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Zukunft der Kirchenburgen (Seite 9)

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Autor Thema:   Zukunft der Kirchenburgen
Jutzi
Mitglied

Beiträge: 6
Von:33098 Paderborn
Registriert: Nov 2003

erstellt am 09.11.2003 um 14:03 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Kirchenburgen,ein schönes interressantes Thema,nur wie lange? Diese Generation kümmert sich noch darum,die nächste vielleicht,die übernächste ganz bestimmt nicht. Was wird sie noch mit den Kirchenburgen verbinden? So viele Fanatiker gibt es auch HEUTE nicht.WER WIRD DIE FINANZIERUNG ÜBERNEHMEN? DENN LOGISCH BETRACHTET HABEN AUCH DIE H. O .G keine gesicherte Zukunft.Die heutigen Kinder haben, wenn, dan sowieso noch nur durch den Eifer der Eltern eine sogenannte Verbindung damit. NACHHER? Liebe Landsleute mir ist es klar was für eine bedeutung die Kirchburgen für uns haben,aber wieso setzen wir uns Scheuklappen auf und sehen der ZUKUNFT nicht direkt ins Gesicht?Was haben wir davon unsere Vergangenheit zu betraueren?Wir sind in ein für UNS fremdes Land gekommen um HIER zu LEBEN also sollten wir das auch tun und uns vollständig anpassen.(In diesem Momment denke ich an die sehr vielen Sachsen die sagen:"unsere Tochter,Sohn sollen sich keine DEUTSCHE/N nehmen sondern UNSEREINE." Als was haben wir uns in Rumänien betrachtet nicht als DEUTSCHE? Wären wir in Rumänien geblieben wären wir froh gewesen wenn ein DEUTSCHER/E unsere Kinder genommen hätte.WIESO müssen wir immer das gegenteil von dem wollen daß wir haben könnten.Hätten unsere Kinder in Rumänien einen/e Rumänen/in geheiratet wäre der größte ZIRKUS los gewesen,jetzt sind viele froh wenn die Kinder überhaupt einen Lebenspartner finden,wenn es auchein Rumäneist. Wieso diese ABKAPSELUNG? Können wir nicht einfach mit der WELT mittgehen ohne NACHTRAUERN,ohne VORURTEILE,mit einer ganz RADIKALEN änderung UNSERES von INZUCHT BENEBELTEN HIRN´S ? Müssen wir uns von verschiedenen Zeitungen sagen lassen WIE ZURÜCKGEBLIEBEN wir sind?.Ich bin davon überzeugt das noch sehr viele unserer Landsleute dieselbe Meinung haben, aber wer würde DIE auch sagen, es könnte ja sein das jemand der sie kennt alles lesen würde und wie steht man dann da?Der verhaßte Lenin hatte hatte einen Spruch den ich auf uns anwenden möchte "VORWÄRTS VORWÄRTS VORWÄRTS"
Ja ich weiß ich bin ein idiot,trotzdem grüße ich alle Siebenbürger und wünsche jedem die beste ZUKUNFT.

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 09.11.2003 um 17:17 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
An Jutzi:

Es ist doch peinlich für die Betreiber dieses Forums, daß Leute, die in Rumänien wahrscheinlich als Spießer mit Riesenscheuklappen hinter der Scheune gelebt haben, nun -wie DU- hier ihre Meinung in einer niveaulosen bzw. Gossensprache im WWW über dieses Forum der SbZ publizieren (und die Betreiber nicht eingreifen, nicht einmal kommentieren).

Jutzi: Es gibt eben auch Andersdenkende, nicht nur Leute, die wie DU- mit Scheuklappen durch die Welt gehen, sondern auch Leute, die Courage und Energie aufwenden, um z.B. ein Weltkulturerbe, wie es unsere Kirchenburgen sind, zu erhalten --
für die Zukunft, nicht für die Vergangenheit.

