Die Konrad Adenauer-Stiftung und die Kommunismus-Bewältigung in Rumänien

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Dolfi11
schrieb am 20.05.2009, 12:31 Uhr (am 20.05.2009, 12:32 Uhr geändert).
Was hat Nietzsche damit zu tun? Warum versteckt man sich immer hinter anderen Namen? Wo bleibt die eigene Meinung? Traurig das man es so nötig hat, sich durch fremde Zitate mehr Gewicht zu verleihen... Ob das mit dem eigenen "Leichtgewicht" was zu tun hat?

Gute Nacht...
Bäffelkeah
schrieb am 20.05.2009, 12:53 Uhr
Herr Gibson,

wann endlich begreifen Sie, dass Ihre Egomanie, Ihre Egozentrik das eigentliche Problem in diesem Forum ist. Sie haben Ihre Platte immer wieder abgespielt mit dem Tenor: Ich, Carl Gibson, habe für die Freiheit im kommunistischen Rumänien gekämpft und gelitten: Carl Gibson, „der Freiheitskämpfer“ und „der Mann der Zelle“. In Deutschland haben Sie sich entfaltet zum Wissenschaftler (Historiker), Philosophen, Wirtschaftsberater und freien Schriftsteller. Mit der „Symphonie der Freiheit“ ist Ihnen der literarische Durchbruch gelungen. In diesem Jahr feiern Sie Ihren 50. Geburtstag. Preise und Auszeichnungen sind Ihnen bislang versagt geblieben. Intellektuelle Kreise scheinen Ihnen nicht, wie anderen Banater Landsleuten (Herta Müller, Richard Wagner), die Ihnen (selbst empfundene) gebührende Bedeutung zuerkennen zu wollen. So warten Sie nun mit wachsender Ungeduld auf die öffentliche Anerkennung Ihrer Lebensleistung von höchstmöglicher Stelle in Rumänien wie in Deutschland (Bundespräsident, Konrad Adenauer Stiftung, etc.) – oder auf Godot? Die hier entstandenen Reibungen und Konflikte sind Ihrer unerhörten Selbstausbreitung geschuldet. Lassen Sie uns Forumsteilnehmern wieder Raum und Freiheit für sachbezogenen, auch mal weniger verbissen geführten Austausch, auch auf die Gefahr hin, dass sich dieser unser Mikrokosmos nicht dauernd um Ihre Person dreht. Als Autor und PR-Fachmann haben Sie doch viele andere Publikationsorte, wo Sie ein aufnahmefreudigeres Publikum finden könnten. Außerdem wollten Sie Ihr Werk fortsetzen. Vergeuden Sie Ihre Energie nicht durch unnötige Reibungsverluste, und vor allem: Bitte keine Perlen vor die ... , na ja, Sie wissen schon.
Viel Erfolg!
Carl Gibson
schrieb am 20.05.2009, 13:45 Uhr (am 20.05.2009, 15:10 Uhr geändert).
Wenn Sie das alles in französischer Sprache geschrieben hätten, ma chere vache ou buffle,
dann wüsste ich genau, wo ich mich mit meinem Küchen-Französisch einzuordnen habe.

Aber waren nicht Sie es, büffelkuh, die mir ein altes Interview von Herta Müller hier vorsetzten mit dem Hinweis, ich möge dazu Stellung nehmen?

So war das doch, oder?

Leicht könnte ich Punkt für Punkt durchgehen, beginnend mit den Widersprüchen, die allein schon das Gespräch zweifelhaft machen, dann die vielen Ungenauigkeiten und Fehlangaben.

Die Wissenschaft will Präzision.
Aber Sie sehen wohl ein, dass wir die Materie hier nicht ausdiskutieren können, zumal Sie selbst nicht zu den Inhalten Position beziehen.

Machen Sie sich keine Sorgen, ob ich mit der "Symphonie der Freiheit" Gehör finde.

Die "Intelllektuellen" lehnen sie angeblich ab?
Nennen Sie doch Namen, Quellen!

Während Sie ihren Text formulierten, habe ich Herrn Scherg geantwortet und mich gefragt, ob die Büffelkuh nicht eine Scherg-Metamorphose darstellt a la Dr. Jeckyl and Mr. Hyde.

Dann habe ich etwas gegoogelt...

