Zukunft der Siebenbürger Sachsen

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Wittl
schrieb am 17.03.2012, 20:52 Uhr
Gerade die Erziehung der Kinder find ich bei den vorangegangenen Generationen von Sachsen absolut nicht i.O.

okay, meine Frage;
beruht deine "Findung" auf irgendwelchen statistischen Methoden, oder hat dir das Såchsentum zeitgleich im Chor Horrorgeschichten aus der Kindheit erzählt, dass du sogar über zurückliegende Generationen hinweg pauschalisierst?
Was genau soll deiner Meinung nach absolut nicht i.O. gewesen sein?
Sorry, m.E. kommst du mit deiner Herkunft nicht ganz klar.
gerri
schrieb am 17.03.2012, 20:58 Uhr (am 17.03.2012, 21:01 Uhr geändert).
@ hallo, wenn man meint seine Freude und Genugtuung in Fremden Kreisen gefunden zu haben ,sollte man nicht unbedingt
die eigene Erziehung besudeln,auch wenn sie noch so streng und hinweisend war.
Die Erziehung der Sachsen war streng,vielleicht sehr streng
aber nicht weniger wertvoll wie die Anderer Kulturen.
Auf den Dörfern hat man versucht,die Jugend von den Verlockungen der Stadt zu beschützen,sicher war das für Jugend nicht unbedingt schön.Nach drei Tagen wo sie Arbeit in der Stadt fanden,wurden die Röcke sofort kürzer,so wie sie sich Zuhause nicht zeigen konnten.
Die Politik des Staates war die Jugend mit Freiheiten aus den Armen der Kirchen und Eltern zu entreißen,mit neuen Ideen an sich zu binden.

Gruß, Geri
Mynona
schrieb am 17.03.2012, 21:52 Uhr (am 17.03.2012, 22:13 Uhr geändert).
@Wittl.ich komme mit meiner Herkunft sehr wohl klar,vor allem da sie für mich nicht ausschlaggebend ist,(insoweit sie nicht über mein Leben bestimmend ist),sondern das was ich daraus mache.Meine Herkunft ist nur der Anfang meines Lebens,weder der Weg noch das Ziel.

hat dir das Såchsentum zeitgleich im Chor Horrorgeschichten aus der Kindheit erzählt, dass du sogar über zurückliegende Generationen hinweg pauschalisierst?

Ich pauschalisiere nicht unbedingt,aber ich habe viele Gespräche geführt mit Sachsen meiner Generation(der 70er Jahre),bzw.die Erziehung live miterlebt,anderseits aber frage ich sehr viel meine Ahnen betreffend und die Gemeinschaft der Sachsen betreffend.Das Erstaunliche ist,dass zB.Mütter von ehemaligen "Kränzchenfreunden" heute erkennen dass sie vieles nicht "richtig" gemacht haben in der Erziehung,dass da zu viel Strafe und zu wenig Liebe war-und sie möchten gerne mit ihren Kindern darüber reden,die verweigern sich aber...

Ich habe nie gesehen,gehört,dass einer meiner Freunde/Bekannten von den Eltern in den Arm genommen worden wäre,dass ein Elternteil gesagt hat "ich liebe dich",oder "ich bin stolz auf dich".Und wenn ich so höre wie es früher war...nicht viel anders bzw.noch "distanzierter"...Aber Strafen gab es zu Hauf,wie zB.in den dunklen Keller sperren,von Schlägen(die wir auch noch in der Schule bekamen )ganz zu schweigen.

Das ist absolut typisch so was zu hören zu bekommen:
sollte man nicht unbedingt
die eigene Erziehung besudeln,auch wenn sie noch so streng und hinweisend war.


Und warum sollte man das nicht ausprechen dürfen,wenn es doch so ist?Ach ich vergaß,ist doch ein Teil der Erziehung basierend auf dem "das gehört sich nicht"!
Ich kritisiere nicht Strenge sondern Lieblosigkeit.
bankban
schrieb am 17.03.2012, 22:05 Uhr
Ich kritisiere nicht Strenge sondern Lieblosigkeit.

Gut!
seberg
schrieb am 17.03.2012, 22:10 Uhr (am 17.03.2012, 22:24 Uhr geändert).
„sollte man nicht unbedingt die eigene Erziehung besudeln, auch wenn sie noch so streng und hinweisend war. Die Erziehung der Sachsen war streng,vielleicht sehr streng
aber nicht weniger wertvoll wie die Anderer Kulturen.“


Gerri, kannst du dir vorstellen, dass Kulturen so überaus „wertvoll“ werden können, dass sie gerade deswegen in Barbarei umschlagen?
Nein, kannst du dir wahrscheinlich nicht, und die meisten Menschen ebenfalls nicht.

