Politik aktuell

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seberg
schrieb am 05.01.2011, 21:19 Uhr
Womit wir wieder beim Verbiegen wäre, wenn sich jemand so zurückhalten muss, um nicht Braunes zu sagen...
Johann
schrieb am 05.01.2011, 23:20 Uhr (am 05.01.2011, 23:23 Uhr geändert).
Alles kann einen Grund zum Nachdenken geben, auch brauner, roter oder sonst welcher Irrsinn.

Wichtig ist doch, ob der Autor seine Thesen (Diagnosen, Therapien etc.) auch vernünftig begründen kann.

Hier sind erhebliche Zweifel auch an Sarrazin erlaubt, der ja wenigstens versucht rational zu argumentieren. Von einem Holocaustleugner kann man dies nicht erwarten.

Wenn man hungrig ist, dann sollte man lieber in einen gepflegten Obstgarten gehen, statt auf einen Müllhaufen.
Da es genügend seriöse Bücher gibt, ist man wahrlich nicht auf solch braunes Zeug angewiesen.

Mehr noch: Wir werden in unserer Informationsgesellschaft geradezu mit Büchern überschwemmt, da ist es doch vorteilhaft, wenn man einiges ignorieren kann, ohne es überhaupt zu lesen, sonst kommt man überhaupt nicht zu Potte.
getkiss
schrieb am 06.01.2011, 10:42 Uhr
Während ihr hier über die Farbenlehre filosofiertet, hat ein deutsches Unternehmen die Bürger aus mehreren Bundesländern und sogar auch Holland mit Dioxinhaltigem "Tiernahrungsmittel" verseucht....

Guten Appetit zum Frühstücksei!
Erich58
schrieb am 06.01.2011, 10:56 Uhr
Richtig Johann,
aber jeder soll und darf selbst entscheiden was "vernünftig begründen" bedeutet und muß sich nicht von irgendwelchen "Mainstream-Vorgaben" beeinflussen lassen. Auch wie mein Obstgarten auszusehen hat will ich selbst entscheiden - und wenn ein Baum mir darin nicht gefällt wird er ausgemustert.
Aber ich laß mir nicht vorschreiben welche Äpfel mir schmecken müssen!
An Sarrazin zu zweifeln ist erlaubt, ist ja auch gerade große Mode!
Auf die Verkaufzahlen seines Buches will ich hier nicht eingehen...
"Seriöse Bücher" sollte auch jeder selbst definieren dürfen und genauso sollte jeder selbst entscheiden was er aus dem Überangebot ignoriert, bzw., wie schon gesagt, welchen Baum er aus seinem Obstgarten fällt.
Und zwischen einem gepflegten Obstgarten und dem Müllhaufen gibt es zumindest noch die Streuobstwiese - und von dieser kommen bekanntlich die besten Früchte!

Herzlichst - Erich
getkiss
schrieb am 06.01.2011, 11:04 Uhr
@Erich58:"Aber ich laß mir nicht vorschreiben welche Äpfel mir schmecken müssen!"

Da hätte der Vorschreiber ein Problem, denn die verschiedenen Sorten schmecken fast durch die Bank gleich...

So ähnlich ist´s mit der "political correctness" auch....
Erich58
schrieb am 06.01.2011, 11:13 Uhr
Während ihr hier über die Farbenlehre filosofiertet, hat ein deutsches Unternehmen die Bürger aus mehreren Bundesländern und sogar auch Holland mit Dioxinhaltigem "Tiernahrungsmittel" verseucht....

Guten Appetit zum Frühstücksei!

Aus genau diesem Grund habe ich versucht das Buch von Thilo Bode hier in diesem Forum ins Gespräch zu bringen! Aber null Resonanz, ist ja auch nicht so reißerisch wie ein Holocaustleugner.
Und man kann seine pc und sein Gutmenschentum nicht so wirkungsvoll heraushängen lassen!

Herzlichst - Erich
Ath68
schrieb am 07.01.2011, 17:30 Uhr (am 07.01.2011, 17:49 Uhr geändert).
Johann:
Wenn man hungrig ist, dann sollte man lieber in einen gepflegten Obstgarten gehen, statt auf einen Müllhaufen.
Da es genügend seriöse Bücher gibt, ist man wahrlich nicht auf solch braunes Zeug angewiesen.