Und was fand ich da so auf die Schnelle:

Präsidenten-Kordinator Prof. Vladimir Tismaneanu von der Universität of Maryland (USA),
der die Symphonie der Freiheit gelesen hat,
( er ist der Kopf der Aufarbeitungskommission zur Analyse der kommunistischen Diktatur in Rumänien/ Raport final)

reiht mich in die Liste der Widerstandskämpfer gegen die Ceausescu Diktatur ein

- in einem Essay (Aufsatz),
der für die rum. "Revista 22" geschrieben wurde und der auch an anderer Stelle (Blog etc.) veröffentlicht wurde.

Forschen Sie danach im Internet!

Und was fand ich noch:

Ein englischer Wissenschaftler wird an der Universität von Padua ( Italien) über die "Symphonie der Freiheit" referieren -

nicht über die empfehlenden Worte von
Papst Benedikt XVI.,
in die "Symphonie der Freiheit" einzutreten im Dialog der Nationen,

sondern, Büffelkuh,

über meine

"Symphonie der Freiheit",

die Sie doch in aller Welt bekannt gemacht haben - durch Ihre höchst originelle Zitation des Buchtitels.

Jeder tut, was er kann!

Der englische Wissenschaftler wird zwei Publikationen miteienader vergleichen:
Eginal Schlattners "Rote Handschuhe"
und
Carl Gibsons "Symphonie der Freiheit",
also
das Werk eines im Land gebiebenen Verräters
und das Werk eines exilierten Repräsentanten des
antikommunistischen Widerstands.

Die Wissenschaft ist nicht aufzuhalten, Büffelkuh,
auch wenn Sie noch so kräftig muhen!
Und wenn Ihnen meine Beiträge nicht gefallen,
dann ignorieren Sie sie doch einfach ... ein Klick ...und Sie sind weg...

Soll ich noch weiter googeln?

Und apropos: la meme musique!

Im meinem Buch, das zufällig die profane Geschichte der SLOMR in eine "ästhetische Struktur" einbettet,
gibt es 5 Sätze:

Bolero ( nicht nur für Büffelkühe!)
Contredance (Kontratanz!)
Valse triste
Fuga
und
Rhapsodie

Sollten Sie einmal ein Exemplar meiner Symphonie in die Klauen bekommen, Büffelkuh, dann können Sie gerne heraus finden,
ob ich der "meme musique" das Wort rede - und wenn ja, wshalb ich das so halte!

Carl Gibson

Carl Gibson
schrieb am 20.05.2009, 14:56 Uhr
Demokratie direkt erleben - Auf Tuchfühlung mit unserem Bundespräsidenten...

Gerade flattert eine Einladung ins Haus, eine Einladung, die für alle Bundesbürger gilt,

vor allem für diejenigen,
die noch die kommunistische Diktatur und die dort praktizierte Abschottung der Mächtigen vom Volk erleben mussten,
ohne die Möglichkeit,
ein freies Wort an die Regierenden zurichten:

Bundespräsidialamt

Pressemitteilung | 20.05.09 |


----------------------------------------------------------------------

Villa Hammerschmidt öffnet ihre Türen
----------------------------------------------------------------------



Das Bundespräsidialamt lädt am 23. Mai 2009 zu einem Tag der offenen
Tür in den Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten

Zu einem Tag der offenen Tür
<http://www.bundespraesident.de/-,2.654288/Bundespraesident-Horst-Koehler.htm>
lädt das Bundespräsidialamt am 23. Mai 2009 alle interessierten
Bürgerinnen und Bürger in die Villa Hammerschmidt nach Bonn ein. Von
11.00 bis 20.00 Uhr öffnet der Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten
seine Tore zu einem gemeinsamen Verfassungsfest mit den benachbarten
Museen und ehemaligen Bundesbehörden.

Beim Bürgerfest in Berlin am gleichen Tag wird das Bundespräsidialamt
zwischen 10.00 und 22.30 Uhr mit einem Informationsstand auf der
Straße des 17. Juni, unweit des Sowjetischen Ehrenmals, vertreten
sein."

Die Einladung gilt auch für Büffelkühe, insofern sie nicht lichtscheu sind und Bereitschaft zeigen, ihre Masken an der Pforte der Villa Hammerschmidt abzulegen.

Transparenz und Öffnung, Igel, oder Glasnost und Perestroika Anno Domini 2009 in Bonn am Rhein in der Bundesrepublik Deutschland.
Mögen alle Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben davon regen Gebrauch machen.
Carl Gibson




Gustavo
schrieb am 21.05.2009, 11:14 Uhr (am 21.05.2009, 12:43 Uhr geändert).
Carl Gibson schrieb:
Achten Sie auch auf die Widersprüche - und auf das schlechte Deutsch, gesprochen von einer Frau, die ein Buch geschrieben (Niederungen) haben will.



