Die Juden - Geschichte eines Volkes

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_grumpes
schrieb am 05.01.2014, 18:03 Uhr (am 05.01.2014, 18:13 Uhr geändert).
bankban:
Mit der anthropologischen Konstante habe ich die Dummheit, Bosheit und geistige Dumpfheit gemeint - die eben immer ihre Sündenböcke zum Abreagieren brauchen.
Eine negative menschliche Eigenschaft, könnte auch noch eine wichtige Rolle gespielt haben:
Der Neid

Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.

Oscar Wilde


Shimon
schrieb am 05.01.2014, 19:10 Uhr
Wo Neid und Streitsucht herrschen, da gerät alles in Unordnung; da wird jeder Gemeinheit Tür und Tor geöffnet.
Jakobus 3,16
_grumpes
schrieb am 05.01.2014, 19:22 Uhr (am 05.01.2014, 19:23 Uhr geändert).
Sag mal @Shimon,
wie erklärt sich der "Drahtseilakt" zwischen der Bibel(die ja nicht so Judenfreundlich ist, und aus der Du oft Zitate bringst) mit der offensichtlichen Sympathie zu dem israelischen Volk ?
_grumpes
schrieb am 05.01.2014, 20:25 Uhr (am 05.01.2014, 20:25 Uhr geändert).
Ach, Sie sind Jude



Nein, ich hänge mein „Judesein“ nicht heraus. Ich stelle mich nicht mit den Worten vor: „Günter Malkowsky, ich bin Jude (von Geburt an).“ Das interessiert ja auch wirklich keinen. Mich interessiert ja auch nicht, ob die Herren oder Damen Müller, Meier, Schulze oder sonst wie Christen, Moslems oder was auch immer sind.

Die meisten Menschen, die ich getroffen habe oder mit denen ich zusammen gearbeitet habe, haben erst nach einiger Zeit – wenn überhaupt – mitbekommen, dass ich Jude bin.

Allerdings wird es ab dem Zeitpunkt des „Bekanntwerdens“ meines Judenseins aufschlussreich, beachtenswert und manchmal auch lustig.

Irgendwie im Laufe der Gespräche stellt sich für den Gesprächspartner heraus, dass ich Jude sein könnte. Dann kommt in Deutschland der unvermeidliche Satz: „Ach, Sie sind Jude.“ Meine lakonische Antwort: „Ja.“ Dann kommt das, was meistens, ja fast immer kommt: „Hätte ich nicht gedacht.“ Spätestens jetzt gerät das Gespräch in für den Gesprächspartner unkontrollierbare Bahnen. Meine Gegenfrage lautet in solchen Fällen meistens: „Was hätten Sie denn gedacht?“ Hier beginnt dann der verbale Stolperer meines Gegenübers. Was soll er jetzt sagen? Oft kommt dann Folgendes: „Ich dachte, dass Sie Deutscher sind.“ „Bin ich auch“, sage ich. Ich muss ihm ja nicht gleich mit meinen zwei Staatsangehörigkeiten kommen. Dann kommt Folgendes: „Sie sehen gar nicht wie ein Jude aus.“ Schmunzelnd frage ich dann: „Nun, wie sieht denn ein Jude aus oder wie sollte er Ihrer Meinung nach aussehen?“ Jetzt ist mein lieber Freund ganz aus dem Konzept gebracht worden. Was soll er nur antworten? Meistens folgt dann: „Ja, dunkle Haare eine etwas andere Nase.“ „Sie meinen wohl eine Hakennase?“ kommt dann als Antwort von mir. Es lässt sich spätestens jetzt ein leichtes Erröten bei meinem Gesprächsteilnehmer feststellen. Er kommt ins stottern: „Ja, nein, ja, ich weiß es nicht genau. Auf alle Fälle habe ich mir einen Juden anders vorgestellt.“

