Die Geschichte Rumäniens, "Neu" (ce este Romania)

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Georg51
schrieb am 18.12.2010, 14:35 Uhr (am 18.12.2010, 14:48 Uhr geändert).
Danke @ grumpes für deinen Videolink, sehr interessant.

Es scheint noch eine große "Unschlüssigkeit" vorzuliegen, bei gewissen " rumänischen Geschichteinteressierten", wie man mit dem Istorischen ERBE umgehen soll.

- Auffallend war für mich ein Erlebniß aus dem August 2010 in Schäßburg. Hatte nach langer Zeit nochmahls die Stadt mit der schönen Burganlage besucht und war überrascht über den sehr großen Turistenzulauf und das "Rundherumtreiben" auf der Burg. Bei meiner (naiven) Frage an Turisten aus Suceava wer früher hier gewohnt/regiert hat, - wer die "CETATE" erbaut hat, kriegte ich ohne Zögern "eine selbstverstänlich/überzeugende Antwort; pâi Vlat Ţepeş a stat aici la Sighişoara - şi neamul lui a construit Cetatea.

- Jedenfall sollte das einleuchtend für mich sein, denn es waren überall lebende "Vlad Ţepeş"(oder Draculas) die auf der Burg durch die Gassen liefen und bei den angebotene Souvenier`s drehte sich auch alles nur um DRACULA, - was ich selber sehr verwunderlich fand...
Auch das an keiner historischen Informationstafel, Ethnien erwähnt wurden, oder irgendwelche Sächsische Bauleute bei den Burgbauten und Häuserbauten mitgeholfen hatten, - einzig ein kleines blaugestrichenes Haus(gegenüber dem "Haus mit dem Hirschgeweih") wurde durch einen kleinen Schilderhinweis als "Casa săsească" identifiziert.! - Also für mich war die "Überraschung" groß...

Dazu 2 kleine Video, die ich auch sehr "aufschlußreich" fand;

www.youtube.com/watch?v=rz1GQS_C0eA

www.youtube.com/watch?v=O1ACf7MHfMg&feature=related

- noch ein Link:

www.youtube.com/watch?v=JFIQgoOUrME&NR=1
>> wer das alles gebaut hat? - wird auch nicht so klar dargelegt
?! <<


Hätte gerne auch andere Meinungen zu der historischen Auffassung zu diesem Thema; Die Geschichte Rumäniens, "Neu" ..

Herzliche Grüße.
Friedrich K
schrieb am 18.12.2010, 14:51 Uhr
pâi Vlat Ţepeş a stat aici la Sighişoara - şi neamul lui a construit Cetatea.

Te poti defeca in gustul / cultura omului?
Mynona
schrieb am 18.12.2010, 15:37 Uhr
@georg 51,das Thema hatten wir schon,hab dasselbe in Bran/Kronstadt- schwarze Kirche erlebt.....
Schade dass es hier keine Smileys gibt,könnte ab und an nen "Kotz Smiley"gut gebrauchen.
lucky_271065
schrieb am 18.12.2010, 16:00 Uhr (am 18.12.2010, 16:05 Uhr geändert).
@Georg 51 si tot neamul sau (hoffe, ihr versteht Spass)
Ich habe jetzt nicht alles hier gelesen, aber ich hoffe, ihr wisst, es gibt auch eine neuere Generation von rumänischen Historikern, die versuchen, kritisch mit den eigenen nationalen Mythen umzugehen. Natürlich machen sie sich damit nicht nur Freunde. Der bekannteste davon ist wohl Lucian Boia:

ro.wikipedia.org/wiki/Lucian_Boia

Habe mir schon ein paar Bücher von ihm gekauft und finde sie gut.

Besonders:

Două secole de mitologie națională, Humanitas, 1999, 2002, 2005

Aber fragt mal ein paar Jugendliche aus Deutschland nach der Wartburg. Wer sie gebaut hat. Und evtl, was Luther dort gemacht hat. Und die ganz schlauen, welches sein Deckname war.
(Und dann schaut noch mal kurz nach, wo Deutschland nocht steht in der PISA-Studie, im europäischen Vergleich)
lucky_271065
schrieb am 18.12.2010, 16:13 Uhr
@ slash
Ein dickes Trostpflaster für Sie Aurel, die Presse steht Ihnen bei - zitiere aus dem Adevărul-Artikel:
"Klaus Iohannis a fost primul român ce a condus..."
Sehr exotisch!


