Wie sterben Sprachen?

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Zwerg Bumsti
schrieb am 09.11.2011, 10:04 Uhr
der ursprünglichen Herr im Land war weder der ungarische Kleinadel noch die saxonischen Siedler, sondern der ungarische König .

der ursprüngliche herr der welt war auch der ungarische könig, es haben ihm nur heimtückischderweise die azteken, die chinesen und die ägypter einen teil davon geklaut. unrecht!!!!!
auch gott ist ungar!
kranich
schrieb am 09.11.2011, 13:07 Uhr (am 09.11.2011, 13:07 Uhr geändert).
Bumsi schrieb: "auch Gott ist Ungar" Davon ist dein ungarischer Bewunderer, der Eiszapfenmann, überzeugt!
Zwerg Bumsti
schrieb am 09.11.2011, 14:10 Uhr
Davon ist dein ungarischer Bewunderer, der Eiszapfenmann, überzeugt!

ist ungar das gegenteil von gar?
Kup_Ica
schrieb am 09.11.2011, 21:21 Uhr
Bumsi schrieb: "auch Gott ist Ungar" Davon ist dein ungarischer Bewunderer, der Eiszapfenmann, überzeugt!

Ihr solltet "Ungarns Gott" nicht mit Gott ist Ungar verwechseln:)
kranich
schrieb am 10.11.2011, 07:54 Uhr
Aber dies hättest du gerne...
Zwerg Bumsti
schrieb am 13.11.2011, 10:40 Uhr
Ihr solltet "Ungarns Gott" nicht mit Gott ist Ungar verwechseln:)

na wie jetzt? die Ungarn die ich kannte sagten immer

ISTEN NEM - waren das also alles atheisten?

Auuserdem shcein es eine ungarische versicherung zu geben, die ISTEN jeißt, beoi jedem zweiten satz hörte ich Bizony- isten - versicht bei Isten.
Kup_Ica
schrieb am 13.11.2011, 12:50 Uhr (am 13.11.2011, 12:50 Uhr geändert).
Bumsti!

Wer nicht Arabisch sprechen kann,soll nicht Arabisch sprechen!
Wenn Du nicht des Ungarischen mächtig bist....

ISTENEM-Mein Gott
BIZONY ISTEN-Gott ist mein Zeuge


TAFKA"P_C"
schrieb am 13.11.2011, 17:43 Uhr (am 13.11.2011, 17:43 Uhr geändert).
na wie jetzt? die Ungarn die ich kannte sagten immer

ISTEN NEM - waren das also alles atheisten?

Auuserdem shcein es eine ungarische versicherung zu geben, die ISTEN jeißt, beoi jedem zweiten satz hörte ich Bizony- isten - versicht bei Isten.


LOL Na ja, der beste Beweis, dass Gott kein Ungar war/ist, bist du!
lucky_271065
schrieb am 05.02.2012, 08:29 Uhr
Ein kleiner Beitrag gegen das "Sterben von Sprachen"

Hemwieh

De Hemet, dai dir duier och wiert,
verlåß se netch, won da netch moiß!
Behualt wåt dir von Gott beschiert.
De Fremd as netch esu soiß.

Dehem huest da vill Laiw genoaßen,
worst geuecht an der Gemen.
Huet dech Led och åld verdroaßen,
dau bast da netch ellen.

Dai, far derfuen, er zau ast huet bruocht,
villecht ze Ihren, Glonz och Pruecht,
de Hemet failt em ändjen. -
Dau e geboren, dau e geliewt,
och gespillt huet mat de Kandjen.

Dau e an de Kirch gegahn,
uem Sanndech an der Truocht,
mat den Åldjern huet gesahn
von Gottes Leiw och Muecht. -

Åch, an Wörter kon em et netch fåssen
wåt de Hemet an sech birgt.
Doch huet em se est vor ändjen verlåssen,
det Hemwieh bleiwt - bas dåt em stirwt.

(Gedicht von Katharina Roser)

www.tartlau.eu/drupal/Von-uns/Freizeit-und-Hobbies/Dichten-K-Roser/Gedichte-von-Katharina-Roser#Hemwieh
Indiana
schrieb am 15.02.2012, 19:11 Uhr (am 15.02.2012, 19:30 Uhr geändert).
Fast 3000 Sprachen vom Aussterben bedroht

Die Unesco schlägt Alarm. Seit 1950 sind weltweit bereits 270 Sprachen verschwunden. Globalisierung und Migration beschleunigen das Sprachensterben rasant.


