Fabritius in den Landtag

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aroth
schrieb am 18.09.2008, 22:34 Uhr
Ech verstohn iverhieft net, waräm sich allen esi un dem Thema Angderricht af Saxsesch afhein. Än Siweberjen hot et uch nichen saxeschen Schiulangderricht gegehn. Wadder hot der Farr än der Kirch af saxesch gepradicht.
Dat de Jugendlichen saxesch lieren, loat än der Veruntwortung der Aldern uch Griußaldern.
Wie vun ech eus dem Forum red derhiem saxesch mät sengen Keingden?
Bedinkt: Mät extremen Forderungen erhault em uch extrem Reaktionen. Det Usähn easer werd sich dadurch net bessern
rio
schrieb am 18.09.2008, 23:12 Uhr (am 18.09.2008, 23:18 Uhr geändert).
Ich finde es wirklich toll dass Herr Fabritius hier einen einzelnen User (elsi) anspricht, obwohl er sehr genau weiß dass seine Meinung sehr viele interessiert. Dass er einige von den Schreibern in diesem Forum mit !Affen! vergleicht ist aber noch toller. Hut ab! Herr Fabritius bitte sehen Sie sich mal bitte in den verschiedenen Foren um und schauen Sie sich vielleicht auch mal hie und da Sendungen wie "Scheibenwischer" an, oder auch die Karikaturen in den verschiedenen Tageszeitungen oder Zeitschriften. Was da Politiker jeder Couleur und jeden Kalibers, vom Lokalpolitiker, bis hin zum Herrn Bundespräsidenten aushalten müssen. Niemand hat noch seine Kritiker (ob berechtigt oder einfach so aus Jux) mit Affen verglichen. (Oder doch, Entschuldigung, Lafontaine sprach vom Schweinejournalismus und Iliescu titulierte mal jemanden "animalule").
Wer in die Küche geht, muss Hitze vertragen, sonst ist er fehl am Platz. Wäre schön gewesen wenn Sie sich in obiger Deklaration an alle Leser des Forums gewendet hätten, aber von mir aus können Sie auch einzelne "auserwählte" ansprechen. Mir egal,ich bin sowieso im "Ländle", kann Sie also gar nicht wählen. Trotzdem wünsche ich Ihnen nochmals viel Erfolg bei den anstehenden Wahlen und dass Sie Ihre gesetzten Ziele erreichen mögen!
R.S.
Johann
schrieb am 18.09.2008, 23:28 Uhr
Wer von denen, die hier Sächsisch als Unterrichtsfach wünschen, hat eigene Kinder in der Schule oder überhaupt Kinder großgezogen?

Vermute mal, dass es mit Ausnahme von Drabenderhöhe in ganz Deutschland nicht eine Handvoll Klassen gibt, in denen zumindest zwei Kinder von Siebenbürger Sachsen sind! Mal ganz abgesehen davon, ob diese Kinder bei dem überfüllten Stundenplan überhaupt Zeit haben ein zusätzliches Fach zu wählen, von Lust haben, will ich ja gar nicht sprechen.

Immerhin wäre es ein schöner Stundenplan für einen sbs Mundartlehrer.
Montags Morgens von 8-9 eine Stunden in München, von 9-10 in Stuttgart, 10-11 in Nürnberg, 11-12 in Erlangen, 12-13 Ingolstadt. Die anderen Tage sieht der Stundenplan so ähnlich aus.

Jeder darf sich auf seine Art lächerlich machen.

Gustavo
schrieb am 19.09.2008, 06:57 Uhr
rio schrieb: Ich finde es wirklich toll dass Herr Fabritius hier einen einzelnen User (elsi) anspricht, obwohl er sehr genau weiß dass seine Meinung sehr viele interessiert.
R.S.


Ich finde das Programm des Fabritius, wie er sich für Minderheiten einsetzen will, auch Klasse!Wäre ich Redakteur des Münchner Merkur würde ich das Programm unter folgendem Artikel veröffentlichen: Münchner Rechtsanwalt wirft sich für Minderheiten in den Wahlkampf Oder hätte ich einen Draht zu einem Redakteur (brauch kein heisser zu sein) würde ich ihm das Wahlversprechen des Fabritius,von dem ich überzeugt bin das er es umsetzt,zuspielen.Eine Sonderausgabe der Siebenbürger Zeitung zwei Tage vor der Wahl dürfte auch nicht allzu viele Kosten verursachen und müßte der Fabritius allemal wert sein.
Leider bin ich " drahtlos "
Elsi
schrieb am 19.09.2008, 09:10 Uhr
Johann: "Jeder darf sich auf seine Art lächerlich machen."