Ein klein wenig mehr Respekt vor Andersdenkenden schadet Dir bestimmt nicht.
Oder bist Du ein(e) Repräsentant (in) der Spezies, die Du als "degenerierte Inzucht" beschreibst?

Gogesch, wie gesagt, habe ich Interesse an einer Mitarbeit bzw. Zusammenarbeit
- vielleicht kann man über den Hermannstädter Bürgermeister bzw. über den Bischof (der diese Woche in Deutschland war)
die Ist-Situation herausfinden, um zu sehen, was man wie/mit wem tun kann.

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juhi
Mitglied

Beiträge: 30
Von:NRW / Berg. Gl.
Registriert: Jul 2003

erstellt am 10.11.2003 um 11:01 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich habe bei weitem, nicht die Meinung von Juzi gemeint, sondern von vernünftigen Menschen die in einer zivilisierten Welt Leben. Ich kannte immer nur den einen Spruch von Lenin "Lernen,Lernen,Lernen" das hat jutzi warscheinlich mit "Vorwärts" auch noch falsch verstanden.

Gruß
juhi

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gogesch
Moderator

Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 10.11.2003 um 14:41 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
um die Diskussion wieder in eine konstruktive Richting zu lenken, eine Frage:
Wie wird das Thema "Kirchenburgen" im Rahmen der Erweiterung des siebenbürgisch-sächsischen Museums in Gundelsheim behandelt?

Ich glaube, diese Frage müsste in Gundelsheim unter den Erwartungen, dass die Kirchenburgen in 100 Jahren die einzigen sichtbaren Zeichen sind, die in Siebenbürgen an die ehemalige Existenz der Sibisachsen erinnern werden, beleuchtet werden.

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sevens
Mitglied

Beiträge: 103
Von:Essen
Registriert: Jun 2003

erstellt am 12.11.2003 um 15:07 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von sevens anzusehen!   Klicken Sie hier, um sevens eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hey allerseits!

Hab dem Bischof in Hermannstadt mal geemailt!
Und man staune - es gab doch tatsächlich eine (sogar rasche und ausführliche) Antwort! Gut nicht wahr? :-))
Und da hat sich auch schon die Frage nach dem Besitz (wenigstens teilweise) geklärt.
Soweit in dem Dorf in Siebenbürgen noch eine evang., sächsische Gemeinde existiert (in Reichesdorf hat die Gemeinde noch etwa 10-12 Mitglieder - aber auch das ist eben noch eine Gemeinde!), so lange gehört die Kirche, die Burg, der Friedhof, der Kirchengrund, das Pfarrhaus und das gesamte Interieur der dortigen Kirchengemeinde!
Wenn die Gemeinde nicht mehr in der Lage ist die Aufgaben eines Kurators auszuführen, oder sich aufgelöst hat, dann ist eines der 5 Bezirkskonsistorien(je nach Lage Mühlbach, Hermannstadt, Mediasch, Schäßburg oder Kronstadt)dafür zuständig. Wie die kirchlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine Renovierung dann aber konkret ausehen, hat man mir aber nicht gesagt. Sicher ist nur, daß man sich mit den Kirchengemeinden absprechen muß, denn die haben das Sagen, so lange sie noch da sind. Für das Ausführen der Arbeiten, kann dann wieder eines der Bezirkskonsitorien zu Rate gezogen werden.

------------------
Sic transit gloria mundi!

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gogesch
Moderator

Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 13.11.2003 um 10:07 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
sevens, das ist ja schon mal erfreulich, dass die Möglichkeit zur Mail-Kommunikation mit dem Bischoff besteht. kennt der Bischff diese Diskussion hier?

Das die vor Ort gebliebenen Kirchengemeinden über die Kirchenburgen das sagen haben, kann theoretisch richtig sein.. aber machen wir uns doch nichts vor: die sind schon lange nicht mehr in der Lage die Erhaltung sicherzustellen. Ob das in Reichesdorf, in Meschen oder sonstwo ist..
wenn wir von diesen Leuten erwarten, dass in 100 Jahren sächsische Kirchenburgen intakt dastehen, machen wir uns einfach was vor.

