Reimstube - Nachrichten

Nur Mitglieder der Gruppe dürfen Nachrichten schreiben.

Um Mitglied dieser Gruppe zu werden, müssen Sie sich kostenlos als Benutzer registrieren. Sind Sie schon registriert, so müssen Sie sich auf dieser Seite oben rechts einloggen. Anschließend klicken Sie bitte auf die Schaltfläche "Gruppe beitreten".

Weihnachtszeit

Erstellt am 16.12.2012, 01:14 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 03.12.2015, 00:18 Uhr geändert.
Jahr für Jahr, zur gleichen Zeit,
wenn es kälter wird und schneit,
überall liegt Schnee und Eis,
unsere ganze Welt ist weiß,
dann spielt sich ab, allemal,
ein bestimmtes Ritual:

Wenn in Einkaufszentren Kinder plärren
und an den Mänteln ihrer Mütter zerren,
weil sie den Krempel, den ach so tollen,
gerne als Geschenke haben wollen,
weil sie die Spielzeuge, die netten,
gerne unterm Baume hätten;
wenn einige hektisch Reisen buchen,
andere krampfhaft Geschenke suchen,
dabei manchmal auch heftig fluchen,
wobei häufig alle Nerven blank liegen,
zuweilen Sachen durch die Gegend fliegen;
wenn alle drängelnd an den Ladentischen
mit beiden Ellenbogen kräftig mitmischen,
sich dann noch in Eile und unter Qualen
gegenseitig schubsen vor vollen Regalen,
den ganzen Ramsch und Plunder kaufen,
während andere unentwegt Glühwein saufen,
und die vielen, nicht zu vergessen,
die massenweise Lebkuchen fressen!
Stress und Hektik weit und breit,
dann ist sie da, die Weihnachtszeit.
Wo bleibt da die Besinnlichkeit?

Alles dreht sich um den Konsum;
das ist oberflächlich und dumm!
Hört auf, in die Läden zu laufen,
um den ganzen Kram zu kaufen!
Macht in dieser Gesellschaft voller Überfluss
mit dem Konsumwahn endlich Schluss!
Wir sollten alle, ob Groß oder Klein,
genügsamer und bescheidener sein!
Ich sage deshalb: "Man bedenke,
es reichen auch kleinere Geschenke!"
Anstatt sich vor den Weihnachtstagen
mühevoll durch die Geschäfte zu plagen,
anstatt sich üppig zu beschenken,
sollte man an Bedürftige denken:

Zeigt Mitgefühl und habt Erbarmen,
spendet etwas für die Armen!
Entrichtet einen Almosen
an die Gepeinigten und Obdachlosen!
Denkt besonders in der Weihnachtszeit
an ihr Elend und ihr Leid!
Helft hungrigen und kranken Kindern,
helft, Not und Leid auf der Welt zu lindern!
Helft, ihre Pein zu vermeiden,
lasst sie nicht mehr länger leiden!
Helft, ihr Schicksal zu wenden,
helft, ihre Qualen zu beenden!
Lasst ihre Augen nicht mehr weinen,
lasst die Sonne für sie scheinen!

Zeigt Herz, seid großzügig beim Geben,
bringt wieder Hoffnung in ihr Leben!
Bringt sie wieder ein kleines Stück
auf den Weg des Glücks zurück!
Bringt dorthin, wo das Elend wohnt,
wieder Licht an den Horizont!
Ist es auch noch so klein, das Licht,
es bringt Mut und Zuversicht!
Öffnet Eure Herzen weit
und bringt gerade in der Weihnachtszeit
in diese Welt ein Stück Menschlichkeit!

Seid barmherzig und lasst auf Erden
für alle Menschen Weihnacht werden!
Wenn die Glocken zum Fest erklingen,
sollen sie Frieden und Freude bringen.

verfasst von Uwe Schuller am 18. Oktober 2010, geänderte Version vom 02. Dezember 2015

Entschlossener Kommissar

Erstellt am 28.08.2012, 20:39 Uhr von Bir.Kle. (Chef)
"Nicht wahr", sprach der Kommissar,
"ich hätte um ein Haar
den unliebsamen Genossen
voll über den Haufen geschossen!"
"Ist das denn wahr,
mein lieber Herr Kommissar?
Nach so vielen Dienstjahren
sind Sie abgeklärt und erfahren,
dürften die Nerven nicht verlieren!
Wie konnte Ihnen das passieren?"
Im Kommissar stieg der Zorn,
entschlossen ging er nach vorn;
Er ging richtig aus sich heraus
und rastete beinahe aus:
"Sind Sie nicht auch routiniert?
Ist nicht auch Ihnen sowas passiert?
Haben nicht auch Sie in der Not
beinahe abgedrückt, Sie Idiot?
Bevor Sie auf mich losgeh'n,
sollten Sie in den Spiegel seh'n!"