Ja, das stimmt. Du auch, Johann!

Erstens war es von meiner Seite aus eine Frage an Bernd Fabritius, der mich über die Situation in Bayern aufgeklärt hat, die ich so genau nicht kannte.
Zweitens hatte ich das Beispiel des Plattdeutschen vor Augen, dem vor einigen Jahren auch kein Mensch eine Chance eingeräumt hätte.
Drittens gibt es schöne EU-Programme, die sich für die Rettung von Minderheitensprachen einsetzen, also auch eine gesteigerte Sensibilität auf dieser Ebene.
Somit waren - sicherlich nicht nur für mich - die Ausführungen des Bern Fabritius (welche du polemisch sekundierst)hilfreich, deine bringen allerdings keinen Zuwachs an Informationen...
Gruß
Elsi
Avrig
schrieb am 19.09.2008, 09:51 Uhr (am 19.09.2008, 10:20 Uhr geändert).
Bitte vor dem Kläffen ein wenig aus der eigenen Hundehütte rauslaufen und sich umzugucken! Dann wirkt das Lautgeben überzeugender, bzw. wird möglicherweise überflüssig. In weiten Teilen Europas wird der muttersprachliche Unterricht, wenn er nicht am Vormittag in den Lehrplan eingebaut werden kann, am Nachmittag erteilt. Rein praktisch funktioniert das so, dass dort, wo genügend Kinder für die jeweilige Sprache zusammengesammelt worden sind, in einer Schule – meist öffentlich, aber gelegentlich auch privat, wobei dann ein Modus über die Verrechnung der Raummiete gefunden wird – von einer aus öffentlichen Mitteln besoldeter Lehrkraft unterrichtet werden. Diese Schule wird oft nicht die Schule sein können, die das konkrete Kind regulär besucht. Da sehr vielen Kindern heutzutage außerschulische Aktivitäten „zugemutet“ werden (Sport, Musik, diverse Kunstaktivitäten) ist ein gewisses Maß an Mobilität zum Erhalt der angestammten Sprache auch „zumutbar“.

Da nahezu überall in Europa die Migrantenkinder der verschiedenen Ethnien und Sprach/Dialektgruppen über die ganze Landschaft verteilt sind, wäre eine andere Vorgangsweise gar nicht machbar. Das von mir bereits angeführte Beispiel des Unterrichtes in den diversen Zigeunersprachen/dialekten passt da ausgezeichnet. Zigeuner siedeln traditionell nur in kleinen bis kleinsten Gruppen unter der umwohnenden Bevölkerung. Nach ähnlichem Muster ist auch die Ansiedlung der aus Rumänien nach Deutschland zugewanderten siebenbürger sächsischen Bevölkerung nach Deutschland vonstatten gegangen. Ein muttersprachlicher Unterricht der Zigeunerkinder wäre in sehr vielen Gegenden sonst kaum bewerkstellbar. Warum sollte eine gute Sache, die bei im Allgemeinen schwer disziplinierbaren Zigeunerkindern so einigermaßen funktioniert, denn bei meist (über)angepassten Sachsenkindern nicht funktionieren?

Nochmals: Ohne den siebenbürger sächsischen Dialekt ist es mit den Siebenbürger Sachsen in ganz kurzer Zeit vorbei. Es haben bereits einige weitblickende und von ihrer mitgebrachten Kultur überzeugte Sachsen hier in diesen Foren mit der konkreten Arbeit zum Erhalt und vor allem der weitgehenden Verschriftlichung des Siebenbürger Sächsischen begonnen. Ohne Verschriftlichung wird es wegen des Unterganges der siebenbürger sächsischen Dörfer 1991/92 wohl nicht mehr gehen. Unser amüsanter „Ijel“ kann hier wohl als herausragendes Beispiel angeführt werden. Leute wie „Wittl“ und viele andere machen da ebenso mit. All diesen Menschen ist der Erhalt der angestammten Kultur ein dringendes Anliegen. Nur, wenn diese Kultur an die Kinder weitergegeben werden kann, wird sie auch überleben können!

