Herta Müller . Ehrung

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Lavinia
schrieb am 10.09.2009, 20:04 Uhr
Warum möchtest du das wissen?
schully
schrieb am 10.09.2009, 20:10 Uhr
@Szandmann: die beste, mir bekannte, quelle über die geschichte der aromunen ist Neagu Djuvara.
beispiel: Aromânii: istorie, limbă, destin, ed. Fundaţiei Culturale Române,1996.
servus
lori
schrieb am 10.09.2009, 20:26 Uhr
Zitat Lavinia:"Warum möchtest du das wissen?"

Nun, das möchte ich dir nicht an die Nase binden. Ich habe mich bemüht keine Suggestionen(wenn das überhaupt geht) in die Frage einzufügen und warte ab, was der eine oder andere dazu zu sagen hat!

servus
Lavinia
schrieb am 10.09.2009, 20:48 Uhr
@lori. Nun, dann warte mal ab.
Dass mit dem Lektorat und der Boschstiftung kannst du ohnehin nicht wirklich ernst gemeint haben, gell ;-)?
getkiss
schrieb am 10.09.2009, 21:21 Uhr (am 10.09.2009, 21:29 Uhr geändert).
@lori:
aus [url]www.deutscher-literaturfonds.de[/url]

"DEUTSCHER LITERATURFONDS E.V.
Förderungsmöglichkeiten - Vergaberichtlinien - Antragstellung



Aufgabe des Deutschen Literaturfonds ist satzungsgemäß die Förderung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur. Dies umfaßt:

a)
die Förderung von literarisch herausragenden deutschsprachigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern,

b)
die Förderung von bundesweit richtungweisenden Initiativen und Modellvorhaben auf dem Gebiet der Literatur, einschließlich der literarischen Vermittlung und Rezeption.

c)
Sicherung von wichtigen literarischen Traditionen für die Gegenwart.

Ziel des Literaturfonds ist es also nicht nur, die unmittelbaren Voraussetzungen für literarisches Schaffen, sondern insgesamt das Klima der literarischen Rezeption, Diskussion und Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland zu verbessern.

Der Katalog der nachfolgend beschriebenen Förderungsmöglichkeiten soll die Ziele der vom Literaturfonds vorgesehenen Förderungsmaßnahmen verdeutlichen. Die Einordnung eines Antrags in eines der Programme ist jedoch nicht Voraussetzung einer Förderung. Der Katalog soll Antragstellern und Vergabegremien lediglich Anhaltspunkte geben.

Die Vergabe von Mitteln aus dem Literaturfonds erfolgt auf der Grundlage der folgenden Vergaberichtlinien.

Förderungsmöglichkeiten
I. Autorenförderung

Werkstipendien für Autorinnen und Autoren zur Förderung eines literarisch hochrangigen Projekts. Sach- und Kunstbücher, Biographien und Drehbücher sind von der Förderung ausgeschlossen.
Maximale Höhe: 2.000 Euro pro Monat.
Maximale Laufzeit: 1 Jahr"

Also max. €24.000
(Autoren die anderweitige Unterstützung erhalten, müssen dies melden.)

PS Jemand der den Literatrbetrieb kennt, sollte dies doch wissen, den die ganze Pleiade deutscher Autoren wurden vom Fonds unterstützt...
Schiwwer
schrieb am 10.09.2009, 21:28 Uhr (am 10.09.2009, 21:30 Uhr geändert).
Von einem anderen Autor weiß ich, dass er (selbst) seinen letzten Roman zwei Mal umarbeiten musste, bis sein Verlag (Zsolnay) zufrieden war, damit das Werk in Druck gehen konnte. Ich nehme mal an: Die Lektoren (der Lektor) des Verlags stellen fest, da und dort gibt es Punkte, die müssen geändert werden, die können von Lesern missverstanden werden, das geht, das geht nicht etc., bzw. der Autor hat mehr als eine Fassung zur Verfügung gestellt und der Verlag entscheidet über die definitive Abfassung. So in etwa stelle ich mir das vor.
getkiss
schrieb am 10.09.2009, 21:50 Uhr
@Schiwwer:
Aha. Der Verlag "schreibt mit"?
So wie die Zeit?
Bei einer Nobel-Preis Kandidatin?
Was/wieviel bekommt der Verlag vom Nobelpreis?
Ich nehme doch an, es reicht dass die Bücher die mit Nobelpreis bedacht werden, sich besser verkaufen?
Schiwwer
schrieb am 10.09.2009, 22:03 Uhr (am 10.09.2009, 22:43 Uhr geändert).
@ nachlesen, getkiss:
"...dass ER SELBST seinen letzten Roman zwei Mal umarbeiten musste..." Es ging um Brüche im Zeitverhältnis oder/und um sprachlich nicht nachzuvollziehende Ausdrücke oder so Ähnliches...
Das ist, als ob in einem sehr guten Sandalenfilm über die alten Römer bei einem der Darsteller eine Uhr am Gelenk zu sehen ist...