Johann,
du warst von Anfang an, gegen Sarazin, so wie fast alle Politiker, hast dem Mainstream gleich nachgehangen.
Aber inzwischen, hat sich so mancher Politiker seine Meinung in der S. Sache geändert. Einige bestimmt nur weil sie gesehen haben, daß viele so denken wie Sarazin und der Mainstream sich in eine andere Richtung bewegt.
Ich habe Helmut Schmidt im TV gesehen, der hat sich gar nicht negativ gegen Sarazin geäussert, sondern eher positiv. Der hängt aber wirklich nicht am Mainstream.
Daß Sarazin so manches zum Nachdenken in der Politik Richtung Ausländereinwanderung gebracht hat, bedeutet, daß er nicht alles falsch behauptet und etwas bewegt hat
in D. und man sich auch oben Gedanken über die Fehler betr. Einwanderung gemacht hat. Warum nur jetzt nach Sarazin, weil er so blödes Zeug von sich gibt?

Viele sehen seine Meinung und sein Buch nicht als Müll, so wie du. Aber du bist ja, auch jetzt, der Besserwisser, gel?
Nebenbei hat Sarazin sich ein paar Millionen mit seinem ´Müll´ verdient.

bankban
schrieb am 07.01.2011, 20:50 Uhr (am 07.01.2011, 20:58 Uhr geändert).
"jeder soll und darf selbst entscheiden was "vernünftig begründen""

na... weiss ich nicht. bislang ging man in Europa davon aus, dass "Vernunft" im gemeinsamen Gespräch aufgrund gewisser Regeln (wie Logik, Konsequenzen, Nachvollziehbarkeit, Widerspruchfreiheit etc.) sich vollzieht. Deshalb steht bei wikipedia über "Vernunft" auch: "Sie schafft die Voraussetzung für Erkenntnis, indem sie eine Systematik und einen Bezugsrahmen für Wissen vorgibt"- Und hier ist das Wort "Systematik" entscheidend: "Eine Klassifikation, Typifikation oder Systematik (vom griechischen Adjektiv συστηματική [τέχνη], systēmatikē [technē] „die systematische [Vorgehensweise]“) ist eine planmäßige Sammlung von abstrakten Klassen (auch Konzepten, Typen oder Kategorien), die zur Abgrenzung und Ordnung verwendet werden. Die einzelnen Klassen werden in der Regel mittels Klassifizierung, das heißt durch die Einteilungen von Objekten anhand bestimmter Merkmale, gewonnen und hierarchisch angeordnet. Die Menge der Klassennamen bilden ein kontrolliertes Vokabular."

Wenn nun jeder seine eigene "Vernunft" haben soll, dann sind in Ermangelung einer für alle geltenden Systematik Widersprüche vorprogrammiert. Daher muss "Vernunft" universal sein.

Dementsprechend kann nicht jeder für sich im Kämmerlein entscheiden ob ein Buch für ihn persönlich "vernünftig begründet" ist. Die Regeln, die anzuwenden sind, sind nämlich jene der einschlägigen Wissenschaft. Und wenn nun Sarrazin eben die Regeln der Statistik oder der Biologie nicht beachtet hat, dann sind die jeweiligen Folgerungen von ihm nicht zutreffend. Und somit disqualifiziert sich der Autor.

Aus denselben Gründen kann auch nicht jeder selbst und für sich entscheiden, was "seriöse Bücher" sind. Auch dafür gelten nämlich die Regeln der jeweiligen Wissenschaft. In einem anderen Thread wurde ein von dem rumänischen Historiker Ioan Aurel Pop herausgegebenes Buch erwähnt. Dieser Autor zeichnet sich dadurch aus, dass er die neueren Erkenntnisse und Regeln der Geschichtswissenschaft nicht kennt oder ignoriert. Daher können seine Bücher eben nicht als "seriöse Bücher" gelten. Aber nicht deshalb, weil ich persönlich dies heute Abend vor dem Laptop beschließe und entscheide. Denn ein anderer beschließt evtl. das Gegenteil und wo kämen wir dann hin? Das wäre mehr als lächerlich. Natürlich dauert es, bis jeder merkt, dass Pops Bücher den Kriterien seriöser Geschichtswissenschaft nicht entsprechen. Aber früher oder später wird es dazu kommen und dann wird niemand mehr sagen können: "Für mich ist aber das Buch von Pop/Däniken/etc. ein seriöses Buch!" - es sei denn er will sich der Lächerlichkeit aussetzen.

