Die Konrad Adenauer-Stiftung und die Kommunismus-Bewältigung in Rumänien

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Adine
schrieb am 13.05.2009, 10:50 Uhr
Tut mir leid, Herr Gibson. Der Exodus der Banater Schwaben hat nichts mit der Autorin Herta Müller zu tun. Sie haben das Banat auch nicht wegen Herta Müller verlassen.Als das Buch "Niederungen" erschien, haben Sie bereits im Westen gelebt.Was soll das? Sie sprechen von Müllers Haß. Aber Sie hegen auch nicht nur edle Gefühle. Müller und Wagner sind Ihre Landsleute. Wenn die beiden mehr Erfolg haben,das hat viele Gründe.Wir hier im Forum schreiben unsere Meinungen,aber den Erfolg dieser Autoren haben wir nicht zu verantworten.
Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 11:34 Uhr
Milan Kundera ist nicht nur ein würdiger Nobelpreis-Kandidat und ein Gegengewicht zur "Schnapsidee"-Nominierung einer Herta Müller,

Kundera, Anchen, ist eine andere Kategorie!
Ganze Lichtjahre von Herta Müller entfernt.

Er hat ein Werk geschaffen, das aus der europäischen Kultur heraus geschrieben wurde,

als das Werk eines "Wissenden",

während Herta Müller ein paar schmale Bändchen übel gelaunter Bauchwehliteratur in die Welt gesetzt hat,
die geradezu aus der Kulturlosigkeit heraus
verfasst wurde,
als Pseudo-Werk einer schlechthin "Unwissenden".

Das ergibt den großen Unterschied zwischen beiden Autoren,
die etwas mit Kommunismus, mit der Distanzierung vom Kommunismus,
mit Opportunismus und Wendehalsverhalten zu tun haben.

Vergleicht man Milan Kunderas Werk und Wirken mit dem Werk und dem politischen Wirken der Gauklerin Herta Müller und des ( an alte Seilschaften gebundenen) Seiltänzers Richard Wagner, dann werden die Diskrepanzen immer größer.

Kundera (Jahrgang 1929) trat als junger Student und Idealist in die tschechische KP ein -
lebte Jahre konform als Mitläufer, Literat, Wissenschaftler etc.

und distanzierte sich dann konsequent von der totalitären Partei
während des Prager Frühlimgs
und noch eindeutiger zur Zeit der Ereignisse in Prag 1968 beim Einmarsch der Sowjets.

Diese Distanzierung über konkretes, politische Handeln damals wurde in zahlreichen Werken beschrieben.

Kundera hat die KP entlarvt und angeprangert -
in Jahrzehnten literarischer Produktion, auch in Frankreich und in französischer Sprache.

Ob er andere denunzierte und Leichen im Keller hat, ist eine andere Frage.

Was davon ist bei Herta Müller und Richard Wagner
erfolgt?

Als es nicht mehr ging und auch sie im Westen Zuflucht suchten,

beschimpften sie ( als gute "Nestbeschmutzer" von Anfang an nach den deutschen landsleuten) nun auch die gleichen Kommunisten,
mit denen sie vor Tagen noch paktiert hatten, opportunistisch und als perpekte Wendehälse,

ohne sich näher der gemeinsam mit den Kommunisten

verbrachten Zeit zu widmen,
diese zu analysieren,
die eigenen Fehler und das eigene Versagen anzusprechen,

in der Hoffnung,
dass niemand mehr darauf kommt,
und dass niemand mehr danach fragen wird.

Leichen im Keller?
Hatten sie welche?

Weshalb gibt die CNSAS die "Securiate-Akte" Herta Müllers nicht heraus?

Wir wissen einiges über Eginald Schalttner, über Ion Caraion, über Mihnea Berindei, über Sorin Antohi - weshalb erfahren wir nichts über Herta Müller?

Und vor allem, weshalb sagt Herta Müller uns nicht selbst, welche Verfolgung dort "belegt" sein soll?

Wenn Milan Kundera heute als "Denunziant" an den Pranger gestellt wird,
( bei Eginald Schlattner liegen alle Fakten auf dem Tisch!),
wenn diese Diskussion geführt wird,

dann besteht auch ein berechtigtes öffentliches Interesse daran,
den Lebenslauf einer Nobelpreiskandiadtin der BRD zu kennen und kritisch zu hinterfragen.

