Herta Müller . Ehrung

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Lavinia
schrieb am 13.12.2009, 18:48 Uhr (am 13.12.2009, 18:57 Uhr geändert).
(Verzeih Ohrwurm, ich weiß, es ist eine Sünde, den Text hier einzubringen...)
Aber...Karin Decker...

Dry your eyes...
Its over...

Keep cool, pavel.

@MCRANTA - ich hatte dich gewarnt!

Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 19:01 Uhr
@ Lavinia:

Jetzt gerieren Sie sich nicht so!

Schreiben Sie weiter, was Ihnen beliebt und haben Sie Vertrauen in die Selbstheilungskräfte, die im Werk einer wirklich bedeutenden Autorin stecken.

Vergessen Sie die Restitution und alles Unrecht, das mit dieser zusammenhängt! Übergehen Sie elegant, was Ihnen nicht behagt und schreiben Sie nur dann Beiträge, wenn Sie auch wirklich etwas Wesentliches mitzuteilen haben.

Wenn das alle so machten, würde ein Thema wie „Restitution in Rumänien“, welches tatsächlich nicht das wichtigste ist auf dieser Welt, eine Eintagsfliege sein, an der jeder bequem vorbeilesen kann, wenn er’s möchte.
Schreiber
schrieb am 13.12.2009, 19:07 Uhr (am 13.12.2009, 19:19 Uhr geändert).
SYNO dispossessed | homeless | roofless
(vgl. dict.cc Wörterbuch im Internet), wobei das Nobelkomitee hier den treffendsten ausgesucht hat, um englisch die "Verschleppten, Heimatlosen" zu bezeichnen.

Es konnte natürlich nicht ahnen, dass hier ein Armin Maurer mitschreibt, der nach dem Motto "unde dai şi unde crapă" bei jeder Gelenheit und an jedes Thema mit einer beachtenswerten Impertinenz sein eigenes Trauma "Konfiskation" anhängt. Schade nur, dass Herta Müller nicht irgendwann auch im "Haus mit dem Hirschgeweih" gewesen ist (oder doch?). Dann wäre die Verbindung perfekt

Es geht erkennbar ausschließlich darum, einen Bereich erhöhter Aufmerksamkeit in diesem Forum für eine neue "Konfiskations"-Debatte auszumachen und diesen wie eine Ackerwinde im Garten zu nutzen.

Threads zu diesem Thema gibt es schon genügende, nur sind sie alle - wohl aus dem gleichen Rechner - zugetextet (nur in diesem Aspekt erkenne ich leichte Ähnlichkeit zu diesem Thread).

Wie der Begriff "dispossessed" chinesisch zu übersetzen ist, mag als Frage rein rhetorisch sein. "Futulai" ist doch auf diesem Gebiet bestens bewandert.

Servus

Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 19:20 Uhr (am 13.12.2009, 19:34 Uhr geändert).
Bezüglich der Übersetzungsdebatte zum englischen Wort „dispossessed:

Hat jemand, der diese Zeilen liest, einen direkten Draht zu Herta Müller?

Könnte er sie fragen, wie sie, die ja mehrfach auf die kontinuierliche Omnipräsenz der Securitate in Rumänien und in Deutschland aufmerksam gemacht hat, selber zu der Begründung des Nobelpreiskomitees steht?

Jean-Paul Sartre hatte die Annahme des Nobelpreises aus Gründen der Inkompatibilität zurückgewiesen.

Das hat Herta Müller glücklicherweise nicht getan. Also müssen wir annehmen, dass sie sich als Beschreiberin der Landschaft von Enteigneten (oder will sie das letzte Wort als „Verschleppte“ interpretieren?), nicht missverstanden fühlt.

Wie sie ferner zur Frage der Restitution und dem damit verbundenen Grundlagenentzug für die Securitate steht, wäre eine zweite sehr interessante Frage an sie.

@ Schreiber:

Ich verstehe nicht, weshalb Sie hier Dinge ins Spiel bringen, die tatsächlich an dieser Stelle nichts zu suchen haben. Solche Methoden sie doch die eines Agent provocateur.
Joachim
schrieb am 13.12.2009, 19:32 Uhr
Ich brauche nicht so viele Wörter wie Ihr.
"Trittbrettfahrer"
rhe-al
schrieb am 13.12.2009, 19:43 Uhr (am 13.12.2009, 20:05 Uhr geändert).
Mal eine Betrachtungsweise eines rumänischen Journalisten zu Werk und Person Herta Müller.
Gelungen, finde ich.

http://adevarul.ro/andrei_craciun-editorial/Herta_Muller_si_acest_absurd_7_169853014.html
alma_si
schrieb am 13.12.2009, 20:02 Uhr
Definition von dispossessed:

in Cambridge Advanced Learner's Dictionary -
"dispossessed people have had their property taken away from them"

in Merriam-Webster - "deprived of homes, possessions, and security"






Anchen
schrieb am 13.12.2009, 20:12 Uhr


Nochmals zu "dispossessed"