So weit so gut. Jetzt ist es an mir zu agieren. „Was wissen Sie den über die Juden, über das Judentum?“ „Um ehrlich zu sein eigentlich nicht viel“ ist dann oft die Antwort. „Sie stellen sich einen Juden also dunkelhaarig, hakennasig und auch noch geschäftstüchtig vor, so, wie Wilhelm Busch in auch beschrieben hat.“ bemerke ich dann meistens etwas ironisch. Wieder kommt der Gute ins Straucheln: Nein, ja, nein, Juden sind doch geschäftstüchtig oder?“ „Zum Teil schon“ bemerke ich „aber bei Weitem nicht alle. In Israel zum Beispiel gibt es Juden, die die Straße kehren, die Hochschulprofessoren, Rechtsanwälte, einfache Arbeiter, Ärzte, Ingenieure, Straßenhändler, Geschäftsleute und alles, was es sonst noch gibt, sind. Und das ist nicht nur in Israel so, das ist überall auf der Welt so. Wissen Sie denn warum viele Juden geschäftstüchtig sind?“ „Nein, das weiß ich nicht, sie sind es eben.“

Dan erkläre ich ihm, dass es Zeiten gab zu denen Juden nur ganz gewisse Tätigkeiten ausüben durften. Sie durften nicht handwerklich tätig werden, also spezialisierten sie sich auf das, was man heute als Bankwesen bezeichnet. Später konnten sie alle Tätigkeiten ausüben und das ist bis heute so geblieben. Die wenigsten Juden sind im Geschäftsbereich tätig. Mein Freund grinst und meint: „Das habe ich gar nicht gewusst.“

Amerikaner und viele andere Nationalitäten reagieren ganz anders. Sie sagen zum Beispiel: „Ich habe viele jüdische Bekannte und/oder Freunde.“ Von einem Deutschen habe ich so einen Satz nie zu hören bekommen.

Für mich ist es natürlich, dass Deutsche etwas verlegen auf mein „Judesein“ reagieren. Das hängt vor allem mit Vergangenheit zusammen. Gerade die ältere Generation, also meine, fühlt sich in der Regel etwas „unwohl“ plötzlich einem Juden gegenüber zu stehen. Die jüngere Generation kann damit schon besser umgehen. Andererseits ist es erschrecklich festzustellen, wie wenig diese Generation über das Geschehene weiß.

Man muss nicht in zig Gedenkfeiern an das Vergangene erinnern, es wäre besser, wenn man mehr Aufklärung betreiben würde um das Bewusstsein zu wecken, damit so etwas nie mehr geschieht. Zu wenig Aufklärung und vor allem falsche Scham, vor dem,. was damals unter Hitler passiert ist führt dazu, dass sich Neonazis immer stärker formieren können. Zugegeben Antisemitismus und Fremdenhass ist keine Erfindung der Deutschen. Das lässt sich überall auf der Welt finden.

Durch „Nichtwissen“, falsche Informationen entsteht das, was man schlechthin als Vorurteile bezeichnet. Der Mensch neigt zur Verallgemeinerung, schnell ist gesagt die Moslems, der Islam, die Juden, die Deutschen, die Polen oder wer oder was sonst noch.

Man weiß eigentlich sehr, sehr wenig über die, die man in seine Verallgemeinerung einbezieht.

Mynona
schrieb am 05.01.2014, 20:28 Uhr
"Drahtseilakt" zwischen der Bibel(die ja nicht so Judenfreundlich ist,

Nicht Judenfreundlich?
_grumpes
schrieb am 05.01.2014, 20:32 Uhr
Antisemitische Bibelzitate :

(Röm 2,9): "Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der Juden und ebenso der Griechen."

(1. Thess 2,14-16): "Die (Juden) haben den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen feind. Und um das Maß ihrer Sünden allewege voll zu machen, wehren sie uns, den Heiden zu predigen zu ihrem Heil. Aber der Zorn Gottes ist schon in vollem Maß über sie gekommen."

(Titus 1,10-11): "Denn es gibt viele Freche, unnütze Schwätzer und Verführer, besonders die aus den Juden, denen man das Maul stopfen muss, weil sie ganze Häuser verwirren und lehren."

(2. Kor 3,14): "Aber ihre (der Israeliten) Sinne wurden verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke unaufgedeckt über dem Alten Testament, wenn sie es lesen, weil sie nur in Christus abgetan wird."

(Röm 2,17-29) "Du (Jude) predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst?", lästerte er. "Du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott."

(Joh 8, 44-45): "Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit."

(Joh 10,31): "Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn (Jesus) zu steinigen."

(1. Thess 2,15): "Die haben den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen feind."

