„Offener Brief an Herta Müller“ - aus der Feder eines Zeitzeugen und Opfers der Ceausescu-Diktatur

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Bäffelkeah
schrieb am 29.07.2009, 13:42 Uhr (am 29.07.2009, 13:46 Uhr geändert).
Herr Gibson, Sie dramatisieren noch den leisesten Windhauch zum Orkan. "Die Diskussion geht weiter … mit immer neuen , brisanten Entwicklungen", schreiben Sie. Aber es folgen dann keine substanziellen Aussagen. Die paar Spitzelnamen ohne Klarnamen - sieht so wissenschaftliche oder journalistische Aufklärungsarbeit aus? Sie kochen eine abgestandene Brühe auf mangels frischer Zutaten. Bisher hat Frau Müller auf Ihren offenen Brief nicht reagiert. Ansonsten herrscht doch Nebel. Ein paar Decknamen einzuwerfen, ist doch keine verwertbare Information, sondern Irritation.
Dass Sie Ihren offenen Brief auf der Zeit-Webseite veröffentlicht haben, worauf ich Sie gerne hingewiesen habe, um eine zielgerichtetere Debatte zu befördern, ist wohl kaum ein Beweis dafür, dass hierzulande die verfassungsrechtlich verankerte Meinungsfreiheit nicht abgewürgt wird. Ihre Überreaktion kann ich nicht nachvollziehen.
Dass es der Forumsbetreiber missbilligt, dass Sie einen am Banatblog befindlichen Thread hier einfach so hineinkopieren, ist geradezu selbstverständlich.
Sie triumphieren, dass es nicht gelungen sei, Ihre "Symphonie der Freiheit totzuschweigen". Ich kann jedoch nicht feststellen, dass Ihr Buch in der (Fach)Presse irgendeinen Widerhall gefunden hätte. Zeit, Spiegel, FAZ, SZ, Rezensionen in Fachzeitschriften ...? - Fehlanzeige! Man hat Ihr Buch nicht totgeschwiegen, sondern nicht zur Kenntnis genommen, schlicht ignoriert. Die ausgebliebene Rezeption trotz Ihrer aufwändigen PR hat sicher Gründe.
Was Ihre Kampagne gegen Herta Müller noch bringen wird, bleibt abzuwarten. Ich bin neugierig auf die von Journalisten und in Wissenschaftskreisen durch unaufgeregte, fundierte, ergebnisoffene Recherchearbeit noch zu gewinnenden, belastbaren Erkenntnisse. Stimmungsmache ohne Substanz ist jedenfalls unseriös und längst keine Aufklärung.
Lavinia
schrieb am 29.07.2009, 13:49 Uhr
@welo, die gedruckte Ausgabe der Zeit habe ich nicht und an Spekulationen wer und warum und überhaupt was geändert hat oder auch nicht beteilige ich mich nicht - das tun andere, die verleumden wollen. Wie Herta Müller es aber gemeint hat, steht im Text unten - oder ist das nicht von Belang?



"In der gleichen Einvernehmlichkeit mit dem Regime teilte man sich den Hass auf mich genauso wie die Verleumdungsarbeit. Ich wurde zum Hauptfeind hochstilisiert, wurde als permanentes Angriffsziel zum Bestandteil der Landsmannschafts-Identität. Wer mich verleumdete, bewies seine Heimatliebe. Die Landsmannschaft hat also ihre Brauchtumspflege erweitert durch meine Verleumdung"

Komisch auch, dass man beleidigt auf ein Zitat zeigt, an der Verleumdungskampagnie gegen Herta Müller aber nichts auszusetzen hat...Sie war Freiwild...
Wie ist es heute, welo?
Carl Gibson
schrieb am 29.07.2009, 13:55 Uhr
"DER SPIEGEL": Interview mit H. MÜLLER: "Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte".

Ich habe mich lange Zeit immer wieder gefragt, wie F.C. Delius in seiner "Niederungen"-Rezension im Spiegel (1984)darauf kommen konnte, das Banat als Hölle auf Erden mit gegenseitig sich hassenden Menschen zu verunglimpfen.

