"Amerikanische" Bekenntnisse bei Siebenbürger Sachsen

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Shimon
schrieb am 29.08.2008, 15:24 Uhr
Hallo Hein,
du schreibst: "Intolerant traten aber oft auch die Vertreter der Evangelikalen auf, sie vermittelten den Einruck, nur sie hätten den wahren Glauben."
Nun, den wahren Glauben hat nur derjenige, der Jesus Christus als seinen Erretter akzeptiert hat und eine Umkehr (Bekehrung) erlebt hat. Es gibt kein Christentum ohne Jesus Christus und wer sagt, er sei Christ und Jesus Christus nicht kennt, der hat nichts mit wahrem Glauben zu tun.
Ich kann aber auch keinem den wahren Glauben streitig machen, nur sagt uns die Bibel, dass man den wahren Glauben an den Werken prüfen kann. Sicherlich gibt es auch unter den „Evangelikalen“ Menschen die nur behaupten sie seien Christen, aber weit davon entfernt sind, da ihre Werke eine andere Sprache sprechen.

hein
schrieb am 30.08.2008, 22:16 Uhr
Hallo Shimon,
ich habe nicht über die Qualität des Glaubens der Siebenbürger Sachsen geschrieben; mein Beitrag ist ein Versuch in wenigen Sätzen einen Einblick zu schaffen über das Verhältnis Volkskirche zu Freikirchen und umgekehrt. Ich nehme an, dass Du schon seit Deiner Kindheit in Deutschland lebst, so hast du die enge Welt Siebenbürgens nicht erlebt, in der man sich ständig als Minderheit bedroht fühlte, egal ob im Ethnischen oder Religiösen. So war man viel anfälliger für Kränkungen. Auch war (und ist) die sehr wortkarge Art der Siebenbürger nicht sehr förderlich für Dialoge, so gab es auch fast keine Diskussionskultur und über Gefühle - auch religiöser Art-hat man schon gar nicht öffentlich geredet.
Das zur Ergänzung zu einem Thema, über das man einen Roman schreiben könnte...
bankban
schrieb am 01.09.2008, 14:13 Uhr
"Nun, den wahren Glauben hat nur derjenige, der Jesus Christus als seinen Erretter akzeptiert hat und eine Umkehr (Bekehrung) erlebt hat. " (Shimon) --- hier fängt bereits, für mich zumindest, der religiöse Fundamentalismus an. Warum soll der christliche Glaube "wahrer" sein als (meinetwegen, z.B.) die Verherrlichung von Kühen in Indien? Wer den eigenen Glauben als den (einzig seligmachenden) "wahren" Glauben darstellt, für den ist der Rest (= die restlichen Konfessionen, Kirchen, Religionen) "unwahr", denn dies ist das Gegenteil. Und gegen das Unwahre muss jeder Aufrechte, der an etwas so stark glaubt, kämpfen. Darin sehe ich die Ursache einer großen Menge von Leid in dieser Welt. Bankban
hanzy75
schrieb am 01.09.2008, 15:22 Uhr
Andere wiederum glauben, das keiner den wahren Glauben hat. Also nochmal: Wo fängt religiöser Fundamentalismus an?
Ado
schrieb am 01.09.2008, 16:21 Uhr
Hallo an alle soxen
rio
schrieb am 01.09.2008, 22:52 Uhr
Religion kann nur fundmentalistisch sein. Wer einem Glauben ergeben ist, kann zwar seinem Nächsten zugestehen einer anderen Religion oder Konfession anzugehören, er kann ihm aber niemals zugestehen, den richtigen "wahren " Glauben zu haben (sonst wäre ja der eigene Glaube ein Irrglaube). Schon allein die Tatsache eine Lehre zu "glauben" impliziert doch zwangsläufig dass man alle anderen Lehren nicht "glaubt", sie also für Irrlehren, Aberglauben hält. Die wahre Religiosität kennt keine Toleranz. Entweder man glaubt oder nicht, man kann nicht zwei oder gar mehrere Lehren als wahr bezeichnen.
Kann man die Evolutionstheorie und gleichzeitig die Schöpfungstheorie glauben? Die beiden Lager "respektieren" sich gegenseitig augenscheinlich, in Wirklichkeit verachten sie sich doch gegenseitig, eine Art "kalter Krieg", der auch zwischen den einzelnen Weltreligionen herrscht. Das ganze Getue mit Toleranz der Andersgläubigen ist doch nur Fassade. Der Islam z. B. ruft doch offen zum Krieg gegen die "Ungläubigen" auf, das Christentum hat auch Millionen im Namen des "wahren" Glaubens dahingemetzelt, heute tun sie so, als würden sie Toleranz predigen, die Wölfe im Schafspelz.
agnes
schrieb am 02.09.2008, 08:23 Uhr (am 02.09.2008, 11:25 Uhr geändert).
Anfrage zurückgenommen.
agnes
schrieb am 02.09.2008, 08:25 Uhr (am 02.09.2008, 11:25 Uhr geändert).


