Zukunft der Siebenbürger Sachsen

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kranich
schrieb am 18.03.2012, 07:16 Uhr
In der Tat spricht Mynona hier einen wunden Punkt an, den man umso besser nachvollziehen kann je mehr man andere Kulturen kennen gelernt hat. Dazu nur ein Beispiel:

Eines Tages begaben wir uns auf La Digue (Seychellen) an einen Strand. Im dichten Schatten eines Takamaka Baumes hatten sich etwa acht Frauen - Männer waren nicht anwesend - mit ihren Kindern zu einem Picknick eingefunden. Die Kleinen tobten herum, kamen jedoch von Zeit zu Zeit immer wieder zu ihren Müttern, um sich von deren Liebe zu vergewissern. Die nahmen dann den Nachwuchs in die Arme, liebkosten und umarmten ihn, verpassten ihm anschließend einen Klaps auf den Po und entließ ihn anschließend zu seinen Spielkameraden.

Erinnerungen wurden wach: Beim sonntäglichen Abschied in Richtung Internat reichte mir der Vater die Hand - die Mutter verweilte schon seit einigen Jahren nicht mehr unter uns -, sah mir in die Augen und sagte nur Åfwiëdersahn. Zum Bahnhof durfte ich dann immer allein gehen...
Indiana
schrieb am 18.03.2012, 08:27 Uhr
Das vererbte Trauma – Die Kinder der Kriegskinder

Die Kinder der Kriegsgeneration, die in den 50er-, 60er-Jahren Geborenen, sind oft auf einer ganz subtilen emotionalen Ebene mit den Reaktionen ihrer Eltern konfrontiert gewesen. Viele Menschen haben mir berichtet, wie sehr sie von Ängsten belastet waren, die die Eltern ausstrahlten. Oder dass sie überschwemmt wurden von Kriegserzählungen der Eltern, weil diese ein großes Bedürfnis hatten, immer wieder zu erzählen, um sich zu entlasten.

Diesen Aspekt sollten wir nicht vernachlässigen, unsere Eltern hatten auch "andere" Sorgen:
Das Materielle stand erst mal im Vordergrund, die Familie "satt kriegen".
alma again
schrieb am 18.03.2012, 09:03 Uhr
Von der Überschwemmung (von Kriegserzählungen) konnten wir meistens fliehen. Aber, wohin auch immer wir liefen, es mangelte überall an Liebe. Mit wenigen Ausnahmen, die wir heute als „Kindheitserinnerungen“ hegen. Das war im Banat auch so, wie bei euch.
CastrumSex
schrieb am 18.03.2012, 09:08 Uhr
tja,"ich hab dich gern" ist ziemlich jämmerlicher im Vergleich zu "ich liebe dich" ,"ti amo" und je t'aime" :-)
Noch vielmehr wenn man es seltenst bis nie zu hören bekommen hat.



eine berührung....ne geste....ein blick...( usw )... oder ein lächeln sag viel mehr als tausend ti amos und szeretlek
liebe ist das faszinierendste gefühl der welt

einen Klaps auf den Po

die da haben eine lautlose universalsprache
Wittl
schrieb am 18.03.2012, 09:34 Uhr
waskannschoenersein?
Zeackerfäschker :-)

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purer Zucker kunterbunt
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Indiana
schrieb am 18.03.2012, 09:44 Uhr (am 18.03.2012, 09:47 Uhr geändert).
waskannschoenersein?

Sommer, Palmen, Sonnenschein.
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Zwerg Bumsti
schrieb am 18.03.2012, 09:51 Uhr
Nach drei Tagen wo sie Arbeit in der Stadt fanden,wurden die Röcke sofort kürzer,so wie sie sich Zuhause nicht zeigen konnten.

alos temeswarer (zielpunkt vieler nach höherer bildung strebenden soxen/soxinnen ) kann ich das bestätigen

die röckchen wurde kürzer aber die beinchen nicht unbedingt hübscher dadurch..
Zwerg Bumsti
schrieb am 18.03.2012, 09:59 Uhr
Schließlich wird der Kaffee bei uns noch mit Liebe und Geduld frisch auf dem Tisch handgebrüht!

Kultur soll das sein? eher das gegenteil
also ersten wird kaffe nicht gebrüht. Tee wird gebrüht.

Kaffe wird gekocht. von türken arabern und allen dei das getränk 1.000 jahere vor en soxen kannten.

könnt ihr kein deutsch oder kein kaffee?

und weil es so schön passt ein kleiner islamfeindlciher kinder-kanon, der auch heute noch gerne als bestandteil säxisxcher erziehung genommen wird, wenn man nicht so direkt schei..-türken sagen will

1) C-A-F-F-E-E, trink nicht so viel Kaffee!
2) Nicht für Kinder ist der Türkentrank,
Schwächt die Nerven, macht dich blaß und krank,
3) Sei doch kein Muselmann, der ihn nicht lassen kann.

waw dem säxischen kinde auf traditionell-anschauliche weise deutlich machen soll, das muselmanen und türken im besonderen nervenkranke junkies sind.

gibt es aich irgendwelche schüttelreime gegen rumänen?
Indiana
schrieb am 18.03.2012, 10:11 Uhr (am 18.03.2012, 10:35 Uhr geändert).
gibt es aich irgendwelche schüttelreime gegen rumänen?