Jetzt las ich einiges nach, auch das „“SPIEGEL“-Interview, das Herta Müller und Richard Wagner - dem diesmal höchst unkritischen Nachrichten-Magazin aus Hamburg -
kurz nach ihrer Ankunft in der heiß geliebten Bundesrepublik Deutschland (1987) gaben.

Und stellte fest, was ich früher nur erahnt hatte:

Es war Herta Müller selbst,
die F.C. Delius auf den „Haß“ brachte – nur vergaß Delius seinerzeit ( etwa 3 Jahre vorher, dieses Detail in seiner "Niederungen"-Rezension im "Spiegel" zu erwähnen!

Nach Herta Müller ist also ihr Debüt-Bändchen „Niederungen“ nichts anderes als

die Frucht des Hasses!

Wie ehrlich!

Und wie vielsagend!

Und dann kommt eine Konrad Adenauer Stiftung daher und prämiert eine Schriftstellerin,
die nicht die "Liebe" als den Antrieb aller Dinge ansieht –

im christlichen Sinne etwa,

sondern den vernichtenden, destruktiven Hass!

Ist es der Geist, der alles wirkt und schafft … ist es die Kraft?
Nein, nach Herta Müller ist der Hass der Motor …der künstlerischen Kreativität … und der sozial-politischen Destruktivität….


Wieviel politische Dummheit ist heute wohl unterwegs, wenn diese zersetzende Prinzip öffentlich prämiert wird?

Aber Herta Müller und Richard Wagner sagten in dem Interview,
wo sie das „Wenden des Halses“ gezielt vorbereiten,
noch mehr aus.


Sehr viel Triviales, Allerweltswahrheiten, die jedermann berichten konnte, der aus Rumänien gerade ausgereist war.

Was Sie nicht sagten –

und wonach auch nicht gefragt wurde beim, ach! so kritischen SPIEGEL,

war ihre mehr oder weniger aktive Verquickung mit der Rumänischen Kommunistischen Partei während der Ceausescu-Diktatur.
Sie kammen in der Opfer-Rolle, ja sogar in der "doppelten" Opfer-Rolle.

Denn die beiden langjährigen Profiteure der RKP präsentierten sich als "Ofer des Systems" (Berufsverbot!Schreibeverbot!)
und - der eigenen deutschen Minderheit, die mit der tatkräftigen Nachhilfe des "Spiegel" gleich als "engstirmig" und "reaktionär" charaktersiiert wird!


Hier einige Auszüge aus dem SPIEGEL-Interview vom 4.05. 1987 mit den Autoren R. Traub und O. Ihlau, damit noch einige Fakten für viele Leser deutlicher werden.

Sie stammen aus dem Munde von Herta Müller und Richard Wagner – nur wurden sie bisher noch nie kritisch analysiert.
Ich zitiere:"


SPIEGEL: Frau Müller, vor allem Ihr erstes Buch "Niederungen" zeigt, daß Sie nicht nur unter der staatlichen Repression, sondern vielleicht noch unmittelbarer unter der engstirnigen, beschränkten, oft reaktionären Mentalität der deutschen Minderheit gelitten haben. Waren Sie in einem doppelten Sinn heimatlos?


MÜLLER: Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte. Wir Intellektuellen haben uns durch diese deutsche Minderheit nicht vertreten gefühlt, die hat ja mit Beschimpfungen auf unsere Texte reagiert. Die Deutschen haben sich in den Texten gesucht, und wenn sie meinten, sich selbst da vorgefunden zu haben oder irgendeinen anderen aus Nitzkydorf, dann empörten sie sich und verlangten, daß man mich dafür bestraft.


SPIEGEL: Von wem, vom rumänischen Staat?


MÜLLER: Nein, meist waren das private Briefe: Man müßte mich anspucken, man würde es mir schon zeigen. Auch jetzt, nach dem zweiten Buch, habe ich wieder Briefe bekommen aus der Umgebung von Stuttgart, von Leuten, die ausgewandert sind. Diese Schreiben hat mir die rumänische Post sehr gern pünktlich zugestellt, sonst kam fast nichts an. Ich hätte in Deutschland nichts zu suchen, hieß es da, ich solle dort bleiben, wo ich hingehöre.


