Flucht der Sachsen aus Rumänien

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joyflight
schrieb am 16.08.2009, 23:41 Uhr
ich schaff es einfach nicht, diesen blödsinn zur "flucht" als letztes wort stehen zu lassen.

liebe ado, wir gönnen dir alle deine netten erfahrungen auf dem sachsendorf, im wohlbehüteten zuhause, im alten vaterland.

aber mach dich nicht lustig, über die verplompten särge, die in höchsten friedenszeiten von der grenze zurück kamen, und beleidige nicht die intelligenz der erwachsenen menschen, die noch viele anderen sachen erleben durften, indem du hier ernsthaft behauptest "jeder konnte frei entscheiden"

wenn du für dich nicht wusstest, wovor du "geflohen" bist, dann freu dich - der herdentrieb hat dir einfach glück gebracht. es ist nicht schön, und macht auch keine freude, zu wissen was andere wissen (und was dir offensichtlich erspart blieb).

sollte es dich trotzdem interessieren, dann lies. lies in diesen foren, frag betroffene, kauf dir bücher - und freu dich des lebens.

diffamierung von flüchtlingen macht dich weder interessant, noch zu einer heldin des alltags. die einsichten in dein einfältiges leben werden keine opfer des regimes trösten - die leiden nämlich schon schlimm genug, und brauchen nicht bauern-tochter-leben-vom-feinsten vorgeführt zu bekommen.
Teja
schrieb am 17.08.2009, 09:30 Uhr (am 17.08.2009, 10:40 Uhr geändert).
An dieser Stelle möchte ich gerne auszugsweise wiederholen, was ich bereits zu einem Zeitungsartikel vom 13.08.2009 schrieb:

Zwar wurden auch Rumänen während des rumänischen Nationalkommunismus drangsaliert und sind immer noch Opfer von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in ihrem eigenen Lande, dennoch wäre zu unterstreichen, dass der Staat Rumänien sich während der vergangenen 60 Jahre in nicht zu entschuldigender Weise speziell an seinen deutschen Mitbürgern mehrfach vergangen hat, indem er sie in die Straflager der Sowjetunion deportieren ließ (ein völkerrechtliches Kriegsverbrechen), ihnen Häuser und Grundstücke konfiszierte, sie zum Stückpreis an die Bundesrepublik Deutschland verkaufte und sie auch nach der Palastrevolte von 1989 durch die Verhinderung von Restitutionen der konfiszierten Güter entweder zur Ausreise bewog oder sie bis auf den heutigen Tag diskriminiert; – etwa durch die Verleugnung ihrer Geschichte und der maßgeblichen kluturellen Leistungen für Siebenbürgen.

Wer sich davon überzeugen möchte, dass es mit der auch deutschen Beschilderung siebenbürgisch-sächsischer Orte nicht getan ist, der möge die Schilder vor historischen Bauwerken der Siebenbürger Sachsen studieren. Da steht zuweilen etwas über „Weltkulturerbe“, die Benennung deutscher Siedler oder gar der Siebenbürger Sachsen als den Erbauern dieser Stätten wird peinlichst vermieden.

Den Schäßburger Stundturm etwa haben laut Touristenführer die sog. „breslaşi“ (Zunftbrüder) gebaut, nicht etwa, wie es der Wahrheit entspricht, die siebenbürgisch-sächsischen Siedler (welche freilich in Zünften organisiert waren). Vielmehr ist man in Schäßburg seitens der Stadtverwaltung darauf bedacht, hervorzuheben, dass eine (niemals gefundene) dakische Stadt „Sandova“ („undeva lângă Sighişoara se găsea cetatea dacică Sandava“) das Ur-Schäßburg bildete – lächerlich!

Die PR-Intentionen der rumänischen Behörden ist klar: Touristen sollen nicht den wahrheitsgemäßen Eindruck gewinnen, man befinde sich im Falle vieler repräsentativer transsilvanischer Orte an siebenbürgisch-sächsischen Kulturstätten. Die Siebenbürger Sachsen werden allenfalls erwähnt, weil sie diese Orte verlassen, nicht weil sie dieselben erbaut haben.

Der Begriff „Klepto-Exilanten“ trifft deshalb die Sache, nicht zuletzt dank seiner Vexirbildhaftigkeit, im Kern:

[1] Die einzige Rechtfertigung, uns aus unserer Heimat Siebenbürgen hinauszuekeln, bestand in der Behauptung, wir hätten als „Kolonisten“ das Land der Rumänen (dem Mischvolk aus Dakern und Römern, das allein berechtigt sei, diese Teile der Welt zu bewohnen) gleichsam gestohlen und sollten es diesen zurückgeben. – So gesehen, müssten alle US-Amerikaner, die nichtindianischer Abstammung sind, sondern deren Vorfahren sich seit höchstens 500 Jahren in Amerika angesiedelt haben, die Neue Welt umgehend wieder verlassen.

