Bildung

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Joachim
schrieb am 25.07.2010, 12:10 Uhr
Wenn ich das schon höre.
Da gibt es Studien, Statistiken, für jeden Furz ein Gutachten. Das ist genau so, als wenn mir jemand ins Ohr flüstert:" Der Müller hat dieses oder jenes gemacht....oder der Müller ist so oder so...."
Das nehm ich zwar zur Kenntnis, aber mein Urteil fälle ich doch selbst! Und wenn ich persönlich mit dem Müller kein Problem hatte, dann ist der für mich in Ordnung.
Seid vorsichtig mit den Gutachtern. Es kommt auch darauf an, wer es in Auftrag gegeben hat und wer es bezahlt.
Jeder sollte sein eigenes Urteil fällen.
Man sollte auch die "Größe" haben, wenn man Fehler gemacht hat, dazu zu stehen und sich nicht rausreden. Gelle walter-georg.......
walter-georg
schrieb am 25.07.2010, 13:21 Uhr
getkiss: Geht in Ordnung. Genau so sollte man in dieser Geschprächsrunde miteinander umgehen!

Das mit Radio Eriwan habe ich nicht ganz verstanden, aber Du erklärst es mir schon.

Dass wir einmal vielleicht Nachbarn waren, wusste ich nicht, würde mich aber interessieren. Vielleicht teilst Du es mir mal mit.
getkiss
schrieb am 25.07.2010, 13:32 Uhr
Hja, walter-georg, über den Schüler´s findest mich nicht mehr. Und Radio Eriwan antwortet auch immer:"Im Prinzip ja, aber...", lach.
der Ijel
schrieb am 25.07.2010, 16:54 Uhr (am 25.07.2010, 17:03 Uhr geändert).
Hallo Walter !
Vor einer Woche hast Du hier ein Thema angeschnitten,
hast damit eine Diskussion angeregt, einige Teilnehmer bewegt.
Bewegt ihre Meinung dazu zu sagen.
Mancher regt sich unnötig selber auf, stört die Diskussion
und blödelt so daher, dass der Rumäne sagen würde:
hai să vorbim de nimica.

Selbst bin ich nun weder Lehrer noch Politologe, Kann als betroffener Laie und Schüler einer bescheidenen Grundschule von Nur 7 Klassen bestättigen dass die Schulbildung und das ganze Schul- und Lehrsystem im Osten besser war als hier.
Das hört man sowieso Land auf Land ab.
Unsere Lehrer gaben sich volle Mühe, auch zwischen dem Lehrstoff etwas von klassischer, deutscher Literatur zu vermitteln.
Unsere Klassenlehrerin las oft aus dem Nibelungenlied vor,
"Bürgschaft", "Die Kraniche des Ibikus" Das Lied von der Glocke, und ähnliches haben die hier im Westen kaum mitbekommen. Oder liege ich hier falsch ?
Wirklich ein Wunder dass wir unsere deutschen Schulen noch behalten durften.
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Hier noch ein reimloses Gedicht zum Thema Bildung,
ich hoffe Du verstehst diesmal den Spass als solchen, und deutest ihn nicht gleich als beissende Ironie.

Bild dir Deine Meinung,
meint die Bildzeitung
sie prahlt und spielt mit diesem Slogan.
Sie wälzt ihn vor sich hin
wie die Sau den Kürbis
den sie anzubeißen nicht in der Lage ist.
Sie fordert heraus und provoziert.
Dabei tippt sie auf Bildung
und haut total daneben.

Oder liege ich hier falsch?