SPIEGEL: Haben Sie je daran gedacht, in die DDR zu gehen?


MÜLLER: Ich habe mir das eigentlich nie vorgestellt. Auch weil ich immer wieder Geschichten gehört habe wie die von Wolf Biermanns Ausweisung. Danach kam die DDR sowieso nicht mehr für uns in Betracht.

SPIEGEL: Wie groß ist Ihr Literaturkreis "Aktionsgruppe Banat" in Rumänien noch, wie viele wollen weg, wer will bleiben?


WAGNER: In Temeswar haben wir zwei Leute zurückgelassen, die ebenfalls Ausreiseanträge gestellt haben, Johann Lippet und Helmuth Frauendorfer.


SPIEGEL: Und wer will ausharren?


WAGNER: Von unseren Freunden sind jetzt praktisch alle weg. Es gibt noch einen, den wir besonders schätzen: Franz Hodjak aus Klausenburg, der bekannteste deutschsprachige Schriftsteller in Rumänien. Der will wohl bleiben. Sonst sind da eigentlich nur noch die Schollendichter, die so die Geburtstagsgedichte schreiben für Ceausescu."

Auf die Frage nach der Größe der so genannten Aktionsgruppe Banat vergaß Wagner zu erwähnen, dass der von ihm 1972 initiierte Freundeskreis –

( im Gegensatz zu SLOMR keine programmatische Vereinigung mit Kodex, Satzung, Gründungsdokument etc. war, sondern tatsächlich ( wie oben der OTB unterstellt), nur ein Debattierclub orthodoxer Marxisten,
)
bereits 1975/76 von der Securitate aufgelöst worden war!

Einer aus dem weiteren Kreis der Zurückgebliebenen Kumpel war Werner Kremm, heute Redakteur bei dem Wochenblatt „Banater Post“, der den Gefälligkeitsartikel gegen Carl Gibson und SLOMR möglich machte.


Olaf Ihlau, lange Jahre „Spiegel“-Ressortleiter und Auslandschef, und Rainer Traub kamen schließlich auch auf den denkbaren Widerstand in Rumänien zu sprechen:

Dazu Konnten Herta Müller und Richard Wagner praktisch nichts aussagen,
denn beide hatten mit dem "antikommunistischen Widerstand"
in Rumänien ( der übrigens in der „Symphonie der Freiheit“ zusammenfassend beschrieben ist)

einfach nichts zu tun.

Deshalb blieben ihre Angaben dazu ausweichend und nichtssagend:

Ich zitiere aus dem gleichen Interview:

„ SPIEGEL: Aber gibt es nicht eine Schmerzgrenze? In Bukarest tauchten unlängst Flugblätter auf, die zu Ceausescus Sturz aufriefen.

MÜLLER: Hinter den Flugblättern verbergen sich wohl Einzelgänger. Menschen, die einfach ihren Überdruß loswerden wollen . ..

WAGNER: .., da steckt keine militante Gruppe dahinter, es gibt keine oppositionelle Solidarität, kein Programm.

(…)

MÜLLER: Wir haben uns oft gesagt: Das ist stupide, daß wir diesen Zustand des geduldigen Ertragens nicht erklären können. Aber Rumänien ist nicht Ungarn und nicht Jugoslawien. Es gibt vielleicht hier und dort ein paar Oppositionelle, aber es spinnt sich kein Faden.

WAGNER: Der Widerstand erschöpft sich im Klagen, unter den Intellektuellen und sogar unter den Parteifunktionären. Jeder sagt, wie schlimm es ist. Die Nomenklatura schimpft genauso wie die
Bevölkerung, das ist der gemeinsame Nenner. Jetzt hoffen die Rumänen, daß Gorbatschow etwas macht und eingreift.

