Reimstube - Nachrichten

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Wahre Liebe

Erstellt am 12.05.2012, 18:51 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 06.10.2014, 23:05 Uhr geändert.
Gemeinsam alle Wege gehen
und immer zueinander stehen,
jederzeit füreinander da sein,
bei Regen und bei Sonnenschein.
In guten wie in schlechten Zeiten
sich gegenseitig stets begleiten.
Trost und Mut geben jenem Herzen
voller Kummer und voller Schmerzen.
Wer zusammen lacht und zusammen weint,
deren Herzen bleiben immer vereint.
Daran sollten wir uns stets halten,
lasst die Liebe nie erkalten,
weil liebende Herzen auf dieser Welt
nur wahre Liebe zusammenhält!

verfasst von Uwe Schuller am 13.11.2010, geändert am 10.08.2014

Die Natur

Erstellt am 12.05.2012, 18:43 Uhr von Bir.Kle. (Chef)
Es gibt viele schöne Dinge,
doch erfreuen Schmetterlinge
jeden Menschen, Groß und Klein,
sollte er Naturfreund sein.

Die hellen Strahlen der Sonne
bringen uns Menschen viel Wonne.
Ohne ihre Wärme und ihr Licht
gäbe es uns alle nicht.

Ihr Licht wirft die Sonne in der Nacht
auf den Mond, der leuchtend über uns wacht.
Seine zahllosen Begleiter, die Sterne,
strahlen aus unvorstellbarer Ferne.

Manchmal scheint die Sonne sich zu verstecken,
doch jemand wird sie wieder wecken:
Der Wind schiebt es sanft beiseit',
das graue und dichte Wolkenkleid.

Fällt zuweilen aus den Wolken der Regen,
ist es für Mensch, Tier und Pflanze ein Segen.
Das Wasser bedeutet Lebenskraft,
weil es das Leben möglich macht.

Der fröhliche Vogelgesang,
im Wald und auf Wiesen ertönt der Klang,
mit dem Zwitschern und dem Singen
kann ein Vogel uns Freude bringen.

Des Spechtes lautes Hämmern schallt
durch den naheliegenden Wald.
Man könnte meinen, er hackt
Tag für Tag im gleichen Takt.

Hoch oben, in den Baumkronen,
wo die vielen Eichhörnchen wohnen,
herrscht ein emsiges Nahrungssuchen,
auf Eichen genauso wie auf Buchen.

Anmutig ist des Pfaus Stolzieren,
beinahe als würde er triumphieren.
Schimmern sieht man es von weit,
sein prachtvolles Federkleid.

Der Frosch hüpft in hohem Bogen,
als hätte man ihn aufgezogen.
Aus dem frischen grünen Gras
springt er in des Teiches Nass.

Der Storch schnappt sich in der Morgenröte
aus dem Tümpel eine dicke Kröte.
Verzweifelt zappelt diese in ihrer Not,
denn es geht um Leben und Tod.

Es dauert gar nicht lange,
da zeigt sich im Teich eine Schlange.
Von unten, vom Grunde taucht sie hervor
und reckt kühn ihren Kopf empor.

Der Fisch ist ein stets nasser
Zeitgenosse in klarem Wasser.
Er bewegt sich oft gemach
im dahinplätschernden Bach.

Die Bienen schwirren - summ, summ, summ-
in Schwärmen durch die Lüfte herum.
Dieses rege Treiben und Getummel
meidet nicht nur jede Hummel.

Der Fuchs, gewieft und schlau,
beobachtet die Hühner ganz genau.
Irgendwann, im richtigen Augenblick,
packt er einer Henne ins Genick.

Der Wolf braucht auch etwas zum Beißen,
bevorzugt geht er Schafe reißen.
Noch ehe der Hirte sich versieht,
der Wolf samt Lamm von dannen zieht.

Auch der Dachs hat den Willen,
seinen Hunger stets zu stillen.
Er begibt sich auf den Hof des Bauern,
um dort den Mäusen aufzulauern.