Die Frage die mir persönlich durch Bauch und Kopf schwirrt ist; wie gehen wir weiter konkret vor:
1 Schritt: hier in Deutschland
2 Schritt: vor Ort in Siebenbürgen

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gogesch
Moderator

Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 13.11.2003 um 12:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
möglicher Name eines Vereins: "Sächsische Kirchenburgen in Siebenbürgen SKiS e.V."

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sevens
Mitglied

Beiträge: 103
Von:Essen
Registriert: Jun 2003

erstellt am 13.11.2003 um 14:02 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von sevens anzusehen!   Klicken Sie hier, um sevens eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wie die Renovierung vonstatten gehen soll und ob die Kirchengemeinden das auch nur in Ansätzen leisten können, darüber besteht natürlich noch eine große Unsicherheit!
Allerdings hätte ich da einige Ideen um an Geld zu kommen, was man ja als aller erstes braucht!

1. Spendenaufrufe (ein ebenso einfaches, konventionelles wie probates Mittel um Geld heranzuschaffen)

2. Werbung ->
bzw. gut veröffentlichte Spendenaufrufe in der SBZ, in Flyern auf Siebenbuerger.de und auf speziellen Seiten im WWW(und dabei spielt das Design, die Aufmachung von evtl. HPs die - so wie ich mir das vorstelle - extra für die Renovierungen ins Netz gestellt werden, eine entscheidende Rolle) --> gut gemachte Werbung ist echt Gold wert!

3. Vermarktung ->
A)d.h. Verkauf von Souveniers o.Ä. (z.B. Postkarten, Bücher, T-shirts und all der ganze Andenkenkram)
Habe diesen Sommer mit Erstaunen festgestellt, daß es sowas noch kaum gibt! In Hermannstadt z.B. gab es in der ganzen Innenstadt nur einen Laden der ein paar Postkarten verkauft hat! Das ist doch kein Angebot für Touristen!
- Auf alle Fälle könnte man mit sowas auch Einnahmen erwirtschaften
B) Für Touristen echte Eintritte in die Kirchen und Kirchenburgen verlangen (nicht nur so symbolische Werte wie z.B. 10.000 Leu), da ist weitaus mehr drin!Im Urlaub sitzt das Geld ohnehin lockerer und bei dem Spielgeld in RO sowieso!

4. Zurückgefordertes Eigentum ->
Wenn erst einmal die Kirche einen Teil ihrer Immobilien in den Städten wieder zurückbekommen hat, kann sie sich damit auch wieder selber sanieren. In der Provinz kann man Land verpachten, Pfarrhäuser zu Gästezimmer machen und und und

5. (vielleicht etwas utopisch für heutige Verhältnisse, aber bis zum Krieg in Siebenbürgen gängige Praxis) Sächsisch-deutsche Unternehmen die einen Teil ihrer Gewinne in die Kulturgüter stecken, also Gemeinnützigkeit.


Meine Forderung ist daher: Das Vorhaben muß zwingend kommerzialisiert und wirtschaftlich durchdacht werden! Für alle Ziele
(Kirchenburgen, Kirchen etc.) die Touristisch interessant und erreichbar sind, muß eine anständige Vermarktung her. Der Rest durch Spenden und Umfinanzierung (also von den möglichen Gewinnen der anderen Objekte) wenigstens grob erhalten werden.
Anders geht es nicht.

------------------
Sic transit gloria mundi!

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gogesch
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Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 13.11.2003 um 14:15 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Geld sammeln ist die eine Sache.... das Geld sinnvoll auszugeben eine ganz andere.