Und doch muss es so sein. Denn was den Menschen einerseits als „wertvoll“ erscheinen mag, kann sich andererseits plötzlich extrem schädlich auswirken (z.B. Gehorsam und Disziplin als Ergebnis strenger Erziehung – hinter der sich m.E. immer Lieblosigkeit verbirgt - Stichwort "Liebesentzug" als Erziehungsmethode).
Die Möglichkeit Grausamkeiten zu begehen, bleibt in jedem Menschen auch bei noch so „wertvoller“ Erziehung und „hoher“ Kultur erhalten. Strenge bringt da gar nicht, ganz im Gegenteil kann sie zum Hervorlocken der Grausamkeit füheren.
Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass man dann ja gleich nur noch zynisch mit anderen Menschen umgehen kann (wie hier z.B. Zwerg Bumsti oder Mircea32), ist natürlich genau so falsch und ebenfalls der Anfang von Barbarei.

Apropos: man sollte sich überhaupt abgewöhnen, das Wort "Erziehung" zu benützen und statt dessen die Bedeutung von "Beziehung" zwischen Eltern und Kindern erkennen...das ist etwas sehr viel weniger "Handfestes", dagegen etwas umso Wirkungsvolleres.
Wittl
schrieb am 17.03.2012, 22:30 Uhr
Ich habe nie gesehne,gehört dass einer meiner Freunde/Bekannten von den Eltern in den Arm genommen worden wäre

mag sein, aber das trifft doch noch lange nicht auf alle zu, Mynona.
orbo
schrieb am 17.03.2012, 22:37 Uhr
Fachkollegen von seberg würden das als Projektion bezeichnen, Wittl.
seberg
schrieb am 17.03.2012, 22:54 Uhr
Ich habe nie gesehne,gehört dass einer meiner Freunde/Bekannten von den Eltern in den Arm genommen worden wäre
Sicher, das trifft nicht auf alle zu, Ausnahmen gibt es immer. Trotzdem hat Mynona da wohl den wunden Punkt bei uns Sachsen getroffen: der Umgang mit den eigenen Gefühlen...
Wittl
schrieb am 17.03.2012, 23:15 Uhr
den wunden Punkt bei uns Sachsen getroffen: der Umgang mit den eigenen Gefühlen.

so ein Blödsinn!
Okay, ich gebe auf, generalisier, pauschalisier, verallgemeiner ruhig weiter Seberg, du solltest nicht individuell therapieren sondern kollektiv und auf völkerbezogene Weise, deine Praxis wird zu hauf mit Siebenbürgern vollaufen, die paar Ausnahmen werden sich in DKB zum Kaffee einfinden.

Henny
schrieb am 17.03.2012, 23:24 Uhr
Nach drei Tagen wo sie Arbeit in der Stadt fanden,wurden die Röcke sofort kürzer,so wie sie sich Zuhause nicht zeigen konnten.
hai să fiu... und ihr, die Jungs, habt auch ganz traurig weggeguckt, gell Gerri? Sag mal, bist du der Ansicht dass das Privileg kurze Röcke zu tragen, ein typisch Städtisches war? Meinst wirklich das die Mädels vom "Dorpe" nicht genauso modebewusst waren als die "Städterinen"? Die einzige Ausnahme war das man im Stall beim Kuh melken oder auf dem Acker beim Unkraut hacken nicht vorteilhaft im Minirock aussah.... praktisch war er auch nicht aber sonst hat man kurze Röcke auch in den Kleiderschränken der Dorfmädels gefunden.


den wunden Punkt bei uns Sachsen getroffen: der Umgang mit den eigenen Gefühlen...
Richtig... die eigene Gefühle! Aber gefunden hat Mynona gar nichts! Denn es war/ist typisch menschlich, nicht soxesch, über die Gefühle der Anderen zu lästern und zu debattieren nur über die eigenen nicht! Nach dem Motto: "ich feg mal lieber beim Nachbarn dann sieht keiner den Dreck vor meiner Tür!"
Was die "Lieblosigkeit" angeht, ist das auch keine typische, soxesch Unart. Sie mag Generationen bedingt sein ja, aber nicht soxesch. Die Italiener erziehen ihre Kinder genau so, auch die Iren machens nicht besser und wenn man bissi in der Welt sich umschaut und so "bewandert" ist wie mancher hier tut dann wüsste er es.
bankban
schrieb am 17.03.2012, 23:31 Uhr
Die Italiener erziehen ihre Kinder genau so

Naja... mein Bild von einer italienischen Mamma sieht aber anders aus... :-D ... irgendwie temperamentvoller, lebendiger, leidenschaftlicher...
Mynona
schrieb am 17.03.2012, 23:42 Uhr (am 17.03.2012, 23:56 Uhr geändert).
mag sein, aber das trifft doch noch lange nicht auf alle zu, Mynona.

