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seberg
schrieb am 17.06.2011, 19:15 Uhr (am 17.06.2011, 19:18 Uhr geändert).
@asil:
"Welche Rolle Deutsche gespielt haben wird nie eindeutig zu klären sein, auch wenn die Aussagen sowohl von Ion Antonescu als auch von Mihai Antonescu Deutsche als Befehlshaber der Aktion darstellen."
Wie war das noch im Nürnberger Prozess: Befehlsgewalt als Generalentschuldigung!
bankban
schrieb am 17.06.2011, 19:17 Uhr (am 17.06.2011, 19:17 Uhr geändert).
Asil: "... inițiat de generalul Ion Antonescu"... steht in der ersten Zeile des von dir verlinkten Artikels. Das mit dem Ursprung ist nichtssagend. Denn dann kann man auch ins 19. Jahrhundert (etwa bis Eminescu oder Marr) zurückgehen und den "Ursprung" suchen. Oder noch weiter ins Mittelalter. Als Fakt für den Auslöser bleibt aber das (be)stehen, was im Artikel steht: "inițiat de generalul Ion Antonescu"...
lucky_271065
schrieb am 17.06.2011, 19:44 Uhr (am 17.06.2011, 19:51 Uhr geändert).
Apropos Eminescu
Wenigstens habe ich von ein paar Tagen hier irgendwo einen Link "Eminescu cenzurat" gestellt. So wie in der rumänischen Presse darüber berichtet wurde. Diese Gedichte haben hierzulande auch so manchen glühenden Verehrern von Eminescu gewisse "Blähungen" bereitet. Sie können es nicht gut verwinden, dass ihr "poet national" auch pornographische Gedichte geschrieben hat. Ich persönlich finde, man sollte Eminescu von dem hohen Sockel herunterholen und auch der Seele des Menschen Eminescu, mit allem Licht und allen Schatten, näherkommen.

Ich lese immer wieder in seinen Gedichten und auch meine Töchter haben sogar noch einige auswendig gelernt, als sie schon in Deutschland lebten.

Auch soll Eminescu ja einige Gedichte und auch andere Schriften (inklusive Märchen?) in deutscher Sprache verfasst haben. Schliesslich hatte er das deutsche Gymnasium von Tschernowitz absolviert.

P.S. Selbst in der rumänischen Presse findet der Todestag von Eminescu kaum Beachtung. Dafür aber umso mehr sein Geburtstag, der 15. Januar, der überall gross gefeiert wird.
asil
schrieb am 17.06.2011, 19:55 Uhr
Weder habe ich große Lust, noch die notwendigen Beweise, die ganze Angelegenheit zu diskutieren. Der Beginn des Artikels ist richtig wiedergegeben. Die Aussagen der beiden Antonescu während ihres Prozesses 1946 sagen etwas anderes, aber was genau die Wahrheit war, ist zumindest mir, unklar.
Wie hier versucht wird eigene (ich meine Reichsdeutsche) Schuld zu relativieren, ist aus der Diskussion um die „Curvă cu două feţe“ hinlänglich klar. Die Rumänen, wie übrigens die Ungarn auch, haben ihre Schuld in Zusammenhang mit dem II Weltkrieg und den sonstigen damit verbundenen Geschehnissen. Der Ausgangspunkt bleibt in Deutschland, auch in der Behandlung der eigenen Nazis nach 1923. Rumänien hat da ganz anders gehandelt und muss sich den Vorwurf der mangelnden Rechtstaatlichkeit gefallen lassen. Wäre nur Deutschland 1923 auch so wenig rechtstaatlich gewesen. Zum Glück wurde es dann ab dem 30.01.1933 richtig „rechtstaatlich“. So sehr, dass zu viele, mehr oder weniger offen, dem nachtrauern.
pavel_chinezul
schrieb am 17.06.2011, 19:59 Uhr
Die Ereignisse vom 27-29.06.1941 in Jassy sind eine schwere Last der rumänischen Armee, des rumänischen Volkes. Welche Rolle Deutsche gespielt haben wird nie eindeutig zu klären sein, auch wenn die Aussagen sowohl von Ion Antonescu als auch von Mihai Antonescu Deutsche als Befehlshaber der Aktion darstellen. Dass der Ursprung des Ganzen im Reich zu suchen ist, steht wohl außer Frage (nicht aber unbedingt in diesem Forum).