Also, ich finde, bei offiziellen Anlässen steht Klaus Johannis die umgehängte rumänische Trikolore nicht schlecht.
Vor einem Jahr wäre er ja um ein Haar Premierminister Rumäniens geworden. Im letzten Moment haben die Rumänen im Ausland das Ergebnis noch dagegen (sprich gegen Mircea Geoana, PSD, dessen Koalition mit den Liberalen und dem Ungarnverband Johannis als Premier wollten) entschieden. Jetzt wisst ihr also, warum Rumänien 2009 keinen sächsichen Premier bekommen hat. Das wäre doch ein Stück(chen) Geschichte gewesen, oder?
cäsar
schrieb am 18.12.2010, 21:17 Uhr
Hallo Herr Popescu,

zu Ihrem Beitrag vom 13.12. auf Seite 19 nehme ich wie folgt Stellung: Ein Aktenzeichen und eine Telefonnr., damit haben Sie sich der Lächerlichkeit preisgegeben.Die Namen der Richter sind auch leicht zu erkunden. Sie sind doch derjenige, der Daten ohne Rücksicht auf Verluste veröffentlicht. ZB. ein Brief des Users Lori(das sage ich nicht weil ich mit ihm befreundet bin, der hat auch seine charakterlichen Eigenarten) oder den bürgerlichen Namen sibihans`.Und jetzt kneifen Sie bei einem einfachen Brief!

An die Administratoren,

Jeder mit einem gewissen historischen Hintergrund weiss, was Herr Popescu meint wenn er sagt, dass ich als Kossuth auftreten sollte. Es ist gute Sitte in den Foren jede Form von Beleidigung(in einem anderen werden Alkoholiker terapiert)auch nationalistischer, zu ahnden. Deswegen möchte ich euch bitten die entsprechende Passage auf Seite 19 zu löschen. Das ist doch das Mindeste was ihr tun solltet.

Ave
Georg51
schrieb am 18.12.2010, 23:21 Uhr (am 18.12.2010, 23:22 Uhr geändert).
An alle,
- trotzdem würde ich gerne zum aktuellen Thema bitten.


- Auffallend war für mich ein Erlebniß aus dem August 2010 in Schäßburg. Hatte nach langer Zeit nochmahls die Stadt mit der schönen Burganlage besucht und war überrascht über den sehr großen Turistenzulauf und das "Rundherumtreiben" auf der Burg. Bei meiner (naiven) Frage an Turisten aus Suceava wer früher hier gewohnt/regiert hat, - wer die "CETATE" erbaut hat, kriegte ich ohne Zögern "eine selbstverstänlich/überzeugende Antwort; pâi Vlat Ţepeş a stat aici la Sighişoara - şi neamul lui a construit Cetatea.

- Jedenfall sollte das einleuchtend für mich sein, denn es waren überall lebende "Vlad Ţepeş"(oder Draculas) die auf der Burg durch die Gassen liefen und bei den angebotene Souvenier`s drehte sich auch alles nur um DRACULA, - was ich selber sehr verwunderlich fand...
Auch das an keiner historischen Informationstafel, Ethnien erwähnt wurden, oder irgendwelche Sächsische Bauleute bei den Burgbauten und Häuserbauten mitgeholfen hatten, - einzig ein kleines blaugestrichenes Haus(gegenüber dem "Haus mit dem Hirschgeweih") wurde durch einen kleinen Schilderhinweis als "Casa săsească" identifiziert.! - Also für mich war die "Überraschung" groß...

Dazu 2 kleine Video, die ich auch sehr "aufschlußreich" fand;

[url]www.youtube.com/watch?v=rz1GQS_C0eA[/url]

[url]www.youtube.com/watch?v=O1ACf7MHfMg&feature=related[/url]

- noch ein Link:

[url]www.youtube.com/watch?v=JFIQgoOUrME&NR=1[/url]

>> wer das alles gebaut hat? - wird auch nicht so klar dargelegt
?! <<




Hätte gerne auch andere Meinungen zu der historischen Auffassung zu diesem Thema; Die Geschichte Rumäniens, "Neu" ..

