Alles Käse (1/3) Teil 3
Min: „Aber gerne – was wollen Sie wissen?“
Rep: „Was mich schon immer interessiert hat - essen Sie eigentlich Ihre selbstgezüchtigten ... äh, selbstgezüchteten Tomaten auch selbst?“
Min: schweigt verlegen.
Rep: „Verstehe – aber sind die dann nur für den Export bestimmt?“
Min: „Nicht ganz, Herr Cascaval! “
Rep: „Emmentaler!“
Min: „Herr Emmentaler, wir praktizieren hier so eine Art Waren-Permutation auf internationaler Ebene!“
Rep: „Waren-Permutation? Und - wie funktioniert das?“
Min „Sehen Sie, das geht so: Die Hälfte der gesamten Tomatenproduktion senden wir nach Rumänien. Diese exportieren die gleiche Menge Gogoschari nach Griechenland, und die Griechen schicken uns dafür ihre besten südländischen Tomaten!“
Rep „Sapperlot - das ist ja’n Ding! Aber was machen die Rumänen mit den holländischen Tomaten?“
Min: „Sie spenden sie den Tafeln!“
Rep: „Und die Griechen mit den Gogoschari?“
Min: „Die legen sie in Olivenöl ein und schicken sie zu uns nach Holland!“
Rep: „Aaha! Und so kommt jeder auf seine Kosten.“
Min „Sie sagen es - besonders wir!“
Rep: „Aber - Sie sagten, dass Sie nur die Hälfte Ihrer Tomatenproduktion exportieren. Was machen Sie mit der andern Hälfte?“
Min: „Die stecken wir uns an den Hut!“
Rep: „Aaaha! Sozusagen ein vegetarisches Modeattribut mit Werbungseffekt und Ketchup-Potential! Genial - einfach genial! Damit könnte die holländische Tomate sogar Lukullus’ Gaumen beglücken!"
Min: „Können Sie mir dem seine e-Mail-Adresse geben?“
Rep: „Leider nicht. Aber könnten Sie uns vielleicht noch etwas Sensationelles von Ihrer Tomatenproduktion berichten?“
Min: „Nun ja – also da war schon noch etwas, über das wir nicht gerne sprechen. Um gegen eine Alien-Invasion gerüstet zu sein, haben wir die Killertomaten entwickelt!“
Reo: „Eine geniale Voraussicht! Und – haben die sich bewährt?“
Min: „Na ja, also das war so – nachdem lange keine Aliens gekommen sind, waren die Killertomaten so hungrig, dass sie angefangen haben, uns aufzufressen!“
Rep: „Autsch! Und was haben Sie dagegen getan – sie gekillt?“
Min: „Oh nein – wir haben sie nach China in ein Umerziehungslager geschickt!!“
Rep: „Sehr geschickt – so braucht es ihnen! Für den Fall aber, dass nun auch weitere Projekte fehlschlagen, hätten Sie da eine Alternative?“
Min „Natürlich: Ayurveda!“
Rep: „Prophetisch-diagonal?“
Min: „Nein - okkultisch-katastrophal!“
Rep: „Und wenn auch das versagt, was dann?“
Min: „Meister Proper!“
Rep: „Wieso Meister Proper!“
Min: „Wieso nicht?“
Rep: „Aaaaha! Aber – warum probieren Sie es nicht mal mit Haribo-Gummibärchen?“
Min: „Gummibärchen? Wie kommen Sie denn auf diesen Blödsinn, Herr Romadur?“
Rep „Emmentaler, Frau Kanterkaas ...“
Min: „Gouda, Herr Weißlacker ...“
Rep: „Ach, was solls - Käse bleibt Käse, und Toamten Tomaten! Jedenfalls danke ich Ihnen ganz herzlich für dieses aufschlussreiche Gespräch, Frau Antje van der Gouda!“
Min. guckt ihn verduzt an: „Gern geschehen, Herr Emmentaler!“
Rep. guckt sie verduzt an: „Und falls Sie Zeit und Interesse haben, können Sie mich gerne mal ...“
Min: „Sie mich auch! Tot ziens*!“
*) holländisch: Auf Wiedersehn
Quergereimt - Quatsch mit Würze
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Neulich
Also, eigentlich sind es schon einige Neuliche her – da irrte ich in einer fremden Stadt umher, die war so fremd, dass mir bangende Angst wurde. Ich suchte verzweifelt die Agathen Allee, und fand sie nicht ums Verrecken. Es war allerdings eine Großstadt, und nachdem ich zitternd, hungernd, ungegessen und überhaupt meine Straße nicht gefunden hatte, blieb mir nichts anders übrig, als jemanden danach zu fragen. Und so fragte ich den Nächstbesten, der an mir vorübereilen wollte, indem ich denselbigen am Rockzipfel festhielt:
“Entschuldigung, wenn ich Sie störe ...“
“Ich entschuldige!“, antwortete der Typ nachsichtig, entzipfelte sich mit einem Ruck aus meinen klammen Fingern, und eilte von dannen. Okay, dachte ich erschöpft, beim Nächsten wollte ich es besser machen.
“Wissen Sie, wo die Agathen Allee ist?“, fragte ich also höflich, und packte, da er keinen Rock anhatte, seinen Hemdenzipfel, diesmal aber mit beiden Händen.
“Ja, ich wei0!“, sagte der Nächste, und eilte weiter; dass sein Hemdenzipfel verkrüppelt in meiner Faust lag, ignorierte er total. Zum Umkipprn müde und geschwächt überlegte ich. – ja, das war wohl die beste Formulierung. Also fragte ich den Übernächsten, der natürlich nicht wusste, dass er der Übernächste war, aber ein riesiges Transparent trug:
“Wo, bitteschön, liegt Ihrem Wissen nach die Agathen Allee?“
“Genitiv, Mann, das heißt ‚Ihres Wissens’, kapiert? Der Dativ ist im Aussterben - und pöbeln Sie mich nicht an, wenn Sie nicht einmal Deutsch schwätzen können!“ – und er rannte empürt davon, um weiter gegen den Verfall unsrer Sprache zu demonstrieren.
Aha, dachte ich, und konstruierte in Gedanken meine Frage an den Über-übernächsten, indem ich im Indikativ die Dative mit den Genitiven verauschte, und das Präterium durch den Plusquamperfekt ersetzte. Da mir der Konjunktiv 1 nicht schlagkräftig genug erschien, verwendete ich das einfache Präsens vom Konjunktiv 2 – und legte los:
“Sagen Sie bitte, wenn Sie wüssten, wo die Agathen Allee ist, würden Sie es mir sagen?“ Er starrte mich an, wie ein – egal was. Aber sein Blick und sein Ton gaben mir zu verstehen, dass ich alles andere von ihm erwarten könne, als die heißhungrig ersehnte Antwort. Und die kam:
“Sag mal, du Witzbold – willst du mich verpopöen, he? Dann sieh dich mal aufmerksam um – klar?“ Ich drehte mich langsam um – na ja, wie der Zufall so spielt – da stand es laut und deutlich auf dem Straßenschild: Agathen Allee!
Nach stundenlangem Umherirren war ich endlich ans Ziel gelangt. Ich war überglücklich, obwohl ich inzwischen vergessen hatte, was ich eigentlichg hier wollte – und zur maßlosen Enttäuschung des inzwischen Über-über-über-usw-übernächsten, der es kaum erwarten konnte, mir eine witzboldische Antwort zu verpassen.
