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pavel_chinezul
schrieb am 19.09.2010, 18:27 Uhr
Mal was zum Nachdenken (passt sowohl in den Thread Saxozentrizmus und Deutschtümelei, als auch Mischehen): Soweit ich weiß, haben die Soxen während der Jahrhunderte, doch die höheren Schulen in den deutschsprachigen Ländern besucht und nicht die berühmten Schulen in den italienischen Staaten oder in Frankreich oder in Spanien oder wo auch immer. Warum denn wohl, warum gerade die deutschen Schulen? Ich frage mich, was trieb unsere Vorfahren im Mittelalter an, gerade diese Länder auf zu suchen wenn, wie es von manchen Usern behauptet wird, dass wir erst seit ca. 150 Jahren uns zum Deutsch sein bekennen, oder erst seit dem 2. WK aus wirtschaftlichen Interessen Deutschland angeblich so verbunden fühlen. Wobei die wirtschaftlich schlechten Jahre in Rumänien, erst in den 80ern des 20.Jh. aufkamen; also gerade mal 10 Jahre sollten uns in Bewegung gesetzt haben um die wirtschaftliche Not zu überwinden und ca. 850 Jahre Kultur zu tilgen-denkt noch mal nach, was das für eine unsinnige Behauptung ist uns zu "Wirtschaftsflüchtlinge" zu deklarieren?
gipsy1
schrieb am 19.09.2010, 19:36 Uhr
Antwort pavel_chinesul :
in Österreich wird auch ein gutes "Deutsch" gesprochen. Selbst die Banater, die ja von dort stammen sind nach Deutschland gekommen. Warum wohl ? Bestimmt nicht weil Ihnen die Höhenluft oder die Schluchten und Tunnels Angst gemacht haben.
Punkt
pavel_chinezul
schrieb am 19.09.2010, 19:42 Uhr (am 19.09.2010, 19:46 Uhr geändert).
User gipsy1,

bezüglich der Banater, da täuschen sie sich. Sehr wenige sind "Österreicher". Und es sind auch Banater nach Österreich, nach dem Kriege, gegangen. Nur Österreich hatte nicht die Abkommen, übrigens auch die DDR nicht, wie die BRD.
gipsy1
schrieb am 19.09.2010, 19:48 Uhr
Antwort pavel_chinesul:
bin kein Historiker (wäre Amtsanmaßung) aber soviel ich weiss stammen fast alle Banater aus Österreich. Weiss jemand mehr darüber ? Bitte melden !
Gruß und Dank
Gipsy
pavel_chinezul
schrieb am 19.09.2010, 19:53 Uhr (am 19.09.2010, 19:58 Uhr geändert).
User Gipsy1,

wie wäre es mal mit Wikipedia?

Da steht folgendes:

Konfession, Herkunft, Anwerbung und Unterstützung der Siedler [Bearbeiten]

... Die Mehrheit der Siedler kam aus Franken, Bayern, Österreich, Elsass, Lothringen, Luxemburg und der Rheinpfalz. Auch kleinere Gruppen aus Mitteldeutschland sind nachweisbar. Nur ein kleiner Teil stammte aus schwäbischen Regionen im Bereich des ehemaligen Vorderösterreich. Warum sich trotzdem die Benennung „Schwaben“ durchsetzten konnte, ist nicht geklärt. Eine Erklärung beruft sich auf den Umstand, dass die Mehrheit der Auswanderer in der schwäbischen Stadt Ulm registriert und eingeschifft wurde und mit Ulmer Schachteln auf der Donau bis Apatin transportiert wurde, um von dort zu Fuß ihre Siedlungsgebiete zu erreichen.