(Aber auch diese Figuren muss es geben, damit andere sich amüsieren können...)
getkiss
schrieb am 07.01.2011, 21:07 Uhr
bankban:"Dementsprechend kann nicht jeder für sich im Kämmerlein entscheiden ob ein Buch für ihn persönlich "vernünftig begründet" ist."

Genau. Wer entscheidet für mich, wenn nicht ich?

Ich glaube, bankban´s Katze hat mit der Schnauze den Schwanz fast erreicht....
Aber das ist nich maßgebend, möglicherweise hört die Katze auf, sich nach dem eigenen Schwanz zu drehen....
Aber da stellt sich die Frage: Weiß die Katze das?
bankban
schrieb am 07.01.2011, 21:11 Uhr
Du entscheidest schon selbst, doch womöglich subjektiv begründet und eben nicht vernünftig begründet. Denn vernünftig begründet hieße doch, dass jeder zum selben Urteil kommen müsste....
getkiss
schrieb am 07.01.2011, 21:26 Uhr (am 07.01.2011, 21:27 Uhr geändert).
Das heisst doch, Deine Begründung, mit der ich und andere nicht einverstanden sind, ist nicht vernünftig begründet...weil eben subjektiv....
Und wie geht es Deiner Katze?
seberg
schrieb am 07.01.2011, 21:35 Uhr
ich fürchte, er meint es ernst...
Mynona
schrieb am 07.01.2011, 21:46 Uhr
Vernünftig ist das Denken, wenn es in Übereinstimmung mit den Vernunftprinzipien erfolgt so zB.bei Schlussfolgerungen.Was ist daran nicht zu verstehen?
Das kann eigentlich nicht subjektiv sein-es sei denn man ist ein Sturkopf :-)))
bankban
schrieb am 08.01.2011, 07:42 Uhr
Haste was nicht verstanden, seberg?
seberg
schrieb am 08.01.2011, 09:02 Uhr (am 08.01.2011, 09:05 Uhr geändert).
Wenn du wüssetst, was ich alles nicht verstanden habe!
z.B., wieso wir uns hier so grottenschlecht verstehen, wo wir doch alle die selbe Sprache sprechen/schreiben – Deutsch, ...na ja, genauer: die gleiche Sprache...die ungefähr gleiche doitsche Sprache...
Apropos Sprache: vielleicht ist das mit der Vernunft deswegen so schwierig, weil sie nicht anderes zu haben ist, außer über die Sprache? Und da die Sprache nun mal irgendwie unzulänglich ist...

Was ich auch nicht verstehe: wieso Johann immer wieder einerseits so verzweifelt bemüht ist, hier eine vernünftige, objektive, logische, argumentative Diskussion einzufordern und anzukurbeln und dann, andererseits, wenn er merkt dass es nicht funktioniert, irgendwie mutlos und fast schon wütend und jedenfalls böse auf die Menschheit – zumindest auf die Menschen, die seinen Kommunikationskriterien nicht genügen – aufgibt und meint, nur noch zum Pali greifen zu können und zu müssen (seine Leberwerte möchte ich lieber nicht kennen!). Das ist doch ein Rückfall in siebenbürgische Zeiten! Dabei ist er doch gerade hier der ausgewiesene Wittgenstein-Experte (irgendwo hat er ja neulich über die verschiedenen Sprachspiele – afirmativ…ironisch…usw, - doziert) und müsste wissen, dass schon Wittgenstein an der Vorstellung und Erschaffung einer idealen Universalsprache gescheitert ist. Jaaa...wenn nur jeder Einzelne sich endlich an die eigene Nase fasssen würde, dann... ja dann, würde die Welt anderes aussehen, man sollte vielleicht ein Dekret erlassen, dass jeden dazu verpflichtet, sich an die eigene Nase zu fassen und sich damit selbst zum „Neuen Menschen“ zu erschaffen, etwa so, wie Münchhhausen sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog. –

Aber vielleicht ist alles viel einfacher und Mynona hat mit „Sturkopf“ recht? Vielleicht weiß sie auch, wie man Sturköpfigkeit behandelt? :- )

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