Na, na, na! Mit Verlaub! Den rumänischen Antisemitismus, können Sie jetzt nicht auch noch dem deutschen Reich in die Schuhe schieben! So sehr Sie auch immer mit dem Finger darauf pochen (irgendwann wird ihr Finger wund davon)! Es sollte schon jedes Volk zu seinen eigenen Verbrechen stehen und nicht andere zum allgemeinen Sündenbock deklarieren!
asil
schrieb am 17.06.2011, 20:07 Uhr
Universität Wien :
Im Zuge des Umbaus und der Sanierung des Eingangsbereichs der Universität Wien wurde der so genannte "Siegfriedskopf" von der Aula in den hinteren Bereich des Arkadenhofs verlegt. Im Mittelpunkt der Neuaufstellung steht aber nicht das umstrittene Gefallenendenkmal selbst, sondern die künstlerische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem.
Ich habe ihn vor vielen Jahren gesehen und ich bin sicher, er stellt Eminescu dar, der zwischen 1869 und 1872 dort studiert hat.
asil
schrieb am 17.06.2011, 20:16 Uhr
Pavel, haben Sie den ersten Satz gelesen und verstanden? Wo schiebe ich den rumänischen Antisemitismus (mit jidan statt evreu) jemandem in die Schuhe? Vom Antisemitismus bis zur „Lösung der Judenfrage“ mit Auschwitz & Co. ist aber ein großer, gewaltiger Schritt. Dieser Schritt wurde von Deutschland getan und die anderen gezwungen ihn auch (teilweise) zu gehen. Ich unterstreiche Ihren Satz: Es sollte schon jedes Volk zu seinen eigenen Verbrechen stehen.
Halten Sie und andere sich daran und erheben Sie Ihre mahnenden Finger zur richtigen Zeit.
bankban
schrieb am 17.06.2011, 20:25 Uhr
Eminescu ... Siegfridskopf?

"Der sogenannte “Siegfriedskopf” wurde im Jahr 1923 auf Initiative der Deutschen Studentenschaft und ihrer Lehrer als Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Helden der Universität Wien in der großen Aula errichtet. Jüdische, weibliche, liberale, sozialdemokratische und kommunistische Studierende waren vom Gedenken ausgeschlossen. Die Skulptur wurde von Josef Müllner, Professor für bildende Kunst, geschaffen. Seine Symbolik verwies auf den Brudermord der Nibelungensage und die Dolchstoßlegende des Ersten Weltkrieges.
Die Universität Wien während des Nationalsozialismus

Während des Nationalsozialismus wurde der “Siegfriedskopf” zunehmend zu einem zentralen Symbol für den Mythos vom kämpfenden Studenten und seinen Heldentod. Die Langemarckfeier des Nationalsozialistischen Deutschen Studenten Bunds wurde am 11. November 1938, zwei Tage nach der „Reichskristallnacht“, rund um die Skulptur inszeniert. Zwischen 1938 und 1945 wurden nicht-arische, vor allem jüdische Studierende sukzessiv vom Studium ausgeschlossen, Wissenschaftler entlassen. Vielen Studierenden und ihren Angehörigen gelang die Flucht in die Emigration, andere wurden verfolgt, deportiert und ermordet."
http://www.suite101.de/content/uni-wien-der-siegfriedskopf-a43112
pavel_chinezul
schrieb am 17.06.2011, 20:27 Uhr
Halten Sie und andere sich daran und erheben Sie Ihre mahnenden Finger zur richtigen Zeit.