PS: Wie man sieht, eigentlich zum großen Teil aus denselben Gebieten wie die Siebenbürger Sachsen.
sibihans
schrieb am 19.09.2010, 19:59 Uhr
Die Banater Schwaben sind eine deutsche Bevölkerungsgruppe im rumänischen Banat. Sie werden mit anderen deutschsprachigen Volksgruppen aus dieser Region der Balkanhalbinsel unter dem Sammelbegriff Donauschwaben zusammengefasst. Ihre Vorfahren wurden von der Österreichischen Hofkammer seit Ende des 17. Jahrhunderts aus verschiedenen Teilen Süddeutschlands und aus Lothringen in die nach den Türkenkriegen teilweise entvölkerte und verwüstete Pannonische Tiefebene entlang der Militärgrenze angesiedelt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Banater_Schwaben

Gruß sibihans
sibihans
schrieb am 19.09.2010, 20:02 Uhr
@ pavel_chinezul
Warst einen Tick schneller.
gipsy1
schrieb am 19.09.2010, 20:11 Uhr
Hallo Sibihans,
wenn es doch stimmt dass die Banater dieselbe Herkunft haben wie wir, wieso war der Sprachdialekt ganz anders und warum haben sie uns abwertend " Boflischsoxen" genannt ?
pavel_chinezul
schrieb am 19.09.2010, 20:49 Uhr (am 19.09.2010, 21:12 Uhr geändert).
Bezüglich der Dialekte gab es im Banat auch die unterschiedlichsten Dialekte. Auch in Siebenbürgen sprachen nicht alle den gleichen Dialekt, oder? Man soll nicht vergessen, dass es auch ein paar Veränderungen der deutschen Sprache zwischen den unterschiedlichen Wanderungsbewegungen gab, denn die Masse der Banater kam ca. 400-500 Jahre später, als die Sachsen dahin. Und wegen dem Spruch, na ja, Idioten gibt es überall.

PS: User Gipsy1 ich will ihnen nur mal einen Auszug aus Wikipedia zu Landlerisch (ist ihnen ein Begriff, oder?) zitieren, damit sie verstehen welche Beziehung Österreich zu seinen eigenen ( diese waren echte "Österreicher") Landsleute nach dem Krieg entwickelt hat:

...Heute leben die meisten Landler in Oberbayern, im Raum München und in Rosenheim, dort besonders im Ortsteil Großkarolinenfeld, sowie in und um Stuttgart. Nur ein kleiner Teil hat sich in der alten Heimat Österreich niedergelassen, dort vor allem in Goisern, Vöcklabruck und Traun. Dies liegt vor allem daran, dass die Bundesrepublik Deutschland die Landler als Volksdeutsche anerkannt hat, ihnen sofort die Staatsbürgerschaft gewährte und großzügig in der Anrechnung von in Rumänien eingezahlten Pensionsjahren war, während sie in der Republik Österreich aus verfassungsrechtlichen Gründen zunächst nur den Status von Asylanten bekommen haben...
Da sehen sie es. Nachdem diese Menschen aus Glaubensgründen deportiert wurden, wurden sie nur als Asylanten behandelt. Wie schäbig.
debideau
schrieb am 20.09.2010, 07:43 Uhr (am 20.09.2010, 07:44 Uhr geändert).
Pavel_chinezul behauptet:
"..also gerade mal 10 Jahre sollten uns in Bewegung gesetzt haben um die wirtschaftliche Not zu überwinden und ca. 850 Jahre Kultur zu tilgen-denkt noch mal nach, was das für eine unsinnige Behauptung ist uns zu "Wirtschaftsflüchtlinge" zu deklarieren?"
und er selbst stellt fest:
"Und es sind auch Banater nach Österreich, nach dem Kriege, gegangen. Nur Österreich hatte nicht die Abkommen, übrigens auch die DDR nicht, wie die BRD."
Dann fordert er zum Nachdenken, nur zum Nachdenken benötigt man Hirn. Nicht alle haben dieselbe Menge und dieselbe Qualität davon.
Ich bleibe dabei. Die allgemeine Lage, politisch wie wirtschaftlich und die Sogkraft der BRD waren die Hauptgründe des Weggehens. Dass es bei manchen auch andere Gründe gab ist absolut sicher (z.B. waren stramme Nazis in der BRD weit weniger gefährdet). Schliesslich sind Menschen schon immer irgendwohin gegangen, auch als Einzelpersonen oder kleinste Gruppen. Was ist denn so schlimm dran aus witschaftlichen Gründen zu gehen? Die Verbreitung der Menschen auf der ganzen Welt ist genau aus solchen Gründen erfolgt, und wenn eine Herde in Afrika jährlich herumwandert, dann auch aus wirtschaftlichen Gründen - immer dem Futter und dem Wasser nach.
gipsy1
schrieb am 20.09.2010, 15:26 Uhr
Hallo Debideau,
... bleib dabei. Kurz und gut auf den Punkt gebracht.
Und nicht zu vergessen : als unser " Gelobtes Land" sich langsam zum "Tal der Gesetzlosen" wandelte gab es auch "stramme" Ceau. Anhänger unter uns, die auch gewisse Ämter besetzten.Ich glaube dass jeder mindestens "einen" von dieser Gattung kannte.
Was wohl mit denen geschehen ist ?.... sind die etwa auch hier ?. Ich glaube Ja. Wahrscheinlich nicht als Wirtschaftsflüchtlinge,sondern als politisch Verfolgte.
Gruß
Gipsy
pavel_chinezul
schrieb am 20.09.2010, 19:20 Uhr
User Gipsy1,

