Die Szekler

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wamba
schrieb am 17.02.2011, 17:52 Uhr
Konsequenz:
Heute so und Morgen so

Inkonsequenz:
Heute so und Morgen so
lucky_271065
schrieb am 17.02.2011, 17:58 Uhr
@ Wamba

Ich möchte Dir mit einem schönen Wort von Merlen antworten:

"Nur wo sich etwas bewegt, kann Liebe leben."

Übertriebene "Konsequenz" bedeutet Stillstand. Und Tod.

Aber Du hast mir noch nicht erklärt, wieso ich angeblich Diktatur verharmlost hätte. Nach dem Spaziergang antworte ich gerne.
aurel
schrieb am 17.02.2011, 18:35 Uhr (am 17.02.2011, 18:35 Uhr geändert).

Nach derzeitigen Erkenntnissen ist der Charakter eines Menschen etwa zu 50% durch seine Gene geprägt und etwa zu 50% durch das Umfeld, in dem er sich entwickelt ("Erziehung").


Tja, das erklärt einiges.
Danke Lucky...
wamba
schrieb am 17.02.2011, 19:36 Uhr
Schau mal Lucky_271065, wir kennen doch die Taktik des Bagatellisierens. Wenn ich erwähne wie das mit den Schreibmaschinen war, o.k. etwas ironisch formuliert, dann unterstellst Du uns Paranoia um eben genau die erwähnte Problematik kleinzureden und demnach die Ceausescu-Diktatur zu verharmlosen. Ein Andermal machst Du einen Vergleich zwischen Diktatur und Demokratie und findest dabei eine Übereinstimmung, um die Diktatur aufzuwerten. Diese Spielchen kennen wir zur Genüge. Sie werden in Deutschland im Bezug auf die DDR bis zum Exzess betrieben. Die Opfer der STASI werden auf diese Art und Weise verhöhnt. Und letztens wurden STASI-Opfer von Linksextremisten verprügelt. Der Vorfall ist allgemein bekannt und wurde auch im Deutschen Bundestag thematisiert. Soweit darf es nicht wieder kommen, nur weil einige Brandstifter nicht wissen wann Schluss ist. Ich habe schon mal geschrieben, Europa wird in Zukunft von jüngeren Menschen gestaltet werden. Niemand hat das Recht diese jungen Menschen mit radikalen Ideologien zu vergiften.
lucky_271065
schrieb am 17.02.2011, 20:33 Uhr
@ Wamba

Mein Lieber, kennst Du das rumänische Wort:

"Unde dai si unde crapa?"

Genau das passt meiner Meinung nach zu unserer "Diskussion".

Genauso ironisch wie Dein Hinweis auf Deine Schreibmaschine war auch meiner auf einen gewissen Grad an Paranoia, der in jedem von uns steckt. Aber das in dem Kontext, dass Aurel gerade meinte, Du wärst Haiduc. Nun könntest Du ja zB paranoisch reagieren und annehmen, Aurel wäre zB ein Hacker und schnüffelt gerade in Deinem PC herum.
Und Du denkst an Ceausescu-Diktatur und Stasi und linke Extremisten usw. Ein schönes Beispiel, wie Menschen aneinander vorbei diskutieren können.
Ich weiss sehr gut, was die Ceausescu-Diktatur bedeutet hat. Ich habe sie bis zum bitteren Ende erlebt. Aber vielleicht habe ich gerade keine Lust, mich mit Dir über Diktaturen - welcher Coleur auch immer - zu unterhalten.
Ausserdem glaube ich, dass gerade in solchen Diktaturen das Bewahren des Humors überlebenswichtig sein kann. Siehe die vielen und oft sehr treffenden "bancuri politice" vor der Wende. Und wenn ich unter anderem behaupte, dass gewisse Verhaltensmuster (zB Dominanzverhalten in einer Gruppe) der Menschen überall die gleichen sind, egal in welchem politischen System sie leben, dann ist das wohl eher eine Binsenweisheit. Siehe zB das Thema "Mobbing an deutschen Schulen". Oder meinetwegen auch an rumänischen, amerikanischen, russischen, chinesischen Schulen. Oder meinetwegen sogar auf diesem Forum. Ich denke, da wird man keine allzu grossen Unterschiede feststellen. Darum ging es mir. Keinesfalls um das Verharmlosen von Diktaturen.
Popescu
schrieb am 17.02.2011, 20:56 Uhr
@grumpes:
Erster Kontakt Ihrerseits zu mir (erster Teil, schon einmal, nach ausdrücklicher Erlaubnis, veröffentlicht – den zweiten gebe ich nur Preis, wie schon gesagt, nur wenn Sie dies ausdrücklich verlangen. Ihnen steht es natürlich frei es selbst zu tun.):
„Sorry,
Du scheinst ja ein gebildeter,vernünftiger Mensch zu sein. Was mich stört: warum gibst Du dich mit diesem "jeg" von Sibihans ab ?.... bin nicht besonders stolz das er einer von uns "Sibis" ist.“
Heute, am 17.02.2011, 17:00 Uhr:
„@lucky,
sorry,
aber diese Personen sind mit schlechten Absichten und Provokationen von Anfang an im Forum aufgefallen. Nicht jeder ist so lernfähig wie Du....“

