Saxozentrismus und Deutschtümelei

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gerri
schrieb am 15.09.2010, 00:02 Uhr (am 15.09.2010, 00:28 Uhr geändert).
Also Erich 58,wo sollen wir jetzt eigentlich leben,dort von wo man uns rausgeekelt und verkauft hat, oder hier wo wir irgendwie Wurzeln gefasst haben.Die Kinder haben Familien gegründet,es gibt Enkelkinder die ihre eigenen Sorgen haben
mit Schule und Ausbildung.Ich versuch so weit es geht ihnen manches beizubringen,von Früher von daheim,aber nur soweit es freiwillig angenommen wird.
Wir sind wirklich nichtmehr zuständig für den Erhalt der Burgen und Kirchen,das kann man von uns nicht mehr verlangen,da sind jetzt diejenigen zuständig die in der Geschichtsschreibung immer wieder ihre Vorfahren mit Unseren
verwechseln (absichtlich).Wo es geht sagen sie nicht mehr "cetate saseasca" sondern "taraneasca",bei manchen Kirchen den Stil "roman" von deutschen und sonstigen Turisten als rumänisch erkannt.Unsere Kinder und Enkelkinder müssen wissen wo sie hingehören,möchte sie nicht verunsichern mit: Waren wir dort, wollten wir her,jetzt sind wir da nun sollen wir mit den Gedanken ständig dort sein,das möchten vieleicht manche uns das Leben hier vermiesen.Jetzt ist ihnen alles geblieben,sie wollten es doch immer haben,arbeiten und einteilen müssen sie selber und wenn sie es in soviel Jahrhunderten nicht gelernt haben,sollten sie es probieren.
Das Problem der Sprachorientierung kann man sich so erklären,das in den Jahren bis Siebenbürgen zu Österreich-Ungarn gehörte,im ganzen Gebiet in Schulen im jeweiligen sächs. Dialekt gelehrt und in den Kirchen geprädigt wurde.
Da die Österreichichen Militärs in den Gottesdiensten nichts verstanden,verlangten sie das in den Kirchen deutsch geprädigt wird und das wurde dann auch in den sächsischen Schulen eingeführt.So wurde die Sprachrichtung angegeben,Östereich und Deutschland waren im Aufschwung man hoffte auf Anerkennung und im Notfall auf Hilfe.
So war es womöglich, aber die Geschichte machte es ganz anders.


Gruß, Geri
gehage
schrieb am 15.09.2010, 09:15 Uhr (am 15.09.2010, 09:22 Uhr geändert).
@engelchen
zitat: „was ich gesagt habe ist alles belegbar und nicht meine persönliche Meinung“

es wurde unlängst im FS ein bericht gezeigt wo belegt und bewiesen wurde, dass die usa gar nicht auf dem mond waren, dass das, was damals im FS gezeigt wurde, alles getürkt war. desgleichen wurde in einem bericht bewiesen und belegt, dass die anschläge vom 11.09.00 gar nicht von islamisten verübt worden sei. nun, damit will ich nicht behaupten dass das so ist. ich will nur sagen, dass man alles irgendwie beweisen und belegen kann, wenn man genügend phantasie hat und den bericht so verfasst dass er auf den ersten augenblick plausibel klingt. diese ereignisse sind keine 50 jahre alt und es wird daran gezweifelt. was sie beweisen wollen liegt 800 jahre zurück. ob sie da richtig liegen? das kann man genauso bezweifeln!

@bankban
zitat: „viele User haben offensichtlich rumänische und ungarische Namen und bekennen sich auch als solche.“

soviel ich weiß, heißt die web seite „siebenbuerger.de portal, verband der siebenbuerger SACHSEN“. ich frage mich, ob die von ihnen genannten user dann auf der richtigen web seite sind, wenn sie sich zu den ungarn oder rumänen bekennen, wie sie sagen? oder sind sie nur zum anecken (wenn sie das tun sollten) da?