So beschloss ich, wieder nachhause zu gehen. Und so fragte ich den Nächstbesten, der an mir vorbeieilen wollte ...
Also, eigentlich sind es schon einige Neuliche her – da irrte ich in einer fremden Stadt umher, die war so fremd, dass mir bangende Angst wurde. Ich suchte verzweifelt die Agathen Allee, und fand sie nicht ums Verrecken. Es war allerdings eine Großstadt, und nachdem ich zitternd, hungernd, ungegessen und überhaupt meine Straße nicht gefunden hatte, blieb mir nichts anders übrig, als jemanden danach zu fragen. Und so fragte ich den Nächstbesten, der an mir vorübereilen wollte, indem ich denselbigen am Rockzipfel festhielt:
“Entschuldigung, wenn ich Sie störe ...“
“Ich entschuldige!“, antwortete der Typ nachsichtig, entzipfelte sich mit einem Ruck aus meinen klammen Fingern, und eilte von dannen. Okay, dachte ich erschöpft, beim Nächsten wollte ich es besser machen.
“Wissen Sie, wo die Agathen Allee ist?“, fragte ich also höflich, und packte, da er keinen Rock anhatte, seinen Hemdenzipfel, diesmal aber mit beiden Händen.
“Ja, ich wei0!“, sagte der Nächste, und eilte weiter; dass sein Hemdenzipfel verkrüppelt in meiner Faust lag, ignorierte er total. Zum Umkipprn müde und geschwächt überlegte ich. – ja, das war wohl die beste Formulierung. Also fragte ich den Übernächsten, der natürlich nicht wusste, dass er der Übernächste war, aber ein riesiges Transparent trug:
“Wo, bitteschön, liegt Ihrem Wissen nach die Agathen Allee?“
“Genitiv, Mann, das heißt ‚Ihres Wissens’, kapiert? Der Dativ ist im Aussterben - und pöbeln Sie mich nicht an, wenn Sie nicht einmal Deutsch schwätzen können!“ – und er rannte empürt davon, um weiter gegen den Verfall unsrer Sprache zu demonstrieren.
Aha, dachte ich, und konstruierte in Gedanken meine Frage an den Über-übernächsten, indem ich im Indikativ die Dative mit den Genitiven verauschte, und das Präterium durch den Plusquamperfekt ersetzte. Da mir der Konjunktiv 1 nicht schlagkräftig genug erschien, verwendete ich das einfache Präsens vom Konjunktiv 2 – und legte los:
“Sagen Sie bitte, wenn Sie wüssten, wo die Agathen Allee ist, würden Sie es mir sagen?“ Er starrte mich an, wie ein – egal was. Aber sein Blick und sein Ton gaben mir zu verstehen, dass ich alles andere von ihm erwarten könne, als die heißhungrig ersehnte Antwort. Und die kam:
“Sag mal, du Witzbold – willst du mich verpopöen, he? Dann sieh dich mal aufmerksam um – klar?“ Ich drehte mich langsam um – na ja, wie der Zufall so spielt – da stand es laut und deutlich auf dem Straßenschild: Agathen Allee!
Nach stundenlangem Umherirren war ich endlich ans Ziel gelangt. Ich war überglücklich, obwohl ich inzwischen vergessen hatte, was ich eigentlichg hier wollte – und zur maßlosen Enttäuschung des inzwischen Über-über-über-usw-übernächsten, der es kaum erwarten konnte, mir eine witzboldische Antwort zu verpassen.
So beschloss ich, wieder nachhause zu gehen. Und so fragte ich den Nächstbesten, der an mir vorbeieilen wollte ...
Es geschah am Freitag
Hinz lam von einem kleinen Seitensprung leicht angetrumken im strömenden Regen, und wollte nachhause gehen. Gerade als er die Straße überqueren wollte, raste ein Auto vorbei, und besudelte ihn voll mit Schlamm, der rein zufällig in Form einer braunglänzenden Pfütze bis dahin tatenlos genau neben ihm gelungert hatte. Zu spät wollte er beiseite springen, stolperte über den Bordstein, und haute mit der Nase auf den Asphalt, die, empört über diese Behandlung sofort zu bluten anfing. Ein Rabe, der rein zufällg vorbeiflog, erspähte den Unglücksraben, setzte sich auf seinen Kopf, schüttelte verständnislos den seinigen, und flog krächzend davon – nachdem er Hinz ein tröstendes Souvenir auf die Frisur geschwutzt hatte.
Als Hinz endlich vor seiner Haustür stand und klingelte, öffnete Frau Hinze diese, stieß einen gellenden Schrei aus, schlug ihm die Tür auf die bereits blutende Nase, und rief zitternd vor Grauen den Notrufdienst an. Bevor dieser eintraf, torkelte Hinz davon, und traf an der nächsten Straßenecke rein zufällig seinen Kumpel Kunz, der ihn sofort erkannte.
“Mensch, Hinz", rief er erschüttert. "Wie um alles in der Welt siehst du denn aus?“
“Na, wie schon? Hat ja alles seine Richtigkeit, denn heute ist doch Freitag, der 14.!“
“Aber nein, alter Freund – sowas passiert einem doch nur am Freitag, den 13.!“ Bevor Hinz endgültig umkippte, lallte er vorwurfsvoll:
“Oh Mann – warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Dann hätte ich heute dies alles schon einen Tag hinter mir!“
Hinz lam von einem kleinen Seitensprung leicht angetrumken im strömenden Regen, und wollte nachhause gehen. Gerade als er die Straße überqueren wollte, raste ein Auto vorbei, und besudelte ihn voll mit Schlamm, der rein zufällig in Form einer braunglänzenden Pfütze bis dahin tatenlos genau neben ihm gelungert hatte. Zu spät wollte er beiseite springen, stolperte über den Bordstein, und haute mit der Nase auf den Asphalt, die, empört über diese Behandlung sofort zu bluten anfing. Ein Rabe, der rein zufällg vorbeiflog, erspähte den Unglücksraben, setzte sich auf seinen Kopf, schüttelte verständnislos den seinigen, und flog krächzend davon – nachdem er Hinz ein tröstendes Souvenir auf die Frisur geschwutzt hatte.
Als Hinz endlich vor seiner Haustür stand und klingelte, öffnete Frau Hinze diese, stieß einen gellenden Schrei aus, schlug ihm die Tür auf die bereits blutende Nase, und rief zitternd vor Grauen den Notrufdienst an. Bevor dieser eintraf, torkelte Hinz davon, und traf an der nächsten Straßenecke rein zufällig seinen Kumpel Kunz, der ihn sofort erkannte.
“Mensch, Hinz", rief er erschüttert. "Wie um alles in der Welt siehst du denn aus?“
“Na, wie schon? Hat ja alles seine Richtigkeit, denn heute ist doch Freitag, der 14.!“
“Aber nein, alter Freund – sowas passiert einem doch nur am Freitag, den 13.!“ Bevor Hinz endgültig umkippte, lallte er vorwurfsvoll:
“Oh Mann – warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Dann hätte ich heute dies alles schon einen Tag hinter mir!“
Mann in dubio
Der Quatsch darf nicht sterben
Eines Morgens - es war genau Schlag punkt sieben Uhr, als mich völlig unvorbereitet die ultimative Erleuchtung traf! Ich beschloss, ab sofort, bzw. jetzt gleich, bzw. ohne zu säumen auf den geläuterten Pfad der totalen Erkenntnis einzuschwenken, um in dem autoritären Monopol des zwangsläufigen Geschehens - den Pferdefuß zu finden.