„Diese Personen“ sind von Anfang an im Forum nur durch eines aufgefallen, ihrem rumänischen Namen, so wie zu gewissen Zeiten „gewisse Personen“ durch Religions- bzw. Volks- zugehörigkeit auffielen (bzw. ausfindig gemacht wurden)!
Womit der „moderate Rest“ aufgefallen ist, über die Jahre hinweg, kann jeder recherchieren.

@Wamba:
„Deshalb sollte man schon einen Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur sehen.“
Richtig, aber den Unterschied zwischen Diktaturen darf man auch sehen.
Die Hitler-Diktatur ist nicht durch einen Putsch oder fremde Besatzungstruppen installiert worden. In gewisser Weise durch freie Wahlen, durch ein Volk dem „Mein Kampf“ lesebereit zur Verfügung stand, die Hetzvorträge erst recht.
Die Lenin-Stalin Diktatur durch einen Putsch, Oktoberrevolution genannt, mit schweren Mengen an Reichsgold im Rücken.
Die Dej-Ceauşescu Diktatur durch die sowjetischen Truppen (wie in allen Staaten des Ostens, DDR eingeschlosen).
lucky_271065
schrieb am 17.02.2011, 21:28 Uhr
@ Aurel
Das erklärt einiges...

Hier eine meiner Quellen

The Human Mind BBC

www.youtube.com/watch?v=ykW377LN2Qc

Mit spezieller Widmung für Deine Tochter.
wamba
schrieb am 17.02.2011, 21:45 Uhr
Popescu,
eine Diskussion über die einzelnen Diktaturen ist nicht angebracht, weil sich gleich wieder welche finden und die einzelnen Opfer gegeneinander aufrechnen.
Jede Relativierung dieser Diktaturen ist wie ein Schlag ins Gesicht ihrer Opfer und ein schlechtes Zeichen für unsere Nachkommen.
Lassen wir doch diese Opfer einfach in Ruhe und gedenken ihnen in Würde.
Popescu
schrieb am 17.02.2011, 21:52 Uhr
Ich möchte keine Diskussion darüber, nur den Rumänen die Diktatur und das was in dieser Diktatur den "Anderen" angetan wurde vorzuwerfen ist nicht in Ordnung. Die Rumänen haben auch massiv unter dieser Diktatur gelitten und leiden heute noch unter ihren Folgen.
grumpes
schrieb am 17.02.2011, 22:05 Uhr (am 17.02.2011, 22:07 Uhr geändert).
@Popescu,
ich hatte mal erwähnt dass ich Hobby-Angler bin. Hätte dir zu denken geben müssen.......
Damals hast Du die "momeală" gefressen und heute auch wieder ..... şmecherică .....
Lass dir mal von @sibihans erklären dass wir uns persönlich kennen.
Popescu
schrieb am 17.02.2011, 22:20 Uhr
Eine solche Erklärung wäre sehr interessant, insbesondere wenn sie auch noch etwas über das Resultat des Termins bei der Polizei beinhalten würde.
grumpes
schrieb am 17.02.2011, 22:23 Uhr
Geh mal zum Doktor, manchmal hilft es wirklich.
slash
schrieb am 17.02.2011, 22:27 Uhr
"Die Lächerlichkeit tötet sicherer als jede Waffe."
Jetzt erlischt gerade das letzte Pixel in Herrn Popescus Gesicht.. blink... blink ---------------------
seberg
schrieb am 18.02.2011, 00:17 Uhr (am 18.02.2011, 00:30 Uhr geändert).
@Lucky:
Ausserdem glaube ich, dass gerade in solchen Diktaturen das Bewahren des Humors überlebenswichtig sein kann. Siehe die vielen und oft sehr treffenden "bancuri politice" vor der Wende. Und wenn ich unter anderem behaupte, dass gewisse Verhaltensmuster (zB Dominanzverhalten in einer Gruppe) der Menschen überall die gleichen sind, egal in welchem politischen System sie leben, dann ist das wohl eher eine Binsenweisheit.“
Ich finde, das ist eben keine Binsenweisheit, sondern so wie es hier dargestellt wird, leider genau jenes Verharmlosen und Bagatellisieren, von dem @wamba sprach.

