Zukunft der Siebenbürger Sachsen

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TAFKA"P_C"
schrieb am 07.03.2012, 13:01 Uhr (am 07.03.2012, 13:03 Uhr geändert).
@Bir.Kle.

Ich liebe unsere "soksesch Sproch". Der Gedanke, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft sehr wahrscheinlich sterben wird, ist für mich fürchterlich und unerträglich!

Wenn man sich dessen entsinnt, macht man die Klappe gar nicht erst auf, dann bleiben einem die Wörter im Halse stecken!
Zwerg Bumsti
schrieb am 07.03.2012, 14:23 Uhr
Du meinst Rumänen als Sachsendarsteller ?
Für die Touristen"ströme" aus dem westl.Ausland ?


ich meine dass die rumänen die saxenruinen nicht verrotten lassen dürfen, damit die saxen keine hertzeleid erfasst beim anblick der alten sachen.
Bir.Kle.
schrieb am 07.03.2012, 14:53 Uhr (am 07.03.2012, 15:04 Uhr geändert).
Mein lieber Herr Gesangsverein...ich hatte durchaus mit viel Resonanz auf meinen Beitrag gerechnet. Ich hatte in meinem Beitrag den Sachsen "den Spiegel vorgehalten".
Die Wahrheit ist oft hässlich und so hat sie erwartungsgemäß vielen nicht gefallen. Ich muss sagen: "Interessant, interessant, wie die Sachsen versuchen, sich zu rechtfertigen!"

Da ist ja so einiges dabei: Billige Vorurteile (Ich habe Ausdrücke zur Kenntnis genommen wie "Jammerlappen" und "Nostalgiker").
Als Gipfel dämlicher Vorurteile las ich:
"Die Erfolglosen in dieser neuen Heimat mutieren all zu schnell zu Nostalgikern und Unzufriedenen."
Der Verfasser dieses Humbugs hält sich selbst wahrscheinlich auch noch für vorurteilsfrei. Dass ich nicht lache!

Andere wiederum sind verbal unter die Gürtellinie gerutscht und schreiben, das Schicksal unserer Heimat und unseres Volkes ginge vielen Sachsen "am A**** vorbei".
Das mag sein, dass das vor allem vielen jungen Sachsen tatsächlich egal ist.

Wir sollten uns folgendes vor Augen halten:
- Ja, wir haben zum Glück die Freiheit, entscheiden zu können, wo wir leben möchten.
- Ja, der Kommunismus war kein Zuckerschlecken. Er hat uns schwer zugesetzt mit seinen Repressionen und auch mit der Knappheit und dem Mangel an allen Ecken und Enden.
- Ja, die Auswanderung ist gewissermaßen nachvollziehbar, erhoffte man sich doch in Deutschland ein besseres und sorgenfreies Leben.

All das ändert jedoch nichts an folgender Tatsache:
Die heute lebenden Generationen von Siebenbürger Sachsen (Ausnahme: die ganz jungen) sind – im historischen Kontext – eine Schande. Wir haben unsere Heimat verlassen und haben dafür einen hohen Preis gezahlt: Wir haben die Schuld auf uns genommen, das Ende der Siebenbürger Sachsen verursacht und eingeleitet zu haben.

Damit müssen wir leben, ob es uns gefällt oder nicht.

Man könnte obendrein sagen, dass Institutionen wie der "Verband der Siebenbürger Sachsen" oder die HOGs die Ausgeburt unseres schlechten Gewissens sind. Bewusst dessen, was wir angerichtet haben, haben wir diese Organisationen ins Leben gerufen, um zu versuchen zu retten, was noch einigermaßen zu retten ist.

Mircea32
schrieb am 07.03.2012, 15:01 Uhr (am 07.03.2012, 15:03 Uhr geändert).

Bir.Kle.

Wir haben die Schuld auf uns genommen, das Ende der Siebenbürger Sachsen verursacht und eingeleitet zu haben.


Falsch !

Die Herrschaften hier haben diese Schuld schon lange nicht "auf sich genommen" sondern, die haben die Schuld den Rumänen zugewiesen. Es ist doch praktisch oder ?!

Mynona
schrieb am 07.03.2012, 15:02 Uhr
Die heute lebenden Generationen von Siebenbürger Sachsen (Ausnahme: die ganz jungen) sind – im historischen Kontext – eine Schande. Wir haben unsere Heimat verlassen und haben dafür einen hohen Preis gezahlt: Wir haben die Schuld auf uns genommen, das Ende der Siebenbürger Sachsen verursacht und eingeleitet zu haben.

Guter Mann,versuche nicht irgend jemandem Schuldegfühle einzureden nur weil du sie vielelicht hast.
Ich zumindest habe absolut keine.Ich bin froh aus Rumänien weg zu sein.
Das Ende der SBS hat schon lange vor dem Exodus der 90er Jahre begonnen.

