Politik aktuell

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bankban
schrieb am 21.12.2010, 16:18 Uhr (am 21.12.2010, 16:44 Uhr geändert).
Hallo seberg,

ja, ich musste arbeiten...

Nun, den Lukács der 50er Jahre kann man/muss man vergessen. Mag er zwar Ende der 40er Jahre ob seiner undogmatischen Art wegen heftigen Kritiken ausgesetzt gewesen (innerhalb des kommunistischen Lagers), so muss man dennoch sagen, dass mit Maßstäben westlicher Diskurse seine damalige philosophische und literaturwissenschaftliche Produktion (denken wir da v.a. an die "Zerstörung der Vernunft") als sehr einseitig und tendenziös zu bezeichnen ist.

Viel sympathischer ist hingegen der junge Lukács, der Autor von "Die Seele und die Formen" oder auch/selbst noch von "Geschichte und Klassenbewusstsein". Da merkt man den Heidelberger Einfluss, die Freiheit des Denkens und den Willen, an einen künftigen Fortschritt zu glauben. Der alte L. aber ist einer, der zu einer eigenen Revision nicht mehr fähig und willens ist.


@ alma: Insgesamt habe ich immer noch irgendwie den Eindruck, dass du Orbans Taten und Ziele irgendwie verharmlost. Da ich bei Päunescu so deutlich, überdeutlich wurde, was seine Bewertung angeht, muss ich auch hier leider sagen: auch Orban ist (wie P.) ein nationalistisches Arschloch. Seine populistische Einstellung, sein Umgang mit den rechten Parteien, und die bisherigen Schritte seiner Regierung führen zu dieser Bewertung.
seberg
schrieb am 21.12.2010, 18:43 Uhr (am 21.12.2010, 18:44 Uhr geändert).
Noch einmal kurz zu Lukacs: im gewissen Sinne hat ja seine Veschleppung zusammen mit Imre Nagy ins „kafkaeske“ Schloss-Gefängnis nach Rumänien etwas Symbolisches: für beide war es gewissermaßen der Wendepunkt hin zum tragischen Scheitern des Versuchs, mit linksideologischen Konzepten die unmenschliche Welt – sowohl der real-sozialistischen wie der bürgerlich-kapitalistischen – zu humanisieren, wobei das schicksalhafte „Karpaten-Schloss“ für das Scheitern an der Undurchdringlichkeit und Unüberwindbarkeit der Wirklichkeit steht.
gerri
schrieb am 21.12.2010, 18:48 Uhr (am 21.12.2010, 19:05 Uhr geändert).
@ getkiss,da sind die Rumänen meiner Meinung nach selber Schuld,weil sie Moldawien unbedingt einverleiben wollen.
Die Landkarten Rumäniens werden nur noch mit Moldawien dargestellt,wenn dijenigen auch nicht unbedingt wollen.
Da muß doch ein jeder zweifeln,das man die ersehnten 1,2 Millionen so zu sagen Brüder nicht beim Hintertürl, nach Europa reinlässt.