(…)
Info im Kasten:

Herta Müller und Richard Wagner *
gelten als die beiden prominentesten Autoren der deutschsprachigen Minderheit in Rumänien. Arbeits- und Publikationsverbot im Polizeistaat des kommunistischen Herrschers Ceausescu trieb die Banater Schriftsteller jetzt zur Auswanderung und Übersiedlung nach West-Berlin. Von Herta Müller, 34, die in der Bundesrepublik bereits mehrere Literaturpreise erhielt, erschienen im Rotbuch Verlag der Kurzprosaband "Niederungen" und die Erzählung "Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt" Richard Wagner, 35, hat bei Luchterhand den Lyrikband "Rostregen" veröffentlicht. „
Gesprächsort war West-Berlin."


Herta Müller und Richard Wagner hatten damals 1987 keine Ahnung davon, dass der mutige Ingenieur, der nach dem Vorbild der Geschwister Scholl bzw. „Weißen Rose“ Flugblätter in Bukarest verteilte, Radu Filipescu hieß – und dass dieser für seine mutige Tat Jahre ins Gefängnis musste.
Auch von anderen oppositionellen Aktionen in Rumänien hatten sie nie gehört.

Müller und Wagner erwähnten auch SLOMR nicht, weil sie mit dem Protest freier „Werktätiger“- als marxistische Intellektuelle nichts zu tun haben wollten,

sprich, weil sie überhaupt nichts mit Widerstand zu tun haben wollten,

weder aus einer „inneren Emigration“ heraus,

noch aus dem „kulturellen Widerstand“ heraus!

Noch als "systemimmanente Dissidenz", die Richard Wagner als Mitgleid der Kommunistischen partei Rumäniens durchaus hätte betreiben könnnen,
wennn er den Mut über die "loyale Kritik" hinaus aufgebracht hätte.

Aber: Er sagte es ja öffentlich, noch um 1996/97 in der BRD: Er wollte ja kein "Dissident" sein!

Bestenfalls mit der Metapher wollte er die gesellschaft verändern - und unter der "Tarnkappe"!


Wo ist die Zauber-“ Metapher“, die Herta Müller und Richard Wagner der Ceausescu-Diktatur entgegen stellten, um die real existierende Gesellschaft zu verändern?

Erst nach ihrer Einreise in die Bundesrepublik begannen beide damit, eine Art Dissidenten-Image aufzubauen – und ein paar naiv-arglose bundesdeutsche Journalisten, die mehr glaubten als sie hätten nachforschen müssen, halfen ihnen dabei.

Carl Gibson - aus aktuellem Anlass ( meine früheren Worte) zum Nachlesen und Nachdenken. Heute sieht man vieles mit anderen Augen.





Ich dachte schon mehrfach, diese Diskussion sei am Ende. Doch Heilige Schrift scheint mir zur Lehrmeisterin zu werden, denn dort heißt es:
Wer sucht, der findet!
Carl Gibson
Lavinia
schrieb am 29.07.2009, 14:09 Uhr (am 29.07.2009, 14:13 Uhr geändert).
@Bäffelkeah, wie sagtest du es so treffend: "Sie kochen eine abgestandene Brühe auf, mangels frischer Zutaten."
Richtig. Eine Brühe mit immer den gleichen Zutaten: Halbwahrheiten, Unterstellungen, Verleumdungen, Neid, Missgunst, Hass, Größenwahnsinn etc. etc. Und immer wieder, unaufhörlich wird darin gerührt... Wem es denn schmeckt...
Bäffelkeah
schrieb am 29.07.2009, 14:19 Uhr
Wo sind nun aber die durch Ihr aufklärerisches Wirken gewonnenen neuen Erkenntnisse, Herr Gibson?
Mit dem in den achtziger Jahren veröffentlichten Müller-Interview bringen Sie kein "Licht ins Dunkel" der aktuellen und höchst brisanten Fragen nach einer schuldhaften Verstrickung Müllers und zahlloser anderer (vornehmlich Intellektuelle) in den kommunistischen Unrechtsstaat oder etwa ein Kollaborieren mit der Securitate aus opportunischen Gründen. Das ist doch nur ein fadenscheiniges Ablenkungsmanöver. Auf meine zuvor geäußerten Erwägungen gehen Sie mit keinem Satz ein.
Abwegig finde ich Ihre Kritik an der KAS, die Stiftung habe eine Schriftstellerin ausgezeichnet,
"die nicht die "Liebe" als den Antrieb aller Dinge ansieht –im christlichen Sinne etwa, sondern den vernichtenden, destruktiven Hass!" Ihre Wahrnehmung ist getrübt. Machen Sie sich die Mühe und lesen Sie die Begründung der Jury nach (kann bestimmt elektronisch bei der Stiftung erbeten werden). Der Literatur eine religiöse Doktrin aufzuerlegen, wäre nun wirklich eine Schande für einen modernen, aufgeklärten Staat. Dass die Literatin aber "destruktiven Hass" verbreiten und die Stiftung dies auch noch naiver Weise prämieren sollte, ist doch grober Unfug.
Warum nur verengen Sie dieses brisante Thema ausschließlich auf Ihr persönliches Hassobjekt Herta Müller und öffnen sich nich für die Problematik Vergangenheitsbewältigung?
Carl Gibson
schrieb am 29.07.2009, 14:26 Uhr
„Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben“

