Gut und Böse auf der Welt

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Anne Beer
schrieb am 04.11.2021, 16:54 Uhr (am 04.11.2021, 16:56 Uhr geändert).
Ein ungeschriebenes Gesetz

Mensch, hör zu was ich dir sage
Über die magische GESETZESWAAGE.
Wenn du gehst von dieser Welt
Hilft kein Reichtum und auch kein Geld.

Hast du Menschen ihres Glückes beraubt
Und sie mit Worten und bösen Taten bestaubt
All das kommt doppelt auf DICH zurück
Dann wird dich verlassen dein eigenes Glück!

Mit all deinen Missetaten im Koffer
Wird aus dem Täter dann das Opfer.
Denn laut magischem Gesetz
Verfängt sich der Täter im eigenen Netz!

Verfasst von Anne Beer am 04. Nov. 2021
Tarimona
schrieb am 05.11.2021, 14:11 Uhr
Hallo Anne, ein wirklich gutes und sinnvolles Thema hast du hier ins Leben gerufen. Und gleich eingeweiht.
Mit einem Gedicht, das man nicht nur liest, sondern auch mitnimmt, sich von ihm begleiten lässt und darüber nachdenkt. Zeilen von tiefem Sinn und verletzlicher Menschlichkeit. Danke dir.
Kurt Binder
schrieb am 08.11.2021, 18:20 Uhr
Hallo, liebe Anne,
Dein neues Thema zu unsrer moralisch polarisierten Welt, sowie Dein Entree in Versen mit deutlichen Hinweisen auf das Böse und Unzulängliche in uns begeistern mich.
In diesem Sinne schließe ich mich mit meinem Debüt freudig an – auf meine Weise ;-)) :


Kleiner Fiesling


Der Schütze zielt in seinem Leben
meist gut, doch trifft er oft daneben.
Viel besser wär doch so gespielt:
Gut treffen - wenn auch schlecht gezielt!

Dieser Vierzeiler, der vorletzte in unsrer Reihe der bedichteten Sternzeichen im vergangenen Jahr, hat mich rückwirkend derart beschäftigt, dass ich mich laufend der Aufgabe gewidmet habe, meine allgemeine Treffsicherheit in den wichtigen Dingen des Lebens zu erhöhen! Hierbei kam mir ein Guter Geist zu Hilfe, und der befahl mir:
"Kurt H. Binder, kauf dir sofort eine Dartscheibe – kapiert?" Ich musste dazu weder "Jawoll" sagen, noch mit dem Kopf nicken, weil die Geister meine Zustimmung auf spititueller Ebene bereits verstanden hatten. Um sie mir weiter gewogen zu stimmen, eilte ich also beflügelten Fußes ins nächste Dart-Geschäft gleich ums Eck. Hier erstand ich die schönste, vor allem aber die teuerste Scheibe im Sonderangebot, um meiner künftigen Treffkunst auch standesgemäß eine reale Chance zu geben. Ich befestigte sie genau nach Olympia-Maßen an der Wand im Flur – und begann umgehend mit dem Wurftraining.
Nun ja, aller Anfang ist schwer - auch beim Dart. Ich erspare es euch aufzuzählen, was ich anfangs alles außer der Scheibe getroffen hatte. Für mein Training im Flur gab es keine festen Zeiten. Doch immer wenn ich flurte, machte ich ein paar Würflein, und so läpperten sich diese im Laufe eines Tages zu mindestens 273 hoffnungsgesteuerten Pfeilschüssen. Ich kann nicht behaupten, dass meine Treffsicherheit sichtbar zugenommen hat, doch bis heute hat noch kein Pfeil das Haus verlassen! Und wenn es mal darauf ankam, wandte ich einen hierfür maßgeschneiderten Trick an.
Wenn unsre Gaschke wiedermal zu einem Arbeitsessen zu uns kam, protzte ich gerne mit meinen Dart-Spiel-Künsten. Wenn die Gäste es dann auch versuchten, blieben die Wurfpfeile in der Regel kilometerweit irgendwo in der Wand, in den Parketten oder in der Decke stecken.
Nun gab es in unsrer Gaschke einen Jemand, den ich nicht ausstehen konnte. War dann die Reihe an mir zu werfen, schloss ich die Augen und stellte mir vor, die Dartscheibe sei der edelste Körperteil dieses Jemands. Dann transanalperforirinjurierte* ich kurz, ließ den Wurfpfeil mit ganzer Kraft sausen – und traf jedesmal punktgenau in den roten Mittelpunkt!