Romanie, Romanie ...
Henny
schrieb am 18.03.2012, 10:36 Uhr (am 18.03.2012, 10:37 Uhr geändert).
tja,"ich hab dich gern" ist ziemlich jämmerlicher im Vergleich zu "ich liebe dich" ,"ti amo" und je t'aime"
Was nüzt mir ein Wort in einer Sprache wenn es nicht angewendet wird? "Ich liebe dich" kann man in tausend Sprachen sagen aber wichtiger ist die "Handlung" an sich selbst.
Kleines Beispiel, meine Nachbarn, sie ist Deutsche er Italiener haben eine Tochter von vier Jahren. Ich hab in diesen vier Jahren seid das Kind geboren wurde nicht einmal erlebt das es in den Arm genommen wurde und von der Mutter oder dem Vater geherzt und liebkost wurde. Aus dieser Wohnung dringt nur Stress und lautes Geschrei. Ihr ist die Gartenarbeit viel wichtiger als das Kind mal in Arm zu nehmen wenn es sich verletzt oder gestossen hat und ihm ist es wichtiger das die Kleine nicht Blumen ausrupft oder Wasser in den Sandkasten kippt. Das mal gemeinsam mit dem Kind Ball oder sonstiges gespielt wird, brauch ich nicht zu erwähnen.
Manchmal muss ich mich echt zusammen reissen, um nicht da runter zu gehn und die Kleine da raus holen.
So viel zum Thema "ti amo".


Das war im Banat auch so, wie bei euch.
Danke alma, das zeigt schon das es nicht nur an den Sibis liegt. "Geh in Nachbars Haus, kommst getrost nach Haus!"


@kranich, das nennt man noch "Zuckerbrot und Peitsche", ist aber in jeder "Kultur" an zu treffen.

@Indiana, gutes Stichwort, die "Nachkriegs Zeit". Viele Mütter sind mit ihren Kindern allein geblieben und mussten zusehn wie sie zurecht kommen, wie sie den Nachwuchs "durchkriegen". Wenn in seltenen Fällen der Ehepartner von der Front oder aus der Gefangenschaft wieder kam, waren die Meisten so traumatisiert das sie mit der Erziehung, so wie man sie heut zu Tage praktiziert, völlig überfordert waren. Und dennoch, jede Generation erzieht ihren Nachwuchs anders als man es selber erlebt hat. Meine Eltern haben es anders gemacht als ihre Eltern und ich wiederum mache es auch anders als ich es von meinen Eltern erlebt und erfahren habe. Genauso werden meine Kinder ihre Kinder auch anders erziehen und das ist gut so! Das nenne ich "Fortschritt der Menschheit".
Zwerg Bumsti
schrieb am 18.03.2012, 10:45 Uhr
@krakenvogel

Beim sonntäglichen Abschied in Richtung Internat reichte mir der Vater die Hand - die Mutter verweilte schon seit einigen Jahren nicht mehr unter uns -, sah mir in die Augen und sagte nur Åfwiëdersahn. Zum Bahnhof durfte ich dann immer allein gehen...

zum ersten tust du mir leid
Wittl
schrieb am 18.03.2012, 10:50 Uhr (am 18.03.2012, 10:50 Uhr geändert).
@Zwerg
Joc din copilärie;
"Ora 1 a sosit,
omul Negru n-a venit.
Ora 2 a sosit,
omul Negru n-a venit.
Bate ceasul ora 3,
omul Negru a venit".

Zicalä expresivä ;
"fumezi ca un turc"

Dergleichen gibt es sicher auch im Ungarischen.

Piticule, no vezi? Chiar cä te legi de rahaturi, fäcând dintr-un amärât de tzântzar un dita mai armäsar.
CastrumSex
schrieb am 18.03.2012, 10:51 Uhr
Nimm das Kindlein aus der Ecke,
daß es sich nie mehr verstecke.
Stärke seinen kleinen Mut,
zünde an die junge Glut,
führ es in die schöne Welt,
daß sich sein Gemüt erhellt.

Leit es gut auf großer Reise,
gönn ihm Sinn in eigner Weise,
öffne seinen Raum zum Staunen,
wecke seine höchsten Launen.
So entspringt ein klarer Geist,
wie du von dir selber weißt.
Henny
schrieb am 18.03.2012, 10:57 Uhr
Weise Worte Castrum.... danke dafür!
Mynona
schrieb am 18.03.2012, 11:00 Uhr (am 18.03.2012, 11:14 Uhr geändert).
Diesen Aspekt sollten wir nicht vernachlässigen, unsere Eltern hatten auch "andere" Sorgen

Immer wieder gern gebracht,aber die Zeit für seine Kinder nimmt man sich doch,egal wie groß die Sorgen sind...schon das Wort "andere"Sorgen zeigt doch dass Kinder mit Sorgen gleichgesetzt werden...

eine berührung....ne geste....ein blick...( usw )... oder ein lächeln sag viel mehr als tausend ti amos und szeretelek

Das gilt für erwachsene,Kinder brauchen die Berührung und das Wort.

Und tja,wenn unter Berührung der Handschlag den kranich beschreibt gemeint ist dann ist ja alles klar!

Was nüzt mir ein Wort in einer Sprache wenn es nicht angewendet wird? "Ich liebe dich" kann man in tausend Sprachen sagen aber wichtiger ist die "Handlung" an sich selbst.

Genau so ist es,aber genau diesen Mangel hab ich ja auch kritisiert,dass es gar kein "ich liebe dich" auf sächsisch gibt ist nur das Tüpfchen auf dem i und sehr aussagekräftig.

Es geht nicht um Einzelfälle wo Kinder mißhandelt werden oder Eltern Kinder nicht lieben.Es geht um ganze Generationen von Sachsen die in Gefühlskälte jeder Art erzogen wurden.Die Kriegsgeneration ist dabei gar nicht so in den Vordergrund zu stellen,müssten doch alle Menschen aus dieser Zeit,Erwachsene wie Kinder eigentlich therapiert werden.Und nur weil es im Banat auch nicht viel besser war, heißt es nicht dass es dann ok ist.

kranichs Bsp.hat nichts mit Zuckerbrot und Peitsche zu tun!

Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben.

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