Vielen Dank für diese Richtigstellung, Welo.

Sie betonen auf die indirekte Zitation bzw. Paraphrase:

„Sie irren sich leider: ich habe wörtlich genau aus der gedruckten Fassung der Zeit zitiert, dort schreibt Müller in Fettdruck:

Dass die Zeit diese unglaubliche Verleumdung durch Frau Müller via "Die Zeit" dann in der Onlinefassung abgeändert hat, zeigt wohl, dass die Zeit selbst heisse Füsse ob der Frau Müller bekommt. Zeit wirds.“

Der Kommentar ist auch für die ZEIT online gut geeignet!
Als Kritik und Auffaoderung zur Selbstkritik - wie bei den Kommunisten!

Das ist ein auch guter Hinweis darauf, wie schnell die deutsche Presse einzelnen Berichten „gutgläubig“ folgt.

Vor einem Jahr transportierte die Frankfurter Rundschau neben dem „Offene Brief“ der Herta Müller an Horia Patapievici ( Spitzelaffäre in Berlin) bereitwillig und unkritisch die subjektive Botschaft Herta Müllers,
sie sei in Rumänien ( im April 2008) erneut beschattet bzw. verfolgt worden.

Bei der letzten KAS –Konferenz in Sibiu war von einer eventuellen Verfolgung durch wen auch immer nicht mehr die Rede.

Die deutschen Journalisten sollten genauer hinsehen, was sie schreiben, gerade wenn die gegen die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland verstoßen.
Carl Gibson

Bäffelkeah
schrieb am 29.07.2009, 14:35 Uhr
Da haben Sie natürlich vollkommen Recht: Diese Aussage, die als Zwischentitel in der "Zeit" abgedruckt ist, ist eine furchtbare Entgleisung, die der Redaktion anzulasten ist. Denn die Aussage ist eine Zuspitzung und im Artikel von Herta Müller in dieser Form nicht dokumentiert.
Carl Gibson
schrieb am 29.07.2009, 14:58 Uhr (am 29.07.2009, 15:00 Uhr geändert).
"Hetze ist das"! Darf gegen Teile des deutschen Volkes gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident Köhler?
Sie wachen über unsere Verfassung, über Recht und Gesetz:

Ich zitiere:

§130 Volksverhetzung

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

1. zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. Schriften (§ 11 Abs. 3), die zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, dass Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,

a) verbreitet,
b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder
d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder

2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.
[...]( übernommene aus einem Beitrag vom Forum Banat auf www.kultrraum-banat.de

Ja, Bäffelkeah - irren ist menschlich - und Journalisten sind auch nur Menschen, die es gut meinen und doch auch Fehler, machen, auch bei der ZEIT.

