Deutschland aktuell

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getkiss
schrieb am 28.01.2014, 21:26 Uhr
Danke @grumpes, für den Methodenvorschlag, @Lee Berta und @Mynona für die soziologischen Aspekte des Problems.

Natürlich bin ich nicht "an die Wurzeln des Problems" gegangen, sondern nur an das - ebenfalls soziologisches - Problem des Leistungsmissbrauchs. Das es natürlich gibt.

Was mir wichtig war?
Zu erläutern, die Schuld am Leistungsmissbrauch liegt auch an den Behörden und vor allem nicht an den Armen. In diesem Zusammenhang sehe ich auch den Einwand von @Lee Berta:

In Deutschland gibt es auch sehr reiche Menschen, die, selbst wenn ich oder du noch so sehr an ihre Solidaritätspflicht appellieren würden, keinen Pfenning herausrücken würden. Was berechtigt oder verleitet dich dazu, zu denken, ja zu verlangen, dass es bei den Roma anders laufen sollte?

Was mich berechtigt? Ich verlange dies ja von Allen. Und wenn es Fälle bei uns gibt, die es unzweifelhaft auch gibt, von Menschen "die keinen Pfennig herausrücken würden", dann ist es die verdammte Pflicht des so genannten "Sozialstaats", diese Verfassungsgemäß an ihre Pflichten zu erinnern. So wie den rum. Staat auch.

Eigentlich in Ihrem eigenen Interesse: Damit es nicht zu Vorgängen kommen soll, wie bei der Entstehung und "Entwicklung" der kommunistischen Diktatur.
@gerri mag das nicht sehr philosophisch ausgedrückt haben im Disput mit @Seberg, aber am Kern der Wahrheit war er nicht weit.
Denn das Zwingen eines Teils der Bevölkerung in eine Position der Unwürde, bringt Reaktionen hervor...

Aus historischen Gründen, reagieren die Roma eben erst mal mit "weglaufen" in (sozial) wärmere Gegenden. Und nicht nur die: Wir taten es auch, zwischen anderen Gründen.
Lee Berta
schrieb am 28.01.2014, 22:27 Uhr
@ Mynona, ich glaube, wir sind ziemlich nah beieinander - was uns trennt ist sicherlich die etwas unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Aspekte. Ich würde allenfalls von flachen Hierarchien sprechen und würde der Macht der Frau, einen Mann aus der Gemeinschaft zu entfernen einen höheren Stellenwert einräumen, als du es tätest, denke ich. Auch dass in einer durch und durch patriarchalen Struktur Frauen doch Machtpositionen (Rechtsprechung) inne haben können, schien mir wichtig zu sein, während du die untergeordnete Stellung der Frau innerhalb der Familienstruktur eher im Visier hast. Wie gesagt...Ich wünsche allen eine gute Nacht und bedanke mich für die faire Diskussion.
gerri
schrieb am 29.01.2014, 09:55 Uhr
grumpes:
"Eine Analyse der Problematik würde die Angelegenheit entschärfen und dem Einen oder Anderen zum umdenken helfen."

@ Es gibt "Pflanzen" die suchen sich einen gesunden Baumstamm
an dem sie dem Licht entgegen klettern,am Boden würden sie verkümmern.
TAFKA"P_C"
schrieb am 29.01.2014, 22:34 Uhr
1. Warum haben wir unser Ursprungsland verlassen? ...
2...

Ja warum haben die Soxen das deutsche Reich verlassen? Weil der technische Fortschritt sie arbeitslos werden ließ und bevor sie verhungerten, ihr Glück im Osten versuchten.
gerri
schrieb am 29.01.2014, 23:03 Uhr
@ Ja wenn man sie frägt warum sie den brach liegenden Grund nicht bearbeiten,kommt oft die Antwort:"Nu merită".
Könnte es sein das ihnen die Lust zu arbeiten vergangen ist weil ihre Nachbarn die Sachsen weg sind?
Es ist doch Alles dort geblieben,mancherorts die Hühner im Stall der Hund an der Kette und der Wein im Keller,das war doch Grund zur Freude,oder doch nicht?
getkiss
schrieb am 29.01.2014, 23:19 Uhr (am 29.01.2014, 23:23 Uhr geändert).
Nee gerri. Arbeit ist mühselig und schweißtreibend und schwer.
Das hat man auch beim Sport.
Der Unterschied, nach dem Sport bist Du entspannt und zufrieden.
Nach der Arbeit bist Du nur Müde. Da ist nix mit Lust....

Und das hat nix mit dem Sachsen zu tun; der empfindet es ebenso. Es sei, er ist bisserl pervers...

