Johanna Krestel

Zem Gohreswiëßel

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Det Gohr 2023 as vergongen
mät Fruad, Lied uch Bången.
Vill Mänsche se vu Kräch uch Terror mätgerässen,
verläsen de Boddem anjder äre Fessen.
Verlossen är Hiemet, säckn en Plåtz åf deser Iërd,
wo sä sich sächer fählen, em net no ärem Liëwe striëwt.
Iwert Wåsser versäcke sä ze entkunn,
vill sen erdreaunken, det Wåsser huet se mätgenunn.
Wåt äs åf deser Iërd passiert?
Vu Kräch uch Terror em norr noch hiert.
Em kun et wirklich net verstohn,
wä long sål et esi noch wejter gohn?

Läwer Gott, schink de Mänschen det Vertraan,
dått åf denj Hälf se kenne baan,
gäw en ze erkennen,
dått norr mät denjer Hälf
se gläcklich warde kennen.

Zia Gott dem Härrn mir biëden,
dått hië ålle Mänsche Fridde schinkt åf Iërden.
Mir badden am senje Sejen,
dått hië ias begliet åf ase Liëwenswiëjen,
dunken äm, dått hië äs beriet,
ias bäzestohn, ä Fruad uch Lied.

Zum Jahreswechsel - Hochdeutsche Übertragung

Das alte Jahr ist nun vergangen,
mit Freude, Leid und Bangen.
Von Krieg und Terror fortgerissen,
verlieren viele Menschen den Boden unter ihren Füßen.
Sie verlassen ihre Heimat, suchen einen Platz auf dieser Erd’,
wo sie sich sicher fühlen, niemand nach ihrem Leben strebt.
Übers Meer versuchen sie zu entkommen,
viele ertrinken, werden vom Wasser mitgenommen.

Was ist auf dieser Erde nur passiert?
Von Krieg und Terror man nur noch hört.
Man kann es wirklich nicht verstehen,
wie lang soll das so noch weitergehen?

Lieber Gott, schenk den Menschen das Vertrauen,
dass auf deine Hilfe sie können bauen,
gib ihnen zu erkennen,
dass sie nur mit deiner Hilfe glücklich werden können.

Zu Gott dem Herrn wir beten,
allen Menschen Frieden zu schenken auf Erden.
Wir bitten um seinen Segen,
er möge uns begleiten auf unseren Lebenswegen.
Wir danken ihm, dass er stets ist bereit,
uns beizustehen in Freud’ und Leid.

Übersetzt von Johann Krestel

Quelle: Siebenbürgische Zeitung vom 25. Januar 2017, Seite 6

Ortsmundart: Hetzeldorf