Carl Gibson

Joachim
schrieb am 29.07.2009, 15:28 Uhr
Herr Gibson gehen Sie bitte umgehend zum Arzt !
Vielleicht kann der Ihnen noch helfen, bevor es zu spät ist.
Sonst landen Sie noch in einem geschlossenen Heim.
Alles Gute
Joachim
Lavinia
schrieb am 29.07.2009, 15:43 Uhr
Carl Gibson schreibt auf dem banatblog, an genau der Stelle seines obigen Beitrags, an der er Bäffelkeah zugesteht: "Ja, Bäffelkeah - irren ist menschlich - und Journalisten sind auch nur Menschen, die es gut meinen und doch auch Fehler, machen, auch bei der ZEIT." folgendes:

"Wer sich als Banater Schwabe von Herta Müller verunglimpft fühlt,
kann als sein Recht vor Gericht suchen – und die Sache anzeigen.

Eine Straftat anzeigen kostet nichts.

Von Carl Gibson in Jul 29, 2009 - 15:10"

No comment!
PitzGsk
schrieb am 29.07.2009, 15:45 Uhr (am 29.07.2009, 16:23 Uhr geändert).
Herr Blees,

das ist aber mutig was Sie hier empfehlen.

Ein echter Kämpfer geht nicht so schnell zum Arzt, es sei denn, er wird am Körper verletzt.

Gestatten Sie : Wann waren Sie das letzte Mal beim Doktor ?
Armin_Maurer
schrieb am 29.07.2009, 15:49 Uhr (am 29.07.2009, 15:54 Uhr geändert).
Lieber Herr Gibson,

ich bin der Ansicht, - auch wenn das ziemlich skandalös klingt, und es mir nicht einfiele, es zu tun -, es darf als Deutscher gegen das deutsche Volk in seiner Gesamtheit oder in Teilen gehetzt werden. Vor allem, wenn man selbst Deutscher und dazu noch Literat ist. Denn solch eine "Hetze" kann stets auch heilsame Provokation sein.

Das ist eine moderne Art des Leviten lesens von Peter Handke, über Herbert Achternbusch, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek bis hin - nun ja: Herta Müller.

Ich denke, der kollektive Schaden hält sich dabei in Grenzen und die Popularität sowohl der beschimpften Volksteile als auch des erzürnten Propheten nimmt zu.

Sehr prekär wäre allerdings eine eigene "Reinwaschung" an den vorgegaukelten Verbrechen der anderen, derer Sie Herta Müller zu überführen trachten.

Man kann sich hier schwer ein eigenes fundiertes Urteil bilden, weil die "gordischen Verknotungen" von Spitzel- und Opferbiographien unentwirrbar zu sein scheinen.

Was mich bei alledem am meisten beschäftigt, sind die Fragen:

Was haben diese nationalkommunistischen Bestien in Rumänien aus uns gemacht, dass wir kaum selbst mehr wissen, wem noch zu trauen ist?

Und wie kommen wir im Verband der Siebenbürger Sachsen dazu, den anlässlich einer Palastrevolte von 1989 an die Macht gelangten zweiten Garde des Ceauşescu-Regimes in Deutschland den Boden zu ebnen, emsig darauf bedacht seiend, dass die rumänischen Politiker ihr Gesicht wahren?

In Anteilname und Betroffenheit gegenüber allen Securitate-Opfern,

Ihr Armin Maurer

Carl Gibson
schrieb am 29.07.2009, 16:17 Uhr (am 29.07.2009, 16:23 Uhr geändert).

Die Verwirrung ist nahezu perfekt, wenn ich feststellen muss, dass
gewisse obkskure Kräfte aus Rumänien
hier in die Diskussionen eingreifen und sogar

diese Diskussion "Offener Brief an Herta Müller"
mit der von mir initiierten Diskussion

"Rehabilitation und Restitution - Gerechtigkeit und Recht" miteinander verknüpfen,

so geschehen im ZEIT -Kommentar,
wo ein gewisser TransilVanitas

gleich
gegen beide Landsmannschaften wéttert,
gegen die der Siebenbürger Sachsen
und gegen die der Banater Schwaben
und beide bezichtigt,

mit den Post-Kommunisten der Jetztzeit zu paktieren.


Das alles haben Sie sicher nicht autorisiert!

Das Haus mit dem Hirschgeweih im Schäßburg, also Ihr Familienbestitz, Herr Mauer,
wird mit in die Diskussion eingebracht - als Paradigma -Opfer dieser verwerflichen Paktkonstellation.

