Wer sind die Siebenbürger Sachsen?

Trachten Vielfalt der Siebenbuerger Sachsen Im 12. Jahrhundert folgten Siedler aus dem deutschen Reich - vornehmlich aus dem Rhein-/Moselgebiet - dem Ruf des ungarischen Königs nach Siebenbürgen. Durch die Anpassung an die Verhältnisse vor Ort und im stetigen Austausch mit dem Herkunftsraum konnten sie ihre kulturellen Werte bewahren und weiterentwickeln: wirtschaftliches und technisches Know-how, religiöse Überzeugungen und tradierte Sitten, deutsche Sprache und Kultur sowie Freiheitsliebe und Toleranz.
Ihr Siedlungsgebiet mit Territorialautonomie haben sie als Kulturlandschaft geprägt und ein Gemeinwesen aufgebaut, dessen Einrichtungen das Wohl des Einzelnen wie das der Gemeinschaft förderten. Als staatstragende Nation haben sie die Geschicke Siebenbürgens mitbestimmt und ihren Beitrag zur Entwicklung Ungarns sowie des Habsburgerreiches geleistet. Die Kriege und Wirren des 20. Jahrhunderts haben die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen dezimiert und auseinander gerissen. Die Mehrzahl von ihnen lebt heute in Deutschland.

Kirchenburg Michelsberg
Siebenbürgen, auch Transsilvanien genannt, die heutige Zentralprovinz Rumäniens, gehörte bis nach dem Ersten Weltkrieg zum Königreich Ungarn. Dort siedelten in dem von den Karpaten umschlungenen Hochland – im Bild unten das unweit von Hermannstadt gelegene Dorf und die Kirchenburg Michelsberg – auch die Siebenbürger Sachsen.

Herkunft der Siebenbürger Sachsen
Karte: Hans-Werner Schuster

Herkunft der Siebenbürger Sachsen
„Ad retinendam coronam ...“ – zum Schutze der Krone und zur Urbarmachung des Landes wurden die Siedler vom ungarischen König angeworben und dafür mit Privilegien belohnt. Dem Zeitgeist entsprechend wird deren Einwanderung und die Gründung von Hermannstadt in der Heliogravüre des deutschen Schlachtenmalers Georg Bleibtreu (1828-1892) heroisch dargestellt.