Im ersten Schritt schritt ich also, mich aufmerksam umsehend in den Garten – und als hätte die Vorsehung meine edlen Absichten erkannt, erblickte ich einen Regenwurm, der sich gerade anschickte, den sengenden Strahlen der aufsteigenden Sonne entkommen wollend, in die feuchte Erde zu tauchen.
Dies war für meine, zur erneuernden Empfängnis bereite Seele ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dieser Regenwurm der Schlüssel zur Offenbarung der letzten Gemeimnisse der Natur war, die schon in der ersten Phase der Problemstellung eine tiefgründige Analyse dieser eigenartigen arteigenen Evolution vom Dinosaurier zum Regenwurm erforderlich machte!
Durchdrungen von den Schauern bevorstehender Gewissheit über die an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit dessen, was ich in unmittelbarer Kürze erfahren würde, stellte ich mir die einzige Frage, die mich für alle Zeiten in die wiedergeborene Welt der reinen, totalen Wahrheit katapultieren würde. Und ich fragte mich, bebend vor Ungeduld:
Warum ist ein Regenwurm* ein Regenwurm - und nicht ein Kaninchen?
Zu meiner Enttäuschung blieb die Erleuchtung aber aus, und während der letzte Zipfel des, ob seiner Identität in Frage gestellten Regenwurms - der vorne genau so wie hinten war, in seinem selbstgefressenen Loch verschwand, fragte ich mich: “Was nun?“
War die Existenzialle Differenzial-Philosophie zu hoch für mich?
“Kategorisch – NEIN!“, antwortete mir entrüstet mein Selbstwertgefühl, und so stellte ich weitere intelligente Fragen, in die ich pfropfenweise die Thesen der Relativierten Möglichkeiten einbaute, und die alle einer gewissen Logik nicht entbehrten:
Warum ist der Eierlikör ein Eierlikör, und nicht Buttermilch?
Warum ist die Bertramsuppe eine Bertramsuppe, und nicht eine Hanklich?
Doch, siehe da - nach einem wahren Fragen-Marathon, also nach 42.000 durchgehend intelligenter Fragen traf mich endlich die Erleuchtung wie eine 1000 Watt Glühbirne - mit voller Wucht. Und schlagartig wurde mir bewusst:
Wenn der Regenwurm ein Kaninchen, und nicht ein Regenwurm gewesen wäre, dass ich dann ja gefratgt hätte, warum das Kaninchen ein Kaninchen und nicht ein Regenwurm sei!
Und wenn die Bertramsuppe eine Hanklich, und nicht eine Bertramsuppe gewesen wäre, dass ich dann ja gefragt hätte, warum die Hanklich eine Hanklich, und nicht eine Bertramsuppe sei?
Und wenn der Eierlikör ...
Kurz bevor ich den Roten Knopf des Kalabreser-Hausnotrufdienstes drückie, hatte ich die Schnauze von allden Zweifeln gestrichen voll – und aß und trank halt, was eben da war, ohne dessen Identität oder Daseinsberechtigung zu hinterfragen! Sonst hätte ich womöglich noch die prekäre Frage gestellt:
Warum steht unsre Welt schräg, und nicht auf dem Kopf?
*) Der gemeine Regenwurm ist bei wurmich gebildeten Menschen unter dem Namen „Annelida Lumbricidae“ bekannt, was auf seine Herkunft von einem alten, italienischen Adelsgeschlecht hindeuten könnte.
Ähnliche Namen heute: Annalena und Lollobrigida – ein Vergleich, welcher den sensiblen Wurm wurmt!
Der Quatsch darf nicht sterben
Eines Morgens - es war genau Schlag punkt sieben Uhr, als mich völlig unvorbereitet die ultimative Erleuchtung traf! Ich beschloss, ab sofort, bzw. jetzt gleich, bzw. ohne zu säumen auf den geläuterten Pfad der totalen Erkenntnis einzuschwenken, um in dem autoritären Monopol des zwangsläufigen Geschehens - den Pferdefuß zu finden.
Im ersten Schritt schritt ich also, mich aufmerksam umsehend in den Garten – und als hätte die Vorsehung meine edlen Absichten erkannt, erblickte ich einen Regenwurm, der sich gerade anschickte, den sengenden Strahlen der aufsteigenden Sonne entkommen wollend, in die feuchte Erde zu tauchen.
Dies war für meine, zur erneuernden Empfängnis bereite Seele ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dieser Regenwurm der Schlüssel zur Offenbarung der letzten Gemeimnisse der Natur war, die schon in der ersten Phase der Problemstellung eine tiefgründige Analyse dieser eigenartigen arteigenen Evolution vom Dinosaurier zum Regenwurm erforderlich machte!
Durchdrungen von den Schauern bevorstehender Gewissheit über die an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit dessen, was ich in unmittelbarer Kürze erfahren würde, stellte ich mir die einzige Frage, die mich für alle Zeiten in die wiedergeborene Welt der reinen, totalen Wahrheit katapultieren würde. Und ich fragte mich, bebend vor Ungeduld:
Warum ist ein Regenwurm* ein Regenwurm - und nicht ein Kaninchen?
Zu meiner Enttäuschung blieb die Erleuchtung aber aus, und während der letzte Zipfel des, ob seiner Identität in Frage gestellten Regenwurms - der vorne genau so wie hinten war, in seinem selbstgefressenen Loch verschwand, fragte ich mich: “Was nun?“
War die Existenzialle Differenzial-Philosophie zu hoch für mich?
“Kategorisch – NEIN!“, antwortete mir entrüstet mein Selbstwertgefühl, und so stellte ich weitere intelligente Fragen, in die ich pfropfenweise die Thesen der Relativierten Möglichkeiten einbaute, und die alle einer gewissen Logik nicht entbehrten:
Warum ist der Eierlikör ein Eierlikör, und nicht Buttermilch?
Warum ist die Bertramsuppe eine Bertramsuppe, und nicht eine Hanklich?
Doch, siehe da - nach einem wahren Fragen-Marathon, also nach 42.000 durchgehend intelligenter Fragen traf mich endlich die Erleuchtung wie eine 1000 Watt Glühbirne - mit voller Wucht. Und schlagartig wurde mir bewusst:
Wenn der Regenwurm ein Kaninchen, und nicht ein Regenwurm gewesen wäre, dass ich dann ja gefratgt hätte, warum das Kaninchen ein Kaninchen und nicht ein Regenwurm sei!
Und wenn die Bertramsuppe eine Hanklich, und nicht eine Bertramsuppe gewesen wäre, dass ich dann ja gefragt hätte, warum die Hanklich eine Hanklich, und nicht eine Bertramsuppe sei?
Und wenn der Eierlikör ...
Kurz bevor ich den Roten Knopf des Kalabreser-Hausnotrufdienstes drückie, hatte ich die Schnauze von allden Zweifeln gestrichen voll – und aß und trank halt, was eben da war, ohne dessen Identität oder Daseinsberechtigung zu hinterfragen! Sonst hätte ich womöglich noch die prekäre Frage gestellt:
Warum steht unsre Welt schräg, und nicht auf dem Kopf?
*) Der gemeine Regenwurm ist bei wurmich gebildeten Menschen unter dem Namen „Annelida Lumbricidae“ bekannt, was auf seine Herkunft von einem alten, italienischen Adelsgeschlecht hindeuten könnte.
Ähnliche Namen heute: Annalena und Lollobrigida – ein Vergleich, welcher den sensiblen Wurm wurmt!