Gruß, Geri
bankban
schrieb am 21.12.2010, 19:05 Uhr
seberg: meinst du mit "Wendepunkt", dass Lukacs selbst eine Wende vollzog? Mag sein, ich weiss nicht. Aber ich glaube nicht, dass die Wende allzu groß gewesen war...
pavel_chinezul
schrieb am 21.12.2010, 19:18 Uhr
Ich finde auch, dass die Entwicklungen im heutigen Ungarn sehr genau beobachtet werden müssen, denn die Mitglieder der Jobbik, oder auch ein Orban sind keine demokratisch eingestellte Menschen, so wie es Schröder über Putin sagte: "lupenreine" Demokraten. Nur Russland ist außerhalb der EU, da kann der Putin oder sein Nachfolger sein wie er will, wir haben es schwer, irgendwie dagegen zu steuern, aber Ungarn ist drin. Also ist die Entwicklung in Ungarn heute, ein EU-Problem und genauso wie vor ein paar Jahren, bei der Beteiligung der FPÖ in Österreich, sollten Sanktionen überlegt werden, wenn gegen EU-Recht verstoßen wird.
bankban
schrieb am 21.12.2010, 19:22 Uhr
Recht hast du, pavel, allerdings wurden auch die gg. Ö. verhängten Sanktionen nach paar Monaten (da wirkungslos) eingestellt. Außerdem stellt sich die Frage, dass es sehr schwierig ist, in einem Land zu intervenieren, "nur" weil da eine dem westlichen Mainstream missfallende Richtung regiert...
pavel_chinezul
schrieb am 21.12.2010, 19:31 Uhr
Ich gebe dir Recht bankban, deswegen war meine Aussage "wenn gegen Eu-Recht verstossen wird", weil alles andere ist nur subjektives Empfinden.
Mynona
schrieb am 25.12.2010, 23:12 Uhr
Assange und kein Ende in Sicht:
Den beiden Schwedinnen, die mit ihrer Aussage das Verfahren gegen ihn ins Rollen gebracht hatten,wurde Überreaktion vorgeworfen. Die Frauen seien wohl "nervös geworden", weil sie Angst vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten bekommen hätten. Sie hätten sich deshalb ratsuchend an die Polizei gewandt, sagte Assange in einem Interview mit der BBC. Daraufhin habe sich die schwedische Polizei auf den Fall gestürzt. Assange, der um sein Leben fürchtet, ist derzeit unter strengen Auflagen in Großbritannien auf freiem Fuß. Die schwedische Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn des sexuellen Missbrauchs der beiden Frauen und verlangt seine Auslieferung. Assange muss bis zur Entscheidung über die Auslieferung im Anwesen seines Freundes Vaughan Smith in Südostengland bleiben, eine elektronische Fußfessel tragen und sich täglich bei der örtlichen Polizei melden. Assange will die Auslieferung verhindern, weil er befürchtet, im Falle einer Auslieferung nach Schweden dort keinen fairen Prozess zu bekommen. Die schwedische Justiz habe in ihrem Auslieferungsantrag gefordert, dass Assange unter Kommunikationsverbot gestellt werde und dass sein schwedischer Anwalt nicht über den Fall sprechen dürfe, sagte der Internet-Aktivist. "Das sind nicht die Verhältnisse, unter denen ein fairer Prozess stattfinden kann", sagte Assange. Der 39 Jahre alte Australier beteuert, der Sex mit den beiden Frauen sei einvernehmlich gewesen. Es gebe Hinweise, dass die Frauen nur zur Polizei gegangen waren, um sich Ratschläge zu holen. Sie seien möglicherweise von der Polizei hereingelegt worden. Es gebe auch andere Darstellungen, wonach die Frauen eine Gesetzeslücke ausnutzen wollten. Wer zur Polizei gehe, um sich Ratschläge zu holen, könne nicht wegen falscher Anschuldigung belangt werden

quelle:ntv
getkiss
schrieb am 25.12.2010, 23:39 Uhr
Wo lebt ihr denn? Guckt euch doch die sogenannte Pressefriheit bei uns an. Die Nachrichten sind monoton, fast überall mit gleichem Wortlaut heruntergebetet, die Süddeutsche publiziert keine Lesermeinungen auf der Internetseite am Wochenende weil kein Kontrolleur arbeitet, kritische Reaktionen in der Zeit werden nicht veröffentlicht oder gelöscht....
Ungarn ist schon HIER!
Mynona
schrieb am 27.12.2010, 16:12 Uhr
Tztztz,so läuft das :

Vom Whistleblower zum Faustpfand
Manning soll gegen Wikileaks aussagen

Der inhaftierte Exsoldat Bradley Manning soll Hafterleichterung bekommen, wenn er den Wikileaks-Gründer Assange als Anstifter der Enthüllungen outet.

Link
bankban
schrieb am 05.01.2011, 07:35 Uhr
Lesens- und nachdenkenswert:
Linke-Chefin erklärt Kommunismus zum Ziel der Partei

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,737780,00.html
Erich58
schrieb am 05.01.2011, 10:55 Uhr
Fahren Sie mit der Maus über die Box um die Vorschau anzuzeigen.
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Genauso lesens- und nachdenkenswert!

Herzlichst - Erich
grumpes
schrieb am 05.01.2011, 11:31 Uhr
@Erich58,
war das jetzt wirklich ernst gemeint ?
Schau dir mal den Autor dieses Buches an !!
de.wikipedia.org/wiki/Michael_Winkler
Gruß
grumpes
Erich58
schrieb am 05.01.2011, 12:07 Uhr
Du meinst weil er Holocaustleugner und rechtsextrem ist?
Für mich ist das kein Grund ein Buch nicht zu lesen!
Im Buch ist von seiner politischen Haltung (fast) nichts zu merken, er hat ja allen Grund vorsichtig zu sein. Aber die aufgeführten Thesen habe was für sich - sie decken sich teilweise sogar mit den Theorien von Joachim. Und der steht ja bekanntlich auf der anderen Seite!
Ich bleib dabei: Lesenswert; und natürlich darüber nachdenken und sich seine eigene Meinung bilden. Aber keinesfalls im Vorhinein schon ablehnen...

Herzlichst - Erich
bankban
schrieb am 05.01.2011, 12:33 Uhr (am 05.01.2011, 12:45 Uhr geändert).
erich: "Du meinst weil er Holocaustleugner und rechtsextrem ist?
Für mich ist das kein Grund ein Buch nicht zu lesen!
[...] er hat ja allen Grund vorsichtig zu sein."

Dokumentiert ... nur so. Fürs Spätere.

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