*) keine Ahnung, was das heißt, aber es funktioniert!

Kurt Binder
schrieb am 17.11.2021, 18:35 Uhr
Gut oder Böse?

Da war ein Mann in Plymouth,
dem passierte neulich was Schlimmes.
Es aß ihm sein Mädel
aus der Supp’ weg die Knödel –
da blieb ihm nur noch Dünnes.

Natürlich böses Mädel, weil sie ihm die Knödel weggegessen hat.
Aber – wenn ER übergewichtig war, Zucker hatte, hohen Cholesterinspiegel, Blutdruck über 200, Herzrasen und Venenverkalkung - wie siehts dann aus?
Was meint ihr?
bankban
schrieb am 17.11.2021, 21:15 Uhr
Tun Sie der Umwelt etwas Gutes und verursachen Sie weniger Rechenleistung Ihres Rechners und des Sibi-Servers...
natoll
schrieb am 17.11.2021, 22:01 Uhr
Da kam aus Plymouth ein Mädel,
Ass dem Mann, dem Guten, die Knödel.
Der beäugte ihre Hüften voller Sorgen,
Ob neues Gewand ihr muss besorgen.
So oder so ist er der Blödel.

KarlP.
schrieb am 18.11.2021, 09:14 Uhr
@bankban, ich habe sehr wenig Zeit. Würde auch gerne wieder etwas schreiben. Aber Sie wissen ja, dazu braucht man Muße und den berühmten Kuss. Doch wenn ich Zeit habe, lese ich hier mit großem Vergnügen was uns Kurt Binder und die anderen schenken (mein herzliches Dankeschön an alle Schreiberlinge hier.)
Also bitte, denken Sie doch auch an jene, die hier ihre Freude am Lesen haben.
Und nur so am Rande erwähnt, unterschätzen Sie die Rechenleistung des Sibi-Servers nicht.
Kurt Binder
schrieb am 18.11.2021, 15:03 Uhr
Freue mich, von Dir zu hören, KarlP, und das in Form eines so starken Plädoyers für unsere Bemühungen, die Leser nach bestem Können zu unterhalten – danke für diese Deine Rückendeckung!
Die Unverhältnismäßigkeit dieser mahnenden Worte (im Imperativ) springi ins Auge. Ich habe dennoch von einer Antwort abgesehen, um den Sibi-Server durch Überstrapazierung nicht kollabieren zu lassen, und um nicht weiterhin als ignoranter Umweltschänder dazustehen ;-)!
natoll
schrieb am 18.11.2021, 20:58 Uhr
Es waren einmal die drei Zwerge,
Sie gossen Rosen dort auf dem Berge.
Beim wandeln durch duftende Beete.
Stach sich der riesige Etepetete,
Und tritt auf den Schlauch sehr verärgert.
Kurt Binder
schrieb am 19.11.2021, 10:29 Uhr
Der Tag beginnt, doch was er bringt
ist ungewiss – das ist gewiss!

Tja, Natoll, dann hoffen wir, dass wir von weiteren Etepetetes verschont bleiben! Und falls nicht, dass diese nicht alle - auf dem Schlauch stehen ;-)) !
natoll
schrieb am 19.11.2021, 14:32 Uhr
Genauso war es gemeint!