Die Frage drängt sich nun auf:
diese Leute hier:
Teja, Ratoiul vel Bun und jetzt dieser TransilVanitas

die "scheinbar" für Ihre SachePartei ergreifen ---

wer sind diese Leute wirklich?

Was treibt sie an?

Ist es nicht so,
dass diese obskuren Personen
( die vielleicht auch die verleumdenden, nach der Logik auf Sie zurückfallenden Suchbegriffe Dieb etc. eingegeben haben)

Ihnen, Ihrer Frau Mutter, dem Resro Verein etc.

weitaus "mehr schaden als nützen?

Sogar Herta Müller wird da noch instrumentalisiert ... ohne Rücksicht auf Verluste ...

aber auch ohen Rücksicht,
auf Ihre Ehre hier in Deutschland , Herr Maurer!

Auch ich wurde schon als "nützlicher Idiot der Securitate" bezeichnet,
obwohl man weiß,
was ich in der kommunistischen Hölle erlebt habe.

Der Desinfromation sind Tür und Tor geöffnet - nur die volle Aufklärung in der Offensive hilft uns,

aus dieser Situation heraus zu kommen

die Intrigen zu durchschauen und die Hintermänner an den Pranger zu stellen.

Ich wollte dem moralischen Kampf stets Priorität einräumen - vor dem materiellen.

Aber Sie sehen selbst, die Diskreditierung ist eine ideelle Angelegenheit - mit materielen Folgen.

Hier und dort.

Wir müssen wachsam sein und bleiben - und hinter die Kulissen schauen.

Carl Gibson





Armin_Maurer
schrieb am 29.07.2009, 17:14 Uhr (am 29.07.2009, 17:17 Uhr geändert).
Oje, Herr Gibson!

Was dieser TranssylVanitas schreibt, ist zwar völlig deplatziert als Kommentar zum Herta-Müller-Artikel in der ZEIT, jedoch ist es nicht weiter verwunderlich, wenn geöffnete Pandorabüchsen ihren Inhalt in die Welt (hier eher die ZEIT) entlassen.

Solange es sich um Wahrheiten (Erkenntnisse & Sachverhalte, die es zu wahren gilt) handelt, dürfte diese Verselbständigung von Informationen einem Philosophen nicht sauer aufstoßen.

Auch ich bin der Ansicht, dass eine Überprüfung auf Securitate-Zugehörigkeit von Vorstandsmitgliedern der Verbände der Siebenbürger Sachsen und der Banater Schwaben seitens des bundesdeutschen Verfassungsschutzes niemandem schaden kann.

Wenn dabei herauskommt, dass keine solchen Verbindungen nachgewiesen werden können, dass vielmehr die Landsmannschaften immer schon energisch gegen den grausamen Kraken aus Bukarest gekämpft haben: umso besser!
Carl Gibson
schrieb am 29.07.2009, 18:27 Uhr (am 29.07.2009, 18:30 Uhr geändert).
Ist der Geist aus der Flasche oder ist es doch der nur Ungeist, der von Rumänien aus auf uns herüber schwappt, um sich wie die sieben Plagen auf uns zu stürzen?

Was von Rumänien kommt - und noch annonym und gesteuert,
das betrachte ich mit großer Skepsis.

Wird die Büchse der Pandora gar von Unglaubwürdigen geöffnet, dann ererwartet uns kein Heil aus dieser Büchse,
vielmehr nur neues Unheil, Hetze und Spaltung!

An den Früchten werdet Ihr sie erkennen, sagt die Bibel ... die von einem klugen Professor hier zitiert wird -

und wer früher schon böses Blut stiftete, Hass und Spaltung,
der wird uns auch heute nicht die Wahrheit bringen , sondern nur neue Verwirrung fördern - und neuen Hass.

Aber das Spiel ist aus - alles ist durchschaut.

Lügen haben kurze Beine, sagte Herta Müller in einem ihrer so genanten Essays - und die Wahrheit hat keine, fügte sie noch hinzu.

Wir werden ihr Beine machen.

Carl Gibson

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