Als man die NS-Akten loswerden wollte,
um alle Schuld für immer loszuwerden,
hat man sie einfach den Flammen überantwortet:

Tabula rasa.

Nach dem Motto: Einmal muss Schluss sein.

Das war ein gefährlicher Präzedenzfall für die kommunistischen Verbrecher überall in Osteuropa und in dem Völkergefängnis Sowjetunion,
die am liebsten alle ihre Verbrechen auf die gleiche Art entsorgt und er Vergangenheit überantwortet hätten.

Das darf nicht sein.
Das dürfen wir nicht zulassen!
Und apropos Nobelpreis-Kandidatur:

Wer nach höheren Sphären strebt, muss "moralisch" und "politisch" integer sein.

Ein paar logisch nicht nachvollziehbare Zersperspektiven dargestellt als literarisches Experiment in einer höchst unzulänglichen Sprache reicht für die hohen Nominierung noch längst nicht aus.
Eine "Unwissende" beeindruckt nur noch "Unwissendere"!

Der deutsche Professor lässt grüßen!

"Schnapsidee" ist die treffende Charakterisierung für das "faut pas" des Michael Naumann von DER ZEIT in Hamburg.

Was er sich dabei gedacht hat, bleibt wohl sein Geheimnis?
Carl Gibson.





fleon
schrieb am 13.05.2009, 11:34 Uhr (am 13.05.2009, 11:35 Uhr geändert).
Hallo Zusammen

Ich verfolge diese kontroverse Diskussion schon seit ihrem Anfang, wobei ich Herrn Gibson beglückwünschen möchte, für die souveräne Art und Weise mit der er argumentiert, obwohl er von einigen Teilnehmern grundlos persönlich attackiert und mit Hohn, Zynismus und Spott überschüttet wird.

Habe auf der Seite "Die Achse des Guten" des Spiegel-Journalisten Broder einen sehr interessanten Artikel, geschrieben von Vera Lengsfeld, gefunden, der mich sehr beeindruckt hat:

Die Knochenjäger von Bukarest

Das Institut für die Ermittlung kommunistischer Verbrechen befindet sich in einem Haus, das vom eleganten Leben im vorkommunistischen Bukarest zeugt. Die Besucher werden in einem holzgetäfelten Vorraum, der vom einer schönen Treppe und einem zwei Stockwerke hohem Jugendstilfenster beherrscht wird, von jungen Frauen mit gepflegten, asymmetrischen Frisuren und luftigen Kleidern in Empfang genommen. Es handelt sich aber nicht um Modedesign-Studentinnen, sondern um Ermittlerinnen. Sie sind mit der Aufdeckung kommunistischer Verbrechen beschäftigt.
Das Institut wurde von der rumänischen Regierung am 21. Dezember 2005 eingerichtet, auf Initiative des Premierministers Calin Popescu Taricenau. Die Idee dazu kam von Marius Oprea, der als Archäologie- Student von der Securitate verhaftet und gefoltert wurde. Bald nach dem Zusammenbruch des Ceausescu-Regimes musste Oprea feststellen, dass die Kommunisten der zweiten Reihe und Securitate- Offiziere ihre Stellungen halten, oder noch ausbauen konnten, trotz ihrer Verstrickungen im alten Regime. Sie vertrauten darauf, dass ihr persönlicher Anteil an den Verbrechen nicht aufgedeckt werden würde. Also tun Oprea und seine jungen Mitarbeiter genau das. Sie fahnden nach den Verbrechern.
Oprea sollte noch gar nicht wieder da sein, als wir sein Institut besuchen. Aber dann steht er doch in der Tür, ein untersetzter Mann in den Vierzigern, der gerade „aus den Bergen“ kommt, wo er das Grab von drei heimlich erschossenen Securitate- Opfern gefunden und geöffnet hat. Die Männer waren offenbar lebend in die Grube geworfen worden und haben sich im Sterben umarmt. Oprea, der sich heute zeitgeschichtlicher Archäologe nennt. hat die Skelette untersucht, fotografiert und die Staatsanwaltschaft informiert. Letztere will allerdings nicht tätig werden. Die Morde geschahen 1948 und sind nach rumänischen Recht verjährt Nach Abschluss der Untersuchungen werden die Skelette christlich bestattet.
Meist werden solche Gräber nach Hinweisen aus der Bevölkerung geöffnet. In den meisten Fällen werden Oprea und seine Mitarbeiter fündig. Nur einmal stießen sie nicht auf die Knochen von Erwachsenen, sondern die von neun Kindern aus einem nahe gelegenem Kinderheim. Einer Mitarbeiterin , erzählt uns der Chef, schossen die Tränen in die Augen, als sie feststellte, dass der skelettierte Fuß, den sie gerade mit dem Pinsel säuberte, noch Reste eines Babyschuhchens trug.
In den meisten Fällen können Opfer und Täter identifiziert werden. Die Familien werden benachrichtigt.Oft ist erst dann die jahrelange Ungewissheit über das Schicksal der Angehörigen beendet. In Rumänien zählen auch Abtreibungstote zu den Opfern des Regimes. In den siebziger Jahren wurde die Abtreibung verboten und unter hohe Strafen gestellt. Wenn eine Frau mit unzulänglichen Mitteln selber abtrieb und zum medizinischen Notfall wurde, musste erst der Staatsanwalt gerufen werden. Der entschied, ob die Frau behandelt werden durfte, oder nicht. Wenn sie behandelt wurde, kam sie anschließend in Haft. In den Notzeiten des Ceausescu-Regimes, waren viele Frauen nicht in der Lage, ihre Kinder zu versorgen. Deshalb die hohe Zahl von Kindern im staatlichen Heimen, deren Zustände nach dem Sturz des Diktators in Europa Schockwellen auslösten. Übrigens rekrutierte die Securitate in diesen Kinderheimen gern ihren Nachwuchs. das war dem herrschenden Paar von Rumänien gut bekannt. Deshalb entfuhr es Frau Elena, als ihr vor der Erschießung von Securitate- Soldaten die Hände gebunden wurden: „Das dürft Ihr nicht, Ihr seid doch meine Kinder“.

Aus diesem Artikel ist nochmal die ganze Grausamkeit und Unmenschlichkeit des kommunistischen Systems und seiner Helfer zu ersehen. Herr Gibson hat recht: Wer mit diesen Unmenschen kooperiert hat, verdient es nicht in einer Demokratie dafür auch noch geehrt zu werden!

Schönen Tag noch zusammen.

Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 12:19 Uhr
Danke, fleon!
Die Einsicht kommt langsam, aber sie kommt; und sie wird sich durchsetzen, weil das offene Wort hier nicht nur die "Ignoranten" erreicht,
sondern auch den ganz nomalen Leser, der mit "gesundem Menschenverstand" zur Analyse schreitet und sich selbst ein Bild macht,

gerade wenn er die Verhältnisse in den Verbrecher-Diktaturen der Kommunisten weltweit kennt.

Die Securitate, die uns "Deutsche" im kosmopolitsichen Temeschburg (bis 1918 eine "deutsche Stadt")lange noch mit Samthandschuhen anfasste
und uns nur dann verprügelte und folterte,
als es nicht mehr anders ging (1977/79)

hat im Landesinneren weit rücksichtsloser gewütet und gemordet, als bisher bekannt wurde.

Ich vermutete es immer - die Beweise werden folgen!

Wenn die Fakten der Kommunismus-Verbrecher-Diktatur endgültig auf dem Tisch liegen, dann werden sicher auch die letzten Skeptiker überzeugt werden können,

was der Kommunismus tatsächlich war.


Ein Wort, Adine:
Sie verstehen da einiges "anders", wenn sie annehmen und mir indirekt mit "Dolfi11" unterstellen,

der Erfolgsneid würde meine Argumente gegen Herta Müller und ihren "Sprecher" Richard Wagner ins Feld führen.

Da irren Sie gewaltig!

Die Literatur zum Davonlaufen der Herta Müller, die ich noch weniger schätze als Klaus Bittermann, interessiert mich nicht im Geringsten.