Wäre schade um die pfiffigen Beiträge welche mich regelrecht zum mitmachen verleitet haben.
natoll
schrieb am 19.11.2021, 14:37 Uhr
Und wegen dem bisschen "Wasser" welches wir hier verbrauchen um uns die Zeit zu versüßen, wird bestimmt weder die Schöpfung noch Herr Etepetete einen Mangel erleiden.
So!
Kurt Binder
schrieb am 20.11.2021, 09:09 Uhr
Korrekt! Manchmal kreuzen eben, für unsre Schöpfung völlig unbedeutende Asteroiden unsre Umlaufbahn, deren ephemerer Hauch mich zumindest nicht in ein - Schöpfungstief hinunterdrängen kann ;-))) !
Kurt Binder
schrieb am 24.11.2021, 12:35 Uhr
Nach meiner Überlegung, die mich teils belustigt, teils nachdenklich gestimmt hat, sollten wir Annes neues Thema "Gut und Böse in der Welt" ergänzend erweitern mit "Gut und Böse in uns"!
Es gibt im Grunde, mit sehr wenigen Ausnahmen, keine grundsätzlich guten oder bösen Menschen. Wir sind ein Spielball der äußeren Einflüsse von Umwelt und Gesellschaft, und reagieren je nach deren Art und Intensität unterschiedlich.
So kann unsre Reaktion auf etwas unangenehmes oder gar gefährliches manchmal heftig ausfallen, so dass wir in dem Moment auf andere böse wirken. Helfen wir aber einer alten Dame, die auf dem Glatteis gestürzt ist, beim Aufstehen, so ist das zweifellos ein gute Tat.
These:
So betrachtet wären wir also fast alle "gespaltene Persönlichkeiten mit dissoziativer Identitätsstörung"! Da ich diesen Titel eben erst gegoogelt hab, bilde ich mir nix darauf ein! Es ist aber tatsächlich so. In jedem von uns schlummern, im neutralen seelischen Zustand harmonisch vereint, sowohl ein Mr / Mrs Jekyll, als auch ein Mr / Mrs Hyde, die je nach äußerem Reiz mobilisiert werden können, und entsprechend die Lippen zum Versöhnungs-Pusserl spitzen, oder aber das Kriegsbeil ausbuddeln!
Howgh - ich habe gesprochen!
Kurt Binder
schrieb am 28.11.2021, 15:45 Uhr
Eben fällt mir ein, wie relativ Gut und Böse doch sein kann.

Also, da hockt gerade Massa Robinson Crusoe vor seiner Bananen-Villa, auf einer der Juan-Fernadez-Inseln im Süd-Pazifik vor der Westküste Chiles (dies müsst ihr euch nicht unbedingt merken), und unterrichtet seinen ‚Schüler’ Freitag in Sachen Gut und Böse, gemäß der Zehn Gebote aus dem Kleinen Katechismus nach Luther. Für den armen analphabetischen Insulaner war das sehr verwirrend, weil in allen Geboten erst verboten wurde, was man nicht tun darf, doch gleich darauf, was man doch tun muss, um von Gott gefürchtet und geliebt zu werden.
Beim Siebten Gebot horchte Freitag auf, als Massa Robinson ihn fragte:
“Nun, Freitag, sage mir, was bezüglich des Stehlens eine böse Tat ist!“ Freitag dachte nicht lange nach.
“Eine böse Tat ist, wenn mein Nachbar meine Ziege stiehlt!"
„Sehr gut, Freitag", lobte der Massa, „das stimmt! Und was wäre hierzu eine gute Tat?“ Freitag strahlte wie die Südsonne am Morgen.
„Eine gute Tat ist, wenn Freitag - dem Nachbarn die Ziege stiehlt!“

*) Trotz der erstaunlichen Eloquenz des Analphabeten Freitags bitte Vorsicht!
In der Schule wurde mir einmal ein Arbeit annuliert, weil ich eine Definition ebenfalls mit „ ... ist, wenn ...“ formuliert habe.

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