Sie stellt sich dem Spiegel gegenüber
und besitzt den Mut und die Frechheit
in modern der Welt
ihr eigenes Bild zu zeigen.

in modernder Welt ihr eigenes Bild zu zeigen
Gilgamesch
schrieb am 26.07.2010, 18:16 Uhr
Was hat Bildung mit Beliebtheit der Lehrer zu tun?
Ich würde sagen, mit einem belieben Lehrer, macht das Lernen mehr Spass. Aber das Resultat ist nicht immer besser
meine ich, oder?
"...die Alt68-er waren sogar ob ihres überdurschnittliches Engajements an meinem umanistisch orientierten G. beliebter..."
Frage 1. Habt Ihr bei den Lehrern die deutschen Klassiker gelernt?
2. Habt ihr da auch welchen Grünen Lehrer gehabt der mit einer stinkenden und ölverlierenden Karre angekommen ist?
Gilgamesch
pedimed
schrieb am 26.07.2010, 18:35 Uhr
ich bin in Mediasch zur Schule gegangen und habe nach der 11-ten klasse mein Abi erledigt. Unsere Lehrer waren noch die aus der Vorkriegszeit und nicht mehr praktizierende Pfarrer (weil sie im Schuldienst waren). Diese Gelegenheit des damaligen Unterrichts würde ich jeder hiesigen Schule empfehlen.Wir wurden auch mit Wissen, das nicht in den Schulbüchern stand bereichert und unsere Lehrer erklärten uns alles neu, wenn es nicht verstanden wurde. Mit deisen Lehrern haben oder hatten wir auch hier in DE immer noch Verbindung, wenn auch manchmal nur bei Klassentreffen. Geografie und Weltgeschichte war auch sehr intensiv. Würde vielen Hiesigen wünschen, dieses auch miterlebt zu haben!!
bankban
schrieb am 26.07.2010, 18:49 Uhr
@ Gilgamesch:

Die Frage, was Bildung mit der Beliebtheit der Lehrer zu tun habe, ist eine suggestive. Aus dem Verlauf der Diskussion wie auch aus dem (mit völlig falscher Orthographie) zitierten Text von mir geht eindeutig hervor, dass der Sinn meiner Aussage darin bestand, darauf hinzuweisen, dass die sogenannten Alt68er sehr wohl Positives an der Schule geleistet haben. Unter anderem, indem sie uns tatsächlich die deutschen Klassiker beigebracht haben, falls für Sie Goethe, Schiller und Thomas Mann zu diesen zählen. Nein, verschmutzte "Karren" haben sie eher weniger benutzt, der gängige Autotyp der Oberstudiendirektoren war damals der VW Passat, ein passables Auto. Doch viele haben den Weg zur Schule auf dem Fahrrad zurückgelegt, und so ein Zeugnis von ihrem ökologischen Bewusstsein abgelegt und eine Vorbildfunktion wahrgenommen. Im Gegensatz dazu benutzten manche Konservativen, ältere Lehrer, das Auto, obwohl sie zu Fuss vielleicht fünf Minuten gebraucht hätten.
Johann
schrieb am 26.07.2010, 21:19 Uhr (am 26.07.2010, 21:21 Uhr geändert).
@walter-georg
Ich habe nicht die Gymnasien in Siebenbürgen ab qualifiziert, sondern nur einen Vergleich anhand von verschiedenen Fächern gemacht. Leider konnte ich da deine Wertungen nicht bestätigen.
Wie bankban richtig bemerkt, muss man ja angegeben können in welcher Hinsicht etwas besser ist. Es ist leider so, dass man sich auf die Angaben von Zeitzeugen schlicht und ergreifend nicht verlassen kann, siehe die Aussagen im Fall Brunner, da widersprechen sich die Leute nach einem Jahr und es gab von demselben Vorgang die unterschiedlichsten Zeugenaussagen. Dies ist keine Ausnahme, sondern die Regel.

Wenn man die Bildung und Schule von dort mit der Hiesigen vergleichen will, dann sollte man schon einige Handfeste Kriterien und nicht nur das eigene Bauchgefühl anführen:

1. Curricula
: Anhand von älteren Lehrbüchern kann man sich sehr wohl ein objektives Bild von der Wissensvermittlung machen.
Während man hier bei naturwissenschaftlichen Fächer sicherlich mithalten konnte, so war das Curicullum in Geschichte eine einzige Katastrophe voll durchsetzt von ideologischen Mist. Hier konnten noch die Lehrer, die vor 1933 ausgebildet wurden, einiges wettmachen. Aber all die anderen haben doch eher dilettantisch bzw. in eigener Regie versucht, eine "gute" Bildung zu vermitteln. Dass dies des öfteren gelungen ist, bestreite ich nicht, aber auf eine gründliche, wissenschaftliche Ausbildung konnte doch keiner zurückgreifen und das sieht man noch heute den verschiedenen "Historikern" an.