Aus meiner Sicht ist das schlicht nur "Unliteratur".

Dass sich einige Interpreten finden, auch an Hochschulen, die einiges daraus, auch "gut" finden,
ist aus meiner Sicht nur als "Mode-Erscheining" zu werten und nachvollziehbar -

und das verweist auf die desolate Situation des "Kritiker-Wesens" oder Unwesens in diesem Land bzw. auf die Irrwege und Sackgassen der literarischen Entwickung, wenn eine Herta Müller da paradigmatisch sein soll.

Doch das, Adine, das ist meine Privatmeinung!

Ich betonte das bereits mehrfach hier!

Die Literatur von Herta Müller oder Richard Wagner, zu der ich als "Schrifststeller" nicht in Konkurrenz treten möchte,
weil sie für mich keinen Maßstab darstellt,

steht hier nicht zur Debatte.

Ich rede hier nicht als "Schriftststeller",

ich rede gelegentlich als "Moralphilosoh",

(der diese Richtung studiert hat und praktiziert/ Institut für Wirtschaftsethik/ Philosphische Praxis)

- und dies im Gegensatz zu dem "Hobby-Philosphen" Richard Wagner, nein nicht aus Bayreuth, sondern aus Perjamosch/Lowrin im Banat,
der mit seinem Es reicht das Abendland vor der Götterdämmerung bewahren will...
wie köstlich ...post festum!!!

Vor allem aber, Adine, rede ich als

"Widerstandskämpfer gegen die Ceausescu-Diktatur" in den Jahren 1976-1979 und danach im Westen von 1979-1984 und darüber hianus bis zur Revolution.

Auch wenn ich nie eine Zeile ( als Schriftsteller oder Philosoph)veröffentlicht hätte,

würde ich mit der gleichen Autorität

gegen Herta Müller und Richard Wagner antreten,

gegen zwei Mitläufer der Kommunisten,
gegen zwei Wendehälse,

die die wahre Opposition in Rumänien unter Ceausescu öffentlich leugneten,

nur weil sie selbst nicht dabei gewesen waren.

Beide paktierten mit den Kommunisten so lange, bis es nicht mehr ging.
Den Grad ihrer Verstrickung wird noch zu ergründen sein.

Carl Gibson




Adine
schrieb am 13.05.2009, 13:18 Uhr
Wenn Herta Müller und Richard Wagner mit dem "Teufel" paktiert haben,wird es eines Tages ans Licht kommen.
Ich möchte nur klarstellen,daß ich zwar keine Dissidentin war und Gottseidank auch kein Gefängnis von innen sah,aber so unwissend bin ich nicht.Ich mache mich auch nicht über Dissidenten lustig.Ich zweifle nur,daß man all das Grauen,das in diesem Land Realität war,in seiner ganzen Dimension kennen wird.Wenn wir hier im Forum schreien,wird sich auch nicht viel ändern.
Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 14:12 Uhr (am 13.05.2009, 16:53 Uhr geändert).
Dieses ehrenwerte Forum hier,
das es Gott sei's gedankt, gibt,
ist kein Markplatz,
wo Produkte (etwa mein letztes Buch)marktschreierisch angeboten werden,

sondern ein Ort,
wo Ideen, Gedanken ausgetauscht werden im konstruktiven Miteinander,
ein Ort,

wo "Anregungen" und "Grundlagen" für spätere "wissenschaftliche Arbeiten" gemeinsam erarbeitet werden.

Siehe dazu die konstruktiven und weiterführenden Beiträge/zitierte Artikel von
Anchen und fleon

zur Kommunismus-Bewältigung ( Milan Kundera) in Europa (Anchen)
bzw.
zum Verbrechertum der Securitate (fleon).

Je mehr gute Beiträge zusammen kommen, desto gründlicher und tiefer gehender wird die Gesamt-Diskussion.

Die objektiven Ergebnisse werden nicht ausbleiben.

Denn jeder Erstsemester-Student kann die Beiträge noch nach Jahren nachlesen ...von jedem Punkt der Erde aus - so wie ich etwa die das Thema hier im Forum:

"Hertha Müller Symbol der rumäniendeutschen Literatur" ( oder so ähnlich) nachgelesen habe,

um in Erfahrung zu bringen, was die Leser "vor meiner Anmeldung hier im Forum der SbZ" zur Thematik Herta Müller dachten und aussprachen.
Es ging damals schon kontrovers zu, auch ohne mich.