Wortspielereien
Ein Verleger ist sicher niemals verlegen, ein Buch zu verlegen. Er dürfte aber in Verlegenheit geraten, wen er gefragt wird, ob er auch Auslegeware verlege?
Oder wenn er seiner Frau verlegen gestehen muss, dass er ihren Hochzeitstag vergessen hat.
Oder verlegen zugeben muss, dass er seine Brille verlegt hat, und sie nicht finden kann, weil er ohne Brille nichst sieht.
Bliebe noch die Frage, ob der Verleger sich, gelegenheitlich bedingt auch selbst mal - verlegt?
Was lernen wir daraus?
Es empfiehlt sich, der Verlegenheit eine Chance zu geben, denn wer sich noch nie selbst verlegt hat, gerät in die Verlegenheit gestehen zu müssen, dass er nicht wusste, dass es sowas gibt!
Ein Verleger ist sicher niemals verlegen, ein Buch zu verlegen. Er dürfte aber in Verlegenheit geraten, wen er gefragt wird, ob er auch Auslegeware verlege?
Oder wenn er seiner Frau verlegen gestehen muss, dass er ihren Hochzeitstag vergessen hat.
Oder verlegen zugeben muss, dass er seine Brille verlegt hat, und sie nicht finden kann, weil er ohne Brille nichst sieht.
Bliebe noch die Frage, ob der Verleger sich, gelegenheitlich bedingt auch selbst mal - verlegt?
Was lernen wir daraus?
Es empfiehlt sich, der Verlegenheit eine Chance zu geben, denn wer sich noch nie selbst verlegt hat, gerät in die Verlegenheit gestehen zu müssen, dass er nicht wusste, dass es sowas gibt!
Als die Türglocke schellte, öffnete die Hausbesitzerin die Tür. Draußen stand ein junger Mann und fragte:
“Kann ich bitte Fräulein Hüftewedel sprechen?“
“Die ist heute ausgezogen!“, entgegnete die Hausbesitzerin unwirsch.
“Aber - das stört mich doch nicht im Geringsten!“, versicherte der Mann lächelnd. „Kann ich trotzdem zu ihr?“
In der Schule wird in einer Klasse Sexualkunde unterrichtet. Die 15-jährige Anita steht auf, und geht stillschweigend hinaus. In der nächsten Stunde dieses, für alle andern informativen, prickelnden Themas will sie wieder das Klassenzimmer verlassen. Da erkundigt sich der Herr Lehrer, warum sie das täte, und sich somit stur der Wahrheit verschließen würde?
“Na, warum wohl?“, meint Anita gereizt. „Kaum hat meine Freundin zu diesen Ihren lächerlichen Lehren konvertiert - hat ihr der Storch als Vergeltung zu diesem Vertrauensbruch - prompt Drillinge gebracht!“
“Kann ich bitte Fräulein Hüftewedel sprechen?“
“Die ist heute ausgezogen!“, entgegnete die Hausbesitzerin unwirsch.
“Aber - das stört mich doch nicht im Geringsten!“, versicherte der Mann lächelnd. „Kann ich trotzdem zu ihr?“
In der Schule wird in einer Klasse Sexualkunde unterrichtet. Die 15-jährige Anita steht auf, und geht stillschweigend hinaus. In der nächsten Stunde dieses, für alle andern informativen, prickelnden Themas will sie wieder das Klassenzimmer verlassen. Da erkundigt sich der Herr Lehrer, warum sie das täte, und sich somit stur der Wahrheit verschließen würde?
“Na, warum wohl?“, meint Anita gereizt. „Kaum hat meine Freundin zu diesen Ihren lächerlichen Lehren konvertiert - hat ihr der Storch als Vergeltung zu diesem Vertrauensbruch - prompt Drillinge gebracht!“
Kommt eine Gurke ins Standesamt, und will ihren Namen ändern.
“Wieso denn das?“, fragt der Beamte befremdet.
“Ich stamme aus einem uralten Adelsgeschlecht!“, erklärt die Gurke stolz. „Und ich möchte nicht Zeit meines Lebens nur als Gurke durch mein Leben ziehen!“
“Verstehe! Und wie soll der adelige Namen lauten?“
„Cucumber al sativa!“
Wer in seinem Leben allen Handlungen zuviel Sorgfalt zugrunde legt, beklage sich im Alter nicht über seine - Sorgenfalten!
„Papa“, ruft Bernd aufgeregt. „Ich kann in die Zukunft schauen!“
“Aber, Junge“, erklärt der Vater. „Das kann doch kein Mensch!“
“Doch – pass auf: In wenigen Sekunden wird Roland um die Ecke gelaufen kommen, und mir eine Watschen hauen!“ Wenige Sekunden später kommt Roland um die Ecke gelaufen, und haut Bernd eine Watschen herunter.
“Woher wusstest du das?“, fragt der Papa erstaunt.
“Weil ich ein paar Sekunden zuvor – seine Freundin geküsst hab!“
Fragt ein Obstverkäufer den Obstbauern, der gerade auf einer hohen Leiter stand, und vom Apfelbaum frische Äpfel pflückte:
“Könnten Sie mir bis heute Mittag drei Kisten Ihrer besten Äpfel liefern?“ Der Bauer guckte in die Wolken, dachte nach, kratzte sich irgendwo - und meinte bedächtig:
“Mal sehen – im Falle des Falles ...“ – er taumelte, stürzte von der Leiter herab, brach sich beide Beine, verrenkte sich die Hüften, stieß sich den Kopf an einem Schneckenhaus - und ergänzte mühsam: „ ... des Falles von der Leiter, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlicheit, kategorisch - nein!“
Wenn der Zufall spinnt
Quatsch – mit Soße
In Rumänien gibt es zur Begründung eines zufällig stattfindenden Ereignisses eine herrliche Redensart:
“Cum dă bâta!“ – wie und wo der Knüppel hinhaut.
Um das Zufalls-Prinzip näher zu erläutern, muss ich wieder einmal einige TV-Filme strapazieren. Einer hat mich ob seiner Originalität besonders beeindruckt.
Da fliegt also ein Genetiker auf den Mars, um nach dem neu entdeckten BIO-Chromosom Splice zu schürfen. Und wie der Knüppel – pardon, der Zufall so hinhaut, trifft er dort rein zufällig seine Ex-Geliebte, die er vor 30 Jahren verlassen hatte. Ein wahrlich vielversprechender Vorwand – quasi die Prevolution für einen originellen Liebesfilm, dem die beiden Protagonisten auch brav Folge leisten - und sich langsam näher kommen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass solch ein Zufall hinhauen kann, lassen wir mal zu Gunsten dieser Geschichte aus dem Spiel! Und da wir weder Zeit noch Geduld haben, un weitere 30 Jahre zu warten, bis sich das junge Paar endlich so nahe gekommen ist, um sich glücklich in die Arme fallen zu können, wenden wir uns einem andern Zufall zu, der die obige Liebesgeschichte haushoch toppt!
Ich esse gerne marinierten Hering in Tomatensoße. Und damt beginnt eine unheilvolle Evolution der Tatbestände, weil diese Heringe samt Soße in wunderschön verzinnten, silbrig glitzernden Blechdosen gebettet sind! Als notorischer Ästhet begann ich zwangsläufig, diese Dosen zu sammeln, und als ich entdeckte, dass daruf ein weißer Plastikdeckel von einer Dose mit Waschpulver passte, nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Mein Appetit auf marinierten Hering in Tomatensoße führte dazu, dass sich die Schränke und Truhen langsam mit verzinnten, silbrig glitzernden Blechdosen füllten, die mir bald den Vorwurf einbrachten - ein Messie* zu sein.