Herzliche Grüße.
grumpes
schrieb am 18.12.2010, 23:35 Uhr (am 18.12.2010, 23:48 Uhr geändert).
@Georg51,
vielen scheinen die Kurzfilme die ich hier auf Seite 13 eingestellt hatte entgangen zu sein. Es ging um Vlad Ţepeş und die Bauten die er errichtet hat.
Ich wiederhole :
www.youtube.com/watch?v=AXxBfJp3Ep4&feature=related
Gruß
grumpes
P.S. Es sind insgesamt 5 sehr interessante Kurzfilme. Viel Spaß.
Mynona
schrieb am 19.12.2010, 00:21 Uhr (am 19.12.2010, 00:29 Uhr geändert).
>> wer das alles gebaut hat? - wird auch nicht so klar dargelegt
?! <<

wird ganz und gar nicht dargelegt und somit impliziert die Rumänen wären es gewesen.....manchmal reicht schon weglassen,manchmal wird gaz offen gelogen.Und wenn niemnad protestiert wird es irgendwann in naher Zukunft geltende Geschichte sein.
Wanderer
schrieb am 19.12.2010, 01:12 Uhr
Es gibt zwei Arten von Weltgeschichte:
die eine ist die offizielle, verlogene,
für den Schulunterricht bestimmte;
die andere ist die geheime Geschichte,
welche die wahren Ursachen der Ereignisse birgt.

Honoré de Balzac (1799 -1850)
bankban
schrieb am 19.12.2010, 06:58 Uhr (am 19.12.2010, 06:59 Uhr geändert).
@ wanderer

Mit Verlaub, Balzac mag zwar ein großer Schriftsteller gewesen sein, doch hat das, was er sagte, mit Geschichte nichts zu tun. Eher mit einer Verschwörungstheorie, wonach irgendwelche dunkle Mächte das Sagen haben und das dumme Volk in Unwissenheit lassen. "Die" Geschichte gibt es nicht und von daher kann es auch keinen Personenkreis geben, der ausschließliche Einsicht in "diese" Geschichte hätte. Was es gibt, sind nur Splitter und Teile der Geschichte, und zwar hat jeder Historiker und jeder Mensch seine eigenen Splitter. (Mag ein Historiker auch mit größerer Sorgfalt mit seinen Splittern umgehen und sogar eine größere Anzahl von Splittern besitzen als andere Menschen - die Gesamtschau hat auch er nicht.) Dementsprechend gibt es auch keinen Menschen, der irgendeine vermeintlich "geheime" Geschichte kennen würde.

burduz
schrieb am 20.12.2010, 09:31 Uhr
Hallo,

ich glaube, dass zu einer differenzierten Auffassung der Geschichte in den Reihen der jungen Menschen auch die Tatsache beiträgt, dass seit ungefähr 5 Jahren, in den Schulen mit Unterricht in den Sprachen der Minderheiten, als Wahlfach auch das Fach "Geschichte der Minderheit" angeboten wird. Dabei ist zu überlegen, dass, im Falle der deutschsprachigen Schulen, dieses Fach von 95% nicht deutschstämmigen belegt wird.
So kann ich aus der eigenen Wahrnehmung folgendes berichten: vor 15 - 12 Jahren waren Fragen wie: "Pe aici au fost si sasi?" seitens Leuten aus Bukarest keine große Überraschung. Heute würde eine derartige Frage seitens eines Lyzeumsschülers, egal aus welcher Ecke des Landes, (zugegeben dabei beziehe ich mich eher auf die renomierten Schulen des Landes)schon als Zeichen von Unbildung gelten. Dazu trägt natürlich auch die politische Entwicklung der letzten Jahre in Hermannstadt und Umgebung bei, da dadurch das Interesse für die deutsche Minderheit in Rumänien generell gestiegen ist.
Das historisch richtige Bild von dem in diesem Thread so viel geredet wird, ist auch in Rumänien im entstehen. Es gibt genügend Leute die sich auf den verschiedensten Ebenen dafür einsetzen. Dass diese Tatsachen von der Tanti Lenuta aus Afumatii din Deal nicht verstanden werden, macht mir keine so großen Sorgen, denn die denkt auch, dass sie bis 1989 frei wählen durfte. Jedoch wird ihren Kinder, soweit sie das Interesse mitbringen, ein anderes geschichtliches Rumänienbild vermittelt.
In der Analyse zu diesen Tatsachen sollten youtube Quellen mit Vorsicht herangezogen werden. Man darf nicht vergessen, dass youtube oft benützt wird um das Ungewöhnliche zu zeigen, und dass Leute die sich wirklich mit dem hier angesprochenen Thema auseinandersetzen, sich nicht die Zeit nehmen die Ergebnisse ihrer Arbeit auf youtube zu zeigen.