Der Siebenbürger sächsische Begleitunterricht an den bayrischen (und anderen deutschen) Schulen wird kaum mehr als einige hunderttausend Euro im Jahr „verschlingen“. Beträge, welche die siebenbürger sächsische Gemeinschaft bei einigem guten Willen durchaus auch aus eigenen Mitteln aufbringen könnte. Worum es gehen sollte, ist den Kindern das Bewusstsein zu vermitteln als Siebenbürger Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland einen (wenn auch kleinen) Teil der „Einheimischen“ darzustellen! Die Kinder dazu zu bringen in der Schule und sonstigen Öffentlichkeit untereinander Siebenbürger Sächsisch zu verwenden und sich zu dieser Kultur als kleinen Teil der aus sehr vielen solchen Teilen zusammengesetzten deutschen Kultur zu bekennen.

Der gewählt zu werden Heischende hat es bislang peinlichst gemieden zu diesem Themenkomplex wirklich Stellung zu beziehen. Darüber hinwegreden alleine wird es aber nicht bringen! Nur eine weiterbestehende siebenbürger sächsische Gemeinde wird einen gewählten "Fürsprech im Wort" benötigen. Assimilanten, deren Kinder sich in der Schule ihren angestammten Dialekt zu gebrauchen schämen, brauchen so etwas sicher nicht!
Fabritius (Moderator)
schrieb am 19.09.2008, 09:57 Uhr
Hallo Rio,

Elsi hatte mich konkret gefragt, also war es nur höflich sie auch konkret anzusprechen. Ich habe nicht verdeckt oder geheim geschrieben (was durch eine persönliche Antwort per MAil möglich gewesen wäre) sondern die Antwort hier öffentlich eingestellt. Was ist also Deine Kritik?

Was ich mit Affen gemeint habe, habe ich auch ganz deutlich erklärt. Es muss sich nur der angesprochen fühlen, der meiner Deffinition entspricht (Autoren blanker Provokation unverschämter Art). Dich zähle ich NICHT dazu. Im Vergleich zu deren Statements ist mein Hanzy-Zitat noch eine Schönfärbung.

Servus

rio
schrieb am 19.09.2008, 10:29 Uhr (am 19.09.2008, 21:15 Uhr geändert).
Sehr geehrter Herr Fabritius
Danke für Ihre Antwort. für mich ist es nicht so wichtig wen Sie zu den "Affen" dazurechnen oder nicht. (Danke übrigens, dass Sie mich nicht als solchen betrachten, sehr schmeichelhaft!). Ich denke ein angehender Politiker, - auch wenn er noch "Greenhorn" auf diesem Gebiet ist - sollte oder vielmehr darf, meiner Ansicht nach, keinen seiner potentiellen Wähler unter keinen Umständen als Affen bezeichnen oder damit vergleichen, auch wenns noch so weh tut was diese schreiben oder sagen. Sie schreiben das seien Provokateure. Trotzdem gehen Sie persönlich auf die "Anfrage" eines notorischen Provokateurs in diesen Foren, ein. Heißt das, dass Sie Provokation nur aus einer Richtung und in eine Richtung dulden? Damit sind Sie dann schon auf der Linie der "richtigen" Politiker. Gratulation!
Übrigens ist es Usus in diesem Forum, nach oft persönlichen Attacken von anonymen Usern, weitere Antworten des Angegriffenen abzublocken, indem man diesen zum "Affen" degradiert.