Das freie Wort hat noch nie geschadet - auch das freie, unverhüllte Gesicht nicht.
Carl Gibson.

Dolfi11
schrieb am 13.05.2009, 14:27 Uhr (am 13.05.2009, 17:30 Uhr geändert).
@ Carl Gibson

Wenn es sich um "Wendehälse" handelt, verstehe ich Ihren menschlichen Zorn nur allzugut ... Weiß aber nicht, ob das der richtige Weg ist, in diesem Forum so nachhaltig zu Poltern...

Ich weiß nicht ob Sie schon eine Stellungnahme bzw. eine Gegendarstellung geschrieben haben... Wenn ja, gut! Und dann muß es m.E. tatsächlich gut sein... Sie laufen Gefahr zu "überdrehen", wie wird das noch enden, mit einem Anschlag ( nicht Ernstgemeint )? Ich finde, Sie setzten sich herab, wenn Sie permannent auf diese vermeintlichen "Wendehälse" einschlagen... Die Frage ist, ob die diese Diskussion überhaupt wahrnehmen...

Ich finde ein Philosph sollte sich mit höherem Befassen als sich mit so etwas abzugeben... Das Leben ist zu kurz um zu Streiten.

Z.B. Wer iniziert die ganzen Krisen, und warum? Wie kann der Mensch sich aus der Umklammerung dieser Manipulanten befreien? Karl Marx & Friedrich Engels schrieben "Das Kommunistische Manifest"... Schreiben doch Sie etwas über... was weiß denn ich... "Die Befreiung der Menschheit von der Gier, und den Manipulanten"...oder so...

Das wären Sachen/Ideen die bleiben.
Anchen
schrieb am 13.05.2009, 14:33 Uhr
Carl, ich habe keine Bange, dieses ist nicht mein Thema.

Was ist jetzt schon wieder mit "Biermann" los, passt er dir nicht ? Kann er nicht schreiben , nicht singen?
Gehört er deiner Meinung nach nicht zu den "aufrechten Deutschen" ?

In den 60ziger und 70ziger Jahren ist in der BRD kaum jemand mit Deutschlandflagge herumgelaufen.
Die Aufarbeitung der 30ziger und 40ziger Jahre im Lande der "Richter und Henker" war im Gange (z.Bsp.Bundespräsident Lübke gab seine Unterschrift für den Bau von KZ Bauten, Artikel in der F.A.Z. vom 9.5.2007).

Ich meine, die Totengräber des "Deutschtums" liegen woanders

Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 14:57 Uhr (am 13.05.2009, 16:50 Uhr geändert).
Schön, schön, gut, gut, Dolfi11!
Sie schlagen mir vor, mich in den elitären Elfenbeinturm zurückzuziehen
und in Einsamkeit
schöne Dinge zu schreiben,
große Ideen zu verewigen,
die gesitige Situation der Zeit zu analysieren,
über das Versagen auf höchster Ebene zu schreiben,
über die Lüge in unserer Gesellschft in vielen Formen etc. etc.

statt mich in den "Niederungen des menschlichen Seins"
zu bewegen,
statt in den ( politischen ) Sümpfen zu waten,
durch den Dreck der Gosse zu gehen etc.
auf die Gefahr hin,
und mich dabei schmtzig zu machen,
und den "bösen Buben" abzugeben, der aus Neid und Missgunst handelt etc.

Ich war lange ein Feingeist, dolfi, kein Mann fürs Grobe!

Ich schrieb über Dichtkunst, über Poetik, über Lyrik...

Lange habe ich "das Feine und das Stille" seit meinem Rückzug aus der antikommunistischen Dissidenz (Revolutionsjahr 1989 bzw. seit dem Rückzug aus dem akademischen Dasein 1991) betrieben,

fast bis zur Resignation,

und viel zu lange,

denn in dieser Zeit musste ich feststellen,
wie die "Lüge" mächtiger und übermächtiger wurde
und wie die Welt in vielen Bereichen auf den Kopf gestellt wurde,

auch durch Leute wie Herta Müller und Richard Wagner,
die sich von Medien instrumentalisieren ließen, aus welchen Gründen auch immer.