Nun, dachte ich, wenn ‚Messie’ von Messias kommt, dann verkünde ich ja damit, analog betrachtet das Ende der Wegwerfsucht, und den Aufbruch zur Sparsamkeit, oder? Doch als ich im Laufe der Jahre einen Anbau ans Haus machen musste, um weiteren Dosen eine Unterkunft bieten zu können, ja, da tauchten auch in mir langsam Bedenken auf. Erst wollte ich sie den Maltesern spenden, doch die antworteten mit unverhohlener Dankbarkeit im Ton, dass sie von Spenden „dieser Art“ schon übergenug von andern freigiebigen Spendern auf Lager hätten.
So beschloss ich bleischweren Herzens, mich der verzinnten, silbrig glitzernden Dosen - zu entledigen. Mit Tränen in den Augen zählte ich sie nochmals durch; es waren genau 25.000 Stück, die ich mit Totengräbermiene sorgfältig in die Wertstofftonne versenkte.
Aber halloo - und wo bleibt der Zufall in dieser Tragödie? Na ja - kaum hatte sich das Wertstoff-Abfuhr-Auto um die Ecke getutet – da rannte ein Mann durch die Straße, und rief durch ein Megafon:
“Achtung, Achtung – wer hat rein zufällig 25.000 wunderschön verzinnte, silbrig glitzernde Blechdosen von Hering in Tomatensoße im Haus? Unsre Konserven-Fabrik würde sie gerne gegen gute Bezahlung zurückkaufen!“ Ups - mit so einem Zufall hatte ich leider nicht gerechnet. Und so beschloss ich feierlich, um mich vor weiteren schmerzhaften Flops zu bewahren, nie wieder marinierten Hering in Tomatensoße zu essen, und konvertierte stante pede zu geräucherten Makrelen in Olivenöl - in wunderschönen, goldig glitzernden Blechdosen ...
*) Messie-Syndrom: krankhaftes Horten unnützer Gegenstände
Quatsch – mit Soße
In Rumänien gibt es zur Begründung eines zufällig stattfindenden Ereignisses eine herrliche Redensart:
“Cum dă bâta!“ – wie und wo der Knüppel hinhaut.
Um das Zufalls-Prinzip näher zu erläutern, muss ich wieder einmal einige TV-Filme strapazieren. Einer hat mich ob seiner Originalität besonders beeindruckt.
Da fliegt also ein Genetiker auf den Mars, um nach dem neu entdeckten BIO-Chromosom Splice zu schürfen. Und wie der Knüppel – pardon, der Zufall so hinhaut, trifft er dort rein zufällig seine Ex-Geliebte, die er vor 30 Jahren verlassen hatte. Ein wahrlich vielversprechender Vorwand – quasi die Prevolution für einen originellen Liebesfilm, dem die beiden Protagonisten auch brav Folge leisten - und sich langsam näher kommen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass solch ein Zufall hinhauen kann, lassen wir mal zu Gunsten dieser Geschichte aus dem Spiel! Und da wir weder Zeit noch Geduld haben, un weitere 30 Jahre zu warten, bis sich das junge Paar endlich so nahe gekommen ist, um sich glücklich in die Arme fallen zu können, wenden wir uns einem andern Zufall zu, der die obige Liebesgeschichte haushoch toppt!
Ich esse gerne marinierten Hering in Tomatensoße. Und damt beginnt eine unheilvolle Evolution der Tatbestände, weil diese Heringe samt Soße in wunderschön verzinnten, silbrig glitzernden Blechdosen gebettet sind! Als notorischer Ästhet begann ich zwangsläufig, diese Dosen zu sammeln, und als ich entdeckte, dass daruf ein weißer Plastikdeckel von einer Dose mit Waschpulver passte, nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Mein Appetit auf marinierten Hering in Tomatensoße führte dazu, dass sich die Schränke und Truhen langsam mit verzinnten, silbrig glitzernden Blechdosen füllten, die mir bald den Vorwurf einbrachten - ein Messie* zu sein.
Nun, dachte ich, wenn ‚Messie’ von Messias kommt, dann verkünde ich ja damit, analog betrachtet das Ende der Wegwerfsucht, und den Aufbruch zur Sparsamkeit, oder? Doch als ich im Laufe der Jahre einen Anbau ans Haus machen musste, um weiteren Dosen eine Unterkunft bieten zu können, ja, da tauchten auch in mir langsam Bedenken auf. Erst wollte ich sie den Maltesern spenden, doch die antworteten mit unverhohlener Dankbarkeit im Ton, dass sie von Spenden „dieser Art“ schon übergenug von andern freigiebigen Spendern auf Lager hätten.
So beschloss ich bleischweren Herzens, mich der verzinnten, silbrig glitzernden Dosen - zu entledigen. Mit Tränen in den Augen zählte ich sie nochmals durch; es waren genau 25.000 Stück, die ich mit Totengräbermiene sorgfältig in die Wertstofftonne versenkte.
Aber halloo - und wo bleibt der Zufall in dieser Tragödie? Na ja - kaum hatte sich das Wertstoff-Abfuhr-Auto um die Ecke getutet – da rannte ein Mann durch die Straße, und rief durch ein Megafon:
“Achtung, Achtung – wer hat rein zufällig 25.000 wunderschön verzinnte, silbrig glitzernde Blechdosen von Hering in Tomatensoße im Haus? Unsre Konserven-Fabrik würde sie gerne gegen gute Bezahlung zurückkaufen!“ Ups - mit so einem Zufall hatte ich leider nicht gerechnet. Und so beschloss ich feierlich, um mich vor weiteren schmerzhaften Flops zu bewahren, nie wieder marinierten Hering in Tomatensoße zu essen, und konvertierte stante pede zu geräucherten Makrelen in Olivenöl - in wunderschönen, goldig glitzernden Blechdosen ...
*) Messie-Syndrom: krankhaftes Horten unnützer Gegenstände
Zwei Frauen unter sich. Sagt die eine:
“Hast du’s schön gehört - Isoldes Mann ist auf die schiefe Ebene geraten! Und jetzt will er Isolde überreden, auch mitzumachen!“
„Arme Isolde! Und – was macht er denn?“
„Abfahrtslauf!“
Zwei edle Rotschwingenstar -Weibchen unterhalten sich lebhaft. Keckert die eine:
“Stell dir vor – Isabella hat jetzt einen Grauen Star!“ Mokiert sich die andere:
“Ohjeh – weiß sie denn nicht, dass die zu den – Gemeinen Staren gehören?“
„Warum rennst du denn dieser Giraffe nach?“, fragt die Löwin unmutig ihren total erschöpften Gatten Simba. „Ein paar Erdmännchen tun es doch auch – außerdem schmecken die mir viel besser!“
„Weil es mir einfach auf den Keks geht“, hechelt Simba mit hängender Zunge, „wenn diese Langhälse immer auf ihren König - herabschauen!“
“Hast du’s schön gehört - Isoldes Mann ist auf die schiefe Ebene geraten! Und jetzt will er Isolde überreden, auch mitzumachen!“
„Arme Isolde! Und – was macht er denn?“
„Abfahrtslauf!“
Zwei edle Rotschwingenstar -Weibchen unterhalten sich lebhaft. Keckert die eine:
“Stell dir vor – Isabella hat jetzt einen Grauen Star!“ Mokiert sich die andere:
“Ohjeh – weiß sie denn nicht, dass die zu den – Gemeinen Staren gehören?“
„Warum rennst du denn dieser Giraffe nach?“, fragt die Löwin unmutig ihren total erschöpften Gatten Simba. „Ein paar Erdmännchen tun es doch auch – außerdem schmecken die mir viel besser!“
„Weil es mir einfach auf den Keks geht“, hechelt Simba mit hängender Zunge, „wenn diese Langhälse immer auf ihren König - herabschauen!“
Eine gute Frage
Mathilda verfolgt im Fernsehen eine Sendung über besondere Tierverhalten.