(Röm 2,21-22) "Du (Jude) lehrst nun andere, und lehrst dich selber nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst? Du sprichst, man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe? Du verabscheust die Götzen, und beraubst ihre Tempel?"

(Apg 3,15): "Den Fürsten des Lebens (Jesus) habt ihr (Juden) getötet."

(Apg 5,30): "Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr (Juden) an das Holz gehängt und getötet habt."
gerri
schrieb am 05.01.2014, 20:32 Uhr
@ Hoffentlich bleiben die US Amerikaner immer gute Freunde....
Mynona
schrieb am 05.01.2014, 20:57 Uhr (am 05.01.2014, 21:02 Uhr geändert).
@Grumpes, wie du siehst ist das aber nur im Neuen Testament so...gerade bezüglich der "Jesusmörder"....das ist aber irgendwann auch geändert worden...liegt nicht an der Bibel per se sondern an der kath. Kirche ;-(

Eigentlich ist die Bibel sehr Judenfreundlich :-) Siehe das alte Testament(drei Viertel der Bibel)
Sind sie doch das auserwählte Volk Gottes, das zwar auch gestraft wird,(wenn sie von Gottes Geboten abwichen) aber auch den höchsten Lohn erwarten darf...
Shimon
schrieb am 05.01.2014, 21:30 Uhr (am 05.01.2014, 21:36 Uhr geändert).
Sag mal @Shimon,
wie erklärt sich der "Drahtseilakt" zwischen der Bibel(die ja nicht so Judenfreundlich ist, und aus der Du oft Zitate bringst) mit der offensichtlichen Sympathie zu dem israelischen Volk ?

Mein lieber @grumpes – du hast die Bibel nie vollständig und aufmerksam gelesen - sonst würdest Du nicht solch eine unzutreffende Aussage machen.
Die Bibel ist das Buch, welches unter anderem die wahre Geschichte des Volkes der Juden wiedergibt. Hier wird nichts verschwiegen oder schöngeredet. Das wunderbare an der Bibel ist, dass sie nicht nur die Geschichte der Juden wiedergibt, sondern auch die Gegenwart und Zukunft dieses Volkes beschreibt.

Wenn Du dieses Buch aufmerksam lesen würdest, dann würden auch Deine Fragen zu diesem Volk lückenlos beantwortet werden und Du würdest auch erfahren, wer die Feinde des Volkes Israel sind und welches Schicksal diese Feinde ereilen wird!

Noch eine Anmerkung – Jesus Christus war und ist der größte und wichtigste Jude überhaupt – daher muss jeder wahre Christ das Volk der Juden auch lieben!
Mynona
schrieb am 05.01.2014, 21:47 Uhr
daher muss jeder wahre Christ das Volk der Juden auch lieben!

Ha, muss ist gut....die Judenfeindschaft entstand doch erst durch den Alleingeltungsanspruch des Christentums...wie sollten da unwissende Christen Juden lieben können?
Putinescu
schrieb am 05.01.2014, 22:53 Uhr
Noch eine Anmerkung – Jesus Christus war und ist der größte und wichtigste Jude überhaupt – daher muss jeder wahre Christ das Volk der Juden auch lieben!

Shimon!

Der wichtigste Jude war Judas, und nicht Jesus!Er war Galiläer!
Mynona
schrieb am 05.01.2014, 23:14 Uhr (am 05.01.2014, 23:14 Uhr geändert).
Woher er stammte ist schnurzpupsegal, solange seine Mutter Jüdin war....wodurch er auch Jude war :-)
gerri
schrieb am 06.01.2014, 00:22 Uhr
@ Jesus ist Christ geworden, ein Anderer, und hat nie versucht mir etwas teurer zu verkaufen als es wert war,deshalb liebe ich Ihn.
-Meine persönliche Meinung.
bankban
schrieb am 06.01.2014, 08:32 Uhr
Liebst du dann die Sachsen, die dir eventuell etwas teurer verkaufen wollten, als es Wert war, nicht? Liebst du Karstadt, Aldi etc. auch nicht (mehr), wenn es sich zu Hause herausstellt, dass du etwas überteuert gekauft hast?

_grumpes
schrieb am 06.01.2014, 08:51 Uhr (am 06.01.2014, 08:51 Uhr geändert).
Was Viele nicht wissen:
Der Händler verdient sein Geld beim Einkaufen, und nicht beim Verkaufen.

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