@erich58
zitat: „Schon seit ein paar Jahren bin ich dabei „Anderes in die Wege zu leiten“, natürlich nicht als Einzelkämpfer – mach dich mal über Kleinschenk kundig.“

es ist doch ehrenwert erich, wenn sie sich da angagieren. aber mal ehrlich, was bringt denn das, wenn in einzelnen wenigen gemeinden die kirchen/burgen hergerichtet werden und in den meisten orten verfällt sowieso alles…meinen sie in den gemeinden wo die öffentlichen gebäude der sachsen hergerichtet sind ,dass die tradition und kultur der sachsen aus siebenbuerger weiter bestand hat? das bezweifle ich sehr! nicht mal wenn sie und andere zurück kehren würden, würde das den verfall anhalten, allenfalls verzögern. und in der offiziellen sprachstellung von rumänien wird sehr selten bis gar nicht erwähnt, dass es sich dabei um sächsische kirchen/burgen handelt! ich würde mal behaupten, auch dann wenn die auswanderung nicht gewesen wäre, wäre die siebenbürgische sächsische gemeinschaft in 2-3 generationen nicht mehr so wie in den50-70 jahren vorhanden gewesen! allenfalls die kirchen, burgen, gemeindesääle usw. aber die sachsen, die menschen sächsischen dialekts, wären von den rumänen assimiliert. es war schon in den 80 jahren im kleinen zu bemerken. und ich glaube zu wissen von was ich sage, da ich in ca 50% der sächsischen orte aus dem burzenland und altland war. gerade vermehrt in kleineren orte, wurde auf hochzeiten und bällen von den musikanten verlangt, man solle rumänische musik spielen, rumänisch getanzt, wurde zum teil ein mischmasch aus sächsisch und rumänisch gesprochen… immer mehr mischehen(vermehrt in städten)gab es, und obwohl sich einige zum sachsentum bekannten, sprachen sie in der familie rumänisch. ist das denn das, was sie wollen, was sie sich vorstellen? entschuldigung wenn ich das so sage, aber nein danke, ich nicht…

nichts für ungut….
Engelchen
schrieb am 15.09.2010, 09:34 Uhr
du solltest erstmal deutsch lernen, bevor du so den Deutschen heraskehrst. Es heißt predigen nicht prädigen
gehage
schrieb am 15.09.2010, 10:19 Uhr
ach engelchen, sei doch nicht so kleinlich (wegen "prädigen") mit gerri...oder verlierst du die nerven? hm, kann das sein? übrigens das heißt "herauskehren" und nicht "heraskehren", gell? wer einem anderen den spiegel wegen der rechtschreibung vor die nase hält, sollte selber einiges drauf haben...

nichts für ungut...
Engelchen
schrieb am 15.09.2010, 11:42 Uhr
wieso unterstellst du mir dauernd, dass ich meine Nerven verliere oder dass ich kalte Füsse kriege. Wovon denn? hab Nerven wie Stahlseile und abgebrüht bin ich auch, also was solls? Und wieso ergreifst du die Partei anderer?
Erich58
schrieb am 15.09.2010, 12:21 Uhr
Fangt jetzt bitte nicht so an… Noch stehen hier die Chancen gut für eine vernünftige Diskussion!

@walter-georg: Du kennst also die „anderen Wege“ auch – vielleicht sogar besser und bessere als ich – welchen Sinn hatte dann Deine Frage?
Das nicht alle Kirchenburgen gerettet werden können; ist zweifellos eine Tatsache, wenn auch eine traurige. Einige sind ja schon Ruinen! Aber ist das ein Grund auch diejenigen die sich in besserem Zustand befinden, verfallen zu lassen?
Es geht mir nicht um ein reines Gewissen – im Sinne von „die Hände in Unschuld waschen“, nein das ist schlichtweg falsch - ich halte es, wie ich schon mal schrieb, mit Luther, der gesagt haben soll: “Wenn ich wüßte das morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

@gerri: Nach 1990 ist keiner mehr rausgeekelt und verkauft worden!
Natürlich wollen/müssen wir hier leben, unsere Kinder sind voll integriert, ein Zurück gibt es nicht!
Aber: Ich möchte diesen meinen Kindern und Enkelkindern bedeutend mehr kulturelle Wurzeln hinterlassen als nur Dinkelsbühl. Wobei ich persönlich mich weigere Dinkelsbühl als Kultur anzusehen – dann schon z. B. eher die regional stattfindenden Kronenfeste. Kaffeekränzchen und Bierfeste haben mit Kultur (der unseren) sowieso nichts zu tun.
Was der Rumäne tut und sagt – das kann uns nicht von unserer Verantwortung entbinden. Als Vorwand für ein reines Gewissen mag es dienlich sein…
Letztendlich kann man es drehen und wenden wie man will, nichts entbindet uns von unserer Verantwortung! Ob wir sie wahrnehmen und wie wir damit umgehen – das steht auf einem anderen Blatt! Und mit „Leben hier miesmachen“ hat`s auch nichts zu tun – es ist eine Frage der Auffassung.