“Du, Konny“, ruft sie ins Schlafzimmer. „Hast du gewusst, dass die Kängurus, wenn sie in den Urlaub hüpfen, ihre Kinder im Beutel mitnehmen? Das könnten wir doch auch einmal machen!“
„Aber, Tildchen“, ruft er verstört zurück. „Wo kriegen wir bloß so große Beutel her?“
Gefahr im Anzug
Bastian tritt in ein Anzuggeschäft.
“Grüß Gott!“, grüßt er höflich. „Ich möchte einen Anzug kaufen!“
“Und an was haben Sie so gedacht?“, erkundigt sich der Anzugverkäufer. „Wir haben schwarze, graue, blaue, rote, gelbe, weiße, sodann gestreifte, karierte, geblümte, Smokings, Jogginganzüge, Taucheranzüge, Badeanzüge ... “
“Ist mir egal!“, unterbricht Basti den Angebotsfluss. „Hauptsache – es ist keine Gefahr drin!“
Mathilda verfolgt im Fernsehen eine Sendung über besondere Tierverhalten.
“Du, Konny“, ruft sie ins Schlafzimmer. „Hast du gewusst, dass die Kängurus, wenn sie in den Urlaub hüpfen, ihre Kinder im Beutel mitnehmen? Das könnten wir doch auch einmal machen!“
„Aber, Tildchen“, ruft er verstört zurück. „Wo kriegen wir bloß so große Beutel her?“
Gefahr im Anzug
Bastian tritt in ein Anzuggeschäft.
“Grüß Gott!“, grüßt er höflich. „Ich möchte einen Anzug kaufen!“
“Und an was haben Sie so gedacht?“, erkundigt sich der Anzugverkäufer. „Wir haben schwarze, graue, blaue, rote, gelbe, weiße, sodann gestreifte, karierte, geblümte, Smokings, Jogginganzüge, Taucheranzüge, Badeanzüge ... “
“Ist mir egal!“, unterbricht Basti den Angebotsfluss. „Hauptsache – es ist keine Gefahr drin!“
Im Dutzend billiger
Die knickerige Ilse kommt in einen Gemüseladen, und will 1 Kilo Paradeis kaufen.
“Die kosten 2,50 Euro, bitte!“, teilt ihr der Verkäufer mit. „Wenn sie aber 10 Kilo kaufen, kostet das Kilo nur 2 Euro!“ Ilse denkt angestrengt nach.
“Und wenn ich 20 Kilo kaufe?“
„Kostet das Kilo nur 1 Euro!“
„Und 50 Kilo?“
„85 Cent!“
“Und wieviele Paradeis muss ich kaufen, damit ich sie - gratis bekomme?“, fragt Ilse todernst.
Kaum zu glauben
Treffen sich zwei Federkissen am frühen Morgen.
“Hallo, wie geht’s?“, fragt das eine.
“So la la – ich mach einen Verdauungsspaziergang!“, entgegnet das andere mit saurer Miene.
“Na wie – was hat ein Kissen denn zu verdauen?“
“Du kannst dir das nicht vorstellen, was Verliebte in der Hochzeitsnacht im Bett für Ansprüche haben – da flattern einem die Federn in der Hülle!“
“Jetzt übertreib mal nicht – dafür sind wir doch da. Was ist dir denn so schreckliches passiert?“ Das geplagte Kissen atmet dreimal tief durch, und berichtet:
“Die zwei krabbeln also frisch geduscht in die Heis, sie strahlt ihn erwartungsvoll an, er nickt ihr vielsagend zu – und sagt:
“Schatz, holst du mir bitte vorher aus dem Tabakladen in der Straße gegenüber ein Kistchen Kubanischer Zigarren!“
Die knickerige Ilse kommt in einen Gemüseladen, und will 1 Kilo Paradeis kaufen.
“Die kosten 2,50 Euro, bitte!“, teilt ihr der Verkäufer mit. „Wenn sie aber 10 Kilo kaufen, kostet das Kilo nur 2 Euro!“ Ilse denkt angestrengt nach.
“Und wenn ich 20 Kilo kaufe?“
„Kostet das Kilo nur 1 Euro!“
„Und 50 Kilo?“
„85 Cent!“
“Und wieviele Paradeis muss ich kaufen, damit ich sie - gratis bekomme?“, fragt Ilse todernst.
Kaum zu glauben
Treffen sich zwei Federkissen am frühen Morgen.
“Hallo, wie geht’s?“, fragt das eine.
“So la la – ich mach einen Verdauungsspaziergang!“, entgegnet das andere mit saurer Miene.
“Na wie – was hat ein Kissen denn zu verdauen?“
“Du kannst dir das nicht vorstellen, was Verliebte in der Hochzeitsnacht im Bett für Ansprüche haben – da flattern einem die Federn in der Hülle!“
“Jetzt übertreib mal nicht – dafür sind wir doch da. Was ist dir denn so schreckliches passiert?“ Das geplagte Kissen atmet dreimal tief durch, und berichtet:
“Die zwei krabbeln also frisch geduscht in die Heis, sie strahlt ihn erwartungsvoll an, er nickt ihr vielsagend zu – und sagt:
“Schatz, holst du mir bitte vorher aus dem Tabakladen in der Straße gegenüber ein Kistchen Kubanischer Zigarren!“
Beinlich, beinlich
Zwei Beine liegen abends, müde von den Tagesläufen nebeneinander im Bett. Wä#hrend sich die Hühneraugen tief in die Augen sehen, flüstert das eine Bein:
“Wie schön, endlich wieder zusammen kuscheln zu können!“
“Oh jaa!“, stöhnt das andere. „Tagsüber sind wir ja ständig nur aneinander vorbeigelaufen!“
Hoch hinaus
Treffen sich zwei Beliebige. Fragt der eine:
“Kennst du den Fritz Kühnhard?“ Sagt der andere:
„Oh ja - der war sein Leben lang ein Draufgänger.“
“Genau!“, nickt der eine. „Er ist auf viele Berge drauf gegangen!“
“Auch auf den – Mount Everest?“
„Ja, aber auf dem ist er draufgegangen!“
Aushang an der Tür eines Metztgerladens:
Heute frische Hähnchen!
Im tiefgekühlten Zustand bitte nicht füttern!
Zwei Beine liegen abends, müde von den Tagesläufen nebeneinander im Bett. Wä#hrend sich die Hühneraugen tief in die Augen sehen, flüstert das eine Bein:
“Wie schön, endlich wieder zusammen kuscheln zu können!“
“Oh jaa!“, stöhnt das andere. „Tagsüber sind wir ja ständig nur aneinander vorbeigelaufen!“
Hoch hinaus
Treffen sich zwei Beliebige. Fragt der eine:
“Kennst du den Fritz Kühnhard?“ Sagt der andere:
„Oh ja - der war sein Leben lang ein Draufgänger.“
“Genau!“, nickt der eine. „Er ist auf viele Berge drauf gegangen!“
“Auch auf den – Mount Everest?“
„Ja, aber auf dem ist er draufgegangen!“
Aushang an der Tür eines Metztgerladens:
Heute frische Hähnchen!
