Die Szekler

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grumpes
schrieb am 18.02.2011, 01:33 Uhr
@seberg und @lucky, folgender Text hat mit euch beiden nichts zu tun, aus gegebenem Anlass musste ich ihn in diesem Thread posten :

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,

sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
mach´s wie deine Brüder,

so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor.
Er schlich aber immer wieder durch das Gartentor
und in die Kaninchenställe,
wo sie sechsundsechzig spielten
um Tabak und Rattenfälle,
Mädchen unter Röcke schielten,
wo auf alten Bretterkisten
Katzen in der Sonne dösten,
wo man, wenn der Regen rauschte,
Engelbert, dem Blöden lauschte,
der auf einem Haarkamm biß,
Rattenfängerlieder blies.
Abends, am Familientisch, nach dem Gebet zum Mahl,
hieß es dann: Du riechst schon wieder nach Kaninchenstall.
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
mach´s wie deine Brüder!

Sie trieben ihn in eine Schule in der Oberstadt,
kämmten ihm die Haare und die krause Sprache glatt.
Lernte Rumpf und Wörter beugen.
Und statt Rattenfängerweisen
mußte er das Largo geigen
und vor dürren Tantengreisen
unter roten Rattenwimpern
par coeur Kinderszenen klimpern
und, verklemmt in Viererreihen,
Knochen morsch und morscher schreien,
zwischen Fahnen aufgestellt
brüllen, daß man Freundschaft hält.
Schlich er abends zum Kaninchenstall davon,
hockten da die Schmuddelkinder, sangen voller Hohn:
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
mach´s wie deine Brüder!

Aus Rache ist er reich geworden. In der Oberstadt
hat er sich ein Haus gebaut, nahm jeden Tag ein Bad.
Roch, wie bessre Leute riechen,
lachte fett, wenn alle Ratten
ängstlich in die Gullis wichen,
weil sie ihn gerochen hatten.
Und Kaninchenställe riß er
ab. An ihre Stelle ließ er
Gärten für die Kinder bauen.
Liebte hochgestellte Frauen,
schnelle Wagen und Musik,
blond und laut und honigdick.
Kam sein Sohn, der Nägelbeißer, abends spät zum Mahl,
roch er an ihm, schlug ihn, schrie: Stinkst nach Kaninchenstall.
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
mach´s wie deine Brüder!

Und eines Tages hat er eine Kurve glatt verfehlt.
Man hat ihn aus einem Ei von Schrott herausgepellt.
Als er später durch die Straßen
hinkte, sah man ihn an Tagen
auf ´nem Haarkamm Lieder blasen,
Rattenfell am Kragen tragen.
Hinkte hüpfend hinter Kindern,
wollte sie am Schulgang hindern
und schlich um Kaninchenställe.
Eines Tags in aller Helle
hat er dann ein Kind betört
und in einen Stall gezerrt.
Seine Leiche fand man, die im Rattenteich rumschwamm.
Drum herum die Schmuddelkinder bliesen auf dem Kamm:
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
mach´s wie deine Brüder!

(Quelle : Franz Josef Degenhardt)

Gruß
grumpes
aurel
schrieb am 18.02.2011, 08:07 Uhr

@seberg
Es gibt freilich auch den anderen Humor, die andere Seite des "Humor-Schwertes", die subtil-kritische Ironie in guter Literatur und Kunst, die eben nicht zynisch, sondern liebevoll-konstruktiv ist und eine gewisse Bildung voraussetzt – dieser Humor aber ist hier ja nicht gemeint.


Erzählen Sie mal bei Gelegenheit über "auch den anderen Humor", über den Mistgabelhumor wenn Sie je dabei sind. Der @grumpes könnte so trotzdem etwas von Ihnen lernen.

