Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur

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Lavinia
schrieb am 13.01.2010, 13:48 Uhr (am 13.01.2010, 15:06 Uhr geändert).
Sag mal, getkiss...wenn ich so deine Beiträge sehe, vergesse ich manchmal daran zu denken, nicht das erste zu schreiben, was mir spontan dazu einfällt...

Zu deiner Unzufriedenheit mit Herta Müller, der Du in deinem neu eröffneten thread schreiend Luft machst, vielleicht dieser hübsche Spruch: Wer keine Sorgenfalten will, soll's mal mit Papier probieren...



getkiss
schrieb am 13.01.2010, 14:21 Uhr (am 13.01.2010, 14:55 Uhr geändert).
Ich "schreie", weil ich finde das die IM-s gerichtlich bestraft werden sollten. Dies ist auch eine Forderung Müllers, aber eine gerichtliche Beurteilung erfolgt nur nach einer Klage. Meiner Kenntniss ist so eine Klage nicht vorhanden.
Aber wenn die Admin´s meinen, die Großbuchstaben seien unzulässig, können die ja auf kleine Buchstaben umstellen, wäre damit einverstanden.

Die Bemerkung bezüglich PR habe ich gelöscht.

Die im Punkt 3 von Lavinia geäußerte ahnungslose Meinung hat keine Grundlage.

Und Ihr unzulässiger Versuch, hier Zensur einzuführen, muss nicht weiter kommentiert werden. Die Person wähnt sich wohl ein "Nachfahre Metternich´s", grins...
Karin Decker
schrieb am 13.01.2010, 15:10 Uhr
Eine Klage Herta Müllers gegen ihre Überwacher, Denunzianten, Verleumder und politischen Intriganten, sowie eine groß angelegte Strafverfolgung von Securitate-Spitzeln in Deutschland, wie sie Herta Müller ja fordert, hätte womöglich auch gerechte Konsequenzen zur Folge:

Den ZEIT-online Artikel „Herta Müller fordert Verfolgung von Securitate-Spitzeln in Deutschland“ kommentiert ein Leser mit den Worten:

„Die Verfolgung von Straftatbeständen der Securitate durch die bundesdeutsche Justiz muss sich keineswegs auf den Vorwurf einer geheimdienstlichen Tätigkeit gegen die Bundesrepublik beschränken. Sofern nachgewiesen werden kann, dass die im Antrag auf Einbürgerung geforderte Auskunft über Straftaten unrichtig beantwortet wurde, kann die Einbürgerung zurückgenommen werden.“

Stimmt denn diese Aussage?

Der Kommentator setzt aber hinzu: „Der entsprechende Nachweis dürfte in der Regel ohne Mitwirkung der rumänischen Behörden aber kaum zu führen sein...“

Da ergibt sich die Frage, wie groß bei nicht vorhandener Bereitschaft zu völliger Offenlegung der Securitate-Archive durch die rumänischen Autoritäten die Gefahr einer erpresserischen Einflussnahme alter Seilschaften auf ihre in Deutschland lebenden ehemaligen Komplizen ist?

Dieses könnte auch der Grund sein, weswegen ein verantwortungsvoller Mensch wie Herta Müller, vor einem solchen Schritt, der zuerst auf politischer Ebene vorbereitet werden muss, einstweilen zurückschreckt.
getkiss
schrieb am 13.01.2010, 15:23 Uhr
@Karin Decker:"Dieses könnte auch der Grund sein, weswegen ein verantwortungsvoller Mensch wie Herta Müller, vor einem solchen Schritt, der zuerst auf politischer Ebene vorbereitet werden muss, einstweilen zurückschreckt."

Also, Frau Decker, ich meine Frau Müller und Freunde haben die öffentliche Meinung auf eine solche Weise vorbereitet, das möglich sein könnte, dass die Rechtsverdreher der Gegenpartei, wegen viel zu viel Öffentlichkeit Einwände bei einer Gerichtsverhandlung erheben würden.