Im tiefgekühlten Zustand bitte nicht füttern!
Zu diesem Quatsch hat die Göttin Diana Patin gestanden!
Da brat mir einer einen Storch
„Iss morgens wie ein König, mittags wie ein Bauer und abends wie ein Bettler“, sagt der Volksmund.
Dem muss ich beipflichten, denn ab 4 Uhr morgens kann ich vor lauter Hunger und Magenknurren nicht mehr einschlafen, um 5 Uhr fang ich an zu kauen und zu schlucken, und Schlag 6 Uhr spring ich aus den Federn. Es ist jedesmal ein Sieg* über mich, wenn ich in der Küche ankomme, bevor ich meine Fingernägel ganz angeknabbert habe. Und dann packt mich das Jagdfieber.
Zunächst pfeif ich mir ein selbst komponiertes Jagdsignal – ein melodisches Hybrid aus Jazz, Beethoven und Donald Trump (Rosamunde Pilcher ist leider noch nicht vertont), das ich zweistimmig in einer brandneuen Dancing-Joga Stellung in Gis-Dur mit Tremolo trillere. Sodann eröffne ich die Jagd, die allmorgendlich nach demselben Ritual zelebriert wird.
Zunächst erlege ich eine Jagdwurst, und ziehe ihr das Fell über die Zipfel, entferne die Innereien einer Pfifferling-Konserve (1. Wahl), und weide eine Melone aus. Sodann schlachte ich fünf halbe Tomaten, und zerquetsche sie zu einer roten Soße. Dann angle ich (ohne Köder) eine Salzgurke aus dem Glas, schnippsle sie in mitteldünne Scheiben, wonach ich sie mit Respekt und Fingerspitzengefühl der Soße beimenge. Hernach erledige ich die Soße mit einem gezielten Fangschuss Chili.
Dann wird noch ein Zwiefel gehäutet, in mittelkleine Scheiben geschnitten, in Reih und Glied aufgespießt, und auf offener Flamme kurz angeperschelt.
Und zuletzt, wie jeder gute Siebenbürger zu allem und jedem Brot isst – werden mehrere Brotscheiben abgesäbelt, und im Brotkörbchen unter die Nase gestellt.
Über die Speisefolge habe ich die Übersicht verloren, aber es hat immer gemundet! So kann dieses Breakfast von jedermann/jederfrau nach eigenem Gusto genossen werden!
Diese Story hat etwas länger gedauert, weil ich die Könige, die Landwirte und die Bettler (alle auch mit –innen!) erst interviewen musste, im genau zu wissen, was sie so frühstücken.
Die Interviews bei den Königen verliefen am schnellsten – ich wurde überall gleich himausgeschmissen, dann wegen Spionage begnadigt, und durch die Übergabe aller Cookies (Akzeptieren & weiter) nun mit 100%ig gesicherter privaten Atmosphäre ins Asyl entlassen.
Die Antworten der Landwirte waren alle CO2 frei, und von recyclebaren BIO-Produkten dominiert.
Die der Bettler waren überall gleich; man konnte sie alle über einen Mittelfinger scheren.
Die Verantwortung für dieses opulente Frühstück kann ich nicht übernehmen, weil ich auch hierfür mindestens hundert Probanden interviewen müsste. Begnügen wir uns also damit, dass uns das Appetenzverhalten wie ein Fingerabdruck, bzw. wie ein Gaumenabdruck eindeutig vom Tier unterscheidet!
*Alles in allem betrachtet, ist es eher ein Pyrrhus-Sieg, wenn ich die nichtbeschlafenen Stunden von denen abziehe, mit denen ich geschlafen habe. Aber wie der Mensch ja ein Gewohnheitstier ist, bleibe ich trotzdem dabei, um unsre Art nicht in Verruf zu bringen, also – artig!
Da brat mir einer einen Storch
„Iss morgens wie ein König, mittags wie ein Bauer und abends wie ein Bettler“, sagt der Volksmund.
Dem muss ich beipflichten, denn ab 4 Uhr morgens kann ich vor lauter Hunger und Magenknurren nicht mehr einschlafen, um 5 Uhr fang ich an zu kauen und zu schlucken, und Schlag 6 Uhr spring ich aus den Federn. Es ist jedesmal ein Sieg* über mich, wenn ich in der Küche ankomme, bevor ich meine Fingernägel ganz angeknabbert habe. Und dann packt mich das Jagdfieber.
Zunächst pfeif ich mir ein selbst komponiertes Jagdsignal – ein melodisches Hybrid aus Jazz, Beethoven und Donald Trump (Rosamunde Pilcher ist leider noch nicht vertont), das ich zweistimmig in einer brandneuen Dancing-Joga Stellung in Gis-Dur mit Tremolo trillere. Sodann eröffne ich die Jagd, die allmorgendlich nach demselben Ritual zelebriert wird.
Zunächst erlege ich eine Jagdwurst, und ziehe ihr das Fell über die Zipfel, entferne die Innereien einer Pfifferling-Konserve (1. Wahl), und weide eine Melone aus. Sodann schlachte ich fünf halbe Tomaten, und zerquetsche sie zu einer roten Soße. Dann angle ich (ohne Köder) eine Salzgurke aus dem Glas, schnippsle sie in mitteldünne Scheiben, wonach ich sie mit Respekt und Fingerspitzengefühl der Soße beimenge. Hernach erledige ich die Soße mit einem gezielten Fangschuss Chili.
Dann wird noch ein Zwiefel gehäutet, in mittelkleine Scheiben geschnitten, in Reih und Glied aufgespießt, und auf offener Flamme kurz angeperschelt.
Und zuletzt, wie jeder gute Siebenbürger zu allem und jedem Brot isst – werden mehrere Brotscheiben abgesäbelt, und im Brotkörbchen unter die Nase gestellt.
Über die Speisefolge habe ich die Übersicht verloren, aber es hat immer gemundet! So kann dieses Breakfast von jedermann/jederfrau nach eigenem Gusto genossen werden!
Diese Story hat etwas länger gedauert, weil ich die Könige, die Landwirte und die Bettler (alle auch mit –innen!) erst interviewen musste, im genau zu wissen, was sie so frühstücken.
Die Interviews bei den Königen verliefen am schnellsten – ich wurde überall gleich himausgeschmissen, dann wegen Spionage begnadigt, und durch die Übergabe aller Cookies (Akzeptieren & weiter) nun mit 100%ig gesicherter privaten Atmosphäre ins Asyl entlassen.
Die Antworten der Landwirte waren alle CO2 frei, und von recyclebaren BIO-Produkten dominiert.
Die der Bettler waren überall gleich; man konnte sie alle über einen Mittelfinger scheren.
Die Verantwortung für dieses opulente Frühstück kann ich nicht übernehmen, weil ich auch hierfür mindestens hundert Probanden interviewen müsste. Begnügen wir uns also damit, dass uns das Appetenzverhalten wie ein Fingerabdruck, bzw. wie ein Gaumenabdruck eindeutig vom Tier unterscheidet!