Linguee-dispossessed
Lavinia
schrieb am 13.12.2009, 20:39 Uhr
Danke, bankban, für den wunderschönen Artikel von Felicitas von Lovenberg.
„Die Liebe ist mir in den Kopf gewachsen“, sagt Herta Müller. Sie meint damit die Liebe zur rumänischen Sprache. Und es klingt ein bisschen so, als könne sie nichts dafür. Als wäre es einfach so geschehen.
Sie wächst in einer bäuerlichen Umgebung auf, von der sie sagt: „Wie alle im Haus hatte auch ich gelernt, am anderen das Zucken der Gesichtsfalten, Halsadern, Nasenflügel oder Mundwinkel, des Kinns oder der Finger zu deuten und nicht auf Wörter zu warten. (…) Es entstand eine angenehme Schwerfälligkeit, ein in die Länge gezogenes Übergewicht der Dinge, die wir im Kopf herumtrugen.“ Denn: „Im Schweigen kommt aber alles auf einmal daher, es bleibt alles drin hängen, was über lange Zeit nicht gesagt wird, sogar was niemals gesagt wird.“ So gehörten zwar die Menschen und die Gegenstände zusammen, die Köpfe waren allerdings völlig voneinander losgelöst. Und auch viel später noch sagt sie, dass bei anderen Autoren das Schreiben dem Reden ähnelt, ihr Schreiben allerdings dem Schweigen. Sie lernte erst spät Rumänisch. Zögerlich, langsam, was sie, wie sie sagt, immer wieder unter das Niveau ihres Denkens zwang und ihr somit die Möglichkeit gab, „die Verwandlung der Gegenstände durch die rumänische Sprache zu bewundern.“„Zwischen allen Sprachen tun sich Bilder auf. Jeder Satz ist ein von seinen Sprechern so und nicht anders geformter Blick auf die Dinge(…).In jeder Sprache sitzen andere Augen in den Wörtern.“ Und die Sicht der Muttersprache muss sich der Sicht der in der anderen Sprache Geschauten stellen. Sie wird von dieser dazugekommenen Sprache beurteilt. Was in der Muttersprache selbstverständlich ist, erfährt man durch die andere Sprache als Zufälligkeit und die Muttersprache ist, wenn auch bedingungslos da, „wie die eigene Haut“, so doch nicht mehr das einzige Maß der Dinge.
Ja, ich glaube so kann man Liebe, ‚die in den Kopf gewachsen ist‘, beschreiben. Das Rumänische, welches immer mitschreibt. Denn, „die eigene Sprache vor die Augen einer anderen zu halten, führt zu einem durch und durch beglaubigten Verhältnis, zu einer unangestrengten Liebe“.
Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 20:45 Uhr (am 13.12.2009, 20:46 Uhr geändert).
@ Lavinia:

Sehr schön. Und zutreffend.

Ab welcher Länge sind Zitate Copyrightverletzungen?
bankban
schrieb am 13.12.2009, 21:12 Uhr
Ob es an dem schönen Tag in der Saunalandschaft liegt? Weiß ich nicht. Auf jeden Fall lange keine Diskussion mehr gelesen, die so am Thema vorbei geführt wurde. Dies mein Standpunkt und meine Meinung zum Begriff dispossessed und seiner Verwendung hier. Vielleicht wären manche Teilnehmer entspannter, wenn auch sie in der Sauna sich erholt hätten. Kann ich nur empfehlen!
Lavinia
schrieb am 13.12.2009, 21:31 Uhr
@bankban, meinst du ungefähr so...?

www.youtube.com/watch?v=anwy2MPT5RE
Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 21:34 Uhr (am 13.12.2009, 21:38 Uhr geändert).
@ bankban:

Sauna ist prima. Aber ehrt man Herta Müller durch einen Saunabesuch?

Ich weiß nicht so recht, auch dieses Thema scheint ihr Werk doch nur sehr peripher zu streifen.

Ich empfehle die Eröffnung eines Threads zum Thema „Sauna zur Entspannung und Ablenkung von Wesentlichem“.
bankban
schrieb am 13.12.2009, 21:45 Uhr
Den Vorschlag find ich prima!

Bleibt nur noch zu klären:
wer macht den Aufguß?
welchen Aufguß bevorzugt jeder?
wie sieht es mit Essenzen (Wesentlichem) aus?
Machen wirs gemischt oder nach Geschlechtern getrennt?
(Bin, klaro, fürs Erstere!)
Gibts Abend-, Nachts und Weihnachtssauna?
Karin Decker
schrieb am 13.12.2009, 21:50 Uhr (am 13.12.2009, 22:23 Uhr geändert).
@ bankban:

Und verhält es sich Ihrer Meinung nach, bankban, auch so, dass sich das Nobelpreiskomitee besser hätte in die Sauna begeben sollen, als Herta Müller eine so beleidigende Begründung – immerhin unter Verwendung eines unanständigen Wortes* wie „dispossessed“=„enteignet“ – zur Preisverleihung unterzujubeln?

* Wohlgemerkt: Das Wort wird hier in diesem Forum von so vielen (und doch immer nur den gleichen) in Frage gestellt & nicht die zweifellos stattgefunden habende Untat, die immer noch anhält.

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