Fast die Hälfte der 6000 zurzeit weltweit gesprochenen Sprachen ist nach Einschätzung der Unesco vom Verschwinden bedroht. Alle zwei Wochen gehe eine Sprache verloren, teilte die Deutsche Unesco-Kommission am Mittwoch in Bonn mit. Am kommenden Dienstag, 21. Februar, begeht die Uno-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur den Internationalen Tag der Muttersprache. In diesem Jahr liegt der Fokus auf muttersprachlichem Unterricht. Länder sollen ermutigt werden, Bildungsangebote und Schulunterricht in den jeweiligen Muttersprachen zu unterstützen.
Seit dem Jahr 2000 ist der Internationale Tag der Muttersprache ein Welttag zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit. Die Unesco hat einen Atlas der bedrohten Sprachen erstellt, der gegenwärtig 2474 Sprachen nach Name, Bedrohungsgrad und Region auflistet. Darunter befinden sich auch 230 Sprachen, die seit 1950 verschwunden sind. Der Atlas wird wöchentlich aktualisiert.
Dass Sprachen gefährdet sind, hat vielfältige Gründe. Krieg, Vertreibung und Stigmatisierung gehören ebenso dazu wie Migration und Vermischung der Sprachen. Auch neue Informationsmedien begünstigen den weltweiten Einfluss einzelner Sprachen, insbesondere des Englischen. Ein wichtiger Faktor zur Stärkung gefährdeter Sprachen ist eine positive Einstellung zur eigenen Muttersprache.In Deutschland gibt es vielfältige Aktionen zum Tag der Muttersprache wie etwa in Saarbrücken die grenzüberschreitende Veranstaltung "Muddaschpròòch!". Das Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg hat eine facettenreiche Sprachkultur. Im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Lothringen und Luxemburg werden nicht nur Deutsch und Französisch gesprochen, sondern auch die Mundarten Moselfränkisch und Rheinfränkisch.

Quelle : FT Deutschland

Fahren Sie mit der Maus über die Box um die Vorschau anzuzeigen.
Auf dem UNESCO Atlas kann man auch Siebenbürgen und Banat sehen.
Von Benutzern verlinktes Bild - Link zum Bild


Und irgendwann spricht die ganze Welt Esperanto oder so was ähnliches.
Wittl
schrieb am 15.02.2012, 20:41 Uhr (am 15.02.2012, 20:42 Uhr geändert).
eher Hochchinesisch
Bir.Kle.
schrieb am 06.03.2012, 15:53 Uhr
@Ijel
"Fazit: aus Baromlokk ist Wurmloch entstanden, (verstanden worden) und zwar auf akustischem weg. Geschrieben hat man diese Begriffe erst später."

Ich weiß nicht, aus welcher Quelle Du diese Informationen bezogen hast. Möglicherweise stimmt Deine Behauptung tatsächlich. Ich möchte noch die Variante anfügen, die mir bezüglich der Entstehung des Ortsnamens "Wurmloch" bekannt ist:

Da dieses Dorf eine offenbar überaus günstige, weil sehr sonnige Lage für den Weinbau hat, resultiert der Name "Wurmloch" womöglich aus dem Siebenbürgisch-Sächsischen, und zwar von "worem Lōch" (warme Lage).
Der aufgrund dieser günstigen Lage betriebene Weinanbau war dann später auch namensgebend für den rumänischen Ortsnamen "Valea Viilor" (Tal der Weinberge).

Es könnte also sein, dass aus "Baromlok" der Name "Wurmloch" entstand (wie Ijel anführte), es ist jedoch auch möglich, dass es andersherum war und dass aus dem ursprünglichen "worem Lōch" bzw. "Wurmloch" später der ungarische Name "(Nagy)baromlak" aufgrund einer Derivation (Ableitung) auf akustischem Wege hervorging.
Bir.Kle.
schrieb am 06.03.2012, 16:32 Uhr
@B-29, @Sibihans
"Oder ist es vielleicht so, dass die Eltern aufgehört haben es mit den Kindern zu sprechen?

Leider ist es so. Und nicht nur bei den Sachsen. Bei den Hiesigen auch."

Ganz richtig ist das nicht. Bei uns ist es beispielsweise so, dass wir privat immer sächsisch sprechen. Meine Eltern haben mit mir und meinen Geschwistern (die alle jünger sind als ich) in der Familie immer sächsisch gesprochen.
Trotzdem "rutschen" meine Geschwister immer wieder plötzlich vom Sächsischen ins Deutsche. Warum?
Weil wir nicht mehr wie einst in Siebenbürgen in einem rein sächsischen Umfeld leben: Man muss im Berufsleben deutsch sprechen, man hat deutsche Freunde und auch sonst im Alltag (z.B. Behördengänge oder beim Einkaufen) muss man deutsch sprechen, um verstanden zu werden.
Dadurch sind gerade die jüngeren Sachsen derart an die deutsche Sprache gewöhnt, dass sie ihnen oft "dazwischen rutscht", wenn sie sächsisch sprechen.