Kennen wir uns persönlich? Wie kommen Sie darauf mir Vorschriften zu machen, wann ich mahnende Finger heben soll! Was wissen Sie von dem was ich dagegen tue? Nichts! Also unterlassen Sie gefälligst ihre oberlehrerhaften Empfehlungen!
Henny
schrieb am 17.06.2011, 20:29 Uhr
Pogromul de la Iaşi
Die Ereignisse vom 27-29.06.1941 in Jassy sind eine schwere Last der rumänischen Armee, des rumänischen Volkes. Welche Rolle Deutsche gespielt haben wird nie eindeutig zu klären sein, auch wenn die Aussagen sowohl von Ion Antonescu als auch von Mihai Antonescu Deutsche als Befehlshaber der Aktion darstellen. Dass der Ursprung des Ganzen im Reich zu suchen ist, steht wohl außer Frage (nicht aber unbedingt in diesem Forum).

Wieso denn nicht? Und wenn nicht hier im Forum, wo denn dann?
Mynona
schrieb am 17.06.2011, 20:38 Uhr
Dieser Schritt wurde von Deutschland getan und die anderen gezwungen ihn auch (teilweise) zu gehen.

Ohh,hier wird mal wieder D.gaaanz schwarz gemalt.Dieser Schritt wurde von vielen Ländern freudig und eifrig getan,nicht nur gezwungenermaßen.

Und weh,oh weh,wir haben nicht an Eminescus Todestag gedacht...asilescu,ihr Finger ist schon ganz wund !
asil
schrieb am 17.06.2011, 21:02 Uhr
Eminescu ... Siegfridskopf?
Der Siegfriedkopf ist nur verlegt worden, ist aber noch zu sehen. Jeder kann ihn sich ansehen und urteilen. Ich bin der Meinung, er trägt die Gesichtszüge von Eminescu.
lucky_271065
schrieb am 17.06.2011, 21:08 Uhr (am 17.06.2011, 21:09 Uhr geändert).
@ asil
Ich bin der Meinung, er trägt die Gesichtszüge von Eminescu.

Welche denn? (Meist wird nur ein, scheinbar ziemlich "idealisiertes", Bild gezeigt.

www.google.ro/search?q=eminescu+poze&hl=ro&rls=com.microsoft:en-us:IE-SearchBox&rlz=1I7ACAW_enRO374&prmd=ivns&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=IqX7TZvLB8rn-gb0vYXoAw&ved=0CCMQsAQ&biw=1345&bih=472
asil
schrieb am 17.06.2011, 21:43 Uhr
Wien ist nicht so weit weg. Sehen Sie es sich an. Auf jeden Fall ist es ein junger Mann.
Serva0
schrieb am 17.06.2011, 23:48 Uhr
Hmm, als ich dort noch studiert habe, bin ich oft an diesem behauenen Steinbröckerl vorbeigegangen. Lustig der Gedanke, dass die Vorlage für diese Skulptur ein Abkömmling der Familie Emin (später auch "Eminovici"), einstens von irgendwoher nach Bessarabien zugewanderte treue Diener der Hohen Pforte, gewesen sein soll!

Ob da die "rassebewussten Verteidiger" des rumliegenden Steinschädels eine besondere Freud damit gehabt hätten?

Irgendwie geht das lächerliche Getue um das dämliche Steindings kräftig auf die Nerven! Das Zeugs ist halt wie so manches Überflüssige ein Stückerl Dekoration der Alma Mater Rudolfina, immerhin der zweitältesten (nach der in Prag) deutschen Universität auf dieser unserer schönen Welt und nach wie vor und unverändert der größten deutschen Universität ...

Da man jedoch mittlerweile bereits beim alten Lueger angelangt ist und den Lueger Ring samt Denkmal vom Lueger, das man amtswegig so gern ein Bisserl verschandeln mag, wegen dessen tatsächlicher oder auch nur vermeintlicher "antisemitischen Tiraden" ein wenig spät halt aber doch ein wenig "entantisemitisieren" mag, zumindest aber etwas umbenamsen will, darf einem schon gar nichts mehr verwundern. Nicht, dass mir am Lueger soviel läge, der ist mir an sich schnurzegal,aber der war halt auch nur ein Produkt seiner Zeit, und diese Zeit war eben so wie sie war. Sie nebenbei: Die allerärgsten Kritiker des Massenzuzugs von Ostjuden nach Wien sollen zu Luegers Zeiten und vor allem nach dem Kollaps des Habsburger Imperiums die wohl etablierten bürgerlichen deutschassimilierten Juden Wiens gewesen sein ...

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