosophischen Betrachtungen, diesmal über das Liebesleben der Maikäfer im Juni. Ich öffnete in freudiger Erwartung, doch zu meiner Enttäuschung lächelte mich weder ein Zeuge Jehovas, noch ein Staubsaugervertreter, oder ein Prophet der gewaltig im Kommen befindlichen Glasfaser-Invasion hoffnungsvoll entgegen, sondern bloß - ein jinges, hübsches Mädchen, das mich verängstigt anguckte.
“Nanu, Kleines – was kann ich für dich tun?“, fragte ich mit sanfter Stimme.
“Ich hab mich verirrt, Onkel.“, erwiderte sie weinerlich. „Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll!“ Ich dachte nach, und fragte dann:
“Wie heißt du denn?“
“Man nennt mich Kai - Kai Zwanziger!“ Zwanziger? Der Name kam mir bekannt vor, doch erinnerte ich mich nicht, woher.
“Also, Kai – dann komm doch erstmal herein – dann überlegen wir, was wir tun können!“
In der Küche bewirtete ich sie mit dem Rest von Käspalukes mit Milch, was von gestern Abend übriggeblieben war. Sie schlang alles heißhungrig hinunter, und als ich noch eine Salami hinlegte, verschwand auch diese im Mundumdrehen mit Haut und Haar. Dann richtete ich ihr für die Nacht eine Bettstatt im Obergeschoss her.
Als ich sie dann ein wenig duch die Wohnung führte, betrachtete sie auf dem Schränkchen aufmerksam ein Foto von mir, auf dem mich mein Vater als 2-jähriges Baby im Arm hielt.
“Du warst ein richtig süßes Baby, Onkel!“, bemerkte sie. Nun ja – alle Babys waren mal süß, bis sie vom Leben nach und nach entsüßt – um nicht zu sahen, versauert wurden.
In den nächsten Tagen plauderten wir viel, und ich staunte, was Kai schon so alles wusste.
Einmal ertappte ich sie sogar, wie sie über mehr als drei Seiten hinweg mittels komplizierter mathematscher Ableitungen und hyperbolischer Mammutformeln im Dreivierteltakt ausgerechnet hatte, wie lange ein Mensch zu Fuß bis zum Mars bräuchte.
„Wobei die Wanderung mit einem Schlenker über die Venus wesentlich faszinierender, alledings auch 15,5369 mal länger wäre!“, fügte sie schmunzelnd hinzu. Und da rutschte es mir heraus.
“Wie alt bist du eigentlich?“, fragze ich sie.
“26 Jahre!“ Ich starrte sie verblüfft an, eben wie man eine Veilchenknospe anstarrt, die einem enthüllt, dass sie eigentlich eine voll erblühte Rose sei – umso mehr, da sie mir kaum älter als 13 Jahre alt zu sein schien.
„Und - welches Studium hast du denn abgeschlossen?“
„Wieso Studium? Ich weiß diese Dinge einfach!“
Nun wurde mir unheimlich zumute – war Kai ein Alien? Das musste ich ausschließen, den die Aliens sind ja in der Regel geifernde Monster. Oder ein Alien, inkognito als Rose verkleidet?
Da sie nun schom drei Tage in meinem Haus verbracht hatte, erwog ich, eine Anwältin zu bemühen, auch um den trügerischen Schein einer unmoralischen Beziehung zu entschärfen. Nun ja – ich hatte zwar auch bemerkt, dass sie das Foto mit dem süßen Baby in die Tasche gesteckt hatte, doch wäre das nicht so schlimm; vielleich konnte sie selbst keine Kinder austragen.
Am Morgen des vierten Tages ihres Aufenthalts bei mir, klopfte es ungeduldig und entsprechend laut in die Haustür, und eine ungebildete, grobe Stimme begehrte sofortigen Einlass. Ich griff mir den grüßten Kochlöffel, und öffnete. Die grobe, ungebildete Stimme schnauzte mich an:
“Es ist ruchbar, dass Sie eine unsrer Zögline im Haus versteckt haben!“
„Keine Spur davon!“, entgegnete ich, und rückte den Kochlöffel hinter mienem Rücken in die Startlöcher. „Hier ist nur meine Nichte Kai Zwanziger zu Besuch!“ Diese guckte neugierig hinter meinem Rücken hervor.
„Wieso Kai Zwanziger? Wieso Nichte? Schwätzen Sie doch keinen Quatsch, Mann! Das ist der neueste K.I. Androide aus der zwanziger Serie, in neuer BIO-Epidermis-Hülle, und zusätzlich mit spirituell-transzedental-metaphorischen Delphin-Kleinhirn-Genen veredelt; und der ist uns vor einigen Tagen entlaufen – alles klar?“
Er holte eine Fernbedienung aus der Tasche, betätigte ein paar Tasten – und meine Kai setzte sich mit ruckartigen Arm- und Beinzuckungen in Bewegung - und entschwand, ohne sich auch nur einmal umzusehen meinen Blicken, eskortiert von ihrem groben Schöpfer.
Hier setzte ich Punkt, vergewisserte mich noch einmal, dass“Kai“ und K.I.“ in der Aussprache tatsächlich zum Verweckseln ähnlich klingen. Dann schaltete ich den PC ab, lehnte mich zurück und dachte:
“Wie aufregend, wenn dies alles Wirklichkeit gewesen wäre! Aber es hat echt Spass gemacht, mal einfach so drauflos zu phantasieren ...“
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