Was sollte denn auf politischer Ebene vorbereitet werden?
Aber auch wenn, dann könnte doch "unser" Westerwelle mal als Außenminister tätig werden, oder? Ernste Probleme hat er doch nicht, außer Frau Steinbach?
Karin Decker
schrieb am 13.01.2010, 16:05 Uhr (am 13.01.2010, 16:05 Uhr geändert).
@ getkiss:

Mit „Vorbereitung auf politischer Ebene“ meine ich die Bildung einer gesamteuropäischen Untersuchungskommission, welche, gleichsam als Zeichen der völligen Loslösung Rumäniens von seiner bedenklichen Vergangenheit, Zugang zu den Securitate-Akten erhalten solle.

Das Ziel dieser Untersuchung müsste es sein, eine schonungslose Aufklärung der nationalkommunistischen Interessensverbindungen zu betreiben, um jene korruptionsorientierten Netzwerke zu zerstören, die unsere Sicherheit und Freiheit in Europa bedrohen.

Zwei Aspekte möchte ich noch hinzufügen:

(1.) Gäbe es ein staatlich kontrolliertes Mafia-Archiv in Italien, wäre es gewiss von weitreichender Bedeutung für unsere europäischen Demokratien, wenn die darin dokumentierten Verbindungen und Berichte sowohl der Öffentlichkeit als auch der Justiz zugänglich gemacht würden.

(2.) Deutschland erfuhr nach dem Zweiten Weltkireg eine diesem Land sehr förderliche Entnazifizierung, welche ihm von außen aufoktroyiert wurde. Eine ähnliche Vorgehensweise könnte auch Rumänien behilflich sein, endlich auf eine ethisch gleichwertige Gesellschaftsstufe zu gelangen, wie die meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Ich bin der Meinung, dass sich die Bevölkerung Rumäniens, welche keine Kollektivschuld an der Entstehung der das Land beherrschenden Oligarchie trägt, eine Unterstützung des Demokratisierungsprozesses von außen verdient hat.
bankban
schrieb am 13.01.2010, 16:13 Uhr (am 13.01.2010, 16:21 Uhr geändert).
@ Karin Decker

Interessanter Beitrag, Frau Decker. Was ich nicht ganz verstanden habe, ist, was man unter "ethischer Gesellschaftsstufe" sich vorstellen kann ("endlich auf eine ethisch gleichwertige Gesellschaftsstufe zu gelangen, wie die meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union"). Meinen Sie damit die Liebesmoral irischer Ministerpräsidentengattinnen, die Schmierkompetenz der Siemensmanager oder die Steuerhinterziehungsbeihilfe schweizer Banken?

(Damit soll natürlich nicht die in Rumänien existierende Korruption geleugnet werden. Nur ist der Westen nicht so sauber, dass er das Recht hätte, den moralischen Zeigefinger zu erheben.)
Karin Decker
schrieb am 13.01.2010, 16:28 Uhr (am 13.01.2010, 16:56 Uhr geändert).
@ bankban:

Nein, eine „Welt der Saubermänner (& -frauen)“ werden wir freilich nicht hinbekommen; – und ich bezweifle auch, ob eine solche Gesellschaft anzustreben wäre.

Gleichwohl ist auf den „Sumpfpegel“ einer Gesellschaft zu achten: Ist Korruption an der Tagesordnung?, ist sie eher die Regel oder doch nur die Ausnahme?, wird die Korruption angemessen geahndet?, schützen sich die größten Banditen durch ihre politische Immunität? …

Und diesbezüglich, so meine ich, gibt es in Rumänien sehr viel mehr Nachholbedarf als etwa hierzulande, sodass alles Relativieren (als was ich Ihren Beitrag jedoch nicht verstanden haben will) äußerst disproportional bleibt und den schalen Beigeschmack von Rechtfertigung gewinnt.