Es gibt allerdings tatsächlich auch sächsische Eltern, die nicht nur mit ihren Kindern, sondern auch untereinander ausschließlich deutsch sprechen. Dieses Deutsch ist meist ziemlich lächerlich und peinlich, zumal sie oft wörtlich aus dem Sächsischen übersetzen, was bekanntermaßen unpassend ist.
Ich habe mit meinen eigenen Ohren gehört, dass "Soxen" über diese "Soxeschverweigerer" folgendes sagten:
"Sä sellen sich läwer zwo Platschen giën uch wedder saksesch riëden!"

Dass viele junge Sachsen kein oder nur teilweise sächsisch sprechen, liegt in den meisten Fällen nicht an den Eltern, sondern an den Umständen: Wir leben nun in Deutschland und nicht mehr in unseren Heimatdörfern mit ihrer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft.
Wenn also die heutigen jungen sächsischen Generationen nur noch teilweise sächsisch sprechen, dann werden deren Nachkommen wohl kaum noch sächsisch sprechen. So stirbt unsere einzigartige Mundart allmählich. Leider!

Ich liebe unsere "soksesch Sproch". Der Gedanke, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft sehr wahrscheinlich sterben wird, ist für mich fürchterlich und unerträglich!
Zwerg Bumsti
schrieb am 06.03.2012, 16:34 Uhr
Ich liebe unsere "soksesch Sproch". Der Gedanke, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft sehr wahrscheinlich sterben wird, ist für mich fürchterlich und unerträglich!

es gibt ein gegenmittel: hör einfach nie auf zu sprechen...
Bir.Kle.
schrieb am 06.03.2012, 20:22 Uhr (am 06.03.2012, 20:28 Uhr geändert).
@Zwerg Bumsti
"Es gibt ein Gegenmittel: Hör einfach nie auf zu sprechen..."

Du kannst Dir sicher sein, dass ich diese Maxime bereits beherzige, seit ich sprechen kann. Ich werde auch weiterhin såksesch riëden, solange mir Tage auf dieser Erde vergönnt sind. Es passiert mir auch nicht, dass ich beim såksesch riëden plötzlich ins Deutsche hinüber wechsele, so wie dies bei meinen jüngeren Geschwistern oftmals der Fall ist.

Obendrein lese und schreibe ich auch sehr gerne såksesch. Ich besitze beispielsweise die herrlichen Gedichtbände "Kut, mer lachen int!" und "Saksesch Spaß vu Broos bäs Draas" von dem großartigen Karl Gustav Reich. Auch Schuster Dutz' Werk "Das Kulturpfeifen" hat einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal.
Während ich mit dem Lesen der såkseschen Mundart gar keine Probleme habe, finde ich das Schreiben überaus schwierig, zumal es keine geregelte Orthographie gibt. So schreiben viele Sachsen ein- und dasselbe Wort (bei gleicher Aussprache wohlgemerkt, also in dem Dialekt eines bestimmten Dorfes) völlig unterschiedlich:
Beispiel "Apfel": Manche schreiben "Åppel", andere wiederum "Åpel", "Åppăl" oder "Oppel".

Ich sehe darin auch Probleme, wenn es darum geht, das Siebenbürgisch-Sächsische zu bewahren: Es ist schwierig, unsere Mundart schriftlich festzuhalten und weiterzugeben. Eine fehlende geregelte Rechtschreibung ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass wir unser Såksesch lediglich als Umgangssprache gebrauchen und uns für die schriftliche Kommunikation stets der deutschen Sprache bedienten.
Es gibt zwar das IPA (Internationales phonetisches Alphabet). Ich bin da der gleichen Meinung wie der Ijel: Das IPA nützt uns nicht viel, zumal wir "Otto-Normalverbraucher" es nicht beherrschen; Es sind fast ausschließlich die Sprachwissenschaftler, die damit umgehen können.

Noch etwas zum Schluss: Ich habe – wie so manch andere Sachsen auch – das große Glück, dass meine Eltern nicht aus demselben Dorf stammen. Dadurch habe ich nicht nur etliche wunderschöne Erinnerungen an zwei Dörfer (Kleinprobstdorf und Birthälm), ich beherrsche zudem auch die Dialekte beider Dörfer.

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