Du siehst ja selber, wie viele Tipp- und andere Fehler man hier im Thread macht, auch wenn man sich alles durchliest! Und was man dann noch bei den anderen zwischen den Zeilen so liest - da kommt ja manchmal allerhand hier zusammen! ;-)

Ein Verlag muss doch Korrektur lesen, er will die Bücher ja auch verkaufen! Ja, und ein Buch mit zwielichtigen Aussagen muss er auch verantworten, wenn er's druckt.
Es gibt genügend Prozesse, die verhindern, das Bücher erscheinen (Fall "Esra" im Suhrkamp-Verlag) oder sie müssen geschwärzt werden...

Aber wie es konkret ist, weiß ich nicht. Weisst du es Getkiss? Antworte du auf die Frage, mal sehen, was herauskommt. Deine Schlussfolgerung ist schon mal, dass der Verlag einen Ghostwriter stellt! Na, sowas!! Wozu sollten sie dann noch einen Autor extra bezahlen, wenn sie schreiben lassen?
Anchen
schrieb am 10.09.2009, 22:33 Uhr


Grenzgänger, ein Programm der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart

in Zusammenarbeit mit:

Literarisches Colloquium Berlin

Lavinia
schrieb am 10.09.2009, 22:39 Uhr (am 10.09.2009, 22:39 Uhr geändert).
Super, Anchen, der Link.
seberg
schrieb am 10.09.2009, 22:46 Uhr
Finde ich auch, das ist ja wirklich die beste Antwort auf Loris Frage. Danach könnte ja nun jede/r von uns finanziell gefördert werden, wenn er/sie etwas schönes Grenzgängerisches über Rumänien/Siebenbürgen schreibt. Vielleicht macht sich jetzt Lori an die "Verfassung" eines Werkes?
Anchen
schrieb am 10.09.2009, 23:41 Uhr


Der Tip war doch gut versteckt in der "Atemschaukel" , sozusagen zwischen den Zeilen. Als googel( = Kugel (jidd.) = die Welt) -Rätsel.
Robert Bosch war übrigens ein interessanter Unternehmer.
Das Deutsche bei Franzosen manchmal "Bo(s)ches" genannt werden, hängt mit dem Namen seines Unternehmens zusammen. "Bosches" wird dabei nicht als Schmeichelausdruck verwendet.
Ohne "Bosches" vielleicht keine "Atemschaukel".
Szandman
schrieb am 10.09.2009, 23:51 Uhr
Da hier meine Anfrage über die, aus Griechenland nach Rumänien gekommenen, Waisenkinder mehrfach zu beantworten versucht wurde, möchte ich auch gerne etwas zum eigentlichen Thema beizutragen versuchen. Zumindest am Rande.

Zu Schiwers Information, dass Schriftsteller ihre Texte vor Drucklegung oft mehrfach umzuarbeiten haben, möchte ich gerne auf ein kleines Büchlein verweisen. Der Titel lautet "Beruf: Schriftsteller Was man wissen muss, wenn man vom Schreiben leben will" Der Verfasser scheint eine sehr interessante Persönlichkeit zu sein. Er schreibt realistisch und unemotionell über die Soll und Nichtsoll in diesem Gewerbe.

Es gibt da einige Unthemen, die ein Autor, der tatsächlich publizieren und Tantiemen kassieren möchte, wohl meiden soll. Am besten nachlesen. Er dürfte recht haben. Je nach Zeit und geographischer Lage sind das sicher verschiedene Themen. Als historisch überholtes Beispiel kann die ehemalige sowjetische Besatzungszone genannt werden. Ein Schriftsteller, der dort von seinem Geschriebenen leben wollte, musste peinlichst vermeiden irgendetwas "Antisowjetisches" detailliert in seinen Texten zu verwenden. Z.B. wären detaillierte Beschreibungen von Vergewaltigungen durch sowjetische Okkupationssoldaten sicherlich ein Grund gewesen um zumindest nicht publiziert zu werden.

Ziemlich gleich verhält es sich auch im sogenannten Freien Westen. Der Autor Wolfgang Bittner (er ist Jurist und hat auch bei Gericht gearbeitet, wie er selbst im Buch bekannt gibt) wird wohl wissen wovon er schreibt. Themen, wie die fortdauernde Stationierung ausländischer Truppen, die nicht deutschem Oberbefehl unterstehen, in Deutschland sind z.B. ein solches Thema.

Zur NS Zeit wäre es vermutlich undenkbar gewesen, dass sich ein Schriftsteller getraut hätte in seinen zur damaligen Zeit zu publizierenden Werken positive Elemente über das Verhalten von Juden einzubauen. Ein mittlerweile bereits verstorbener alter Herr, der zu dieser Zeit so einigermaßen erfolgreich als Schriftsteller gewirkt haben soll, weitete diese Aussage sogar noch aus. Er meinte, dass er von den Lektoren der Verlage oft und durchaus direkt den Auftrag erhalten hätte auf das "volksschädliche Verhalten" dieser Gruppe zu verweisen. Dazu sollte er etliche Texte umschreiben. Ob er das gemacht hat, hat er nicht verraten.