2. Didaktik.
Frontalunterricht zum ersten, zum zweiten .....
Ich glaube schon, dass diese Unterrichtsform in Maßen angewendet gut ist. Verglichen mit dem vielfältigen Repertoire das hier praktiziert wird, ist es dann doch bescheiden. Hier hat man zu viele Unterrichtsformen.

3. Erziehung.
Die Pädagogen dort hatten nicht nur Mut zur Erziehung, sondern Mut ihre Konzepte mit dem Rohrstock durchzusetzen.
Das die "68" hier das Gegenteil praktizierten, ist aus der Vergangenheit verständlich, kann aber genauso destruktiv wirken wie Übermut.

„Herzensbildung“ (seberg) die war dort eher möglich, weil man in einer sehr statischen Gesellschaft lebte, weiterhin Lehrer 4 oder gar 8 Jahre hatte, da konnte man mit einigen Lehrern sogar Lebensfreundschaften herausbilden. Es ist sicherlich schön, wenn man bei einer 30jährigen Abiturfeier noch mit Lehrern sprechen kann, die einen noch kennen.

Die Kehrseite der Medaille: wehe wenn man einen Lehrer nicht mochte oder dieser gegen einen Antipathie hatte, dann war das kein Zucker schlecken.
In D wechseln die Lehrer alle zwei Jahre, da können sich so enge Beziehungen gar nicht aufbauen, hinzu kommt die enorme Mobilität.

Meiner Meinung nach ist das Schulsystem in Deutschland wesentlich komplexer, differenzierter und leistungsfähiger als das in Rumänien inklusive die dortigen deutschen Schulen.

Damit ein Schüler am Ende auch besser dasteht, muss er sehr viel Glück haben oder Eltern, die für das Kind die richtigen Entscheidungen treffen. Lehrer können da nur beratend wirken und die Kinder sind schlicht und ergreifend überfordert.

Dass hier genügend Probleme bestehen, möchte ich nochmals betonen.


pavel_chinezul
schrieb am 26.07.2010, 22:29 Uhr
User Johann

sie schrieben:

...Hier hat man zu viele Unterrichtsformen...
Ich würde noch ergänzen mit : und zu viele Freiheiten. Als ob es nicht schon unmöglich genug wäre, dass zwischen den einzelnen Bundesländern so viele Unterschiede in der Schulbildung herrschen, (andererseits müssen die Eltern bereit sein für einen Job, damit sie nicht nach einem Jahr gleich in Hartz 4 landen, von Flensburg nach München umziehen), nein, es geht schon so weit, dass es zwischen den Schulen einer Stadt, Unterschiede beim benutzten Schulmaterial gibt. Das ist schon zu viel des Guten. Einfach nur Schizophren, wenn nicht einmal die Kinder einer Stadt auf derselben Bildungsstufe sind.
schully
schrieb am 26.07.2010, 23:12 Uhr
mir fällt auf, dass hier die (allgemein)bildung von damals (vor 30-40 jahren) in Siebenbürgen mit der Bildung und ihren problemen von heute in Deutschland verglichen werden.
entweder wir vergleichen die schulsysteme und den bildungsstand beider länder von heute, oder aber wir fragen mal bei älteren "hiesigen" nach, ob deren klassenlehrerin ihnen nicht auch Goethe, die Nibelungen usw. vorgelesen hat.
außerdem behaupte ich noch, dass wir nicht nur gescheiter, sondern auch viel schöner waren, damals....;)
Joachim
schrieb am 27.07.2010, 05:25 Uhr
Ja schully,
der Zahn der Zeit nagt halt auch bei Dir.....
Gilgamesch
schrieb am 27.07.2010, 06:17 Uhr
bankban,
meine Tochter hat da mit ihren 68ern ganz andere Erfahrungen
im Gymnasium gehabt.
Keine Klassiker, kein Goethe, kein Schiller, kein Heine,...
Der ´grüne´ Lehrer für Kunst hat den Schülern verlangt, daß sie auf beiden Seiten des Papieres zeichnen, damit nicht so viele Wälder für Papier abgeholzt werden!
Dafür ist der mit einer stinkigen Autokarre zur Schule gekommen.
Und jetzt seien Sie so gut und greifen sich mal an der Nase,
wegen "völlig falscher Orthografie", denn Sie haben einmal Alt68-er geschrieben und einmal Alt68er.
Gilgamesch
walter-georg
schrieb am 27.07.2010, 10:57 Uhr
Johann: In Vielem hast Du ja Recht. Bestimmt würde ich nie auf die Idee kommen, das Fach Geschichte als Vergleich herzunehmen. Das war - ich nehme an, in den anderen Ostblockländern war`s nicht anders - eine reine Katastrophe, aber - und auch darauf habe ich hingewiesen - ist dieser Bereich schon immer interpretierbar gewesen. Auch hier z.B. wird der Nationalsozialismus - vielleicht zurecht - weit eingehender unterrichtet, als andere Epochen.