Aus meiner Sicht wäre die Reihenfolge:
1. Voraussetzungen zur sinnvollen Nutzung der Gelder schaffen (z.B.: Vereinsgründung)
2. Geld projektorientiert "beschaffen"
3. langfristige Sicht

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gogesch
Moderator

Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 13.11.2003 um 14:40 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
ich beabichtige diese Diskussion auch in Mailform zu führen.

wer möchte in den Verteiler aufgenommen werden?

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 13.11.2003 um 18:33 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Gerne will ich in den Verteiler aufgenommen werden.

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sevens
Mitglied

Beiträge: 103
Von:Essen
Registriert: Jun 2003

erstellt am 13.11.2003 um 19:56 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von sevens anzusehen!   Klicken Sie hier, um sevens eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
ich möchte auch in den Mailverteiler!!

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schully
Mitglied

Beiträge: 339
Von:
Registriert: Mai 2003

erstellt am 25.11.2003 um 12:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von schully anzusehen!   Klicken Sie hier, um schully eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
übrigens, nach dem besuch des kultusministers teodorescu im kreis hermannstadt erhofft man sich ungefähr 10 milliarden lei für die kirchen des kreises. es sollen über 20 kirchen repariert und renoviert werden. eine sächsische ist nicht dabei, hierfür erwartet man gelder von der weltbank...
servus

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 27.11.2003 um 08:41 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Folgendes habe ich aus Rumänien erfahren:
-eine Kirche mit deren gesamten Vermögen wird solange von der Kirchengemeinde verwaltet bzw. ist deren Eigentum, bis die Zahl der Gemeindemitglieder unter 30 Personen (oder 20) sinkt.

Danach wird die Landeskirche (die Bezirksdechanten? etc.)Eigentümer bzw. Verwalter.
Dieses ist eine Vorschrift aus
der Kirchenordnung der Ev. Landeskirche A.B. in Rumänien.

Diese Regelung soll lt. Quellen aus Siebenbürgen in der Realität oft nicht eingehalten werden, weil es mehr als 20 Kirchengemeinden gibt, in denen diese Regelung nicht angewendet wird.
D.h. dort sind vielleicht nur noch max. 5-10 oder keine Gemeindemitglieder seit Jahren vorhanden, und die Kirche bzw. deren Besitz verfällt zunehmend, ohne daß sich jemand darum kümmert oder gekümmert hat(in Tartlau bei Großschenk konnte ich die Kirche besichtigen, welche die Don-Bosco-Bewegung kaufen will (Don Bosco besitzt anscheinend schon das Pfarrhaus in Jakobsdorf und andere ex-evangelische Objekte). Das Pfarrhaus daneben ist völlig ausgeplündert und verfallen).
Anmerkung: Die Don-Bosco-Bewegung soll in Westeuropa anscheinend nicht überall legal tätig sein dürfen.

Können wir uns fragen, was eigentlich in Siebenbürgen geschieht, ob an einer Aktion zum Erhalt der Kirchenburgen überhaupt Interesse besteht???
Es sind öffentlich keine Konzepte bekannt, es wird kein Marketing von Seiten der Ev. LAndeskirche dafür gemacht.
Oder muß alles aus irgendwelchen Gründen geheim bleiben??

Dann frage ich mich, von wo Geld kommen soll, wenn nicht von Spenden und Interessierten aus Westeuropa bzw. von internationelen Foren (wie z.B. Prinz Charles, der selbst eine tolle Marketing-Aktivität zum Erhalt der Kirchenburgen entfaltet, und auch Einiges renoviert hat bzw. mit Sachverstand verwaltet).

Da es bisher in diesem Forum keine Beiträge von dort gegeben hat, und die Leute von dort alle auch Internet-Zugang haben, scheint kein großes Interesse vorhanden zu sein.
Warum?

Meiner Meinung nach sollte die ev. Kirche Siebenbürgens viel mehr zum Erhalt der Kirchenburgen tun, als aktuelle bzw. bisher getan wird bzw. bekannt ist(-wobei immer dieselben Statusobjekte, wie z.B. Birhälm, renoviert werden, andere, auch sehr wertvolle Kirchen aber verfallen).