Gruß

burduz
burduz
schrieb am 20.12.2010, 12:01 Uhr
Gestern lief auf einem der rumänischen Sendern ein ganz interessanter Bericht über die "revolutionari" von 1989.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass langsam immer mehr unangenehme Sachen angesprochen werden.

http://stirileprotv.ro/video/romania-te-iubesc-eroii-lupta-sa-si-castige-statutul-de-revolutionari/60462843

Gruß
burduz
schrieb am 20.12.2010, 14:36 Uhr
Aufschlussreich für die Art wie manche Generation auch noch jetzt, nach 21 Jahren die Geschichte versteht und betreibt ist eine Dokumentation welche BBC über Ceausescu machte.

The King Of Communism

Interessant dabei sind die Aussagen der Befragten, betreffend Wie - Warum - Weshalb Geschichte eingesetzt wurde. Diese Art Geschichte abzubauen ist nicht einfach. Die welche sich dafür einsetzen rennen des öfteren auf Mauern zu, die noch so fest da stehen wie die Mauer mancher Kirchenburg.
cäsar
schrieb am 20.12.2010, 18:23 Uhr
Hallo Herr Burduz,

zu Ihrem Beitrag um 9Uhr 31 möchte ich doch eine etwas andere Sichtweise einbringen. Ich glaube, dass darüber Einigkeit herrscht, dass sich in den letzten 20 Jahren in der rumänischen Historiographie einiges zum Guten entwickelt hat. Bekanntlich ist der Feind vom Guten "das Bessere". Und bis zum "Besseren" braucht es viel, sehr viel Lern- und Lehrbedarf. Es reicht nicht wenn Sie Boia, Diaconescu ua. als positive Beispiele aufführen.(ich möchte nicht wissen wieviel mal diese als "Vaterlandsverräter beschimpft worden sind.) Die Reiseführer, die Gedenktafeln, die Denkmäler, so etwas wie das allgemeine Geschichtsbewusstsein vermitteln einen eher negativen geschichtsfälschenden Eindruck. Ich bin mit der radikalen Ausdrucksweise des Users sibihans nicht einverstanden, aber in der Sache hat er recht.
Ein kleines Beispiel: die Bistritzer sind sehr stolz auf ihr Gymnasium , dass von einem gewissen Herrn Fischer(Vorname fällt mir nicht ein) 1910 gegründet wurde. Die heutigen Ex- Bistritzer die an den Feierlichkeiten zum 100 jährigen Bestehen teilgenommen haben, waren vollends begeistert über die Reden(besonders die des Bürgermeisters)der rumänischen Gastgeber. ("So freundlich wie in den letzten 20 Jahren nie zuvor"...)Das Problem oder besser gesagt die Probleme: das Gymnasium heisst Liviu Rebreanu, der hatte mit dieser Lehranstalt soviel zu tun wie Kossuth mit Rm. VÎlcea. Das Gebäude hat die ev. Kirche für 99 Jahre an den Staat verpachtet. Jeder kann sich ausmahlen, wie die Interpretationen zu dieser Anstalt, nach dieser Zeit ausfallen werden. Die Uni "Babeş- Bolyai" , Klausenburg, das Szeklerland(von einigen, das Herz Rumäniens genant) um nur einige zu nennen, sind im rumänischen Geschichtsbild alles Missgeburten der Geschichtsfälscher.

Ave

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