Wenn die so genannten "Wissenschaftler",

die mich heute als "rücksichtslosen Scheindissidenten", als "nützlichen Idioten" der Securiate und "Wirrkopf" bezeichnen
( das sind die Email- Beschimpfen eines "Professors"! ( der wohl noch keine Dienstaufsichtsbeschwerde kennenlernte!!!)

ihre "Arbeit" und "Pflicht" getan hätten,

dann hätte ich die "Symphonie der Freiheit" nie schreiben müssen, Dolfi11.

Ich musste es tun, weil ich da Dinge für andere aussage, die zum Teil nur ich weiß und die in 30 Jahren nicht gesagt wurden.
(Das Buch schrieb ich nicht aus Selbstdarstellungsgründen, sondern aus einer objektiven Notwendigkeit heraus - und primär für andere.)


Deshalb gibt es auch heute ( sehr spät!) sehr viele Fragen zur Vita bzw. zur persönlichen und politischen Integrität von Herta Müller.

Ich habe andere Werke in der Schublade, die ich zurückstellen musste,
z. B. das Werk über
"Einsamkeit und künstlerisches Schaffen"

( Eine Geschichte des Einsamkeitsmotivs und der Melancholie von Epikur, Ovid, Seneca, Petrarca, Montaigne, Pico, Michelangelo,Lenau, Nietzsche,)

weil die Symphonie Priorität hat - Bd. 2 liegt noch nicht einmal vor!

Aber die schönen Dinge und Analysen, dolfi11, sind in einzelnen Teilen der Symphonie enthalten - als Gegengewicht zu Botschaft und Stil von Herta Müller.
Dessen ungeachtet wird meine "Literatur" erst später kommen, wenn das Werk des Widerständlers und Dissidenten gewirkt hat.

Wenn diese Debatten verstummt sind, werden die Interpreten klarer sehen.
Carl Gibson.


denn in
Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 15:17 Uhr (am 13.05.2009, 16:42 Uhr geändert).
Als ich 1976 in Rumänien in die Flagge der Bundesrepublik gehüllt zweimal öffentlich auftrat,
einmal auf dem Faschingsball im Nikolaus Lenau-Lyzeum in Temeschburg
und dann einige Tage später in den Straßen von Sackelhausen ( siehe Bilddokumentation!),
kam es mir darauf an,
die rumänischen Kommunisten zu provozieren - mit Kreuz und Schwarz-Rot-Gold!

Das war verwegen, aber ernst gemeint.
Das Abenteur hätte mir 5 Jahre Haft einbringen können - "antisozialistische Agitation"!

Die Linken aus dem Aktionsgruppen-Umfeld hörten damals gerne den bald darauf ausgebürgerten DDR-Barden Wolf Biermann,
den ich auch sehr gern hörte

(- und der mir bis zum heutigen Tag sehr sympathisch ist (mein Freund Prof. Jean-Pierre Hammer aus Paris - Lenau-Forscher, hat Biermann den Franzosen bekannt gemacht!)

nur pflegte ich schon damals zu "differenzieren":

wenn Biermann den "bundesdeutschen Adler mit den roten Krallen" (Hoheitszeichen der BRD an den Botschaften und der Vertreteung) persiflierte und karikierte,

war ich damit nicht einverstanden,
(Siehe Symphonie)
weil ich - im Gegensatz zu den Linken, die nichts mit der BRD am Hut hatten - konsequent zu dieser BRD stand.

Und zuden Symobolen der Bundesrepublik, zu denen ich in der Botschaft in Bukarest in der rabat Straße ehrfurchtsvoll hoch sah - ich suchte den Schutz des "deutschen Adlers",
ohen Lust, ihn zu verhöhnen,
und dahinter die Bundesrepublik!

Das unterscheid mich von den Linken, die nie in die BRD ( Land der "Faschisten und Revisionisten")einreisen wollten!