Aber auf sehr,sehr viele.Und dabei meine ich noch nicht mal unsere ur-Urgroßeltern.

Richtig... die eigene Gefühle! Aber gefunden hat Mynona gar nichts! Denn es war/ist typisch menschlich, nicht soxesch, über die Gefühle der Anderen zu lästern und zu debattieren nur über die eigenen nicht! Nach dem Motto: "ich feg mal lieber beim Nachbarn dann sieht keiner den Dreck vor meiner Tür!"

Die Gefühle der Sachsen Henny,meine stehn hier nicht zur Debatte,aber ich kann gerne stundenlang darüber erzählen,ich habe absolut keine Scheu;-)))

Sie mag Generationen bedingt sein ja, aber nicht soxesch. Die Italiener erziehen ihre Kinder genau so, auch die Iren machens nicht besser und wenn man bissi in der Welt sich umschaut und so "bewandert" ist wie mancher hier tut dann wüsste er es.


Eben,ich habe mich intensiv in der Welt umgeschaut,dadurch erst sind mir die Unterschiede so richtig klargeworden,Italienen erziehen ihre Kinder ganz,ganz anders und Iren auch wieder anders,ebenso Franzosen und Spanier etc.Dass du meinst es wäre genauso ,zeigt nur dass du absolut keine Ahnung hast.

Trotzdem hat Mynona da wohl den wunden Punkt bei uns Sachsen getroffen: der Umgang mit den eigenen Gefühlen...


Eben,dass damit nicht umgegangen wird zeigen ja die Antworten,was nicht sein darf kann nicht sein.

Ganz einfach:sagt mir doch mal einer wie man auf sächsisch sagt :ich liebe dich ?
seberg
schrieb am 17.03.2012, 23:52 Uhr
„sagt mir doch mal einer wie man auf sächsisch sagt :ich liebe dich“
Eben, Sprache ist verräterisch!

Habe aber auch nichts gegen Kafeekränzchen! Egal ob in DKB oder sonst wo, denn:

„Kaffee ist Kultur“:

www.jederzeit-kaffeezeit.de/kaffee/kaffeekraenzchen.htm

und auch Liebe:

waskannschoenersein.de/?cat=3 :

„Die ehemaligen Wunderwaffen aus Omas Guter Stube sind seit jeher Garant für den einzig wahren Kaffeegenuss und erleben in unserem Kaufladencafé ihr Revival. Schließlich wird der Kaffee bei uns noch mit Liebe und Geduld frisch auf dem Tisch handgebrüht! Klar, nur so schmeckt unsere aromatische “Was kann schöner sein-Hausmischung” nach Omas Original: aromatisch, frisch und herzlich. Das ist wahre Kaffeeliebe!“ ;-))))))
Henny
schrieb am 18.03.2012, 00:45 Uhr (am 18.03.2012, 00:48 Uhr geändert).
"„sagt mir doch mal einer wie man auf sächsisch sagt :ich liebe dich“"
Eben, Sprache ist verräterisch!


"Ech hün dich garen" ... pflegte ma zu sagen. Die jüngere Generation bediente sich dann auch schon des Wortes "Läiw" und "ech hün dich läiw". Das Wort "Sex" gab es bei den Sachsen auch nicht und trotzdem hatten sie welchen, hieß nur anders.


Dass du meinst es wäre genauso ,zeigt nur dass du absolut keine Ahnung hast.
Na Hauptsache du hast die volle Ahnung aber andere Leute haben auch ihre Erfahrungen gemacht.
Mynona
schrieb am 18.03.2012, 01:06 Uhr
"Ech hün dich garen"

tja,"ich hab dich gern" ist ziemlich jämmerlicher im Vergleich zu "ich liebe dich" ,"ti amo" und je t'aime" :-)
Noch vielmehr wenn man es seltenst bis nie zu hören bekommen hat.

Na Hauptsache du hast die volle Ahnung aber andere Leute haben auch ihre Erfahrungen gemacht.

Was diese Sache,um die es ging betrifft,bestimmt.
Dass andere Leute ihree Erfahrungen gemacht haben(in was auch immer)hab ich nirgendwo bestritten...

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