Herzlichst - Erich
Engelchen
schrieb am 15.09.2010, 12:32 Uhr
nochmal danke Erich, bin froh dass das Niveau von dir angehoben wird, mit gehage sinkt das Niveau leider
gehage
schrieb am 15.09.2010, 13:01 Uhr (am 15.09.2010, 13:04 Uhr geändert).
@engelchen
zizat: „wieso unterstellst du mir dauernd, dass ich meine Nerven verliere oder dass ich kalte Füsse kriege. Wovon denn? hab Nerven wie Stahlseile und abgebrüht bin ich auch, also was solls? Und wieso ergreifst du die Partei anderer?“

entschuldigen sie bitte, aber wieso dauernd? Ich hab es ein EINZGES mal geschrieben, nachdem sie gerri, als er prädigen anstatt predigen schrieb, folgendes geschrieben haben. zitat: „du solltest erstmal deutsch lernen, bevor du so den Deutschen heraskehrst. Es heißt predigen nicht prädigen“.zitat ende. agresiv, als ob jemand die nerven verliert, nicht sachbezogen. und genau das wollte dir auch erich58 mit „zitat: Fangt jetzt bitte nicht so an… Noch stehen hier die Chancen gut für eine vernünftige Diskussion“zitat ende, sagen, den er gleich, als antwort, unter deinen beitrag geschrieben hat. aber das haben sie anscheinend nicht verstanden, korrigieren sie mich wenn ich mich irre. von kalten füssen habe ich nichts geschrieben, da müssen sie ein bissl genauer lesen. es ist kein wunder, wenn sie auch bei ihrem beitrag zu den sib. sachsen so einiges durcheinander bringen! und welche partei ergreife ich? Ist mir nicht bewusst dass ich partei ergriffen habe und was sie damit meinen? können sie mir das erklären?

nichts für ungut…
Engelchen
schrieb am 15.09.2010, 13:08 Uhr
keine weiteren Kommentare bei dem Niveau
Friedrich K
schrieb am 15.09.2010, 13:28 Uhr
walter-georg
Da ist doch die Frage erlaubt, was Ihre Hoheit hier überhaupt noch zu suchen hat?
Man sucht sich selber, man hört sich gerne reden, man liest sich gerne, man übt sich in Selbstdarstellung, man versucht über einen halbtrockenen Gänsedreck zu philosophieren … und ist, mit ein wenig Anstrengung und Konzentration, auf dem besten Wege die Kartoffeln aus dem Boden heraus zu reden und zu schreiben; jeder nach seinen intellektuellen Möglichkeiten, Prägungen oder seinem“Volkempfinden“
bankban
Im Übrigen ist es selbstverständlich, dass Fragen und Probleme ethnischer und sonstiger Identitäten immer Intellektuelle faszinierten und nicht den Bauern (oder in neuerer Zeit: den Arbeiter).
Die Selbstverständlichkeit mit der sie das hier schreiben grenzt sehr an Überheblichkeit und kann als Versuch den Bauern und Arbeitern die intellektuelle Fähigkeit sich mit oben genannten Problemen auseinanderzusetzen abzusprechen verstanden werden. Ob diese Überheblichkeit durch die Bildungsnähe bedint ist werden uns unsere "iexperti" beantworten.
der Ijel
schrieb am 15.09.2010, 14:41 Uhr (am 15.09.2010, 14:49 Uhr geändert).
Wie kann man in Dinkelsbühl fröhlich sein,
wohlwissend das in der Heimat
die Kirchenburgen in Trümmern liegen?


dazu eine Parallele:

Sollte ich nicht übel sehen?
Die Stadt da das Begräbnis meiner Väter ist,
liegt wüst, und ihre Tore sind mit Feuer verzehrt
Nehemia Kap 2,3


und dann der krasse Widerspruch:
Wir sind wirklich nicht mehr zuständig für den Erhalt der Burgen und Kirchen---

Man kann doch nicht auswandern, einen Scherbenhaufen hinterlassen und sich dann beschweren, dass er noch immer daliegt.

dass Philippi keinen besonderen Grund haben dürfte, diesbezüglich Märchen aufzutischen. Das glaube ich auch.