Ironie des Schicksals:

Mein Vater und Mutterland, diese Bundesrepublik Deutschland ehrt heute ihre "Verleugner" - siehe das Verhalten der Konrad Adenauer Stiftung (KAS)!

Und sie sperrt "die Befürworter der Bundesrepublik Deutschland in schwerer Zeit" einfach aus wie Parias.

Das sind die nackten Fakten, Tatsachen, anchen, dolfi11 und Adine!

Apropos Anchen und Anthroposophie - gerade erreichte mich eine "anthroposophische" Kurzbesprechung der "Symphonie der Freiheit" - soll ich sie hier zitieren, sozusagen als kleine Wiedergutmachung meiner leichten Polemik gegen die Anthropsohen...?
Carl Gibson
Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 17:00 Uhr (am 13.05.2009, 17:02 Uhr geändert).
@ seberg,büffelkuh, joachim u.a.

Zitat fleon:

fleon schrieb:
"Hallo Zusammen

Ich verfolge diese kontroverse Diskussion schon seit ihrem Anfang, wobei ich Herrn Gibson beglückwünschen möchte, für die souveräne Art und Weise mit der er argumentiert, obwohl er von einigen Teilnehmern grundlos persönlich attackiert und mit Hohn, Zynismus und Spott überschüttet wird.

Aus diesem Artikel ist nochmal die ganze Grausamkeit und Unmenschlichkeit des kommunistischen Systems und seiner Helfer zu ersehen. Herr Gibson hat recht: Wer mit diesen Unmenschen kooperiert hat, verdient es nicht in einer Demokratie dafür auch noch geehrt zu werden!

Schönen Tag noch zusammen."



Seelenbalsam für mich, Seelenklempner,Gedanken zum Nachdenken für Büffelkühe und andere obskure Wesen aus dem Busch!


Dolfi11
schrieb am 13.05.2009, 18:21 Uhr
Ich fürchte das Ihnen niemand mehr antworten wird, nicht weil Sie sich mit Ihren Standpunkten durchgesetzt haben, sondern, weil es nichts bringt, es ist eine Einbahnstrasse die Sie da entlanglaufen. Da bringen auch Provokationen nichts mehr. Ich habe das Gefühl, man möchte mit Ihnen - zumindest zu diesem Thema - nichts mehr zu tun haben...

Schade eigentlich...
Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 19:26 Uhr (am 13.05.2009, 19:46 Uhr geändert).
Warten wir's ab, wer etwas zu sagen hat, wird sich einschalten und artikulieren. Die Materie ist längst noch nicht ausdiskutiert.

Vielleicht kommt bankban aus der Versenkung und gibt seinen Senf zum Thema BND und Herta Müller dazu bzw. zu dem von ihm zugesandten Aufsatz der Barbara Breysach, die vom Banat spricht wie der Blinde von der Sonne.

Vielleicht beantwortet seberg die Summe der an ihn gerichteten und noch unbeantworteten Fragen.

Vielleicht meldet sich auch Herta Müller hier im Forum an,
macht ein studium generale mit
und und zeigt uns dann allen,
wie Sie mit hundert Argumenten und vielen Beweisen
ihren Widersacher an die Wand kommentiert,
auch ohne Unterstützung von Michael Naumann, Laudatoren, Ghostwritern und anderen Verlagslobbyisten.

Totgesagte leben bekanntlich länger, Dolfi11. Warten wir es ab, ob Ihr "Niemand" nicht doch noch zur Person wird oder gar zur Persönlichkeit.

Weiter oben habe ich keinen "Monolog" geführt, um mich selbst zu kommentieren; ich habe lediglich die Antworten, die in meinem Fall immer etwas differenziert ausfallen,
zum besseren Leseverständnis
"entzerrt"!

Ist das zu hoch, Dolfi11?

Aber ich darf Sie trösten - ich verreise noch in der Nacht und werde in den nächsten Tagen "nicht" kommentieren, wenn nicht der Himmel einbricht und meinen Rettungs-Kommentar erfordert.