Carl Gibson.


Mit dem schlechten Deutsch ist das so eine Sache. Kannst Du mir eventuell übersetzen was Herta Müller im nachfolgenden Gespräch sagen will?

wm: Es gibt ja leute, auch autoren, die sich wie gott fühlen,indem sie der welt ihre wahrheiten über eine epoche aufbereiten.

hm: Mich stößt das ab. Mich stößt der größenwahn ab. Wenn der mich bei einem politiker, einem diktator abstößt, dann stößt er mich natürlich bei einem schriftsteller genauso ab. Ich glaube, er entsteht durch unsicherheit, wie er immer durch unsicherheit entsteht. Und der kult um die eigene person entsteht auch nur, wenn an der sicht auf sich sehr viel nicht stimmt. Ich wünsche mir, daß ich immer mit den füßen so weit auf dem boden bleibe,das ich zu so einer selbstüberschätzung und sicht auf mich nicht komme. Wenn mir das passiert, dann würde ich dringend leute bitten,die mich gut kennen, daß sie mich am ärmel ziehen und sagen; hörmal, paß mal auf, du bist übergeschnappt. Ich habe im spiegel einen Beitrag gelesen über die verachtung der massen auch von schriftstellern wie virginia woolf oder t. s. eliot carl gibson. Es wurden erschreckende sätze gesagt. Da wurde natürlich auch stefan heym genannt, wie er sich nach dem mauerfall über den "pöbel" erhebt. Ich selbst gehörte zu dem gewöhnlichsten teil der bevölkerung in rumänien und habe keinen ekel vor den massen. Diese gewöhnlichen menschen sind ja das, was mich interessiert. Diese sicht sollte einem auch nicht abhanden kommen.
Herta Müller schreibt mit einem Pathos der Trauer, das stutzig macht. Und so heißt es denn auch, fast peinlich beteuernd, jüngst in einer Kritik, sie sei unsere aufrichtigste Autorin. Und an anderer Stelle: Herta Müllers Sätze sind so eingängig, daß man sie alle zitieren möchte: Den Versuch soll es wert sein. Zitieren wir also erste Sätze aus „Barfüßiger Februar" (1990): „Jetzt ist die Zeit gleich nach dem Tode eines Freundes." Oder: „Wer glaubt mir, daß es an der Drossel liegt, daß Martin starb." Oder: „Wenn ich über den Feldweg ging, dann war mein Körper leer. Der Wind bringt einen Erdhauch übers Grab."

Herta Müller, die Erlebende wie die Schreibende, das autobiographische Ich der „Niederungen" wie das fiktive der späteren Werke, sie alle sind, so scheint es, verstrickt in dem, was man vielleicht nur einen Schicksalszusammenhang nennen kann. Oder: ein Verhängnis.

Im Schaufenster, heißt es in den „Texten über Augen und Sinne", steht ein Schweizer Messer. „Das Messer hatte Lust auf ein Verbrechen. Ich dachte: Wenn ich mich anbiete, wird nichts geschehn. Ich bot mich an, ich wollte kein Opfer sein." In den „Reisenden auf einem Bein" schlendert eine Frau am Strand lang. Ein Strauch bewegt sich. Hinter dem Strauch steht ein Mann. „Irene war stehengeblieben. Der Mann rieb sein Glied. Keuchte.
Carl Gibson
schrieb am 21.05.2009, 12:43 Uhr
Kritik am "elitären Bewusstsein"? Unterstellte Hypertrophie oder gar Borderlinertum?
Sollte ich mich da angesprochen fühlen, Gustavo?

Widerständler, Opponenten, Dissidenten kommen aus dem Volk,
handeln, vollbringen Tagen in der richtigen Stunde - und treten dann,
wenn sie nicht meht gebraucht werden,
in das Volk zurück,
oder sie werden von Usurpatoren zurückgedrängt.

Herta Müller,eine Frau aus dem Volk?
Eine Mogelpackung auch dies!Dass ist nicht lache!
Das wären ja neue Töne!

Ich opponierte seinerzeit (1976/1979) von der Schulbank aus gegen die Kommunisten, dann aus den Reihen der Arbeiterschaft heraus in der Textilfabrik,
und
- auf nationaler Ebene -
aus den Reihen der Deutschen Minderheit heraus.

Und Herta Müller? Von den Banater Schwaben wollte sie nichts wissen!
Statt dessen wollte sie Elite sein - und Minderheit in einer Minderheit!
Hat sie das vergessen?