tut mir leid, aber ich habe den Eindruck, es interresiert Sie gar nicht eine Diskussion zu führen und andere Meinungen zu hören, zu einem Thema das Sie angestoßen haben, sondern scheinen eine vorgefertigte Meinung zu haben und nur Derjenige ist ihnen genehm, der diese auch bestätigt. Nichts für ungut, ist nur meine Meinung.

Wenn Sie und User Debideau (wobei beim User Debideau weiß ich es nicht, ich nehme es nur an, denn es steht kein Wohnort in seinem Profil) sich selber als "Wirtschaftsflüchtlinge" sehen, OK, ist es ihr gutes Recht diese Meinung zu vertreten, aber sie müssen auch akzeptieren, dass es hier User gibt, die es nicht so sehen und es auch nicht akzeptieren so genannt zu werden.
gipsy1
schrieb am 20.09.2010, 19:35 Uhr (am 20.09.2010, 19:50 Uhr geändert).
ok pavel_chinesul :
Kann ja auch ein bisschen Kritik vertragen und lasse mich auch gerne belehren.
Möchte hier auch keine Partei ergreifen sondern nur Eure Meinungen hören.
Was mir persönlich nicht gefällt sind diese " Wikipedia" Sprüche.
Sorry, ich möchte Eure authentische Meinung, Wikipedia kann ich auch selber nachschauen.
Bei Debideau hat mir dass mit den Herden in Afrika gefallen.
Da hat er doch Recht ? oder ?
Gruß
Gipsy
sibihans
schrieb am 20.09.2010, 20:23 Uhr
@ gipsy1

Die meißten Sachsen die ich kenne standen zum teil (95%) wirschaftlich gut in Siebenbürgen. Jeder hatte sein Haus oder Hof. Ich müßte lügen wenn ich sagen würde uns währe es schlecht gegangen. Ich bin 1975 ausgewandert da ging es noch gut in Rumänien, aber man hatte keine Freiheit. Die Bloch im Dorf waren naidisch weil wir besser da standen. Daurend hieß es "mergeţi în flandra hitleriştilor". Jetzt sind wir da und die Bloch jammern trozdem wie schlecht sie es haben obwohl wer in der Partei war hat auch eine "casă săsescă".

Noch Fragen ?
gipsy1
schrieb am 20.09.2010, 20:27 Uhr
Ja Sibihans,
den Text hattest Du bereits am Anfang der Gespräche gebracht,ich glaube Du hast dich jetzt wiederholt , nicht schlimm.
Gruß
Gipsy

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