Saxozentrismus und Deutschtümelei

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gerri
schrieb am 14.09.2010, 15:30 Uhr
Hallo Erich58,mit dem langen hin und her diskutieren wird auch nicht alles 100% geklärt,es liegt im dunkeln der Geschichte und da holt es keiner raus.
Laß doch den Menschen das Treffen,Trachten tragen und
Heimatlieder singen als auch die Korunder Andenken,du brauchst doch nicht mitmachen.
Viele versuchen uns die Geschichte mit dem Jesuskindlein auszureden, die Geschichte sei erfunden und nicht wahr.
Ob die Jungfrau Maria tatsächlich Jungfer war,Geschichten die uns seit der Kindheit begleiten möchten sie uns versauern, nachbohren nachforschen um uns etwas schönes wegzunehmen.Lasst uns an etwas glauben,lasst uns das Bild unserer Heimat so wie wir es wollen,nicht 100% aber schön.
walter-georg
schrieb am 14.09.2010, 15:39 Uhr
@bankban: Erstmal vielen Dank für die Klärung meiner Anfrage. Angenommen, es wäre so gewesen, dann könnte es ja auch sein, dass unsere Vorfahren vielleicht die Grundlagen der europäischen Kultur geschaffen haben... Letzte Ausgrabungen in Bulgarien wollen nämlich beweisen, dass im europäischen Raum schon Vorassyrische, -ägyptische, -sumerische, usw. Kulturen heimisch waren - die Reihenfolge ist diesmal unwichtig. Vielleicht beweist dann diese Theorie auch, dass wir schon vor der ... Vorthrakischen etwas am Hut hatten, und so werden die Sibis zum Weltkulturerbe! Schon etwas... gewagt, oder?

Und nun zu Paul Philippi: Dass sich die Sibis erst nach der Entstehung Deutschlands als solches 1870 - das meinst Du wahrscheinlich - diesem Land zugewandt haben, mag politische Hintergründe gehabt haben (da bin ich überfragt, weil kein Historiker), aber glaubst Du im Ernst, dass es einen sächsischen Bauern - bis zur Industrialisierung waren doch auch die Städte in Siebenbürgen, vielleicht mit Ausnahme von Hermannstadt und Kronstadt, landwirtschaftlich geprägt - überhaupt interessiert hat, wessen Sprache er spricht?
Engelchen
schrieb am 14.09.2010, 16:15 Uhr
danke Erich
bankban
schrieb am 14.09.2010, 16:17 Uhr
@ walter-georg

Da die von mir angesprochene Theorie recht abenteuerlich ist, glaube ich kaum, dass sie Anschlußmöglichkeiten bietet in die Richtung, die du andeutest.

Im Übrigen ist es selbstverständlich, dass Fragen und Probleme ethnischer und sonstiger Identitäten immer Intellektuelle faszinierten und nicht den Bauern (oder in neuerer Zeit: den Arbeiter).
walter-georg
schrieb am 14.09.2010, 16:32 Uhr (am 14.09.2010, 16:45 Uhr geändert).
@seberg: Das nun Folgende hätte ich Dir liebendgerne auf eine andere Seite zugeschickt, aber das willst Du ja nicht. Aus diesem Grund müssen es auch Andere lesen. Bedauere zutiefst.

Du fragst: "Wie fühlt man sich als Sachse? Gibt es ein typisch "sächsisches Gefühl"? Diese Frage ist aus Deiner Sicht bestimmt kaum zu beantworten, weil es aus philosophischer Sicht keine Identitäten gibt. Auch geographisch tue ich mich schwer damit, weil es ähnliche Beispiele auch in anderen Gebieten gibt. Deshalb versuche ich, sie Dir aus Sächsischer Sicht zu erklären:

Sich über viele Jahrhunderte als "Inselvolk" inmitten anderer Kulturen zu behaupten, prägt. Man übertreibt vielleicht mit der eigenen Sprache, Sitten und Bräuche und versucht sich irgendwie auch abzukapseln, weil sonst die Gefahr der Assimilation besteht. Anscheinend "wurschtelt" sich dann irgendwann ein Gefühl der Zugehörigkeit ein; in diesem Fall ein sächsisches. Man identifiziert sich damit. Ob das - so Deine Frage - paradox ist, sollen Andere beantworten.

Deine wiederholten Äußerungen zeugen von Identitätsfremdheit zum Sächsischen. Da ist doch die Frage erlaubt, was Ihre Hoheit hier überhaupt noch zu suchen hat?