Das mit dem Frontalunterricht ist so eine Sache. Dass er in Siebenbürgen übertrieben wurde, habe ich erst hier gemerkt. Die hier angewandte Unterrichtsform ist die handlungsorientierte. Sie soll mehr eigenes Denken und Kreativität fördern, was ja auch richtig ist. Leider hat er zwei Nachteile: Die Wissensvermittlung bleibt z.T auf der Strecke und viele Lehrer machen sich einen schönen Tag...
Johann
schrieb am 27.07.2010, 12:13 Uhr (am 27.07.2010, 12:20 Uhr geändert).
Egal ob Frontalunterricht oder handlungsorientierter U. ein guter Lehrer muss dies auf die jeweilige Klasse abstimmen und dies ist mit Aufwand verbunden, der handelsorientierte erfordert dabei ein viel größere Materialschlacht und damit Vorbereitung.

Der Unterschied zwischen sehr guten bis zu sehr schlechten Lehrern sieht man daran, wie gut er die verschiedenen Methoden anwendet und ob er Nachmittags auf dem Tenisplatz oder zu Hause am Schreibtisch verbringt.

@gilgamesch
Die Umweltbilanz kann man nicht anhand des gefahrenen Autos ablesen.
Wenn einer mit einem neuen Wagen 50.000 km pro Jahr fährt, der anderne mit einem alten 10.000 km, dafür mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad, so kann die Billanz trotzdem besser sein.
Ich bin parteilos, aber Fairness auch gegenüber den Grünen sollte schon sein. Dass es Bigoterie auch bei den Grünen gibt, dürfte niemanden überraschen. Trotzdem ist das, was diese predigen in der Regel gut.

Im übrigen gehe ich auch deshalb gerne nach Dinkelsbühl und zu den HOG-Treffen, weil wie schully sagte, dann alle gescheiten und schönen unter sich sind und keine gescheiteren und schöneren mein Selbstbewußtsein knacken
Gilgamesch
schrieb am 27.07.2010, 21:04 Uhr
Eigenes Denken und Kreativität fördern, das ist etwas
normales und würde ich sagen, typisches in der Freien Welt.
Das "Nachplappern" und "Lernen müssen" -typisch für die
"nicht Freie Welt". Furcht vor zuviel Bildung des Volkes
führt zum Nachplappern und Lernen müssen in den Schulen,
nämlich das Lernen, was die Herrschenden befehlen.
Natürlich ist die erste Art zu lernen etwas normales und
vorteilhafter, aus unserer heutigen Sicht.
Die zweite Art zu lernen, kann bei manchen Schülern und auch sonst nötig sein, wie gerri schon sagte.
In der 4ten Klasse mit Russisch, hatten wir jeden Tag zu Hause 5 Wörter russisch-deutsch zu lernen. Für jedes nicht gewusste Wort -eins mit der Rute auf die Hand. So hat das aber auch gut funktioniert. Übrigens, im ganzen Mittelalter,
bis zu Pestalozis Zeiten, war das die ofizielle Metode.
Prügelstrafe ist ja gar nicht seit langem verboten, auch hier in der Freien Welt.
Gilgamesch

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