Die Antwort: "Nu merită" kann trotz dem berechtigt sein - wenn mit den Früchten einer anderen Arbeit Du das Leben deiner Familie schöner gestalten kannst...
_grumpes
schrieb am 29.01.2014, 23:33 Uhr
Aus einem früheren Volk von hauptsächlich Hirten,
kann nach grade mal zwei Generationen kein Volk von Ackerbauern entstehen.
getkiss
schrieb am 30.01.2014, 00:16 Uhr
Die Behauptung ist
- widerlegbar
- kann nicht auf das rumänische Volk angewendet werden.

Denn die rumänische Bauern revoltierten schon 1907 gegen ihre "Bojaren". Das sind etwas mehr als 2 Generationen: Mein Vater ist 1910 geboren....und ich bin nicht mehr 37....

und auch schon vor diesem Datum gab es Rumänen in den Städten; auch außerhalb Siebenbürgens. Die Beschreibung könnte vielleicht für die Zeit der Ankunft der Banater Schwaben im Banat gelten...
_grumpes
schrieb am 30.01.2014, 00:21 Uhr (am 30.01.2014, 00:26 Uhr geändert).
Na ja Getkiss,
so genau kann man es nicht beschreiben, aber der Weg aus der Leibeigenschaft bis zur "colectivizare" war viel zu kurz um den Bauern ein Gefühl für Eigentum und Verantwortung dafür zu vermitteln.
Das was sie immer selbstständig gemacht haben, in den Bergen, funktioniert auch heute noch gut:
Die Schäferei.

P.S. Wenn man sich die alt gewachsenen Strukturen z.B. in der Maramureş anschaut, könnte meine Behauptung vielleicht überzeugen.
getkiss
schrieb am 30.01.2014, 07:57 Uhr
der Weg aus der Leibeigenschaft bis zur "colectivizare" war viel zu kurz

Ja. Und der Weg durch "colectivizare" noch kürzer. Aber hat gereicht, um durch Bevormundung und Zwang den Bauern diese Verantwortung zu "entwöhnen". Die Früchte ihrer Arbeit gehörte Ihnen nicht mehr, das illustrierte vorzüglich das Desinteresse bei dem Ernten im Herbst; dazu mussten stätische "Bürokraten" und Schulkinder ausrücken.(In den Zuckerrübenfelden um Kronstadt ging mein Trauring verloren...)
Johann
schrieb am 30.01.2014, 09:52 Uhr (am 30.01.2014, 09:59 Uhr geändert).
"dazu mussten stätische "Bürokraten" und Schulkinder ausrücken.(In den Zuckerrübenfelden um Kronstadt ging mein Trauring verloren...)"

Tja, wenn man den ganzen Tag mit pubertierenden Gören verbringt, kann da schon einiges verloren gehen, Unschuld, Ehe, Ringe ...

Diese Vorzüge wurden mir vorenthalten, weil als Künstler in spe, dazu zählten die Schüler des Musikgymnasiums, wurde man von plebejischen Arbeiten verschont, aus Rücksicht auf unsere Finger und nicht zuletzt auf unsere zarte Seelen

Meine Eltern sahen das etwas anders, ich "durfte" schon ab der Grundschule im Garten, Hof und Weingarten arbeiten ;-((
_grumpes
schrieb am 30.01.2014, 10:17 Uhr
Diese Vorzüge wurden mir vorenthalten, weil als Künstler in spe, dazu zählten die Schüler des Musikgymnasiums, wurde man von plebejischen Arbeiten verschont, aus Rücksicht auf unsere Finger und nicht zuletzt auf unsere zarte Seelen

Die Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor :

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_grumpes
schrieb am 30.01.2014, 23:23 Uhr
Wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht ?

US-Bürger sehen Deutschland in Führungsrolle

Moderne Gesellschaft, starke Wirtschaft, international eine führende Macht, die konstruktiv ist und den Frieden fördert: So denkt die Mehrheit der US-Bürger einer Umfrage zufolge über Deutschland.

Ab und zu , darf man ja auch stolz sein, Deutscher zu sein. Oder ?
jodradek
schrieb am 31.01.2014, 00:05 Uhr (am 31.01.2014, 00:07 Uhr geändert).
Diese Vorzüge wurden mir vorenthalten, weil als Künstler in spe, dazu zählten die Schüler des Musikgymnasiums, wurde man von plebejischen Arbeiten verschont, aus Rücksicht auf unsere Finger und nicht zuletzt auf unsere zarte Seelen

Meine Eltern sahen das etwas anders, ich "durfte" schon ab der Grundschule im Garten, Hof und Weingarten arbeiten ;-((


Ein Paradox unserer Mentalität, als Bauernbursche sich über bäuerliche Arbeiten beklagen.

_grumpes
schrieb am 04.02.2014, 11:55 Uhr
Börsen in Panik: Dax fällt Richtung 9000 Punkte - Japan-Index stürzt ab


Hoffentlich wiederholt sich der Absturz von 2008 nicht schon wieder

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