Darüber hianus hat sie nie gegen die Diktatur der Kommunisten unter Ceausescu opponiert oder rebelliert.

In "Niederungen" ist kein Wort der Kritik an Stalinismus oder Sozialismus zu finden,

weder in der ersten, angeblich verstümmelten Fassung,
noch in der zweiten im Rotbuch (Rowohlt) edierten.

Das Feindbind dort - das ist das Deutsche Dorf im Banat mit seinen Menschen , die angebliche Diktatur des Dorfes.

Die neuen Töne des "gewendeten Halses" kamen erst nach der Ausreise 1987 ...und nach der 5 Tage andauernden peinlichen Befragung durch die Prüfer des BND.

Bankban hat vergessen, seinen Kommentar dazu abzugeben.
Und Büfelkuh hat vergessen, mir Beweise der Opposition von Herta Müller vor 1987 vorzulegen.

Aber, Gustavo, ich verstehe gut,
wenn Herta Müller heute gegen Schriftseller schimpft,

die es mit der "historischen Wahrheit" genau nehmen,

da sie ja selbst nichts als "erfundene Wahrnehmung" anzubieten hat,
eben weil sie selbst nichts Hervorstechendes, historisch Bedeutsames erlebte
und
weil sie selbst nicht an "oppositionellen Aktionen" gegen die Kommunisten in Rumänien beteiligt war.

Wie sollte sie auch...die Kommunistische Partei bekämpfen, der ihr Gatte Richard Wagner doch lange jahre angehörte,

unter deren Ägide und mit derem Plazet sie "Niederungen" in Rumänien publizierte.

Alles schon vergessen?
Juroren der Konrad Adenauer Stiftung?
Und Kommunisten-Förderer bei der KAS?

Da beschimpft man doch lieber den Carl Gibson ...und lässt ihn über obskure gestalten im Internet als Egomanen (Büffelkuh!) und Größenwahnsinnigen erscheinen.

Doch das ist zu billig, Gustavo.

Das haben selbst meine Gesprächspartner in Berlin und Hamburg vor Tagen eingesehen,
die sehr wohl zwischen
"historischer Wahrheit"
und
literarischer "Fiktion" ( erfundener Wahrnehmung)
differenzieren können.

Noch sind nicht alle Wissenschaftler auf den Kopf gefallen, und noch sind nicht alle Journalisten verblödet.

Was ich gestern oben angesprochen habe, verweist darauf, dass sich etwas tut und dass die Zeit in meinen Sinne arbeitet.
Aufklärung und Offensive sind angesagt, nicht Verschleierung aus dem Verborgenen heraus.

Carl Gibson





Gustavo
schrieb am 21.05.2009, 13:59 Uhr
Carl Gibson schrieb:
Die neuen Töne des "gewendeten Halses" kamen erst nach der Ausreise 1987 ...und nach der 5 Tage andauernden peinlichen Befragung durch die Prüfer des BND.


Carl Gibson







Soviel wie bekannt ist hat die " Vernehmung" der Herta Müller keine 5 Stunden gedauert, sondern 53 Minuten.Hier scheint eine Erinnerungslücke der Herta Müller vorzuliegen.
Der Spiegel scheint dieses Protokoll zu besitzen, denn ich habe es meiner Erinnerung nach dort gelesen.
Carl Gibson
schrieb am 21.05.2009, 14:35 Uhr
Herta Müller ist eine Meisterin der Übertreibung und der Verzerrung - in eigener Sache natürlich.

Ich zitiere noch einmal meine Fragen von oben, Gustavo, da nicht alle Leser alles nachlesen können ( das wurde mir mehrfach bestätigt!):

" An früherer Stelle hier in der SbZ habe ich bereits darauf hingewiesen, dass Richard Wagner ein "Zeit-Problem" hatte und hat.
Er verkannte die "Zeit" damals,als er als "Deutscher" auf die RKP setzte!

Offensichtlich hat auch Herta Müller ein "ZEIT"-Problem, nicht mit Mitherausgeber Michael Naumann dort,
sondern mit präzisen "Zeit-Angaben".

Waren die 10 Tage Verhör bei der Securitate nach der "Heimkehr" 1984 genauso wahrheitsgetreu wie die
5 Tage Befragung beim Prüfer des BND später bei der Einreise in die BRD im Lager Nürnberg 1987?

Wie lange dauert bei Herta Müller ein Tag?