Was den Vergleich des Unterrichts in der Muttersprache der Zigeuner angeht, denke ich hat der Frecker eins ausser Acht gelassen: Der besondere Status dieser Volksgruppe in der EU, den die SBS nicht haben. Auch den Unterricht in Platt kann man kann nicht als Vergeleich hernziehen. Wie johann und andere zu Recht meinen: Unterricht in SBg-Sächsisch ist utopisch. Vergesst es!
Avrig
schrieb am 19.09.2008, 12:45 Uhr
Bitte den "besonderen Status" der Zigeuner in der EU juristisch klar zu definieren!
Avrig
schrieb am 19.09.2008, 13:11 Uhr
Zu elsis Plattdeutsch Vergleich und Anregung: Plattdeutsch ist ein sehr guter Vergleich. Es ist, wie Holländisch, Luxemburgisch, Flämisch, Jiddisch, auch ein Teil der deutschen "Sprachwelt". Im Plattdeutschen gab es auch bereits durch lange Zeit Unterricht. Plattdeutsch war die Sprache der Hanse.

Die Altervorderen der Siebenbürger Sachsen unterließen es wohlweislich den Schulunterricht auf Siebenbürger Sächsisches zu erteilen. Wohl nicht, da sie der Ansicht waren, dass ihrem angestammten Idiom etwas Inferiores anhaftete, wohl aber um den sprachlichen und vor allem orthographischen Zusammenhang mit der großen Gruppe der übrigen Deutschsprecher nicht zu beeinträchtigen.

Diese Politik war klug und weise solange es siebenbürger sächsische Dörfer gegeben hatte und funktionsfähige größerflächige "siebenbürger sächsische Sphären" existierte. All das gibt es heute aber nicht mehr. Dennoch gibt es noch immer Siebenbürger Sachsen. Da die Siebenbürger Sachsen inmitten der anderen Deutschsprachigen leben, besteht keinerlei Gefahr der Ausgrenzung durch eine Kodifikation des Siebenbürger Sächischen mehr. Das sollte klar hervorgehoben werden!

Für das Überleben deren Kultur wird die Abgrenzung zu anderen deutschen Dialekten - z.B. durch die Verschriftlichung und in weiterer Folge teilweise auch schriftlicher Kommunikation im eigenen Dialekt - wohl unumgänglich sein. Ebenso die Übernahme der eigenen Kultur durch möglichst viele Kinder der Siebenbürger Sachsen. Auch und vor allem im Schulunterricht.

Und das im vollen Bewußtsein einen von den Vorfahren durch viele Jahrhunderte entwickelten und gepflegten deutschen Dialekt nicht nur zu erlernen sondern auch in der Öffentlichkeit, sei es nun schulisch oder auch außerschulisch, ganz selbstverständlich untereinander zu gebrauchen.
Gustavo
schrieb am 19.09.2008, 15:03 Uhr
Avrig schrieb: Zu elsis Plattdeutsch Vergleich und Anregung: Plattdeutsch ist ein sehr guter Vergleich. Es ist, wie Holländisch, Luxemburgisch, Flämisch, Jiddisch, auch ein Teil der deutschen "Sprachwelt".

Da wäre noch Friesich ( Dänemark )oder Elsäsich. Alle die von Dir erwähnten Sprachen werden aber hauptsächlich in Autonomen Staaten gesprochen.Ob uns die Deutschen aber ein Teil von Bayern oder NRW abgeben um das wir dort Autonome Siebenbürgen Republiken einrichten können, halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht.Deshalb werden unsere siebenbürgischen Gene nicht verschwinden die werden höchstens ein wenig " vermischt "wie es in unserer Volksgruppe schon seit 800 Jahren üblich ist.Deine Sorge hinsichtlich des siebenbürger Dialekts kann ich verstehen, doch dieser wird sich in den nächsten 800 Jahren auch verändern ob in den Schulen nur sächsich gesprochen wird oder nur Deutsch.Wichtig ist das wir unseren Sturkopf behalten und den Deutschen zeigen was ihnen alles blühen kann wenn sie uns unseres Dialektes berauben.Die Frage lieber Avrig ist: Nehmen uns die Deutschen Mitbürger dann überhaupt noch für voll ?Oder glauben die letztendlich wir wären voll? Dann können wir ja in Zukunft die Streifenpolizisten anstatt mit zwei Maß Bier mit zwei Flaschen Pflaumenschnaps begrüßen
getkiss
schrieb am 19.09.2008, 15:32 Uhr (am 19.09.2008, 15:36 Uhr geändert).
Gustavo schrieb: "...Da wäre noch Friesich ( Dänemark )oder Elsäsich. Alle die von Dir erwähnten Sprachen werden aber hauptsächlich in Autonomen Staaten gesprochen.vermischt "wie es in unserer Volksgruppe schon seit 800 Jahren üblich ist.Deine Sorge hinsichtlich des siebenbürger Dialekts kann ich verstehen, doch dieser wird sich in den nächsten 800 Jahren auch verändern ob in den Schulen nur sächsich gesprochen wird oder nur Deutsch...... Dann können wir ja in Zukunft die Streifenpolizisten anstatt mit zwei Maß Bier mit zwei Flaschen Pflaumenschnaps begrüßen