pedimed
schrieb am 02.09.2008, 09:43 Uhr
könnte mal auch einer der Sbb Pfarrer sich zu einer Antwort entschliessen, dann wären unnötige Fehldiskussionen nicht mehr angebracht und auch nicht nötig.
Shimon
schrieb am 02.09.2008, 13:03 Uhr
Ich habe hier nie von Religion gesprochen und sage es nochmals ganz klar: Keine Religion hat mit "Wahrem Glauben" was zu tun! Ich möchte nur das weitergeben, was ich auch selber erfahren habe und dem ich auch Glauben schenke, weil es viel mehr als nur eine tote Religion ist. Christentum ohne Jesus Christus ist nichts und wenn man wirklich Jesus Christus nachfolgt, dann wird man niemandem einen Schaden zufügen. Was bleibt und unverrückbar ist, sagt uns die Bibel: "Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!". Wenn jemand behauptet er sei Christ, dann muss er auch Jesus Christus nachfolgen und auch den Geboten Jesu folgen. Wie Jesus gelebt hat und was er gelehrt und bewirkt hat, wird in den Evangelien sehr ausführlich beschrieben.
bankban
schrieb am 02.09.2008, 13:13 Uhr
Irgendwo hab ich mal gelesen: "Überzeugungen schaffen Überzeugte. Was immer du glaubst, schränkt dich ein". Was Shimon vorhin schrieb, klingt sehr schön. Nur: immer wenn es um den Zusammenhang von Glauben/Religion und Verbrechen geht (ob verübt von Christen oder Muslimen), sagt man, die Verbrecher hätten den "richtigen", den "wahren" Kern der jeweiligen Religion nicht wirklich begriffen, denn eigentlich würde sie jede Gewalt etc. ausschließen. Das alles mag in der Theorie meinetwegen richtig sein. Nur: Fakt ist und bleibt, dass wenn es jene Gedankengebäude (Christentum oder Islam) nicht gäbe, die die Verbrecher vermeintlich missverstanden haben, dann hätten die Verbrecher/Terroristen etc. auch nichts gehabt, was sie hätten missverstehen können. Diese eine Tatsache kann man nicht weginterpretieren. Im Übrigen gebe ich rio völlig Recht in dem, was er schrieb. Bankban
Shimon
schrieb am 02.09.2008, 13:46 Uhr (am 02.09.2008, 15:02 Uhr geändert).
Ich brauche mich nicht einschränken…, da wir Menschen doch schon sehr eingeschränkt sind, sowohl in unserem Können, als auch in unserem Denken und Wissen!

Und wenn sich so manch ein Verbrecher hinter die Fassade der Religion versteckt, dann ist es nur ein Beweis dafür, dass diese Leute nichts mit dem Glauben zu tun haben, den uns Jesus Christus lehrt.

Es geht mir nicht um Theorien, sonder um Glauben und Bekenntnisse (wie die Überschrift dieses Forums lautet), die man haben kann. Oder man kann diese auch nur theoretisch kundtun, aber in der Praxis ist nichts davon zu sehn.
Wilhelm
schrieb am 13.09.2008, 16:33 Uhr
Lieber Shimon, obwohl ich kein Christ bin, beschäftge ich mich viel(auch) mit dem Chistentum.
Ich sehe, daß Sie die Beiträge, welche sich direkt zu ihrem Beitrag äussern, gar nicht interessieren.
Sie sind doch ein fundamentalistischer Christ, da hat einer gefragt, wo fängt der Fundamentalismus an? Auch ich würde gerne eine Antwort darauf von Ihnen lesen.
Und wissen Sie, daß es nicht weit ist vom Fundamntalismus zum Fanatismus?
Ich wünsche mir von Ihnen, in dieser Diskussion logisches/vernünftiges Denken einzubringen.