Ich verstehe dieses Forum als Diskussionsrunde, in der man Gedanken und Wissen austauscht. Sicher kommt es mal vor, dass man den Einen oder Anderen dabei auch mal ironisch angeht. In Deinem Fall scheint es jedoch so zu sein, Anderen zu zeigen, wer hier der Herr ist und sie zu beleidigen. Um eigene Argumente bist Du anscheinend weniger bemüht. Warum eigentlich? Auch von Dir wird - wenn auch nur indirekt - verlangt, denen mit weniger Bildung in verschiedenen Hinsichten Klarheit zu verschaffen. Nicht selten argumentierst Du mit einem Vokabular, das nur wenige verstehn. Das bringt doch nichts.

Ich kann mich da nur wiederholen: Fremdwörter sollten so gebracht werden, dass sie auch verstanden werden!. Irgendwie übertreibst Du, indem welche auftauchen, die auch ich nicht mehr verstehe: infaltionäre Soxerei z.B. Ist damit vielleicht Sex gemeint oder die sogenannte Hinfallende - im Sächsischen als Epilepsie gedeutet.

Merke: Wer zu oft spottet, wird irgendwann selber zum Gespött.

Servus

P.S. Dass Du die Einrichtung Sächsischer Organisationen in Deutschland nicht verstehen und demzufolge nicht nachvollziehen kannst, ist mir schon klar. Darüber jedoch wiederholt zu lästern, steht Dir jedoch kaum zu. Noch gibt es Viele, die darin einen Anker suchen. Wenigstens das sollte man zur Kenntnis nehmen, oder bist Du auch da anderer Meinung?
walter-georg
schrieb am 14.09.2010, 17:03 Uhr
Erich58: Ich habe nur auf eine vorgegebene Theorie geantwortet. Und nun zu Deiner Äußerung: Meine Antwort fängt mit einer Frage an: Weshalb verneinst Du Sachsentreffen mit allem Drum und Dran? Da kommt gleich die nächste: Was wäre sonst zu machen, um uns vor der Assimilierung zu schützen? Ich weiß es nicht; vielleicht Du?

Über Aktuelles zu lästern, ist einfach, was Anderes in die Wege zu leiten, was ganz anderes. Mach` Vorschläge.
bankban
schrieb am 14.09.2010, 17:46 Uhr
walter-georg: (an seberg: "Deine wiederholten Äußerungen zeugen von Identitätsfremdheit zum Sächsischen. Da ist doch die Frage erlaubt, was Ihre Hoheit hier überhaupt noch zu suchen hat? ")

Soweit ich weiss, gibt es keinen Satzungspunkt, der eine "Identitätsnichtfremdheit" als Voraussetzung der Registrierung vorschreibt. Im Gegenteil: viele User haben offensichtlich rumänische und ungarische Namen und bekennen sich auch als solche.
seberg
schrieb am 14.09.2010, 18:24 Uhr (am 14.09.2010, 18:25 Uhr geändert).
@walter-georg: dass Du das Zugehörigkeitsgefühl bei uns Saksen durch verhaltensbiologische „Prägung“ wie bei Graugänsen, Enten und anderen Tieren erklären willst, gar durch ein „Einwurschteln“(?) dieses Gefühls, enttäuscht mich.
Meinst du nicht, dass auch wir Saksen, wie alle anderen Mensch auch, doch noch etwas intellektuellere Möglichkeiten haben, uns in der Welt zurecht zu finden als durch „Wurschtelei“ und animalische Prägung, gerade auch was unsere Zugehörigkeit zu anderen Menschen und Menschgruppen betrifft?

Deine Frage, was ich hier im Forum überhaupt „noch“ zu suchen habe, lässt sich leicht beantworten: ich fühle mich allem Siebenbürgisch-Sächsischem eng verbunden, so eng, wie eben mein persönliches Schicksal und das meiner Herkunftsfamilie mit dem dieser ethnische Gruppe aus Rumänien eng verbunden ist und ich mich insofern mit diesem "Völkches" identifiziere, ob das nun mir oder Dir oder sonst irgend wem gefällt oder nicht. Ich muss allerdings zugeben, dass diese Verbundenheit eher durch Interesse als durch Leidenschaft zustande kommt, ein „sächsisches Gefühl“ kenne ich nicht, vielleicht fehlt mir die „Prägung“ durch ein gewisses „gesundes Volkempfinden“ dazu.

(Übrigens: auch das Nachschlagen im Fremdwöterbuch soll ja bilden)
Engelchen
schrieb am 14.09.2010, 19:16 Uhr (am 14.09.2010, 19:18 Uhr geändert).
Engelchen
schrieb am 14.09.2010, 19:19 Uhr (am 14.09.2010, 19:21 Uhr geändert).
Gerri: dir ist nicht zu helfen, soviel verdrängung gibts gar nicht. Und sonst: hei, die Sachsen steriten ja richtig, wirf ihnen das richtige Thema hin und dann gehts aber los. ich bin hoffnungsvoll. hät ich nicht gedacht, was ich da angestoßen hab, o Gott o Gott
walter-georg
schrieb am 14.09.2010, 19:33 Uhr (am 14.09.2010, 19:38 Uhr geändert).
@seberg: Wenn Du es so verstanden hast, dass meinerseits ein Zugehörigkeitsgefühl zu einem Volk animalisch erklärt wird, dann tust Du mir ehrlich Leid! Es dann auch noch in untere Bereiche der Vogelwelt einzuordnen, ist noch trauriger.