Da huscht aus dem Bauernhaus
piepsend eine graue Maus heraus.
Mit einem Satz springt die Katze
und begräbt sie unter ihrer Tatze.

verfasst von Uwe Schuller im August 2010

Besoffen (Stramm wie ein Brett)

Erstellt am 12.05.2012, 18:34 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 27.04.2019, 15:21 Uhr geändert.
Frühmorgens, die Tür steht offen,
ein Mann torkelt heim, völlig besoffen.
Er zweifelt, ob er sich kann verlassen,
dass sein Kopf durch die Tür wird passen.
Er hat einen Schädel wie ein Kanister,
beinahe so dick wie ein Minister.

Da schnaubt auch schon seine Frau:
"Du bist ja wieder blau, du Sau!
Ach Herrje, du liebe Zeit,
was bist du heute wieder breit!
So stramm warst du schon lange nicht,
du bist ja völlig hackedicht!
Du treibst es immer auf die Spitze,
bist voll wie eine Strandhaubitze!"

Auf allen Vieren kommt er fast gekrochen,
von weitem hat sie seine Fahne gerochen.
Der Mann wankt ziemlich krumm
und stammelt wirres Zeug herum.
Jeder Schritt ist für ihn ein Kampf,
aus der Gattin pfeift der Dampf;
sie ist wie der Drache beim Feuerspeien,
man hört sie ganz schön kräftig schreien:
"Was habt ihr elenden Halunken
schon wieder zusammengetrunken?"

Der Mann, ziemlich benommen,
kann diesem Verhör nicht entkommen.
Es ist für ihn zwar eine Qual,
aber er hat keine Wahl.
Langsam verlässt ihn der Mut,
er wird klein wie ein Fingerhut!
"Ich gebe zu, ich hab' mich doch
vollaufen lassen wie ein Loch!
Bier, dunkel und auch hell,
soffen wir alles richtig schnell!
Und Wein, ob nun rot oder weiß,
interessierte uns einen Scheiß!
Alles, was man uns aufgetischt,
haben wir einfach weggezischt!
Als Bier und Wein weggesoffen war,
stürzten wir uns auf die Bar!
Whisky, Wodka - quer durch die Bank,
deshalb bin ich nun so krank!
Gesoffen hab' ich verdammt viel;
Planlos, einfach ohne Ziel!"

Die Frau tobt: "Es ist nicht zu fassen!
Wie kann man sich so vollaufen lassen?
Sinnlos und ohne Zweck
säufst du dir die Leber weg!
Warum nur treibst Du es so doll
und machst Dich so sternhagelvoll?"
Fürchterlich hört man sie klagen,
ihr platzt dabei fast der Kragen!

Der Mann, bleich im Gesicht,
kämpft mit dem Gleichgewicht.
Verwirrt und ohne Verstand,
läuft er dann gegen die Wand!
Und es kommt sogar noch besser:
Er klappt zusammen wie ein Klappmesser!
Was dann folgt, ist nicht so toll,
er kotzt die ganze Bude voll!

Das kann die Frau nicht ertragen
und gibt ihm etwas für den Magen
und auch etwas für den Kopf
und hält diesen über einen Topf.
Schon wieder hat er sich übergeben,
rechnet mit seinem baldigen Ableben.
In seinem Elend, seiner Not,
geht es für ihn um Leben und Tod!
Irgendwie, mit letzter Kraft,
hat er es ins Bett geschafft!
Am nächsten Abend, wieder heiter,
säuft er munter einfach weiter!

verfasst von Uwe Schuller, 14.09.2009

Strandurlaub (Grillsaison)

Erstellt am 12.05.2012, 18:05 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 18.05.2013, 17:42 Uhr geändert.
"...am Strand liegen sie wie die Maden,
zuweilen gehen sie auch baden,
zumeist lassen sie die Sonne knallen,
die Kerle genauso wie die Schnallen,
auf ihre Ärsche, auf die Prallen!
Ich verstehe nicht diesen Willen,
sich zu braten und zu grillen.
Der Strandurlaub behagt mir nicht,
folglich schrieb ich dies' Gedicht:"



Strandurlaub (Grillsaison)

Die Sonne knallt prall auf die Stirn
und brät dem Urlauber das Hirn;
wohlgemerkt nur jenen Probanden,
bei denen ein Gehirn vorhanden.
Bei den Idioten wird, wie man weiß,
nur die Luft im Schädel heiß.