Sind das 24 Stunden - oder folgt sie den Gesetzen der "erfundenen Wahrnehmung",

wo "ein Tag" etwas "anderes" ist?"

Da ich selbst innerhalb von 3 Jahren vielfach zur Securitate vorgeladen war (außerhalb der regulären Verhöre während der Verhaftungen),
weiß ich sehr wohl,
wie die Verhöre der Securitate am Leontin Salajan-Boulevard in Temeschburg verliefen.

Was bedeutet: 10 Tage Verhör in Falle Herta Müller?

1 Stunde pro Tag?
Oder:
Rund um die Uhr?
Oder:

20 Minuten pro Tag?

Wer verhörte Sie?
Und was wollte die Securitate wissen?
Was wurde ihr vorgeworfen?
Und was kam letztendlich dabei heraus, da Herta Müller nach 1984 doch unangestastet bis 1987 in Rumänien weiter leben durfte?
(Kein wahrhaftig Verfolgter kehrte freiwillig in die sozialistische/kommunistische "Hölle" zurück!)

Was oder wer schützte Sie - ihre Prominenz, die 1984 noch höchst fragwürdig war?

Wer es mit der "Aufrichtigkeit" Herta Müllers ernst meint, sollte sich als Einstieg das von Büffelkuh ausgegrabene Interview kritisch ansehen und es mit gesundem Menschenverstand analysieren.

Ich lese und rezensiere gerade ein Lebenschreibung
zum Thema Securitate, ein umwissenschaftliches Werk aus der Feder eines einfachen Mannes, der es mit den Details und Zeitangaben nicht so genau nimmt, der aber frank und frei das niederschreibt,
was ihm sein Gedächtnis noch ermöglicht, ohne Zusatzrecherchen, ohne Reflexion etc.

Bei Herta Müller aber sind Details gefragt - Securitate und Stasi wollten stets alles ganz genau wissen.

Die Wissenschaft, die die Machenschaften der verbrecherischen Repressionsapparate aufdecken will,
benötigt die gleichen Details,
auch wenn diese gewissen Interpreten nicht schmecken.

Also:
Weshalb fehlen genaue Daten, Zeitangaben bei Herta Müller - immer nur Ausweichendes.
Wie lange noch?

Jedes Interview ist eine Mogelpackung für sich - mich wundert es nur, wo diese Gutgläubigkeit herrührt, die bei keinem anderen so durchgegangen wäre.

Das macht das Phänomen Herta Müller aus, die mit defekter Sprache und höchst moderatem Denken "Literatur" macht,

Literatur zum Davonlaufen zwar,

doch für Leute wie Michael Naumann immer noch gut genug,
um Herta Müller - repräsentativ für die Literatur der Bundesrepublik - für den Nobel-Preis vorzuschalgen.

Schnapsidee hin oder her: Das, Gustavo, ist die Welt, in der wir leben.
Carl Gibson




Carl Gibson
schrieb am 21.05.2009, 15:30 Uhr
"Moralisch" und "politisch" integre Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Bundesrepublik Deutschland werden wohl ihr Privtaleben und ihre Privatinteressen von "materiellen" und "geschäftlichen" Implikationen zu trennen wissen, Gustavo?

Sonst würde die moralische Fundierung unserer demokratisch-parlamentarischen Staatstruktur arg in Schieflage geraten?

Dürfen wir die Fundamente der Demokratie durch schnöde Gewinnsucht -in welchen Bereichen auch immer - untergraben?

Schriftsteller, die etwas zu sagen haben, sind immer "Elite",
ohne sich deshalb vom Volk und der Volksweisheit entfernn zu müssen.

Gerade deshalb hört man auf sie - sie sind - wie es der kontroversierte Ezra Pound eimal formulierte: die Fühlhörner einer Nation!
Und paradigmatisch für das Werte-Bewusstsein der Bürger.


Alte Weggefährten von Herta Müller gehen immer noch von ihrer persönlichen Integrität aus ( das habe ich gerade ausgelotet) - und stehen zu ihr wie Dr. Benhard Vogel von der KAS, wie Bstu-Leiter Gauck, wie Michael Naumann von der ZEIT und wie die Leute vom SPIEGEL, die Herta Müller zu dem gemacht haben, was sie heute ist.

Sollten sich alle diese hehren Charaktere getäuscht haben, Gustavo?
Carl Gibson
Carl Gibson
schrieb am 21.05.2009, 16:12 Uhr (am 21.05.2009, 17:21 Uhr geändert).
Weshalb konsultieren die Autoritäten, Juroren, Redenschreiber etc. nicht die "Zeitzeugen" bzw. die Quellen der Wissenschaft?