Bravo Gustavo für die Visionen!
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:
"Ob uns die Deutschen aber ein Teil von Bayern oder NRW abgeben um das wir dort Autonome Siebenbürgen Republiken einrichten können, halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht.Deshalb werden unsere siebenbürgischen Gene nicht verschwinden die werden höchstens ein wenig "

und:
"Wichtig ist das wir unseren Sturkopf behalten und den Deutschen zeigen was ihnen alles blühen kann wenn sie uns unseres Dialektes berauben."...
Dazu hatte mal ein kluger Kopf gesagt: "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen...", lach..
Ich glaube auch dass die Schlussfolgerung aus all dem ist:
"Nehmen uns die Deutschen Mitbürger denn überhaupt noch für voll ?"
getkiss
Scheibi
schrieb am 19.09.2008, 16:35 Uhr (am 19.09.2008, 17:11 Uhr geändert).
"Nehmen uns die Deutschen Mitbürger überhaupt noch für voll?"
Getkiss, diese Frage stelle ich mir seit Tagen.

In Anbetracht dieser utopisch geführten Diskussion über sbs Unterricht in Schulen und auch an VOLKSSCHULEN!!/dafür ist in erster Reihe das Elternhaus zuständig, wenn das Kind oder Jugendlicher den Wunsch hegt diesen Dialekt unbedingt zu lernen/ wäre es wünschenswert uns auf andere wichtige realisierbaren Thematiken zu beschränken und sie unserem MdL in Spe zu unterbreiten. Ich hoffe die Kreisgruppenvorsitzenden der Landesgruppe Bayern zusammen mit dem Landesvorstand sollten jetzt die akuten Probleme unserem Kandidaten auf den Weg geben.
Als Beispiel sei der Themenbereich mit der Fragestellung:

Sind wir und unsere Kinder Migranten?! Sind Aussiedler und Spätaussiedler Migranten?!

Diesen Themenbereich gilt es zu überdenken und fordert auch unseren Bundesvorsitzenden, nicht nur auf bayerischer sondern auf Bundesebene.

Schade, dass die siebenbürgisch sächsischen Kulturtage in den bayerischen Ferien stattfanden, denn unserem Kultusminister Schneider hätten einige siebenbürgische Lehrer/innen bei diesem Event Fragen stellen -können,sollen,wollen- die ALLE angehen.
Unsere Kinder sitzten in zu großen Klassen, mit zuwenig Lehrern und haben einen enormen Leistungsdruck, nicht nur von der Schule sondern auch vom Elternhaus. Es verwundert nicht wenn die Veranstaltung laut Fotoserie nicht überfüllt war? Planung gehört halt auch zum Wahlkampf.

Vielleicht ist manchmal Weniger Mehr.
Fabritius (Moderator)
schrieb am 19.09.2008, 17:36 Uhr (am 19.09.2008, 22:01 Uhr geändert).
Hallo Hanne,

danke für die erneut aufgeworfene Frage, die ich hier gerne klar und deutlich beantworte:

Weder Aussiedler noch Spätaussiedler sind Migranten. Das steht auch nirgends so drinnen, insbesondere nicht in dem Gesetz über die Förderung der Kindergärten. Nach diesem Gesetz schließen sich die Begriffe sogar gegenseitig aus, allerdings haben sich die Behörden mit dem Ministerium darüber geeinigt, dass bei Aufnahme von Kindern von Aussiedlern der Kindergarten den gleichen Förderanteil bekommen soll, wie bei Kindern mit Migrationshintergrund.

Das ist gut so! warum sollen unsere Kinder benachteiligt sein?