verfasst von Uwe Schuller am 29.08.2011

Klarinette in D-Moll

Erstellt am 15.07.2012, 22:16 Uhr von der Ijel und am 28.08.2017, 01:13 Uhr vom Moderator geändert.
vum Martin der Ijel

Bei Bach und Goethe
hab' ich die Schule abgebrochen;
weder Lyrik noch Flöte
hat ein Wort gesprochen.

Wenig Ahnung von Musik,
weiß nicht, was ich soll,
doch schrieb ich dieses Stück
für Klarinette in D-Moll.

Kann es auch schon trillern,
bin auch Musikant
auf der Flöte,
wenn ich keine hätte,
wär' ich kein Adjuvant.

Kann zwar nicht wie Schiller,
nicht wie Goethe
richtig reimen;
Lorbeeren seh' ich
trotzdem keimen,
obschon Dilettant.

Ein Liebling bin ich feiner Musen,
schreibe Elegien im Poem
und häng' an ihrem Busen
als Dichter, hab' ich kein Problem.

Während ich so sinne
über Schiller, über Goethe
und singe meiner Muse Minne,
gehen meine Reime flöten.

Aus den Versen wird ein Driller,
flüstert mir die Muse:
"Bist schon wie ein kleiner Schiller,
schmeichelnd lädt mich ein zum Schmusen."

Hier mit Geigen,
dort mit Flöten;
in den Lorbeerzweigen
seh' ich Kröten -
wie wurde Schiller,
wie wurde Goethe
zum Poeten?
Es wird kein Geheimnis bleiben:
Mann, die konnten einfach reimen!

Appell an die Verantwortung

Erstellt am 07.06.2012, 17:27 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 17.06.2017, 00:29 Uhr geändert.
In unserer globalisierten Welt
dreht sich alles nur ums Geld.
Auf den Parketten der Börsen tanzen
die Börsianer im Takte der Finanzen.
Und hinterlassen widerliche Spuren
als des Kapitals erbärmliche Huren,
wobei sie mit dem Kapital jonglieren
und ganze Nationen ruinieren.
Und auch die Manager dieser Welt
raffen zusammen, was das Zeug hält.
Ihre Abfindungen gehen in die Millionen,
während andere unter Brücken wohnen.

Alles dreht sich auf Schritt und Tritt
vornehmlich um Umsatz und Profit.
Es geht nur um Gewinne und ums Investieren
und darum, dass Investitionen sich rentieren.
Bei den Reichen wächst das Kapital,
in der Gesellschaft schwindet die Moral.
Wo bleibt, was man schätzte und ehrte,
wo bleiben die Tugenden und Werte?
Die meisten sind nur auf ihren Vorteil fixiert
und darauf, dass sich ihr Handeln rentiert.
Viele haben kein Gewissen und kein Herz,
es geht nur um Konsum und Kommerz.
Wo bleiben in dieser hektischen Zeit
Mitgefühl und Menschlichkeit?

Brüderlichkeit und Zusammenhalt
zwischen Groß und Klein, Jung und Alt,
übergreifend zwischen allen Nationen,
zwischen allen Rassen und Religionen:
Solidarität sollte selbstverständlich sein,
niemand bleibt in seiner Not allein.

Wir sollten uns unserer Werte besinnen
und uns stets an unsere Pflicht erinnern:
Wir sollten Werte und Tugenden weitergeben,
damit sie auch in Zukunft weiterleben,
damit auch unser Nachwuchs jederzeit
sich solidarisch zeigt und hilfsbereit.
Wir sollten Naturschutz stets betreiben,
soll diese Erde für unsere Nachkommen
lebens- und liebenswert erhalten bleiben.