Weshalb vertrauen diese "Autoritäten" blind "fiktionaler Literatur", die doch überhaupt nicht den Anspruch hat,
etwas über die Realität in einem land auszusagen?

Die oben zitierten "Sex-Szenen" und Kraftausdrücke finde ich geschmacklsos, Gustavo!

Wo immer Sie sie ausgegraben haben!

Und dies -
Sowohl aus der Sicht des Lesers - als auch aus der Sicht des Autors.
Im Gegensatz etwa zu der Vergewaltigungsszene aus "Niederungen",
wo einige deutsche Sodaten eine Russin vergewaltigen ( wo ist das so geschehen?)

habe ich in allen meinen Werken auf Sex und derbe Ausdrücke (Jargon etc.) bewusst verzichtet,
obwohl ich viel gehört habe ( auch im Gefängnis),

da es mir nicht auf Effekthascherei ankam,
noch auf bunte Exotismen etwa aus dem rumänischen Schimpfarsenal der Securitate.

Schöngeistige Literatur - das ist etwas anderes und hat mit Ästhetik, Poetik und hochwertiger Hochsprache zu tun,
nicht der

"sermo humilis" ist angesagt

( die niedere Sprache aus den Niederungen der Gosse!
sondern vielmehr der
"Genus Grande"
die
feierliche Hochsprache, Gustavo,
die uns seit der Antike ein Begriff ist und seit 3000 Jahren unsere abendländische Kultur prägt!
Herta Müller wir diese mit ihren Büchlein nicht aufheben, noch mit ihrer schrillen Welstsicht aus der Zerrpespektive!

Nach dem genus Grande der abendländischen Kultur suchen Sie bei Herta Müller vergebens.
Nur, Gustavo, ich befinde mich hier nicht in einer Diskussion über "literarische Wertung",
sondern in einer noch wichtigeren über "moralische und politische Integrität",
die jeder Preisvergabe vorausgehen muss.

Die unzulässigen Vemengung von "moralischer Auszeichnung" für Widerstand - mit Literaturproduktion führte in die Situation, in der wir uns heute in Fall Herta Müller befinden.
Das Privatleben von Frau Herta Müller interessiert mich überhaupt nicht - und ich gehe auch davon aus,
dass es keine Interessenskonflikte zwischen ehemaligen Verlagsmanagern, Journalisten etc. und Autoren gibt.
Carl Gibson
Dolfi11
schrieb am 21.05.2009, 21:56 Uhr (am 21.05.2009, 21:59 Uhr geändert).
Ich finde es Klasse, wie die Zwei oben, sich den Ball gegenseitig zuspielen...

Vielleicht sind wir alle Zeugen, bei der Entstehung eines Nobellpreisverdächtigen Politromans, braucht man doch nur noch diese "Diskussion" abzuheften...

Böse Zungen, könnten sogar so weit gehen, und behaupten, das Gustavo und C.G. ein und dieselbe Person ist...

Aber das kann ich mir beim besten Willen, nicht vorstellen...
Carl Gibson
schrieb am 21.05.2009, 22:20 Uhr
Speichern Sie alles ab, dolfi11, und sichern alles auf USB oder externer Festplatte, taufrisch, wie es ist; denn Sie sind "Zeitzeuge" eines Wahrheitsfindungsprozesses,wie er sich allzu oft nicht mehr wiederholen wird.
Zu meiner Identität:
Mein bürgerlicher Name reicht mir durchaus aus - er steht seit meiner Anmeldung hier im Forum so fest und war von Anfang an für alle einsehbar,
obwohl ich unter "Don Carlos" schrieb und veröffentlichte, oft mit dem Zusatz: Carl Gibson - am Ende eines Beitrags, damit es zu keinen Verwechslungen kommt.

Wenn alle Obskuren hier im Forum sich an diese Spielregeln gehalten hätten,
dann wären die Diskussionen sachlicher verlaufen.
Denn: Wer seine bürgerliche Identität preisgibt, achtet genau auf das, was er schreibt,
weil er mit seiner gesamten Integrität dafür haftet.

Das mit "Schmutz werfen" entfällt automatisch!
Ebenso eventuelle Kriminalisierungen ( wie ich sie hier erfahren habe), Verleundungen, üble Nachrede etc. etc.

Ich stelle hier berechtigte fragen als freier, zeitkritischer Bürger und Zeitzeuge
und habe bisher alles belegt, was ich gesagt habe.
Alles kann verifiziert werden.