*Alles in allem betrachtet, ist es eher ein Pyrrhus-Sieg, wenn ich die nichtbeschlafenen Stunden von denen abziehe, mit denen ich geschlafen habe. Aber wie der Mensch ja ein Gewohnheitstier ist, bleibe ich trotzdem dabei, um unsre Art nicht in Verruf zu bringen, also – artig!
Rätsel um Nicky
Er trat in mein Leben, gerade als ich mit einer eben erstandenen riesigen Kohlrabi vom ALDI heraustrat. Er sah mich an, ich sah ihn an, wir sahen uns an - es war Liebe auf den ersten Blick, und wir fühlten ohne Anhieb beide, das wir uns deutlich näher kamen. Und aus seinen stechenden Augen las ich noch deutlicher heraus:
“Was, zum Schlach hinein tust du mit so einer protzigen Kohltabi, ha?“ Bereits aus diesem kurzen. wohlgestalten Satz heraus, der sein ehrliches Interesse an meiner Lebensführung bekundete, ersah ich deutlich die ersten Anzeichen einer überragenden Persönlichkeit – umsomehr, da das vitaminstrotzende Objekt seines Interesses mindestens 19% auch dem des meinigen entsprach. Diese frappante Übereinstimmung unsrer Egos sagte mir auf Anblick, dass zwischen uns eine frappante Übereinstimmung herschen muss, für die es sich lohnte, auf den Grund zu gehen!
Ab diesem Tag war er täglich einfach nur da – ganz egal was ich tat oder wo ich mich gerade befand, sah schweigend zu, nickte beifällig oder missbilligend. Das war mir natürlich nicht in jeder Lage willkommen, und ich machte ihm unmissverständliche Zeichen mit bestimmten Fingern und mit den Füßen, dass er den Verschwindibus machen solle. Und, oh Wunder - er verschwand tatsächlich, und ab diesem Augenblick nahm ich ihn nur noch schemenhaft wahr, als sei er ein Phantom, ein Gespenst, ein Dämon, ein Geist, ein Trugbild, eine Einbildung, eine Haluzination, eine Chimäre, oder ein Sonstwas. Und so begann ich spaßeshalber ernsthaft mit meinen Eruierungen zu dem Thema; ‚Wer ist Nicky?’, und setzte einen Fragenkatalg auf, der mich mehrere Stunden intensiven Grübelns in – oh nein; in meiner wertvollen Zeit gekostet hat. So lautete die erste Frage:
’Wer, zum Henker ist Nicky?’ Die folgenden Fragen zähle ich nicht mehr alle auf, versichere aber – um die verständliche Spannung unsrer lesenden Freunde abzubauen, dass sie an Treffsicherheit, Qualität der Syntax, Umsicht in der Wortwahl und deren semantischer Relevanz kaum zu überbieten sind. Sie seien dennoch in aller Kürze erwähnt:
Wie, was, wo, wann, warum, weshalb, wieso – auch als Dabbeljuh-Fragen bekannt.
Zum zweiten ließ ich einen Steckbrief in fünf Sprachen drucken, und verbreitete ihn überall, dort wo Steckbriefe hingehören – mit folgendem Text:
„Gesicht wird ein gewisser Nicky, der an folgenden Merkmalen zweifellos eindeutig zu erkennen ist:
Morphologie: Unbekannt
Geschlecht: Unbekannt
Schuhgröße: Unbekannt
Augenfarbe: Unbekannt
Politische Partei: Unbekannt
Glaubensrichtung: Unbekannt
Leibgericht: Unbekannt
Bankkonto: Unbekannt
Hobbys: Unbekannt
Für Meldungen, welche zur Auffindung Nickys führen, ist eine Belohnung von: Unbekannt ausgesetzt!“
Ja – also, was nun?? Soviel Lärm um nix?
Natürlich – denn wenn ich nämlich alles über Nicky wissen tät, hätte ich niemals soviel Quatsch quetschen können, und der Titel zu einer stinklangweiligen Story hätte dann gelautet:
Alles über Nicky! Oder?
Er trat in mein Leben, gerade als ich mit einer eben erstandenen riesigen Kohlrabi vom ALDI heraustrat. Er sah mich an, ich sah ihn an, wir sahen uns an - es war Liebe auf den ersten Blick, und wir fühlten ohne Anhieb beide, das wir uns deutlich näher kamen. Und aus seinen stechenden Augen las ich noch deutlicher heraus:
“Was, zum Schlach hinein tust du mit so einer protzigen Kohltabi, ha?“ Bereits aus diesem kurzen. wohlgestalten Satz heraus, der sein ehrliches Interesse an meiner Lebensführung bekundete, ersah ich deutlich die ersten Anzeichen einer überragenden Persönlichkeit – umsomehr, da das vitaminstrotzende Objekt seines Interesses mindestens 19% auch dem des meinigen entsprach. Diese frappante Übereinstimmung unsrer Egos sagte mir auf Anblick, dass zwischen uns eine frappante Übereinstimmung herschen muss, für die es sich lohnte, auf den Grund zu gehen!
Ab diesem Tag war er täglich einfach nur da – ganz egal was ich tat oder wo ich mich gerade befand, sah schweigend zu, nickte beifällig oder missbilligend. Das war mir natürlich nicht in jeder Lage willkommen, und ich machte ihm unmissverständliche Zeichen mit bestimmten Fingern und mit den Füßen, dass er den Verschwindibus machen solle. Und, oh Wunder - er verschwand tatsächlich, und ab diesem Augenblick nahm ich ihn nur noch schemenhaft wahr, als sei er ein Phantom, ein Gespenst, ein Dämon, ein Geist, ein Trugbild, eine Einbildung, eine Haluzination, eine Chimäre, oder ein Sonstwas. Und so begann ich spaßeshalber ernsthaft mit meinen Eruierungen zu dem Thema; ‚Wer ist Nicky?’, und setzte einen Fragenkatalg auf, der mich mehrere Stunden intensiven Grübelns in – oh nein; in meiner wertvollen Zeit gekostet hat. So lautete die erste Frage:
’Wer, zum Henker ist Nicky?’ Die folgenden Fragen zähle ich nicht mehr alle auf, versichere aber – um die verständliche Spannung unsrer lesenden Freunde abzubauen, dass sie an Treffsicherheit, Qualität der Syntax, Umsicht in der Wortwahl und deren semantischer Relevanz kaum zu überbieten sind. Sie seien dennoch in aller Kürze erwähnt:
Wie, was, wo, wann, warum, weshalb, wieso – auch als Dabbeljuh-Fragen bekannt.
Zum zweiten ließ ich einen Steckbrief in fünf Sprachen drucken, und verbreitete ihn überall, dort wo Steckbriefe hingehören – mit folgendem Text:
„Gesicht wird ein gewisser Nicky, der an folgenden Merkmalen zweifellos eindeutig zu erkennen ist:
Morphologie: Unbekannt
Geschlecht: Unbekannt
Schuhgröße: Unbekannt
Augenfarbe: Unbekannt
Politische Partei: Unbekannt
Glaubensrichtung: Unbekannt
Leibgericht: Unbekannt
Bankkonto: Unbekannt
Hobbys: Unbekannt
Für Meldungen, welche zur Auffindung Nickys führen, ist eine Belohnung von: Unbekannt ausgesetzt!“
Ja – also, was nun?? Soviel Lärm um nix?
Natürlich – denn wenn ich nämlich alles über Nicky wissen tät, hätte ich niemals soviel Quatsch quetschen können, und der Titel zu einer stinklangweiligen Story hätte dann gelautet:
Alles über Nicky! Oder?
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