Die Sonne röstet jeden Leib:
Den Kerl genauso wie das Weib.
Wer sich braten lässt wie eine Wurst,
bekommt ordentlichen Durst
und trinkt dann einfach alles weg:
Bier – und jeden süßen Dreck.

Nach mehrmaligem Schluck
steigt der Zisternen-Druck.
Man steht dann ziemlich lange
in der langen Scheißhaus-Schlange,
denn auch viele andere müssen
ebenfalls so dringend pissen.

Die Sonne brennt richtig heiß;
viele genehmigen sich ein Eis,
welches – zweimal daran gelutscht -
aus dem Waffelhörnchen flutscht
und wird den Wespen zum Genuss;
der Stich in den Fuß bringt Verdruss.

Wie Ölsardinen liegen sie am Strand
zusammengepfercht im heißen Sand.
Sie lassen sich wie Hähnchen grillen
und tragen große Sonnenbrillen,
während sie auf Liegen liegen
und aussehen wie Stubenfliegen.

Wer vergisst, sich einzuschmieren,
wird wie Schlangen die Haut verlieren.
Die Sonne brennt ihn ohne Not
wie einen Krebs, so puterrot.
Die Haut beginnt an allen Stellen,
sich großflächig abzupellen.

Auch den Kindern gefällt es sehr,
der Strand und das blaue Meer.
Mit dem Schäufelchen in der Hand
toben sie im weißen Sand.
Sie machen keine Kompromisse -
es gibt schnell eins auf die Fresse!

Viele schmierige Männer gaffen
den Frauen hinterher wie Affen,
wobei sie auf der Liege liegen
und im Schritt eine Beule kriegen
und dann – um diese zu verstecken -
sie mit einem Eimerchen bedecken.

Wenn sie ihre Hälse verdrehen,
um der Anmut nachzusehen,
gerät eines in Vergessenheit:
Neben ihnen liegt die ganze Zeit
die eifersüchtige Ehefrau,
die sie beobachtet ganz genau!

Dann ist er nicht mehr weit,
der nächste wilde Ehestreit.
Sogleich beginnt man zu laufen,
um etwas zu saufen zu kaufen;
hitzige Gemüter muss man abkühlen
und den Unmut hinunterspülen.

Deshalb sage ich mit Verlaub:
"Beschissen ist der Strandurlaub!"
Manch einer fühlt sich dabei frei,
doch ist es nichts als Braterei.
Müssen Menschen sich in Massen
Jahr für Jahr durchgrillen lassen?

verfasst von Uwe Schuller am 22. Februar 2012 / geändert am 27. Januar 2013

Die Werkzeuge des Dichters

Erstellt am 12.05.2012, 17:34 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 19.09.2012, 22:20 Uhr geändert.
Der Dichter braucht – das weiß jeder -
drei Werkzeuge: Hammer, Feile und Feder.
Die Feder, die man kaum noch kennt,
ist des Dichters Schreibinstrument.
Bei jedem Gedicht will er sich toppen
und stets bessere Reime kloppen.
Das geschieht oft in stiller Kammer,
ist doch glasklar – mit dem Hammer!
Wenn es mal nicht passt und klemmt,
macht er sich nicht gleich ins Hemd.
Er packt dann aus die Feile
und feilt zurecht betreffende Zeile.
Hierbei ist noch zu erwähnen:
Er kann mitunter aus den Spänen,
die vom Schleifen und vom Feilen
anfallen bei manchen Zeilen,
noch einiges zusammenleimen
zu neuen Versen und neuen Reimen.
Passt es nicht, ruft er verbissen:
"Verdammte Hacke, ich hab's verrissen!"
Zuweilen verliert er den Verstand
und wirft sein Skript vor die Wand.
So wurden im Laufe von vielen Jahren
manche Gedichte "vor die Wand gefahren".
So ist das mit dem Dichten eben:
Manchmal geht es auch daneben!

verfasst von Uwe Schuller am 12.05.2012