Haben Sie schon einmal über den Asepkt nachgedacht, Dolfi11, dass einige interessierte Leser an den Bildschrimen sitzen, die durchaus hören wollen,
was ich zur geistigen Situation der Zeit zu sagen habe, Leser wie fleon, schnuk, igel, andere, die nur lesen, ohne einzugreifen bis hin zu einigen Ausgesperrten, die gerne wieder kommentieren würden, wenn man sie nicht für immer verstoßen hätte?

Vielleicht forschen einige nach, gehen in die Tiefe und bringen neue Beweise, die dem ganzen Prozess eine neue Wendung geben.

Carl Gibson
seberg
schrieb am 13.05.2009, 20:43 Uhr
Träumen darf jeder und jeder darf sich selbst auch wichtig und groß träumen, und wenn die anderen sich dann mit einem peinlichen Gefühl zurückziehen und eins meiden, dann darf man immer noch träumen, dass diese anderen einfach doof sind.

Solche Leute gab es immer schon.

Wie äußerte sich Thomas Mann einmal über einen schreibenden Zeitgenossen, einen Möchtegern-Schriftsteller und Gernegroß, der sich mit Th.M. messen zu können meinte und ihn umso hass- und neiderfüllter mit öffentlichen Schmähungen überschüttete, je weniger Aufmerksamkeit er von ihm und der Öffentlichkeit bekam? Thomas Mann sagte einfach: es gibt Leute, die wird man nie los!

Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist natürlich rein zufällig…
Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 21:21 Uhr (am 13.05.2009, 22:50 Uhr geändert).
Meine "Größe" ist nicht das Thema dieser Diskussion, seberg!
Ich habe zunächst Herta Müller und dann auch Ihnen die Gretchen-Frage gestellt - und ich stelle sie gern noch einmal:

"Wie halten Sie es mit dem Kommunismus und der Kommunismus-Bewältigung in Rumänien, im gesamten Ostblock, ja weltweit?

Bert Brecht, der Stalinpresiträger, verließ das sonnige Kalifornien und Santa Barbara, um im Arbeiter - und Bauernstaat DDR zu leben,
Thomas Mann verließ die gleichen Orte in den USA und zog es vor, in der Schweiz zu leben und besuchsweise in den demokratischen Teil Deutschlands zu reisen.

Was ist mit Herta Müller und Richard Wagner, deren Literatur Sie doch so gut gut - und deren Vita?

Würden Sie gar das Werk des Nobelpreisträgers Thomas Mann mit dem der Schnapsidee-Kandidatin Herta Müller vergleichen - und würde es dem Vergleich standhalten ... aus psychopathologischer Sicht?

Weshalb kamen Müller und Wagner in die früher verschmähte Bundesrepublik - und reisten nicht in die real sozialistische DDR aus?

Und Sie , seberg, welche Heldentaten vollbrachten Sie in Kronstadt, als es galt, Recht und Gesetz in einer Diktatur durchzusetzen?

Wenn Sie lesen und verstehen können, dann können Sie auch weiter oben nachlesen, dass ich lange vor Herta Müller und Richard Wagner "bekannt" war - und zwar nicht als "systemloyaler" Schriftsteller,

sondern als "regimekritischer" Andersdenkender, der handelte und der für seine Überzeugungen ins Gefängnis ging.

Was glauben Sie, wie sehr mich Ihr Zynismus tangiert?

Es gibt da ein paar Leute im Forum, die - längst vor meiner Zeit hier - andere beleidigten, Leute wie Sie und Joachim und noch ein paar andere, die Ihre manisch-depressive Seelenkonstitution und ihre Schizophrenie im Forum austoben, indem sie andere beschimpfen.

Das ist alles überprüfbar und nachzulesen.

Fast täglich meldet sich einer Ihrer Fans in der aktuellen Suche mit eindeutigem Kommentar - und , wie ich sehe, antworten Sie inzwischen darauf? Oder ist da ein anderer Fan an Zug?

Sagen Sie doch etwas zum Thema aus: War es richtig, dass die KAS mit Herta Müller, Richard Wagner und Eginald Schlattner in Sibiu (Hermannstadt) an einer Tafel tafelte und die antikommunistischen Regimegegner aus der Ceausescu-Diktatur nicht einmal eingeladen wurden?

Darum geht es hier, nicht um meine Träume - und Ihre Traumdeutungen!
Carl Gibson.


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