Den Namen Gustavo habe ich hier im Forum zuerst gehört - als ich dann danach googelte, kam ich auf einen Fußballspieler!

Nun meinen Sie, die Pässe, die das kommen und die Flanken mit Bällen in die Magengrube, kämen von mir selbst?

Machen Sie doch eins Stilanalyse - etwa in der Art, wie ich sie hier vorexerziert habe, um andere Chamäleons zu enttarnen und zu überführen.
Dann müssten Sie zu den richtigen Schlussfolgerungen kommen!

Aber vielleicht sagen Sie auch etwas zur Sache aus, zu dem Interview von Herta Müller, zu der KAS-Konferenz in Hermannstadt, zur Nobelpreiswürdigkeit von Herta Müllers Literatur etc. etc.
bevor Sie mich hier verdächtigen.
Carl Gibson
fleon
schrieb am 21.05.2009, 23:03 Uhr (am 21.05.2009, 23:04 Uhr geändert).
Super, Dolfi11! Anstatt sich zur Sache zu äussern, kommen Sie mit unbegründeten Unterstellungen daher. Und warum sollte jemand nicht Nietzsche oder andere Philosophen zitieren dürfen? Nur weil es Ihnen nicht gefällt? Ein "Leichtgewicht" sind höchstens Sie hier, nicht jene, die Sie grundlos beschimpfen. Haben Sie etwa Angst dass vielleicht Frau Müller am Ende doch noch Federn wird lassen müssen und möchten dies verhindern? Kein Problem., widerlegen (gerne können Sie auch zitieren), Sie die Behauptungen Gibsons argumentativ und nicht mit schnöden Schmähungen!
Carl Gibson
schrieb am 22.05.2009, 08:49 Uhr
Zum "kritischen" Nachlesen und Deuten - für alle, die den real existierenden Sozialismus der Ceausescu-Diktatur auf der eigenen Haut erlebten,
und für alle,
die es wirklich intensiv mit dem verbrecherischen Geheimdienst "Securitate" zu tun gehabt hatten.

Herta Müller schildert ihr höchst merkwürdiges Arbeitsverhältnis ( in dem Temeschburger Maschinenbau-Großbetrieb UMT( Uzina de masini)
, in welchem damals ca. 15.000 Menschen beschäftigt waren)

bzw.
ihren ersten Kontakt zum Geheimdienst Securitate.

Das dürfte in den Jahren 1977/1979 gewesen sein?, zu einem Zeitpunkt,
als in Rumänien "einiges" an oppositionellen Aktivitäten los war,
als zehntausende Minenarbeiter im Schiltal in einen Streik traten,
als die Menschenrechtsbewegung des Paul Goma die Charta 77-Dissidenz auf Rumänien zu übertragen versuchte,

schließlich als die erste größere freie Gewerkschaft Osteuropas SLOMR (eineinhalb Jahre vor Solidarnosc!) in Bukarest gegründet wurde.

Es erscheint Herta Müller nicht notwendig, "genaue" Jahres, Monats- und Tagesangaben zu machen, Angaben, die für eine adäquate Interpretation unverzichtbar sind, wenn es nicht zu Fehleinschätzungen und Fehldeutungen kommen soll. Das müsste sie selbst wissen.

Sie berichtet auf ihre Weise:

"Wann hatten Sie die ersten direkten Begegnungen mit dem Geheimdienst?

Erst, als ich in der Fabrik (als Übersetzerin) arbeitete. - Aber ich hatte Freunde (siehe Kasten), die alle seit vielen Jahren schrieben und schon die ganze Zeit über Schikanen vom Geheimdienst auszuhalten hatten. Das ging von Exmatrikulierung von der Hochschule, Untersuchungshaft, Hausdurchsuchungen bis zu Gefängnis. Das war in diesem Freundeskreis alles schon gelaufen. Insofern weiss ich nicht, ob ich für den Geheimdienst am Anfang nicht interessant genug war. Vielleicht hielten sie mich für eine belanglose Gestalt in diesem literarischen Kreis, da ich ja selber noch nicht geschrieben hatte oder sie sahen keinen "Zweck", mich zu kontaktieren oder zu schikanieren. Aber warum sie dann, als ich in der Fabrik war, bei der ersten direkten Kontaktaufnahme so weit gegangen sind, mich zu erpressen, ich solle als Spitzel für sie arbeiten, das kann ich heute noch nicht verstehen.

Als Spitzel in diesem literarischen Zirkel?