Vielleicht das wichtigste Argument in diesem Zusammenhang: Sie wissen bestimmt, wie sehr das rumänische Volk unter der im täglichen Leben allgegenwärtigen Korruption leidet, während, so nehme ich zumindest an, Ihr unmittelbares Betroffensein durch einen Siemens-Schmiergeldskandal sich vermutlich in Grenzen hält.

(Das Liebesleben aller Minister und ihrer Gattinnen – ob irisch, rumänisch oder außereuropäisch – sollte ganz liberal – oder am besten gar nicht – betrachtet werden und hat hier wenig verloren. Die Schweizer aber gehören nicht zur EU ;-)
pedimed
schrieb am 13.01.2010, 17:44 Uhr
@ getkiss/bankban : Ein Geheimdienst ist ein geheimer Dienst und kann wohl nicht ganz aufgedeckt werden! Daher vermute ich, daß alle Länder, die über so einen verfügen, sich nicht in die Karten schauen lassen würden! Aber warten wirs ab, was noch im heutigen Europa auf uns losgelassen wird! nfU-mfG!!!
Friedrich K
schrieb am 13.01.2010, 19:02 Uhr
Lavinia schrieb:
„Sag mal, getkiss...wenn ich so deine Beiträge sehe, vergesse ich manchmal daran zu denken, nicht das erste zu schreiben, was mir spontan dazu einfällt...“

„Schwobajung“, hast Du ein Glück, sie hat Deine Beiträge bloss gesehen; stell Dir vor sie hätte die auch gelesen.

Sag mal was Dir spontan dazu einfällt.
Karin Decker
schrieb am 13.01.2010, 19:10 Uhr (am 13.01.2010, 21:21 Uhr geändert).
@ pedimed:

Es sieht gegenwärtig nicht so aus, als würde den Bürgern der EU von Brüssel oder Strasbourg aus eine Gefahr drohen, oder eine Unbil, die auch nur annähernd mit den Repressalien eines totalitären Systems vegleichbar wäre.

Ganz im Gegenteil: Die Europäische Union ist eines der wenigen politischen Gebilde auf dieser Erde, welches um soziale Gerechtigkeit, Frieden unter den Völkern, bürgerliche Freiheit und Demokratie bemüht ist.

Und damit diese uns allen zugute kommenden Werte nicht aufgeweicht oder pervertiert werden, lohnt es auch, gegen alle Bestrebungen anzukämpfen, die ganz gegenläufige Ziele verfolgen.

Dass es der Natur eines Geheimdienstes entspricht, im Geheimen zu operieren, ist zweifellos richtig. Ob eine auf demokratische Werte gründende Staatengemeinschaft sich deswegen aber den Fortbestand gefährlicher Geheimdienstseilschaften eines ihrer Mitgliedsstaaten gefallen lassen muss, ist jedoch eine sehr zu verneinende Frage.