Er meinte darüber hinaus noch sarkastisch, dass sich das auch nie geändert haben soll. Auch heute bestimmen im Wesentlichen die Verlage über ihre Lektoren, was in den "erfolgreichen" Büchern zu stehen habe. Diverse Ungereimtheiten in Texten sollen oft als Aufhänger herangezogen werden um die Schriftsteller zu artigem Schreiben zu erziehen. Die braven Schreiber verstehen das sowieso unverzüglich. Weniger brave, aber dafür gelegentlich möglicherweise bessere, Schreiber bekommen spätestens dann, wenn sie die Gewünschten zu verkündenden guten Eigenschaften justament nicht in ihren Text einzuarbeiten gedenken, schnell einen Wink mit dem Zaunpfahl verpasst. Spuren die dann noch immer nicht, sind sie ohne jede Gnade weg von der Bildfläche und können sich die Verlegung ihrer Werke selber bezahlen. Unnütz zu erwähnen, dass selbstverlegte Werke kaum jemals profitabel verkauft werden.

Obersarkastisch wurde der alte Herr, als er, wie zum Darüberstreuen, noch dazu nochalant meinte, dass eben nur einige wenige Jährchen später oft genau das erwünscht werden soll, was früher zu schreiben absolutes Nichtsoll gewesen sein soll.

Eine interessante Meinung!
seberg
schrieb am 11.09.2009, 00:51 Uhr
Nachtigall, ick hör dir trapsen
Lavinia
schrieb am 11.09.2009, 01:07 Uhr (am 11.09.2009, 09:06 Uhr geändert).
Szandman:" Auch heute bestimmen im Wesentlichen die Verlage über ihre Lektoren, was in den "erfolgreichen" Büchern zu stehen habe. Diverse Ungereimtheiten in Texten sollen oft als Aufhänger herangezogen werden um die Schriftsteller zu artigem Schreiben zu erziehen. Die braven Schreiber verstehen das sowieso unverzüglich. Weniger brave, aber dafür gelegentlich möglicherweise bessere, Schreiber bekommen spätestens dann, wenn sie die Gewünschten zu verkündenden guten Eigenschaften justament nicht in ihren Text einzuarbeiten gedenken, schnell einen Wink mit dem Zaunpfahl verpasst. Spuren die dann noch immer nicht, sind sie ohne jede Gnade weg von der Bildfläche und können sich die Verlegung ihrer Werke selber bezahlen. Unnütz zu erwähnen, dass selbstverlegte Werke kaum jemals profitabel verkauft werden. "

Mit solchen Aussagen würde ich mal seeeeehr vorsichtig umgehen, denn das Verhältnis verkehrt sich radikal, wenn ein Autor/in sich gut verkauft, oder sogar das Aushängeschild des Verlags ist...Was Sie beschreiben, ist das Los der Erstautoren, der Noch-nicht-Erfolgreichen oder auch Nie-Erfolgreichen Autoren. Es gibt auch eine Menge Autoren, die 'Auftragsarbeiten' übernehmen, d.h. der Verlag gibt ziemlich detaillierte Rahmenbedingungen an, die der/die AutorIn verarbeiten soll...Aber, auch als Stephen W. Hawking seine 'Kurze Geschichte der Zeit' schrieb, bat ihn sein Lektor darum, auf Formeln zu verzichten und der entsprach seiner Bitte, weil er, (wie der Lektor auch) wußte, dass jede Formel, die Auflage halbiert... Wenn man nun weiß, dass der New Yorker Tag für Tag an die 100 Maniskripte ablehnt und beispielsweise französischen Verlage nur eins von 10000 Manuskripten von neuen Autoren annehmen, kann man sich in etwa den Druck, dem Autoren ausgesetzt sind ausmalen, aber auch das enorme Potenzial, welches auf der Strecke bleibt...In Deutschland werden jährlich etwa 7 Bücher /Kopf produziert und von den etwa 80000 Neuerscheinungen sind etwa ein Viertel Neuauflagen. Davon wiederum macht belletristische Literatur etwa 15% aus; der Rest sind Sach-, Fach- und Schulbücher, Kinder- und Jugendliteratur...
Wie weit die Kompetenzen eines Lektors gehen(jede Pubszeitschrift hat welche, warum also nicht gerade Verlage), hängt also sehr stark von einer Menge Faktoren ab - da ist eine genaue Differenzierung unerläßlich. Eine solche grobe Aussage, wie sie oben gemacht wurde, ist nicht akzeptabel und verfälscht, anstatt zu klären.

@getkiss. Warum gehst du davon aus, dass der Literaturbetrieb in unserem System nicht, wie alles andere, den Regeln des Marktes unterliegt???

Aber...wieso sollten wir uns in einem thread Herta Müller .Ehrung um die Problematik des Büchermarktes kümmern oder um Lektorenarbeit??? Dafür sollte vielleicht ein neuer thread eröffnet werden, wenn bedarf besteht, ne, lori? Auch das Problem der Aromunen, welches an sich sicherlich wichtig ist, sollte einen anderen Diskussionsrahmen bekommen, wenn es denn ein ernsthaftes Interesse dafür geben sollte, oder, Herr Szandman?

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