Das mit dem Humor nämlich ist ein zweischneidiges Schwert und kann sehr ins Auge gehen, wenn es um die Betonung jenes billigen, zynischen Humors geht, der vom frag-würdigen Überlebenstrick schnell zum Humor des Galgens werden kann. In Deutschland kennt man das ja auch vom Witzereißen an Stammtischen...- Es gibt freilich auch den anderen Humor, die andere Seite des "Humor-Schwertes", die subtil-kritische Ironie in guter Literatur und Kunst, die eben nicht zynisch, sondern liebevoll-konstruktiv ist und eine gewisse Bildung voraussetzt – dieser Humor aber ist hier ja nicht gemeint.

Auf die „Verhaltensmuster“ angewendet: die können sich eben doch gravierend zwischen Menschen und Menschengruppen unterscheiden. Wenn man z.B. den – freilich bösen – Satz eines bekannten Schriftstellers und Philosophen liest: „La români libertatea este tihna de a spune bancuri”, etwa: Freiheit bedeutet bei den Rumänen die Gemütsruhe beim Witzeerzählen (siehe auch Anmerkung unten *), dann scheiden sich die Geister bei den Rumänen in zwei extrem gegensätzliche Lager: die stramm „patriotisch“ Gesinnten regen sich über diese angebliche „Verunglimpfung des rumänischen Volkes“ fürchterlich auf, die anderen stimmen zynisch-lachend zu - nach der băşcălie-Art: der oberflächlichen (Selbst-)Verarschung und -Verachtung und billigen Witzereißerei - und setzen womöglich noch einen drauf.

Beides ist natürlich völlig daneben, und gerade in dieser extremen Zerissenheit und Uneinigkeit unterscheiden sich „die Rumänen“ z.B. von “den Polen“. Darin sind sich dann merkwürdigerweise wieder alle einig und fragen sich, warum z.B. die „Revolution“ und politische Wende 1989 „la noi“ nicht so geklappt hat und genutzt werden konnet, wie z.B. in und von den bewunderten/beneideten Polen mit ihrem sehr stark ausgeprägten Freiheitsdrang.

(* der oben angesproche rumänische Philosoph hat seinen bösen Satz nicht ganz aus der Luft gegriffen, sondern zitiert selbst irgendwo einen noch viel böseren Satz von A. Schopenhauer über die Deutschen: "Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören." In einer etwas milderen und allgemeineren Art sagt er es so: „Jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein“.)
lucky_271065
schrieb am 18.02.2011, 01:14 Uhr (am 18.02.2011, 01:19 Uhr geändert).
@ Seberg
Ich finde, das ist eben keine Binsenweisheit, sondern so wie es hier dargestellt wird, leider genau jenes Verharmlosen und Bagatellisieren, von dem @wamba sprach.

Womit ich vorbehaltslos einverstanden bin ist, dass Humor ein zweischneidiges Schwert sein kann.

Ich hatte schon Wamba gegenüber klargestellt, dass meine schmunzelnd gemachte Anmerkung dazu, dass wir alle einen gewissen Schuss Paranoia mit uns herumtragen, nicht in Richtung Diktatur zielte, sondern auf die rein persönliche Ebene. Von daher geht sowohl sein als auch nun Dein Vorwurf, ich würde da etwas verharmlosen, einfach total daneben.

Wie auch Herta Müller in ihrem Interview am 1. Dezember 2010 im Rumänischen Staatsfernsehen unterstrich, war das wichtigste Instrument des Staatsterrors die Angst, der sich kaum jemand entziehen konnte.

In diesem Sinne meine ich, dass Humor überlebenswichtig war, weil er zumindest eine gewisse kritische Distanz zu den Abberrationen des Systems und auch ein gewisses emotionales Gleichgewicht ermöglichte. Ich denke auch, dass die "bancuri politice" letztendlich zu einem wichtigen Instrument des Widerstandes gegen das Regime geworden sind. Denn irgendwann hat (wenn auch hinter vorgehaltener Hand) praktisch schon das ganze Land über den Diktator gelacht. Alle wussten, dass der Kaiser keine Kleider (mehr) anhat. Man wartete schon seit einiger Zeit nur auf den günstigen Moment (natürlich mit Schielen auf die Länder ringsum und vor allem auf den "Grossen Bruder" im Osten), um dem Spuk ein Ende zu setzen.

Selbst in der Psychotherapie benutzt man ja manchmal die Methode, sich Personen, vor denen man Angst hat, in lächerlichen Situationen auszumalen, oder ihre Schwächen blosszustellen, um sie von ihrem Sockel herunterzuholan und die Angst zu zähmen.

Mein Kommentar war auch inspiriert von einem Buch, das ich unlängst gelesen habe:

"A Funny Thing Happened On The Way To Enlightenment" von Lenny Ravich, dem Leiter des Instituts für Gestalttherapie aus Tel Aviv

www.insidesuccessradio.com/GuestPage1.php/Lenny-Ravich

P.S. Ich denke auch, dass es eher kümmerlich wäre, sein Selbstwertgefühl in erster Reihe aus der Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Volk zu speisen.

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