So wird denn auch „im heutigen Europa auf uns losgelassen“, was wir im heutigen Europa zulassen.
Erich58
schrieb am 13.01.2010, 20:46 Uhr
Zitat bankban: (... ich bin - gerade als Deutscher - lieber 100x pc und proisraelisch... )
Wohl bekomm`s!
Schämen mußt Du dich DAFÜR natürlich nicht!
Herzlichst - Erich
getkiss
schrieb am 13.01.2010, 22:08 Uhr (am 13.01.2010, 22:14 Uhr geändert).
@Friedrich K.:"Sag mal was Dir spontan dazu einfällt."
1. Zu erst hat Sie bemerkt "ich schreie". Schmarrn. Ich habe blos aus dem Bantblog, wo ich den Beitrag schrieb, den Text rüberkopiert. Dort wurde er groß geschrieben, der Text, weil die Möglichkeit des Fettdrucks nicht vorhanden.
Den Text dort hat Sie nicht gelesen, sonst hätte Sie den später gelöschten Text nicht gepostet. Dort stand nämlich die Aufforderung an die Admins, den Thread zu löschen.
2. Als ich dann der Aufforderung Teilweise nachkam, aber den Originaltext im Banatblog nicht änderte (weil nicht möglich) war die Luft raus und Sie änderte Ihren Text. Desollte dann "witzig" klingen. Obwohl beleidigend.
3. Nun bleibt ihr nix anders, als mit dem "beschriebenen Papier" sich den Mund zu wischen, grins.
Die Admin´s haben Sie ja erhört?
Karin Decker
schrieb am 13.01.2010, 22:49 Uhr (am 13.01.2010, 22:59 Uhr geändert).
Wenn aufgrund der mutigen Aussage Herta Müllers, die „Securitate sei noch im Amt“, und anderer beherzter Persönlichkeiten aus Rumänien, die allesamt dieselbe Diagnose fällen, eine öffentliche Diskussion eingesetzt hat, die der Aufarbeitung der „kommunistischen“ Diktatur dienen soll, geht es, obschon leicht ein solcher Eindruck entstehen könnte, übrigens nicht darum, dass wir als Vertreter der ehemaligen deutschen Minderheit Rumäniens, jetzt da wir der Bedrängnis in unserem Heimatland entkommen sind, Rumänien die Leviten zu lesen, indem wir die Korruption und den Fortbestand menschenverachtender oder auch „nur“ nepotistischer Strukturen anprangern.

Das wäre billig, irgendwie auch feige und diente nur einer feindseligen Polemik.

Vielmehr verhält es sich dergestalt, dass wir und unsere Organisationen (Verbände, Landsmannschaften, u.ä.) zu Wegbereitern, Bürgen und Fürsprecher dieses Europa-Mitgliedstaates Rumänien geworden sind, indem wir uns vehement für seine Aufnahme in die EU einsetzten. Das heißt aber: Wir haben auch eine Verantwortung übernommen.

Nun, da wir dieses Ziel der Integration Rumäniens in Europa erreicht haben, gilt es mitunter dafür zu sorgen, dass Rumänien europäisch wird und nicht Europa rumänisch, denn damit wäre auch für die Bürger Rumäniens wenig gewonnen.
seberg
schrieb am 14.01.2010, 09:46 Uhr
„Meine Mutter war es nicht“, antwortete er auf die Frage nach der Frau in seinem Traum. Da war klar: es war die Mutter.

Eine Mutter setzt ein Kind in die Welt, übernimmt damit Verantwortung, und wenn es nicht so will wie die Mutter, sagt sie: eu te am facut, eu te omor! Aus lauter Liebe natürlich und keineswegs aus Hass…

Nein, dergestalt wollen wir Rumänien nicht die Leviten lesen… mitunter
rhe-al
schrieb am 14.01.2010, 10:54 Uhr
seberg: (Erstellt am 14.01.2010, 09:46 Uhr)
„Meine Mutter war es nicht“, antwortete er auf die Frage nach der Frau in seinem Traum. Da war klar: es war die Mutter.

Eine Mutter setzt ein Kind in die Welt, übernimmt damit Verantwortung, und wenn es nicht so will wie die Mutter, sagt sie: eu te am facut, eu te omor! Aus lauter Liebe natürlich und keineswegs aus Hass…

Nein, dergestalt wollen wir Rumänien nicht die Leviten lesen… mitunter

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Nun gut, Herr seberg ist hier wiedermal als Traumdeuter und Welterklärer unterwegs, welcher mit oder ohne Absicht vergisst die Quelle und den Zusammenhang des obigen Beispiels anzugeben.

Ist die Motivation intrinsisch, ist sie extrinsisch? Dass Kommunikation und Manipulation dicht beieinander liegen weiß man nicht erst seit gestern. Kommunikation sollte auf ethische Grundwerte aufsetzen.

Will man hier jemandem was unterjubeln, auf falsche Fährten locken?

Wer hat sich hier denn angemaßt Rumänien die Leviten zu lesen?

Aber vielleicht hat es Herr seberg gut gemeint, nur weniger gut rübergebracht, wer weiß...?

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