Ich meine, wenn Sie meinen je, alles andere wäre ihm zu hoch und Sie es doch nicht so mögen.

lucky_271065
schrieb am 18.02.2011, 08:34 Uhr
@ Aurel
cc @ Seberg

Seberg pflegt doch immer nur den liebevoll-konstruktiven Humor, der eine gewisse Bildung voraussetzt; hast Du das noch nicht bemerkt? Du kommst doch (fast?) jeden Tag in seinen Genuss.
pavel_chinezul
schrieb am 18.02.2011, 09:00 Uhr
Richtig, aber den Unterschied zwischen Diktaturen darf man auch sehen.
Herr Popescu, und Sie meinen eine von außen eingeführte Diktatur wäre dann besser und somit zu rechtfertigen? Nee, Diktatur bleibt Diktatur. Die eine wie die andere kann nur dadurch existieren, dass die Menschen sie nicht energisch genug bekämpfen! Und wenn Sie schon ständig hier Stimmung gegen die Deutschen, wegen dem 30.01.1933 verbreiten, wie wäre es, wenn Sie dann auch das Versagen der Amerikaner im II WK mal ansprechen! Denn Dank ihnen, gehörte Rumänien in das Einflussgebiet der Sowjets. Denn wäre es nach Churchill gegangen, wäre die zweite Front auf dem Balkan eröffnet worden und nicht in Italien! Doch die Amerikaner haben, wie immer, daran gedacht je weniger Verluste zu erleiden, um ihre Kriege im eigenen Volk rechtfertigen zu können und deren Unterstützung zu haben! Somit wäre Mitteleuropa die sowjetische Herrschaft von ca. 45 Jahren erspart geblieben, denn weiter als ihre westlichen Außengrenzen wären sie dann nicht gekommen!

Ich finde es auch sehr interessant welche Beispiele, Sie hier aufführen! Sie vergleichen unter anderem die braune Diktatur in D mit der roten Diktatur in Ro. Und da liegen Sie falsch! Vergleichen Sie doch die braunen Diktaturen miteinander! Die braune Diktatur in Ro wurde auch nicht von außen eingeführt, sondern vom Nationalstolz der Rumänen getragen! Aber andere Gedankengänge, habe ich von ihnen auch nicht erwartet!!!
aurel
schrieb am 18.02.2011, 09:02 Uhr

@Lucky
Seberg pflegt doch immer nur den liebevoll-konstruktiven Humor, der eine gewisse Bildung voraussetzt; hast Du das noch nicht bemerkt? Du kommst doch (fast?) jeden Tag in seinen Genuss.


Aha, zeigen Sie es mir auch bei Gelegenheit.
aurel
schrieb am 18.02.2011, 09:05 Uhr

@Chinezul
Vergleichen Sie doch die braunen Diktaturen miteinander! Die braune Diktatur in Ro wurde auch nicht von außen eingeführt, sondern vom Nationalstolz der Rumänen getragen!


Versuchen Sie die Geschichte Deutschlands neu zu schreiben da Sie jetzt Deutscher sind?
pavel_chinezul
schrieb am 18.02.2011, 09:19 Uhr
LOL, aurel und du bist jetzt @Popescu geworden!
aurel
schrieb am 18.02.2011, 09:20 Uhr
Herr Chinezul, wenn Sie solche Gespräche als Kind, als Jügendliche, als jünger Erwachsener mit Ihren entsprechend altrige dort in Rumänien geführt haben/hätten, wie hätten sie gedurft Ihrer Meinung nach, zu Ihnen zu reagieren, sich Ihnen gegenüber zu verhalten?!
pavel_chinezul
schrieb am 18.02.2011, 09:27 Uhr (am 18.02.2011, 09:27 Uhr geändert).
Versuchen Sie die Geschichte Deutschlands neu zu schreiben da Sie jetzt Deutscher sind?
Mit Verlaub aurel, jetzt beleidigst du aber meine Mutter, von meinem Vater ganz zu schweigen!
aurel
schrieb am 18.02.2011, 09:30 Uhr
Wir sollen doch nicht schon wieder die alte <Diskussion über Ihren alten Reisepass aufwärmen. Ich bitte Sie, ein bischen Anstand.
lucky_271065
schrieb am 18.02.2011, 09:32 Uhr (am 18.02.2011, 09:38 Uhr geändert).
@ Pavel Chinezul
Du schriebst unter anderem an @Popescu
Aber andere Gedankengänge, habe ich von ihnen auch nicht erwartet!!!