Dieser Planet ist aus dem Gleichgewicht,
doch viele interessiert das eher nicht:
Sie schauen weg und ignorieren,
anstatt den Ernst der Lage zu kapieren.
Wir müssen begreifen und versteh'n:
So kann es nicht mehr weitergeh'n!
Noch können wir unser Schicksal wenden,
bevor wir in der Katastrophe enden.
Gefragt sind Vernunft und Verstand,
sonst fahren wir voll vor die Wand.
Wir sollten aufhören zu schweigen,
wir müssen alle Verantwortung zeigen!
Unser Lebensstil muss sich wandeln,
wir müssen alle entschlossen handeln.
Wir müssen unsere Lebensart überdenken,
wollen wir die Zukunft nicht verschenken.

Es ist allerhöchste Zeit
für das Ende maßloser Bequemlichkeit.
Wichtig sind nicht Reichtum und Geld,
es ist unsere Verantwortung, die zählt:
Die Verantwortung gegenüber unserer Nachwelt.
Handeln wir, solange die Möglichkeit besteht,
denn übermorgen ist es bereits zu spät.
Packen wir es alle gemeinsam an,
weil jeder einzelne etwas bewirken kann!

verfasst von Uwe Schuller am 08.01.2011

Wahre Liebe

Erstellt am 12.05.2012, 18:51 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 06.10.2014, 23:05 Uhr geändert.
Gemeinsam alle Wege gehen
und immer zueinander stehen,
jederzeit füreinander da sein,
bei Regen und bei Sonnenschein.
In guten wie in schlechten Zeiten
sich gegenseitig stets begleiten.
Trost und Mut geben jenem Herzen
voller Kummer und voller Schmerzen.
Wer zusammen lacht und zusammen weint,
deren Herzen bleiben immer vereint.
Daran sollten wir uns stets halten,
lasst die Liebe nie erkalten,
weil liebende Herzen auf dieser Welt
nur wahre Liebe zusammenhält!

verfasst von Uwe Schuller am 13.11.2010, geändert am 10.08.2014

Die Natur

Erstellt am 12.05.2012, 18:43 Uhr von Bir.Kle. (Chef)
Es gibt viele schöne Dinge,
doch erfreuen Schmetterlinge
jeden Menschen, Groß und Klein,
sollte er Naturfreund sein.

Die hellen Strahlen der Sonne
bringen uns Menschen viel Wonne.
Ohne ihre Wärme und ihr Licht
gäbe es uns alle nicht.

Ihr Licht wirft die Sonne in der Nacht
auf den Mond, der leuchtend über uns wacht.
Seine zahllosen Begleiter, die Sterne,
strahlen aus unvorstellbarer Ferne.

Manchmal scheint die Sonne sich zu verstecken,
doch jemand wird sie wieder wecken:
Der Wind schiebt es sanft beiseit',
das graue und dichte Wolkenkleid.

Fällt zuweilen aus den Wolken der Regen,
ist es für Mensch, Tier und Pflanze ein Segen.
Das Wasser bedeutet Lebenskraft,
weil es das Leben möglich macht.

Der fröhliche Vogelgesang,
im Wald und auf Wiesen ertönt der Klang,
mit dem Zwitschern und dem Singen
kann ein Vogel uns Freude bringen.

Des Spechtes lautes Hämmern schallt
durch den naheliegenden Wald.
Man könnte meinen, er hackt
Tag für Tag im gleichen Takt.

Hoch oben, in den Baumkronen,
wo die vielen Eichhörnchen wohnen,
herrscht ein emsiges Nahrungssuchen,
auf Eichen genauso wie auf Buchen.

Anmutig ist des Pfaus Stolzieren,
beinahe als würde er triumphieren.
Schimmern sieht man es von weit,
sein prachtvolles Federkleid.

Der Frosch hüpft in hohem Bogen,
als hätte man ihn aufgezogen.
Aus dem frischen grünen Gras
springt er in des Teiches Nass.

Der Storch schnappt sich in der Morgenröte
aus dem Tümpel eine dicke Kröte.
Verzweifelt zappelt diese in ihrer Not,
denn es geht um Leben und Tod.

Es dauert gar nicht lange,
da zeigt sich im Teich eine Schlange.
Von unten, vom Grunde taucht sie hervor
und reckt kühn ihren Kopf empor.

Der Fisch ist ein stets nasser
Zeitgenosse in klarem Wasser.
Er bewegt sich oft gemach
im dahinplätschernden Bach.

Die Bienen schwirren - summ, summ, summ-
in Schwärmen durch die Lüfte herum.
Dieses rege Treiben und Getummel
meidet nicht nur jede Hummel.

Der Fuchs, gewieft und schlau,
beobachtet die Hühner ganz genau.
Irgendwann, im richtigen Augenblick,
packt er einer Henne ins Genick.

