Lyrik - wenn Emotionen sich zum Wort melden

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Kurt Binder
schrieb am 26.09.2025, 10:50 Uhr
Spontan

Grau ist der Morgen –
lichte Gedanken
erhellen mein Gemüt,
heben ab –
ungewiss ihr Flug,
doch - zu erahnen ...

Verträumt
lächle ich ihnen nach,
wünsche ihnen
sichere Landung
auf fruchtbarem Acker –
wie so oft ...
Kurt Binder
schrieb am 16.10.2025, 11:57 Uhr
Tiefere Weisheit

Genussvoll ist sein Biss
ins trockene Brot,
und unfassbar scheint ihm
die Gunst des Augenblicks,
die ihm dies Glück vergönnt ...

In seinen Augen schimmert Dank;
tiefe Zufriedenheit
dringt durch verhärmte Züge,
in denen sich die Armut spiegelt -
und auf die Frage,
was ihn so heiter stimme
bei trocknem Brot zur kargen Labe,
kams salomonisch knapp:
„Weil ich – es habe!“
Kurt Binder
schrieb am 24.10.2025, 12:59 Uhr (am 24.10.2025, 13:25 Uhr geändert).
Herbstklänge

Flötentöne, glockenrein -
der Amseln späte Liebesmelodien
beleben den verträumten Morgen -
hoch in den gilbenden Kronen
scharen sich schwirrend die Stare
zum baldigen Abflug -
durch die Harfe der Zweige
verklären sich kalte Winde
zu besinnlichen Sinfonien in Moll -
und wenn der Orkan verspielt,
vom grollenden Donner ermutigt
uralte Bäumriesen knickt,
beklagt das Requiem
des abklingenden Wütens
unsrer weisen Natur
das Fahle,Verblichene,
das junges Leben keimen läßt -
immerfort ...
Kurt Binder
schrieb am 28.10.2025, 06:31 Uhr
Im Nėant

Wonnen hüllen mich ein -
ich lasse mich treiben,
willenlos, körperfrei
frage ich nicht
nach Sinn und Ziel ...

Allein in Raum und Zeit,
im reinen Genuss
des Augenblicks schwelgend,
der Neugier enthoben
lebe ich das Schweigen
der endlosen Stille ...

Es gibt nur mich,
verloren im Nichts,
und ich bin mir selbst genug -
zum ersten Mal ...
Maikind
schrieb am 10.12.2025, 06:15 Uhr (am 10.12.2025, 06:17 Uhr geändert).
Guten Morgen an alle,

Lieber Kurt
wie schön, dass du deine Texte unermüdlich mit uns teilst,
es ist eine Bereicherung für mich deine Fantasiewelt, deine Wortspiele zu lesen, deine sprudelnde Energie zu erfahren.

einen lieben Gruß in die Runde
und weiterhin Gesundheit und erbauende Gedanken für die Weihnachtszeit und darüber hinaus.
ganz herzlich
Ute


In Bachs Musik



In Bachs Musik gehüllt
bin ich Klang und Vibration
bin Welle und ein winzig Ton
bin Sehnsucht, die gestillt.

In Bachs Musik gehüllt
Engel tanzen im Geleit
wir breiten unsre Flügel weit
wie Freiheit sich frei fühlt!

In Bachs Musik gehüllt
bin ich satt im tiefsten Ton,
bin ich im Licht mit Blumenkron
und Leichtigkeit mich füllt.

In Bachs Musik gehüllt
bin ich Teil der Harmonie
und die Liebe, die Liebe wie
sie schwingt, die Herzen füllt.
Kurt Binder
schrieb am 11.12.2025, 09:35 Uhr
Hallo, liebe Ute,

es war und ist mir immer eine Freude, mich unsren Lesern mitzuteilen. Und jedes Echo spornt mich immer wieder dazu an, am Ball zu bleiben.
In diesem Sinne – herzlichen Dank für Deine freundlichen Worte !
Mit der Musik Johann Sebastian Bachs bin ich (noch) einigermaßen vertraut. Ich habe sehr früher viele Jahre lang im Hermannstädter Bachchor im Tenor gesungen, unter der Stabführung Professor Dresslers, der im Gymnasium 1948 auch unser Musiklehrer war.
Ich erinnere mich besonders an Aufführungen mit dem Philharmonischen Orchester, an das Weihnachtsoratorium, die Matthäus-Passion, das Magnificat, und an die h-Moll-Messe. Der Bachsche Rhythmus wird ja auch als Vorläufer der heutigen Popmusik angesehen.
In Deinem Gedicht bringst Du, wie ich finde den vielschichtigen Eindruck seiner Musik anschaulich und miterlebend spürbar zum Ausdrick.
Regine ( Jini )
schrieb am 15.12.2025, 18:00 Uhr
Hallo lieber Kurt, hallo liebes Maikind,
ich weiß, daß Ihr beide Bach innig zugetan seid (aber vielleicht ist es auch Nimrod!?).
Gestern, 14.12.2025, war ich im Bochumer Musikforum im "WEIHNACHSTORATORIUM", s. auch meine Zeilen in "Kultur, Reisen".
Der "Evangelist" war ein junger Tenor britisch-italienischer Herkunft, und die "Alt"-Stimme eine Sängerin aus Eriwan.
Und viele jugendliche Gesichter des Chores zeigten ihre asiatische und afrikanische Abstammung.
Bach hätte -vermutlich- seine Freude an dieser Multi-Kulti-Zusammenarbeit gehabt, wenngleich es zu seiner Zeit natürlich nur europäische Menschen in seinem Umfeld gab!?
Das Konzert hat mich jedenfalls -wie immer- "beseelt".
Ciao
Nimrod
schrieb am 15.12.2025, 19:15 Uhr
Liebe Regine,

vor 64 Jahren lernte ich im Musikunterricht: A-Mü-Wei-Kö und Lei. Wir hatten einen Kirchenmusikdirektor als Musiklehrer, der auch Bach in "seiner" Kirche aufgeführt hat. Soviel von mir zu J.S.Bach
Kurt Binder
schrieb am 17.12.2025, 08:42 Uhr
Guten Morgen, liebe Jini,

es war nicht Bach allein, dem ich mich in der klassischen Musik zugewandt hatte. Unter Dresslers Stabführung hat unser Bachchor in Hermannstadt auch Chorwerke von Joseph Haydn –Die Schöpfung, Johannes Brahms – Ein Deutsches Requiem, und einige andre aufgeführt, in denen ich von 1964 bis zu meiner Ausreise in die BRD 1973 mitwirken durfte. Der Evangelist und andre Solopartien wurden von dem Hermannstädter Tenor Anton Schlezak gesungen, dessen unvergleichliches Timbre das Publikum begeisterte.
Durch einen glücklichen, für mich musikalisch richtungsweisenden Zufall hörte ich in meinen Jugendjahren Max Bruchs Violinkonzert ...

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