Nun zum Unterschied: nach dem genannten Gesetz sind Kinder mit Migrantionshintergrund solche, deren beide Eltern nicht aus dem deutschen Sprach- und Kulturkreis kommen. Aussiedler kommen aber genau von dort, sonst würden sie ja gar nicht als Aussiedler anerkannt werden.

Dieses haben wir schon lange geklärt und nun auch angeregt, dass der Fehler im Aufnahmeformblatt für Kindergärten berichtigt wird. Hier wurde wegen der analogen Anwendung der Förderung, die für Kinder mit Migrationshintergrund gezahlt wird und eben auch unseren Kindern (Aussiedlerkinder) zu Gute kommen soll, nur ein Kästchen - eben das für Migranten - vorbereitet. Dieses sollte dann (analog!) auch für unsere Kinder angekreuzt werden, worüber sich viele zu Recht beschwert haben. Nun wird zutreffend eine zweite Frage, nämlich ob es Kinder mit Aussiedlungshintergrund sind, aufgenommen (oder die erste Frage ergänzt, so dass jedenfalls kein "Über-einen Kamm-scheeren" mehr erfolgt). Es hätte auch gereicht, wenn Betroffene auf die Frage nach Migrationshintergrund geantwortet hätten: NEIN, aber bitte analoge Anwendung, da Aussiedlungshintergrund. Weil sie dieses nicht wissen konnten, haben wir eine Änderung des Formblattes angeregt. Die Regierung hat die entsprechenden Stellen informiert.

Also: alles schon lange geklärt.

Zu deiner Anregung zur Wahlkampfplanung: der Wahlkampf hat eine Deadline: 18 Uhr am Tag der Wahl, am 28.9.2008. Planungen darüber hinaus dienen bestenfalls dem Wahlkampf 2013. Dieses habe ich bei meiner Planung berücksichtigt.

Beste Grüße und danke für jede konstruktive Hilfe.

Bernd
Schreiber
schrieb am 19.09.2008, 22:42 Uhr
hallo Zusammen.

Nachfolgend einige Überlegungen zu den neuesten Wahlprognosen aus dem Fernsehen:

nach letzten Umfragen würde die Christlich-Soziale Union rund 47 % der Stimmen bekommen, die anderen Parteien über der 5%-Hürde zusammen rund 45 %. Damit fallen 8% der Stimmen auf Parteien, die nicht in den Landtag kommen.

Sofern dieses Ergebnis so eintrifft, dürften (neben den Direktkandidaten mit der Erststimme) ca. 6-9 Listenkandidaten (Zweitstimmen) in Bayern ein Mandat bekommen, davon ca. 1-3 in Oberbayern.

Eine Chance hat unser Kandidat also nur dann, wenn wir so viele Stimmen sammeln, dass er auf der Zweitstimmenliste am oberen Ende landet.

Nur eine Woche haben wir noch Zeit. Wenn wir also einen eigenen Landtagsabgeordneten wollen, dann müssen wir zusammenhalten und loslegen. Sonst debattieren wir in 8 Tagen weiter über Utopien wie Sächisch-Unterricht an den Schulen und haben gerade die Chance vergeben, einen eigenen Kämpfer im Landtag durchzusetzen, obwohl wir das gekonnt hätten. Ich habe heute noch zwei Landsleute getroffen, die noch nichts wussten. Einer davon hatte über Briefwahl schon "irgendjemanden" gewählt, es war ihm egal, er hätte sowieso niemanden gekannt. Schade. Eine vergeudete Stimme. Der andere wählt nun unseren Kandidaten. Ein Teilerfolg.

Meint Ihr, dass wir mal über unseren so typischen siebenbürgischen Schatten springen und so eine Chance gemeinschaftlich nutzen können? Setzt doch Eure e-Mail-Verteiler in Funktion, es wäre mal eine sinnvolle Rundmail.

Ein schönes Wochenende

PS. In Geretsried und in Wolfratshausen habe ich inzwischen Plakate von unserem Kandidaten entdeckt und auch eine gute Information im Isarkurier. Auch im Zentrum von München. Angeblich soll es auch in Traunreut Plakate im Stadtbild geben. Gut so. Wo gibt es noch ähnliche Entdeckungen?

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