Der Wolf braucht auch etwas zum Beißen,
bevorzugt geht er Schafe reißen.
Noch ehe der Hirte sich versieht,
der Wolf samt Lamm von dannen zieht.

Auch der Dachs hat den Willen,
seinen Hunger stets zu stillen.
Er begibt sich auf den Hof des Bauern,
um dort den Mäusen aufzulauern.

Da huscht aus dem Bauernhaus
piepsend eine graue Maus heraus.
Mit einem Satz springt die Katze
und begräbt sie unter ihrer Tatze.

verfasst von Uwe Schuller im August 2010

Besoffen (Stramm wie ein Brett)

Erstellt am 12.05.2012, 18:34 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 27.04.2019, 15:21 Uhr geändert.
Frühmorgens, die Tür steht offen,
ein Mann torkelt heim, völlig besoffen.
Er zweifelt, ob er sich kann verlassen,
dass sein Kopf durch die Tür wird passen.
Er hat einen Schädel wie ein Kanister,
beinahe so dick wie ein Minister.

Da schnaubt auch schon seine Frau:
"Du bist ja wieder blau, du Sau!
Ach Herrje, du liebe Zeit,
was bist du heute wieder breit!
So stramm warst du schon lange nicht,
du bist ja völlig hackedicht!
Du treibst es immer auf die Spitze,
bist voll wie eine Strandhaubitze!"

Auf allen Vieren kommt er fast gekrochen,
von weitem hat sie seine Fahne gerochen.
Der Mann wankt ziemlich krumm
und stammelt wirres Zeug herum.
Jeder Schritt ist für ihn ein Kampf,
aus der Gattin pfeift der Dampf;
sie ist wie der Drache beim Feuerspeien,
man hört sie ganz schön kräftig schreien:
"Was habt ihr elenden Halunken
schon wieder zusammengetrunken?"

Der Mann, ziemlich benommen,
kann diesem Verhör nicht entkommen.
Es ist für ihn zwar eine Qual,
aber er hat keine Wahl.
Langsam verlässt ihn der Mut,
er wird klein wie ein Fingerhut!
"Ich gebe zu, ich hab' mich doch
vollaufen lassen wie ein Loch!
Bier, dunkel und auch hell,
soffen wir alles richtig schnell!
Und Wein, ob nun rot oder weiß,
interessierte uns einen Scheiß!
Alles, was man uns aufgetischt,
haben wir einfach weggezischt!
Als Bier und Wein weggesoffen war,
stürzten wir uns auf die Bar!
Whisky, Wodka - quer durch die Bank,
deshalb bin ich nun so krank!
Gesoffen hab' ich verdammt viel;
Planlos, einfach ohne Ziel!"

Die Frau tobt: "Es ist nicht zu fassen!
Wie kann man sich so vollaufen lassen?
Sinnlos und ohne Zweck
säufst du dir die Leber weg!
Warum nur treibst Du es so doll
und machst Dich so sternhagelvoll?"
Fürchterlich hört man sie klagen,
ihr platzt dabei fast der Kragen!

Der Mann, bleich im Gesicht,
kämpft mit dem Gleichgewicht.
Verwirrt und ohne Verstand,
läuft er dann gegen die Wand!
Und es kommt sogar noch besser:
Er klappt zusammen wie ein Klappmesser!
Was dann folgt, ist nicht so toll,
er kotzt die ganze Bude voll!

Das kann die Frau nicht ertragen
und gibt ihm etwas für den Magen
und auch etwas für den Kopf
und hält diesen über einen Topf.
Schon wieder hat er sich übergeben,
rechnet mit seinem baldigen Ableben.
In seinem Elend, seiner Not,
geht es für ihn um Leben und Tod!
Irgendwie, mit letzter Kraft,
hat er es ins Bett geschafft!
Am nächsten Abend, wieder heiter,
säuft er munter einfach weiter!

verfasst von Uwe Schuller, 14.09.2009

Strandurlaub (Grillsaison)

Erstellt am 12.05.2012, 18:05 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 18.05.2013, 17:42 Uhr geändert.
"...am Strand liegen sie wie die Maden,
zuweilen gehen sie auch baden,
zumeist lassen sie die Sonne knallen,
die Kerle genauso wie die Schnallen,
auf ihre Ärsche, auf die Prallen!
Ich verstehe nicht diesen Willen,
sich zu braten und zu grillen.
Der Strandurlaub behagt mir nicht,
folglich schrieb ich dies' Gedicht:"



Strandurlaub (Grillsaison)

Die Sonne knallt prall auf die Stirn
und brät dem Urlauber das Hirn;
wohlgemerkt nur jenen Probanden,
bei denen ein Gehirn vorhanden.
Bei den Idioten wird, wie man weiß,
nur die Luft im Schädel heiß.