Schönen Gruß von
Wilhelm
Wilhelm
schrieb am 13.09.2008, 17:12 Uhr
Lieber Karl, nun warum heute das ´Siebenbürgisch Sächsische´ nicht gesprochen wird, darauf könnte man vieles antworten:
1.Es ist sowieso zum Aussterben verurteilt.
2.Es gibt so viele Varianten, das erschwert die Konversion.
3.Es gibt so viele Begriffe, z.B. -in Politik, Geschichte,
Religion, Technik, Wissenschaft, diese Begriffe gibt es in unserem Dialekt nicht. Da muss man sowieso
ins Hochdeutsche oder andere Sprache wechseln.
In den Jahren 1956-1959, habe ich eine Profesionalschule/Berufsschule in Hermannstadt absolviert.
Damals hat man in Hermannstadt auf der Strasse cca 50% deutsch und sächsisch hören sprechen.
Wenn man einen Fremden ansprechen wollte und sicher war, daß das kein Rumäner ist, dann hat man ihn deutsch angesprochen. Einmal habe ich neben der Werkstatt wo ich Praktikum machte, zwei alte Facharbeiter hören sprechen. Habe dann meinen sächsischen Meister gefragt, was für eine Sprache sprechen die? Hat der mich ausgelacht und sagte die sprechen doch sächsisch. Es waren Landler.
Nun fragen Sie, warum man in Siebenbürgen nicht mehr sächsisch spricht? Ich muss darüber lächeln!
Schönen Gruß von
Wilhelm
Saedtler
schrieb am 13.09.2008, 17:46 Uhr
Lieber Herr Wilhelm!

Ganz so, wie Sie das darstellen, ist das nicht. Siebenbürger Sächsisch ist ein im Wesentlichen moselfränkischer deutscher Dialekt. Landlerisch ist im Wesentlichen ein weststeirischer/oberösterreichischer/tiroler/salzburger/kärntnerischer Mischdialekt, also eine Variante des Bajuwarischen. Die hier aufgezählten Dialektvarianten stellen wie die meisten in Österreich gesprochenen Varianten der deutschen Sprache austrifizierte Versionen des Bairischen dar.

Es mag schon so gewesen sein, dass ein junger Mann - zu Zeiten als das Reisen noch unerhörter Luxus war und Tonkonserven nur sehr beschränkt zugängig waren - bei erstem flüchtigen Zuhören Verständnisprobleme gehabt haben mag. Was man zum ersten Male hört, das ist immer fast "exotisch". Mag es auch "nur" die im überübernächsten Dorf verwendete Variante des eigenen Idiomes sein.

Aus Ihrem Schreibstil glaube ich entnehmen zu können, dass Sie zu den Doyens der Forumsteilnehmer gehören. Das erfreute besonders, da es von außerordentlichem Wert ist, können jüngere Forumsteilnehmer direkt an den hier mitgeteilten Lebenserfahrungen älterer Forumsteilnehmer partizipieren ohne auf irgendeinen letztlich meist mehr oder minder dubiosen "Mittler" angewiesen zu sein.

Ein per Internet kommunikationsbereiter und -fähiger Herr Schuff könnte uns z.B. ungleich besser seine Sicht der vergangenen Dinge verständlich machen als alle sich oberwichtig machenden "Vermittler" aller Art. Wieviele Mißverständnisse und/oder auch bewußt publizierte unrichtige Darstellung des Vergangenen könnte da bei der hiesigen jungen Generation vermieden werden?

Damit zwischen den Zeilen nichts Negatives herausgeklittert werden kann: Es liegt mir völlig fern Sie zu belehren oder gar ihre Aussagen zu bezweifeln. Die von mir hier angeführten linguistischen Tatsachen sind aber mitsamt den daraus resultierenden Folgeerscheinungen allgemein bekannt. Darauf wollte ich verweisen.

P.S.: Sollte ihr Nick ihrem Namen entsprechen, dann drängt sich die Frage auf ob Sie nicht ein eifriger Mäzen siebenbürger/rumänischer Aktivitäten sein könnten .

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