Auf eine Unterstützung durch die Weltbank zu hoffen, finde ich blauäugig, wenn die bisherige Politik derselben in Betracht gezogen wird.

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Von Broos bis Draas
Mitglied

Beiträge: 18
Von:
Registriert: Nov 2002

erstellt am 27.11.2003 um 15:22 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Von Broos bis Draas anzusehen!   Klicken Sie hier, um Von Broos bis Draas eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Dieter,

zunächst: Die Kirche in Birthälm ist ein Sonderfall. Sie ist nun mal eine der größten und schönsten Kirchenburgen Siebenbürgens und hat deshalb auch von der UNESCO den Status eines "Weltkulturerbes" erhalten. Das heißt, dass der Erhalt dieser Kirche auf sehr lange Zeit als gesichert gilt. Europäische Gelder werden auch weiterhin für Renovierungen einfließen, und auch der rumänische Staat dürfte Interesse an diesem Prestigeobjekt haben.
Soweit ich weiß, wurde früher - sogar vor der Wende - auch von staatlicher Seite zur Restaurierung der großen Kirchen beigetragen. Heutzutage hat das staatliche Interesse stark nachgelassen, vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil die Kirche ja Rückerstattungsanträge auf verschiedene Immobilien und frühere Besitzungen gestellt hat, und man bei den Politikern nun der Meinung ist, dass die Kirche dann auch den Erhalt sichern muss.
Tatsächlich hat die evang. Kirche auch einige Objekte wiederbekommen (z.B. das Teutschhaus in Hermannstadt), allerdings ist damit noch kein Geld eingegangen, denn man müsste diese Flächen, Häuser etc. erst gewinnbringend vermieten, verpachten, verkaufen. Das Verkaufen ist sicher nicht im Interesse der Kirche in Rumänien, und die anderen Einkünfte fließen nach und nach, so dass sich hier kein großes Vermögen bilden kann. Manche Flächen, z.B. Wälder und Felder lassen sich auch kaum gewinnbringend verpachten, denn die Bauern haben selbst kaum Geld zum überleben; bei Vermietungen von Immobilien hängt es wesentlich von der Lage ab. Auf dem Lande gibt es kaum Einnahmemöglichkeiten, und so stehen natürlich die Städte etwas besser da.
Kronstadt ist ein gutes Beispiel dafür. Die Kirche sammelt natürlich einen Teil der Einnahmen zentral ein, um auch an die Gemeinden zu verteilen, die nichts oder kaum etwas haben, aber manches bleibt auch in der Gemeinde, und die Gemeinde in Kronstadt hat nun mal Glück, dass ein paar Häuser sehr zentral liegen, die man gut vermieten kann, auch an Firmen und Läden, die gewinnbringend arbeiten. In Kronstadt sind die Mieten jedenfalls höher als in Tartlau (wer will dort schon ein Haus mieten, außer Don-Bosco, die gezielt dort sein wollen).
So, nun zu den kleinen Gemeinden. Da sieht es tatsächlich arm und ärmer aus. 5 und auch 20, ja selbst 100 Gemeindeglieder können keine Kirche erhalten. Vielleicht noch kleine Reparaturen verrichten, und auch dass mit viel ehrenamtlichem Engagement. Der Kirchenbeitrag richtet sich ja nach dem Gehalt der Menschen und da kann man sich dann ausrechnen, wie viel eine Gemeinde überhaupt einbringt.
Zurecht wird dieses Geld eher für die Diakonie, den Erhalt des Gemeindelebens, für Hilfe für die Leute ausgegeben und wäre ohne die Unterstützung der Landeskirche (d.h. aus dem zenrtalen Topf gar nicht mehr möglich.
D.h., nur die Landeskirche könnte beim Erhalt der Kirchen in den kleinen Gemeinden etwas unternehmen.