Ich finde, solche kleine boshafte Gemeinheiten, wie Du sie manchmal auch mir gegenüber benuzt hast - siehe zB "Studiengebühren zurückzahlen" (aber dann warst Du gekränkt über die Retourkutsche meinerseits) - werfen weder ein gutes Licht auf Deinen Charakter noch ersetzen sie mangelhafte Argumentation. Ich gebe Aurel recht. Passt besser zum Imponiergehabe von Halbwüchsigen. Es sei denn, wir wären schon in der Phase wo wir uns damit abfinden müssen "ca omul batran la un moment dat da din nou in mintea copilului". Aber ich hoffe und wünsche Dir, dass Du davon noch weit entfernt bist.

P.S. Die "Königsdiktatur" hast Du wohl ausgelassen. Welche Farbe hatte die denn wohl? Und was in Deutschland braun war, war in Rumänien grün, oder?
seberg
schrieb am 18.02.2011, 09:38 Uhr
Hallo grumpes,
Franz Josef Degenhardt war doch dieser Liedersänger, der in den 60er Jahren in Deutschland sehr bekannt und von den 68-ern gern gehört wurde. Eine Platte mit dem Lied „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ konnte mir ein Besucher aus Deutschland kurz vor meinem Abhauen aus Rumänien vielleicht nur deswegen über die Grenze mitbringen, weil Degenhard, glaube ich, in einer der deutschen kommunistischnen Parteien war. Da dachte ich, ein Land, wo sogar Kommunisten solche Lieder schreiben und komponieren, das lass ich mir schon eher gefallen, da hat die Securitate oder die Stasi vermutlich wenig Chancen an die Macht zu kommen. So war es dann auch. Die Demokratie muss halt immer nach allen Seiten, nach „links“ und nach „rechts“, verteidigt werden, auch in der Politik scheint dann doch ohne verbindliche moralische Kriterien „kein Staat“ zu machen zu sein.

www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,745953,00.html

(@aurel scheint mit diskutieren zu wollen? Vorschlag: weiter suchen nach den cei şepte ani de acasă, vielleicht gelingt dann die Integration, hier, oder wo auch immer...auch sein Deutsch will einfach nicht besser werden, obwohl er ja angeblich schnell lernt, alles fake?)

aurel
schrieb am 18.02.2011, 09:52 Uhr (am 18.02.2011, 09:55 Uhr geändert).
Lucky, meine Idee war, er oder ein anderer, beschwerte sich dass als Kind/Jugendlicher, wurde von den anderen rumänischen gleich altrige gehänselt.
Wenn er aber auch damals Vergleiche zwischen Nazi-Deutschland und "Nazi-Rumänien" unterbreitet hat,.. arme Kinder.
pavel_chinezul
schrieb am 18.02.2011, 10:10 Uhr
aurel, welcher alte Reisepass denn???

lucky, ich schrieb "bei Studiengebühren zurückzahlen" (siehe meine Antwort an bankban) auch was von Studiengebühren für ausländische Studenten!

Vielleicht denkt ihr mal ein bisschen darüber nach!
grumpes
schrieb am 18.02.2011, 10:13 Uhr (am 18.02.2011, 10:14 Uhr geändert).
@seberg :
Franz Josef Degenhardt war doch dieser Liedersänger, der in den 60er Jahren in Deutschland sehr bekannt und von den 68-ern gern gehört wurde.
Stimmt @seberg,"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" war so etwas wie eine Hymne für die damaligen Rebellen.

Der Bericht im "Spiegel" beweist mal wieder dass wir so gut wie keine authentischen Politiker mehr haben.
Es gibt nur noch ein "Minen legen- und Minen räumen" mit gelegentlichen "Fettnäpfchen" in die versehentlich reingestolpert wird.

Gruß
grumpes

@aurel,
Du gehst mir jetzt auf den "Sack" ,eine vernünftige Diskussion über aktuelle Themen in diesem Land erstickst Du im Keim, und gräbst immer wieder deine alten Knochen aus.

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