Diktat von Trianon

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bankban
schrieb am 21.04.2011, 12:19 Uhr (am 21.04.2011, 12:29 Uhr geändert).
Psychologisch interessant finde ich aber, dass keiner von euch auf meine Überlegungen von heute früh eingeht, dass nämlich Trianon auch bei den Rumänen und den Sachsen/Schwaben zu Traumata/einer seelischen Zäsur geführt hat/haben könnte. (Oder sitzen diese so tief und fest, dass ihr/wir noch nicht an ihnen rütteln wollen?)

Johann: "Zum Thema: Trianon ist das Ergebnis in erster Linie des nationalen Chauvinismus genauso wie der Zweite Weltkrieg.[...] Einige Ungarn meinen Trianon sei eine ungerechte Bestrafung.
Dabei haben sie sich mit der Magyarisierungspolitik von 1867 - 1914 bei allen anderen Nationalitäten unbeliebt gemacht."

Das sind drei Sätze, dazu 3 Antworten:
a) Trianon war ja am Ende des I. Wks. Für dessen Ausbruch wird generell der Imperialismus, die Aufrüstung etc. verantwortlich gemacht. Sollte man Trianon also nicht etwas kontextualisieren ? ;-))

b) Ich denke, du wirst nicht nur einige, sondern so in etwa 95% aller Ungarn antreffen, die meinen, T. sei eine ungerechte Bestrafung. Und sehr viele Nichtungarn meinen das auch.

c) Haben sich die Ungarn wirklich bei allen Nationalitäten unbeliebt gemacht? Würde ich so nicht sagen, sondern den größeren Zusammenhang suchen. Denn für viele bot die Magyarisierung (die für viele freiwillig war, wie du ja gestern Fischer zitiert hast!), die Magyarisierung bot also die Chance des gesellschaftlichen Aufstiegs: für viele Juden, nicht nationalbewusste Schwaben und Slowaken. Ich denke nicht, dass ein Bauernbursche, der keine Probleme damit hatte, aus Klein Kiss zu machen, wenn nur das der Preis der Beamtenlauifbahn war, dass der Bursche die Ungarn deshalb nicht mochte. Klar: viele nationalbewusste Minderheitenangehörigen mochten die Ungarn deswegen nicht. Doch hatten auch sehr viele damit keine Probleme, einfach weil sie der nationalen Zugehörigkeit keine/keinerlei/kaum eine Bedeutung zumassen.
grumpes
schrieb am 21.04.2011, 12:22 Uhr
Je nach Kontext kann man jedes Wort positiv oder negativ (pejorativ)gebrauchen.


@Johann,
ganz klar : Es gibt auch bei den "Bloch" gute und schlechte,
ändert aber nichts an "Bloch bleiwt Bloch".

gruß
grumpes
Popescu
schrieb am 21.04.2011, 12:27 Uhr
"Die Mehrheit der Deutschen weiß, dass sie den Hauptgrund für den Zweitem Weltkrieg bei sich selbst suchen müssen."

Dies stimmt aber für die SBS in keiner Weise.
1. Wir sind nun wirklich nicht für den Zweiten Weltkrieg selbst schuld.
2. Manche wollen diese Schuld auch bei Reichsdeutschen nicht sehen, obwohl unser Schicksal hauptsächlich ihnen zu verdanken ist und nicht den Ungaren oder Rumänen. Man muss halt dankbar sein hier leben zu dürfen, auch wenn wir alle als Rumänen gesehen werden (für mich persönlich ein geringeres Problem, wie Ihr leicht verstehen könnt).
grumpes
schrieb am 21.04.2011, 12:30 Uhr (am 21.04.2011, 12:34 Uhr geändert).
Ich glaube nicht an die Kollektivschuld. Die Schuldigen sind schuldig, aber die Kinder der Schuldigen sind Kinder.
(Elie Wiesel, jüd. Schriftsteller, *1928)


Geschichte ist nichts anderes als die Unfallchronik der Menschheit.
(CharlesTalleyrand, franz. Politiker, 1754-1838)
Popescu
schrieb am 21.04.2011, 12:37 Uhr (am 21.04.2011, 12:37 Uhr geändert).
Bankban: "Psychologisch interessant finde ich aber, dass keiner von euch auf meine Überlegungen von heute früh eingeht, dass nämlich Trianon auch bei den Rumänen und den Sachsen/Schwaben zu Traumata/einer seelischen Zäsur geführt hat/haben könnte. (Oder sitzen diese so tief und fest, dass ihr/wir noch nicht an ihnen rütteln wollen?)"
Bei den Rumänen gibt es sicher zwei Betrachtungsweisen, diejenige der Ardeleni und diejenige der anderen. Ich bin mehr als sicher, ich habe es oft genug gehört, dass die Ardeleni nicht übermässig begeistert waren oder sind, weder von den Zuwanderungen noch von den Verhältnissen. Die alten Verhältnisse, wo man als Volk über Jahrhunderte unterprivilegiert war, kennt man nicht mehr und zieht man kaum in die Betrachtungsweise ein.
Popescu
schrieb am 21.04.2011, 12:41 Uhr
Die Kinder beerben ihre Eltern, auch die Schuld. Sie sind nicht persönlich schuld, auch viele der Eltern waren es nicht persönlich, trotzdem muss man die Schuld tragen. Die Frage ist eher, wie lange?
Eskimo
schrieb am 21.04.2011, 16:10 Uhr
Ich glaube nicht an die Kollektivschuld. Die Schuldigen sind schuldig, aber die Kinder der Schuldigen sind Kinder.
(Elie Wiesel, jüd. Schriftsteller, *1928)
Elie Wiesel = jüdischer schriftsteller? kann mir das jemand erklären?
und unrecht hat er auch: die kollektivschuld gibt es sehr wohl.
gerri
schrieb am 21.04.2011, 16:33 Uhr (am 21.04.2011, 16:48 Uhr geändert).
Hallo,die Meinung von Elie Wiesel der in der Bukowina geb. wurde,sollte man respektieren.