Wenn Du unter Identifikation mit diesem kleinen Völkchen ständiges Beleidigen - natürlich oft versteckt - verstehst, dann lasse ich es auch so gelten. Allerdings verstehe ich Eines nicht: Aus welchem Interesse fühlst Du Dich noch zu diesem Volk zugehörend, wenn es Dir an Emotionen dafür fehlt? Für mich bleibt das ein Rätsel...

P.S. Sicher ist das Nachschlagen im Wörterbuch oft hilfreich und bildet sogar. Was aber, wenn jemand keins hat? Schon wieder denkt in Dir nur der von der Gesellschaft abgehobene Intellektuelle.
walter-georg
schrieb am 14.09.2010, 19:54 Uhr
@bankban: Es wird von seberg bestimmt anerkennend vermerkt, dass Du für ihn in die Bresche springst, aber der kann sich auch selber verteidigen. Dass Du jedoch meine Aussagen wieder aus Deiner Sicht sprich, zum eigenen Vorteil deutest, ist mir nicht unbekannt. Es wäre ja nicht zum ersten Mal. Ein leises Schmunzeln kann ich mir da schon nicht verkneifen. Dir ist bestimmt bekannt, wie ich das Identitätsproblem gemeint habe. Vorschlag: Meine Äußerungen nochmal lesen und dann eventuell nochmal fragen.
Erich58
schrieb am 14.09.2010, 20:19 Uhr
Ich habe den Eindruck hier gründlich mißverstanden zu werden!
Ich verneine keine Sachsentreffen, ganz und gar nicht – und auch Trachtenumzüge, Tänze und Heimatlieder will ich keinem vermiesen.
Ganz bestimmt haben diese ihre Berechtigung – das stelle ich gar nicht in Frage!
Aber obwohl ich, manchmal sogar zutiefst, nostalgisch bin – verdrängen kann ich nicht!
Wie kann man in Dinkelsbühl fröhlich sein, wohlwissend das in der Heimat die Kirchenburgen in Trümmern liegen?
Die ganzen Treffen, Veranstaltungen und Umzüge helfen uns da leider nicht weiter, nehmen uns die Verantwortung für unser kulturelles Erbe nicht ab!
So betrachtet ist die ethnische, oder sonstige Identität wohl eher nebensächlich – auch wenn sie die „Intellektuellen“ noch so sehr fasziniert (gell bankban)!
@walter-georg: Und Du bist wirklich der Meinung Dinkelsbühl würde uns vor Assimilierung und Identitätsverlust schützen? Ist das wirklich Deine Meinung?
Nicht wohl doch eher Tatsachen erkennen (können und vor allem wollen) und zu Taten schreiten?!?
Schon seit ein paar Jahren bin ich dabei „Anderes in die Wege zu leiten“, natürlich nicht als Einzelkämpfer – mach dich mal über Kleinschenk kundig.

Herzlichst - Erich
Engelchen
schrieb am 14.09.2010, 21:06 Uhr
nochmal danke Erich
walter-georg
schrieb am 14.09.2010, 22:13 Uhr (am 14.09.2010, 22:24 Uhr geändert).
@Erich58: Anscheinend haben wir aneinander vorbeigeredet! Ich wollte mit meinen Aussagen nur behaupten, dass Dinkelsbühl und ähnliche Veranstaltungen unsere Assimilation nur verlängern; vermeidbar ist sie nicht. In diesem Sinne finde ich sie gut (die Veranstaltungen).

In der Zwischenzeit habe ich mich auch über Kleinschenk schlau gemacht und ziehe meinen Hut. Leider ist auch dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Burgen wird auf Dauer wohl niemand mehr retten können.

Auch wir haben für die Rettung unserer Kirchanlage ziemlich viel getan. Durch Spenden unserer Landsleute - verbunden mit Zuschüssen aus Deutschland - haben wir es sogar geschafft, sogar die Ringmauern neu zu gestalten. Es war eine sich über Jahre hinziehende Überzeugungsarbeit, die auch mich viel Mühe gekostet hat, denn ich war mitten im Boot.

Wenn Du nun auf die Seite von Donnersmarkt schaust, merkst Du vielleicht den Unterschied. Lass` Dich mal überraschen...

Und trotzdem ist es m.E. nur eine Momentaufnahme. Auf Dauer - wage ich zu behaupten - geht eh alles vor die Hunde, aber wir haben wenigstens ein reines Gewissen...

Bin gespannt auf Deine Antwort

Servus

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