Wie fühlt man sich als Sachse? Gibt es ein typisch
„sächsisches Gefühl“? = Dumme Frage philosophisch formuliert.

Wir leben in einer gläsernen Welt! Recht hast Du Walter und ich füge hinzu: in einer modernden, mag sein dass diese Metapher hier auf Granit, auf Glas beißt.

Wer zu oft spottet, wird irgendwann selber zum Gespött.:
sehe ich auch so.

P.S.das waren Brocken aus diesem Gespräch die mir auf gefallen sind.
siebenschläfer
schrieb am 15.09.2010, 14:59 Uhr
im ganzen Gebiet in Schulen im jeweiligen sächs. Dialekt gelehrt und in den Kirchen geprädigt wurde.

In den siebenbürgischen Städten, wo österreichisches Militär stationiert war, hielt man den Gottesdienst vermehrt in deutscher Sprache ab. Bereits 1714 predigte Paul Neidel den schwedischen Offizieren Karl XII. in hochdeutscher Sprache (Que. Kronstadt).
In Hermannstadt war noch ziemlich durch das ganze 18. Jahrhundert die Kanzelsprache sächsisch, zum großen Ärgernis der gebildeten Kreise, die damals im breitesten Strome des Rationalismus schwammen. (Aus: Richard Schuller, Der sieb.-säch. Pfarrer, Böhlau 2003, S. 52).
Andernorts und vor allem in den Dörfern wurde bis zum Umlaufschreiben des Jahres 1848 in sächsischer Mundart von der Kanzel gepredigt. Wegen Herr Connerts Kommentar: „Teutsch stand ganz im Banne des deutschen Nationalismus…“ sei mir die Bemerkung gestattet, dass jenes Umlaufschreiben von Teutschs Vorgänger, dem Bischof Georg Paul Binder, stammt.

Seit 1848-49 wird also deutsch gepredigt, aber wie lange noch?
In der Ausgabe der Landeskirchlichen Information von August/Sept. 2010 schreibt ein Pfarrer: "Wir können die Augen davor nicht verschließen, dass Rumänisch inzwischen eine Sprache innerhalb unserer congregatio geworden ist. Es wäre nicht zu rechtfertigen, einige, die zu uns gehören, durch sprachliche Barrieren auszugrenzen, so wie es unrealistisch wäre, von ihnen zu erwarten, dass sie Deutsch lernen sollen, weil die meisten dafür einfach nicht die nötigen Voraussetzungen
haben.


gehage
schrieb am 15.09.2010, 15:36 Uhr
ich frage mich nur, als martin opitz der deutsche dichter des barocks, seinerzeit (1621?-1623) in weißenburg (heute karlsburg/alba iulia) am akademischen gymnasium, wo er philosophie und schöne wissenschaften unterrichtet hat, sächsisch gelernt hat damit er seinen beruf ausüben konnte? oder haben die schüler doch deutsch gesprochen? vielleicht kann mich engelchen diesbezüglich aufklären? wäre ihnen dankbar. übrigens: opitz soll zu jener zeit gesagt haben, die siebenbürger sachsen seien die „deutschesten der deutschen“ . das will ja was heißen…sapradi, wenn nicht!

Nichts für ungut…
Schiwwer
schrieb am 15.09.2010, 16:34 Uhr
Opitz hat wohl auf Latein unterrichtet, oderr?
Engelchen
schrieb am 15.09.2010, 17:06 Uhr (am 15.09.2010, 17:25 Uhr geändert).
martin opitz hat nicht sächsisch sondern wie fast überall damals auf den höheren schulen latein gelehrt. Zumal es in Stulhweißenburg kaum Sachsen gab. Es heißt übersetzt (er sagte es und schrieb es auf lateinisch) nicht die Deutschesten Deutschen sondern lauter deutsche, wirkliche, echte Deutsche. erstaunlich dass gehage nach meinem Rat fragt wo er doch mien, ich hätte einiges durcheinandergebracht in meiner Streitschrift. Es gehört sich aber zu sagen, was ich denn nun durcheinandergebracht habe. dafür haben wir ja das Forum, gell? dann kann ich auch darauf antworten. und bitte immer mit Stil und sich nicht hinter der Anonymität verstecken. ich kann es ja nun nicht mehr tun (mich verstekcen meine ich)und bin für jeden über jedes medium erreichbar und stell mich auch jeder Diskussion

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