Nun sieht es bei der Landeskirche auch nicht gerade wunderbar aus, das die finanziellen Mittel betrifft. Bei der Mitgliederzahl von ca. 15.000 Menschen (viele alt, wenige jung, und vor allem wenige, die etwas einzalhen), reichen die Gelder nicht aus. Wie gesagt, kommen nun ein paar Einnahmen aus den Immobilien und Verpachtungen, aber das Geld geht nicht nur in die Geminden für den Erhalt der Kirchen, sondern vor allem für die Diakonie, Verwaltung und auch für Personalkosten drauf, denn die Gehälter der Angestellten müssen auch bezahlt werden.
Tatsache ist, dass die evangelische Kirche in Rumänien ohne ausländische Unterstützung (z.B. vom Lutherischen Weltbund und der Schwesterkirchen in Deutschland) nicht überlebensfähig wäre - außer vielleicht, sie verkauft alle Kirchen und Besitztümer.
Das wäre eine Rechnung auf Zeit, und sicher nicht im Interesse der Kirche und auch der Siebenbürger Sachsen oder aller anderen Evangelischen in Rumänien.
So, also von der Landeskirche kann man kein Geld erwarten, denn sie hat es nicht. Was sie hat, und was sie versucht zu tun, sind natürlich Beziehungen zu Politik und Staat, zu anderen Kirchen und Schwesterkirchen im Ausland, zu Verbänden und Organisationen. Diese Beziehungen zu nutzen versucht vor allem der Bischof als angesehener Repräsentant, aber angesichts der knappen Kassen in Rumänien als auch im Ausland, ist es nur je nachdem von Erfolg gekrönt.
Private Investoren gibt es kaum. Firmen hat man meiner Meinung nach noch zu wenig mit einbezogen. Die ausgewanderten Landsleute interessieren sich nur noch zum Teil für Siebenbürgen.
Ok, der andere Teil würde gerne etwas tun, aber das Geld sitzt doch auch nicht gerade locker in der Hosentasche und so ist es natürlich verständlich, dass man sich organisieren will, wozu die Beiträge hier ja ein konstruktiver Schritt sind.
Wunder kann man sich leider nicht erhoffen. Tatsache ist, dass man nicht alle der über 200 Kirchen und Kirchenburgen erhalten kann. Zwangsläufig werden die "schöneren" oder besser erhaltenen Kirchen anvisiert, wenn es um Reparaturen geht.
Die Lage ist wirklich verzwickt und ich wüßte auch nicht, woher die Gelder kommen sollten. Ein bunter Mix aus vielen Quellen könnte die Rettung für einige Kirchen werden.
Sponsoren könnte man noch bei größeren Firmen suchen, auch und vielleicht bei Partnergemeinden zu den Gemeinden in Rumänien, wobei man sich hier beeilen muss, bzw. schon auf ein paar Gemeinden beschränkt sein dürfte, denn wer will eine Partnerschaft mit 5 Leuten in einem kleinen Dorf eingehen - diesen Leuten will man eher durch Hilfsgüter helfen, als deren Kirche zu renovieren.
Die Weltbank wird sich gut überlegen, in was sie ihr Geld investiert. Wenn etwas nicht international erhaltenswert ist, d.h. dass es als Kulturerbe anerkannt wäre, dann ist es für die Bank nicht einmal erwähnenswert, denn sie will im Gegenzug wenigsten ein wenig Prestige haben, nach dem Motto: schaut her, wir können auch etas Wohltätiges machen.
Ja, nun war das ein langer Kommentar. Ich hoffe er hat zumindest ein wenig die Lage der Kirche in Rumänien darstellen können.
Für uns Siebenbürger haben die Kirchen nun mal viel mehr wert, als den reinen Immobilienwert. Deshalb ist es gut, dass wir uns bemühen - alleine werden wir es allerdings nie schaffen.

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