Ein jeder sollte eine Meinung zur Schuld des 2.Weltkrieges haben dürfen,solange sie nicht als Hetzkampagne gilt.

Ich persönlich halte nichts von Kollektivschuld,erstens da ich zu der Zeit geboren wurde,zweitens das es für einen Streit immer zwei geben muß und meine Kinder und Enkelkinder
haben damit überhaupt nichts zutun,von mir erfahren sie lieber wie sie das Leben meistern können,das ist wichtig.

Wo die Rumänen Ende des 1. Weltkrieges Süd- Siebenbürgen von der Wallachei aus besetzt hatten,waren die rumänischen Bewohner dieser Ortschaften ziemlich skeptisch ihren sogenannten Brüdern gegenüber.

Gruß, Geri


Eskimo
schrieb am 21.04.2011, 16:47 Uhr
Hallo,die Meinung von Elie Wiesel der in der Bukowina geb. wurde,sollte man respektieren.
erstens ist elie wiesel nicht in der bukovina sondern in der maramures in rumänien geboren, zweitens ist er US-Amerikanischer Schtriftstelle, ob jüdisch oder katholisch ist seine Privatangelegenheit.#

und betreff kollektivschuld irrt der mann: es gibt sie sehr wohl. die deustche kollektivschuld ist seit jahrhunderten gegeben, man muss sie nur erkennen können:
fremdenfeindlichkeit seit den tagen der römer
gegenseitige aggresivität unter den stämmen der deutsche länder.
überheblichkeit und arroganz gegen alle anderen kulturen
beratungsresistenz im höchsten grade
kriegsbereitschaft nach aussen hin jederzeit
und eine seltene eigenschaft: das eigene vaterland wurde nie ernsthaft gegen äussere attacken verteidigt,, kann man das feigheit nennen?

diese iegenschaften sind über die jahrhunderte gleich geblieben, aus ihnen erwächst die kollektivschuld: völkermord, religiöse bereinigungen, bürgerkriege, weltkriege, holocaust, und das ende ist längst noch nicht erreicht. es wird imer so weitergehen.

gerri
schrieb am 21.04.2011, 16:55 Uhr
Hallo Eskimo, Elie Wiesel wird in der Literatur immerschon als jüdischer Schriftsteller geführt,auch wenn er in den Staaten lebt.
Er ist was mich wundert ,nicht so boshaft verbissen wie du über das deutsche Volk,welcher der Grund ist weiß ich nicht werde ich auch nicht weiter diskutieren.
Mit Fanatikern kommt man zu keinem Ende und "Mobing" lasse ich nicht zu.

Geri
Eskimo
schrieb am 21.04.2011, 16:58 Uhr
Er ist was mich wundert ,nicht so boshaft verbissen

eli wiesel hat leicht reden er gehört ja nicht zu diesem erlauchten volk
Eskimo
schrieb am 21.04.2011, 17:02 Uhr
waren die rumänischen Bewohner dieser Ortschaften ziemlich skeptisch ihren sogenannten Brüdern gegenüber.


schön und ich bin skeptisch meinen brüdern gegenüber.
weder boshaft noch verbissen, aber realistisch und vorsichtig.

beim nächsten historischen ausbruch deutscher gefühle werde ich versuchen zu verhindern dass meine kinder oder enkel wieder nach stalingrad, kundus, bagdad, Oradour, El alamein oder sonstwohin ziehen um die welt am deutschen wesen genesen zu lassen
Eskimo
schrieb am 21.04.2011, 17:12 Uhr
lasse ich nicht zu.

na dann eben nicht!
Mynona
schrieb am 21.04.2011, 17:59 Uhr (am 21.04.2011, 18:01 Uhr geändert).
und betreff kollektivschuld irrt der mann: es gibt sie sehr wohl. die deustche kollektivschuld ist seit jahrhunderten gegeben, man muss sie nur erkennen können:
fremdenfeindlichkeit seit den tagen der römer
gegenseitige aggresivität unter den stämmen der deutsche länder.
überheblichkeit und arroganz gegen alle anderen kulturen
beratungsresistenz im höchsten grade
kriegsbereitschaft nach aussen hin jederzeit


....deutsche könntest du ebenso mit ital.,franz.,oder span.ersetzen...würde nichts ändern.

Und als Überlebender des Holocaust denke ich schon dass er eine besonders zu beachtende Meinung hat zur Kollektivschuld.

zweitens ist er US-Amerikanischer Schtriftstelle, ob jüdisch oder katholisch ist seine Privatangelegenheit.#

ha,ha,ha....alle von dir genannten Juden waren doch mal Rumänen,oder?wieso ist Eli W.nun Amerikaner???
Eskimo
schrieb am 21.04.2011, 18:20 Uhr
Und als Überlebender des Holocaust

da würde mir eine gruppe einfallen die noch schlimmer dran war

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