Die Sonne röstet jeden Leib:
Den Kerl genauso wie das Weib.
Wer sich braten lässt wie eine Wurst,
bekommt ordentlichen Durst
und trinkt dann einfach alles weg:
Bier – und jeden süßen Dreck.

Nach mehrmaligem Schluck
steigt der Zisternen-Druck.
Man steht dann ziemlich lange
in der langen Scheißhaus-Schlange,
denn auch viele andere müssen
ebenfalls so dringend pissen.

Die Sonne brennt richtig heiß;
viele genehmigen sich ein Eis,
welches – zweimal daran gelutscht -
aus dem Waffelhörnchen flutscht
und wird den Wespen zum Genuss;
der Stich in den Fuß bringt Verdruss.

Wie Ölsardinen liegen sie am Strand
zusammengepfercht im heißen Sand.
Sie lassen sich wie Hähnchen grillen
und tragen große Sonnenbrillen,
während sie auf Liegen liegen
und aussehen wie Stubenfliegen.

Wer vergisst, sich einzuschmieren,
wird wie Schlangen die Haut verlieren.
Die Sonne brennt ihn ohne Not
wie einen Krebs, so puterrot.
Die Haut beginnt an allen Stellen,
sich großflächig abzupellen.

Auch den Kindern gefällt es sehr,
der Strand und das blaue Meer.
Mit dem Schäufelchen in der Hand
toben sie im weißen Sand.
Sie machen keine Kompromisse -
es gibt schnell eins auf die Fresse!

Viele schmierige Männer gaffen
den Frauen hinterher wie Affen,
wobei sie auf der Liege liegen
und im Schritt eine Beule kriegen
und dann – um diese zu verstecken -
sie mit einem Eimerchen bedecken.

Wenn sie ihre Hälse verdrehen,
um der Anmut nachzusehen,
gerät eines in Vergessenheit:
Neben ihnen liegt die ganze Zeit
die eifersüchtige Ehefrau,
die sie beobachtet ganz genau!

Dann ist er nicht mehr weit,
der nächste wilde Ehestreit.
Sogleich beginnt man zu laufen,
um etwas zu saufen zu kaufen;
hitzige Gemüter muss man abkühlen
und den Unmut hinunterspülen.

Deshalb sage ich mit Verlaub:
"Beschissen ist der Strandurlaub!"
Manch einer fühlt sich dabei frei,
doch ist es nichts als Braterei.
Müssen Menschen sich in Massen
Jahr für Jahr durchgrillen lassen?

verfasst von Uwe Schuller am 22. Februar 2012 / geändert am 27. Januar 2013

Die Werkzeuge des Dichters

Erstellt am 12.05.2012, 17:34 Uhr von Bir.Kle. (Chef) und am 19.09.2012, 22:20 Uhr geändert.
Der Dichter braucht – das weiß jeder -
drei Werkzeuge: Hammer, Feile und Feder.
Die Feder, die man kaum noch kennt,
ist des Dichters Schreibinstrument.
Bei jedem Gedicht will er sich toppen
und stets bessere Reime kloppen.
Das geschieht oft in stiller Kammer,
ist doch glasklar – mit dem Hammer!
Wenn es mal nicht passt und klemmt,
macht er sich nicht gleich ins Hemd.
Er packt dann aus die Feile
und feilt zurecht betreffende Zeile.
Hierbei ist noch zu erwähnen:
Er kann mitunter aus den Spänen,
die vom Schleifen und vom Feilen
anfallen bei manchen Zeilen,
noch einiges zusammenleimen
zu neuen Versen und neuen Reimen.
Passt es nicht, ruft er verbissen:
"Verdammte Hacke, ich hab's verrissen!"
Zuweilen verliert er den Verstand
und wirft sein Skript vor die Wand.
So wurden im Laufe von vielen Jahren
manche Gedichte "vor die Wand gefahren".
So ist das mit dem Dichten eben:
Manchmal geht es auch daneben!

verfasst von Uwe Schuller am 12.05.2012