Für die Fabrik zuerst, doch der Typ, der in der Fabrik war, war nicht für Industrie zuständig, so wie er es vorgegeben hat, sondern er war zuständig für Literatur. Er hat Schriftsteller verprügelt und Hausdurchsuchungen gemacht. Das war also eine Masche.
Es ist im Grunde genommen eine ganz grausige Geschichte, weil ich ja damals mit Richard Wagner zusammen lebte wie auch mit der ganzen Gruppe. Es wäre monströs gewesen, wenn ich meinen eigenen Mann und meine allerengsten Freunde denunziert und ausgespitzelt hätte. Sie hatten es auf die Intimität angelegt. Ich habe das damals absolut nicht verstanden. Heute weiss ich natürlich, dass das in der DDR gängige Methoden waren. Aber ich weiss nicht, warum der Geheimdienst zu der Auffassung gekommen ist, es zu versuchen. Ich kann mir das nicht erklären.

Von dem Zeitpunkt an lebten Sie noch weitere 10 Jahre in Rumänien?

Ja, ungefähr. Von dem Tag an hatte ich keine Ruhe mehr. Ich wurde aus der Fabrik hinausgeschmissen, aber nicht gleich, sondern nach wochenlangen Schikanen. Täglich um halb acht Uhr musste ich zum Direktor, der mit mir nur in Anwesenheit des Parteisekretärs geredet hatte. Über ein paar Wochen hinweg haben sie mir immer gesagt, ich solle mir eine neue Stelle suchen. Ich habe gesagt, ich möchte nicht, ich bleibe hier. Wenn ihr mich loshaben wollt, dann müsst ihr mich schon entlassen und mir auch schreiben warum. Das war natürlich undenkbar.
Dann haben sie versucht, mich als unqualifizierte Arbeiterin in eine Sektion der Fabrik abzuschieben, die Maschendrahtzaun herstellt. Diese Maschendrahtrollen waren so gross wie dieser Raum. Ich war dieser Arbeit körperlich überhaupt nicht gewachsen. So etwa eine Woche habe ich dort rumgestanden. - Nun, als sie sahen, dass ich das angenommen hatte, haben sie mich wieder zurückgezogen zur Zentrale. Ich durfte wieder ins Büro und hatte wieder ein Büro. Nach zwei Wochen, als ich zur Arbeit kam, war mein Büro besetzt. Dort sass jemand anderer, ein Ingenieur. Meine Sachen waren alle auf den Korridor geschmissen. Ich wusste, ich durfte nicht nach Hause, sonst haben sie einen Vorwand und können sagen: Abwesenheit.
Noch zwei, drei Wochen bin ich jeden Tag an einen anderen Schreibtisch gegangen und habe jemanden gebeten, mit mir den Schreibtisch zu teilen. Aber dann haben sie den Leuten verboten, mich in ihr Büro zu lassen. Ich durfte nirgendwo mehr rein. Ich habe ein paar Tage auf der Treppe gesessen, habe mein Wörterbuch genommen und übersetzt. Es war wie in einem absurden Theaterstück. In der Zeit haben sie auch noch verbreitet, dass ich für den Geheimdienst arbeite.

Bei wem hat der Geheimdienst das verbreitet?

Bei den Arbeitern. Das war die grösste Sauerei und es war für mich die grösste Verletzung, dass die Arbeiter dann noch dachten, ich sei ein Spitzel. Ich hatte all diese Dinge nur auszustehen gehabt, weil ich mich weigerte, ein Spitzel zu sein. Es war so absurd. Ich war mit den Nerven total am Ende. Dann haben sie mich rausgeschmissen, mit der Begründung, dass meine Stelle überflüssig sei. Vielleicht zwei Wochen später haben sie jemanden anderen eingestellt."

Jedermann denke nun über dieses höchst "sonderbare" Arbeitsverhältnis" nach!

Und jeder mache sich so seine Gedanken, über das Verhältnis Herta Müllers zu dem rücksichtslosen Geheimdienst Securitate.

Carl Gibson

Gustavo
schrieb am 22.05.2009, 08:52 Uhr
Bäffelkeah schrieb: In der Zeit haben sie auch noch verbreitet, dass ich für den Geheimdienst arbeite.

Das war die grösste Sauerei und es war für mich die grösste Verletzung, dass die Arbeiter dann noch dachten, ich sei ein Spitzel.


Irgend etwas wird wohl dran sein.Oder warum stellt Herta Müller sich nicht dieser Anschuldigung.

Thema ist geschlossen. Keine weiteren Antworten möglich.

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