[2] Man hat uns Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben Häuser, Grundstücke, Kultur und Heimat gestohlen und uns ins Exil getrieben, von wo aus der rumänische Staat gerne einzelne Repräsentanten unserer Verbände und Organisationen anfordert, um Instandsetzungsleistungen an Kirchenburgen finanzieren zu lassen und Geschäfte mit deutschen Investoren abzuschließen. Oder wäre das Wort „Invasoren“ zutreffender? - Ich meine jenen neuen Kolonisten-Typus eben (die Firmennamen können Sie auf der grünen Wiese rund um Hermannstadt lesen), welcher dank seiner Finanzkraft durchaus willkommen ist im heutigen Rumänien.
Karel Will
schrieb am 19.08.2009, 20:40 Uhr (am 19.08.2009, 20:49 Uhr geändert).
Flucht!>
??...jeder hat doch selber entscheiden können was er machen sollte SG Ado<

... wie naiv, unwissend, unschuldig sich die Jugendlichen(Nachkommen) der SB-Sachsen, ihre eigene "Rosa Welt" zusammenreimen, verallgemeinern.

Die Wahrheit interessiert sie doch gar nicht, sonst würden sie doch erst eine Umfrage Starten oder zumindest zurückblättern in diesem Forum dann würden sie über die „Massenflucht“ der SB-Sachsen schnell Bescheid wissen.

Freiwillig, bin ich persönlich nicht GEFLÜCHTET Okt. 1987 - aber diese Geschichte behalte ich mir vor wenn ich mal die Zeit dazu habe um sie niederzuschreiben denn später, glaube ich, betrachtet man die „Siebenbürgen Geschichte“ vielleicht überlegener und nüchterner.
MfG
W.B.
JRechert
schrieb am 24.08.2009, 17:49 Uhr (am 25.08.2009, 05:10 Uhr geändert).
Tejas Artikel finde ich mal interessant zu dem Thema Flucht der Siebenbürger. Gab es doch ständig diesen unterschwelligen Ton, nicht selten auch ausgesprochen, doch dahin zurückzukehren wo wir herkommen.
Nun mag es auch an uns Sachsen liegen, dass wir unsere Herkunft auch immer wieder hochhielten.
Meine Hochachtung für Teja, die diese Fahne weiter hochhält wie einige wenige dortgebliebenen, als Beispiel Bottesch oder Johannis und die paar die noch hinter ihnen stehen.
Die meisten von uns haben doch ihren Kampf doch nur beim Passamt ausgefochten mit und gegen Gleichgesinnte.
Unsere Begründung mit der Familienzusammenführung war doch eine Farce. Wir haben unsere Familen stärker gespalten als die Landler bei ihrer Auswanderung.
Wir sind alle aus Gründen wirtschaflicher und persönlicher Freiheit geflüchtet. Stur und intolerant waren wir schon immer, jetzt sind wir noch egoistisch und rechthaberisch geworden. Besonders gut gefällt uns jedoch die Opferrolle.
Wir massen uns an über solche die weiterhin Opfer bringen zu urteilen und deren Bestreben nach Freiheit und Wohlstand zu belächeln.
Wir haben alle unsere Säckel voll gemacht haben unsere Wohnungen und Häuser. Für unser Hab und Gut in Rumänien wurden wir vom DE Staat entschädigt (Dank der Landsmannschaft an dieser Stelle!) jetzt wollen wir aber alles was wir liegen und stehen liessen zurück haben und fordern Gerechtigkeit und sehen uns als Opfer. Nicht nur uns sondern Ahnen und Uhrahnen ist Ungerechtigkeit wiederfahren das wollen wir berichtigt wissen. Ständig drehen wir am Rad der Geschichte nach hinten.
Wofür kämpfen wir denn ausser für unsere persönliche Bereicherung?
Wieviele Opfer bringen wir wirklich?
Gehören wir zu denen die Teja, Bottesch oder Johannis unterstützen oder warten wir erstmal ab was passiert?
Vieleicht sollten wir Ihnen Ratschläge geben wie man das besser machen kann? Wir Sachsen sind gut darin wir können das recht gut.
Nein wir haben unseren eigenen Kampf wir spucken in die Hände wie unsere Vorfahren, mit Fleiß und Zuverlässigkeit schreiben wir eine neue Geschichte in Deutschland. Wir bringen unsere Opfer hier bauen unsere Häuschen und wenn wir das in Rumänien zurück bekommen haben, haben wir es geschafft...

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