Zwerg Bumsti
schrieb am 07.03.2012, 15:09 Uhr
Man könnte obendrein sagen, dass Institutionen wie der "Verband der Siebenbürger Sachsen" oder die HOGs die Ausgeburt unseres schlechten Gewissens sind. Bewusst dessen, was wir angerichtet haben, haben wir diese Organisationen ins Leben gerufen, um zu versuchen zu retten, was noch einigermaßen zu retten ist.

machz aich nix draus, eure busenfeinde, die sogenannten banatger sogenannten schwaben sind auch nicht besser dran.

unsere ex-mitbürger habe dafür einen spruch:

apa trece, pietrele raman

in der deutschen sprache gibt es einen vergleichbaren spruch nicht. warum wohl
Zwerg Bumsti
schrieb am 07.03.2012, 15:11 Uhr
"Die Erfolglosen in dieser neuen Heimat mutieren all zu schnell zu Nostalgikern und Unzufriedenen."
Der Verfasser dieses Humbugs hält sich selbst wahrscheinlich auch noch für vorurteilsfrei. Dass ich nicht lache!


tla, und erfolgreich -was auch immer das ist - ist er sicher auch, ich tippe auf beamtenpension
Mircea32
schrieb am 07.03.2012, 15:13 Uhr

Zwerg Bumsti

unsere ex-mitbürger habe dafür einen spruch:
apa trece, pietrele raman
in der deutschen sprache gibt es einen vergleichbaren spruch nicht. warum wohl



Ein interessanter Aspekt.
bankban
schrieb am 07.03.2012, 15:14 Uhr
Die heute lebenden Generationen von Siebenbürger Sachsen (Ausnahme: die ganz jungen) sind – im historischen Kontext – eine Schande. Wir haben unsere Heimat verlassen und haben dafür einen hohen Preis gezahlt: Wir haben die Schuld auf uns genommen, das Ende der Siebenbürger Sachsen verursacht und eingeleitet zu haben.

Publikumsbeschimpfung. Immer eine gute Strategie, um im Gespräch zu bleiben.

Wie wäre es mal mit einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den realen Gründen? Wie wäre es mal mit der Berücksichtigung der schwierigen Lage deiner/Ihrer Eltern, denen elementare Menschen- und Lebensrechte verweigert wurden, weshalb sie (trotz aller Schmerzen) sich entschieden, Familie und Freund und Hof und Haus und Heimat den Rücken zu kehren?
Wie wäre es mal mit bisschen Empathie dafür, dass deine / Ihre Eltern für den Rest Ihres Lebens eine gewisse humane Zukunftsperspektive haben wollten, de sie vor Ort nicht hatten? War es nicht vielleicht gerade der Zweck der Aussiedlung, die eigene, nun einmal vorrangig als deutsch empfundene Identität zu retten? Und wenn das stimmt: Wie wäre es mal mit einer Kritik jener sächsischen Führungselite, die seit dem 19. Jahrhundert die reichsdeutsche Identität stärker propagiert als die sächsiche? Und wo ist die Kritik der Mediascher Anschlusserklärung von 1919 und derer, die sie verfasst? Wie wäre es mal mit dem Fassen an die eigene Nase: wenn dir dieser Untergang so weh tut, warum gehst du nicht zurück??
Mircea32
schrieb am 07.03.2012, 15:19 Uhr (am 07.03.2012, 15:19 Uhr geändert).
bankban

eine gewisse humane Zukunftsperspektive haben wollten

Und wo ist die Kritik der Mediascher Anschlusserklärung von 1919 und derer, die sie verfasst?


Es sah unter den Ungaren zum Teil viel schlimmer aus, aber die Ahnen wollten nicht nach Deutschland zurück.

Ganz zu schweigen von den vielen Türken und Tataren die nur "humane Zukunftsperspektive" denjenigen die sie erwischt haben, boten und die Ahnen blieben trotzdem.


bankban
schrieb am 07.03.2012, 15:19 Uhr (am 07.03.2012, 15:21 Uhr geändert).
apa trece, pietrele raman

Ja, von den Ungarn habe ich mal gehört:

"Üzenem a földnek: csak teremjen,
ha sáska is rágja le vetését,
ha vakond túrja is gyökeret.
A világ fölött őrködik a Rend,
s nem vész magja a nemes gabonának,
de híre sem lesz egykor a csalánnak.
A víz szalad, a kő marad,
a kő marad…"

"ich sage der Erde, sie soll nähren,
und wenn Heuschrecken die Ernte abtragen,
auch wenn Maulwürfe die Wurzeln fressen.
Ordnung herrscht über der Erde,
und kein Korn des edlen Getreides geht verloren,
jedoch wird niemand einst vom Unkraut reden.
Das Wasser fließt vorbei, aber der Stein bleibt,
der Stein bleibt."

Irgendwie passt das sehr gut ... auch auf Siebenbürgen.
bankban
schrieb am 07.03.2012, 15:20 Uhr
Es sah unter den Ungaren zum Teil viel schlimmer aus, aber die Ahnen wollten nicht nach Deutschland zurück.


Logisch. Sehr logisch.
Mircea32
schrieb am 07.03.2012, 15:35 Uhr (am 07.03.2012, 15:36 Uhr geändert).
bankban

Das Wasser fließt vorbei, aber der Stein bleibt,
der Stein bleibt."


Als Albert Wass dies geschrieben hat, war er schon "bine mersi" in America und meinte damit wahrscheinlich die Rumänen die ihn als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt haben.
Mircea32
schrieb am 07.03.2012, 15:36 Uhr

bankban

Logisch. Sehr logisch.


Für dich als Ungare ist natürlich logisch!
Indiana
schrieb am 07.03.2012, 15:36 Uhr
@Bir.Kle.
Hobbys:
Diverse Wissensgebiete, von Anatomie über Astronomie, Geographie, Geschichte, Linguistik, Philologie, Philosophie bis Zoologie.

Das Interesse für Zoologie stammt wahrscheinlich von dem Kleinprobstdorfer Kuckuck.

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