SbZ-Archiv - Stichwort »Draussen Vor Der Tür«
Zur Suchanfrage wurden 127 Zeitungsseiten gefunden.
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Folge 2 vom 25. Februar 1958, S. 3
[..] hen wir aus der Biographie, die Leben und Werk des berühmten Siebenbürger Sachsen in spannend geschriebener Form schildert, den nachfolgenden Abschnitt. Es war , an einem Februarnachmittag gegen vier Uhr. Draußen fiel ein mit Regen vermischter, großflockiger Schnee aus dem düsteren Grau des Himmels, der sich über Mediasch senkte. Im Hause knisterte die Stille, niemand war da, nur das ungarische Dienstmädchen rumorte in der Küche. Oberth stand am Fenster, die Stirn an die [..]
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Folge 12 vom 15. Dezember 1956, S. 2
[..] eude nicht lassen. Das Gretchen zieht sich auch an, aber sie springt nicht herum. Es fängt an zu läuten. Es heißt, in der Heiligen Nacht können die Glocken reden. Sie können es auch. Sie reden eine Sprache wie der Donner, der durch die Wolken zieht: ,,Menschenskind, weißt du, was morgen ist? Und noch immer kannst du nicht verzeihen? Dein Herz ist noch immer hart, härter und kälter als das Eis da draußen, denn das Eis zergeht, wenn das Frühjahr kommt, und aus seinen Tropfen wa [..]
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Folge 12 vom 15. Dezember 1956, S. 3
[..] baum ist mir immer so grausig." ,,Ach, Lieber, sollen wir sogar auf den Lichterbaum verzichten?" ,,Nein, nein. Nur -- ich hätte ihn gern ergänzt durch den Baum ohne Lichter." ,,Wie das?" ,,Nun so: Als Halbwüchsiger rannte ich immerzu in den Wald. Auch am Heiligen Abend. Viele Stunden lang. Und stand manchmal vor einer weißverschneiten Fichte und schaute sie an. Und abends dann unter dem brennenden Baum schien mir, er und der draußen, um den zur Stunde nichts war als feierlich [..]
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Folge 11 vom 29. November 1956, S. 3
[..] ie Kuh tot. Der Arme stand nun da und weinte und weinte, daß sich auch ein Stein hätte erbarmen müssen; erst als es Abend war, kehrte er heim; allein seinen garstigen Bruder konnte und wollte er nicht sehen; er schlief draußen in der Scheune. Am frühen Morgen nahm er ein Messer und ging wieder zu seiner Kuh, um ihr die Haut abzuziehen; er brachte den ganzen Tag damit hin; am Abend begab er sich zum Schlafen nach Hause, ging aber wieder nur in die Scheune. Als er am anderen Mo [..]
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Folge 6 vom 26. Juni 1956, S. 9
[..] . Das Geräusch seiner Schritte wird vom Windrauschen übertönt, nur manchmal splittert dünnes Eis mit kurzem, knirschenden Klang. Sie gehen zwanzig Minuten, dann bleibt Leo stehen. Er läßt Ott herankommen, greift seinen Arm und flüstert: ,,Jetzt ganz leise! Keine hastige Bewegung! Wenn ich stehenbleibe -- stehenbleiben! Wenn ich mich hinlege -- hinlegen!" Langsam schleichen Sie weiter. Rechts die dunkle Wand eines Waldes. Leo verschwindet darin. Als Ott zögert, fühlt er Leos H [..]
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Folge 6 vom 26. Juni 1956, S. 10
[..] n drehen sich Kreise... ; Das ist die Stimme des Kleinen, Krummbeinigen. Eine tiefe, rauhe Stimme antwortet. Kratzen ah der Bordwand. Nun erzittert der Wagen. Einer der kontrollierenden Russen ist hinten aufgestiegen... noch einer... Kisten werden hin und hergeschoben. Der mit der tiefen Stimme fragt etwas, der Krummbeinige antwortet. Nun flüstern sie miteinander. Draußen hört man madjarische Worte -das sind die ungarischen Grenzer. Schritte gehen um den Wagen herum, jemand s [..]
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Folge 5 vom 30. Mai 1956, S. 9
[..] ch unter einem anderen Aspekt. Man hat uns verraten, trotzdem haben wir gegen den Kommunismus Widerstand geleistet. Wir hatten die Pflicht dazu und auch das Recht, weil wir an ein Ziel glaubten. Dies Ziel war eine Intervention von draußen. Inzwischen hat sich das .als ein Irrtum herausgestellt. Nun frage ich: habe ich noch das Recht, meine Leute mit der Behauptung zu betrügen, unsere Arbeit werde von draußen gefördert? Habe ich das Recht, sie gegen das Regime aufzuhetzen, ihr [..]
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Folge 4 vom 25. April 1956, S. 10
[..] ser", sie sind fort," Ott kriecht schweißgebadet aus seinem Versteck. * Warten, warten, warten... Vier Schritte vor, zwei nach links, vier zurück--und wieder vier Schritte vor. Wie ein Tier im Käfig. Vor der Tür sind es vfer Schritte zum Fenster, zwei bis zum Schrank -- das ist ein viel zu kleiner Raum für seine rasende Unruhe. Und wenn dann draußen die Dämmerung sinkt und das durch die Vorhänge hereindringende Licht bleiern wird und schließlich erlischt, wird die Unruhe zum [..]
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Folge 3 vom 25. März 1956, S. 9
[..] t ihm die Hand und geht einige Male unruhig auf und ab. ,,Viel Glück", wiederholt er zerstreut, ,,viel Glück! Du wirst es brauchen." Dann läßt er sich auf einen Stein nieder und starrt vor sich hin. * Die Spitze des Kirchturms ragt dünn über die dunklen Wipfel auf. Im Dorf krähen bereits die Hähne. Die Lehmhäuser mit den Schindeldächern sind undeutlich zu erkennen. ,,Du gehst jetzt diesen Steig abwärts bis zum Bach", flüstert Andrei, ,,dort erreichst du . Und dann m [..]
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Folge 3 vom 25. März 1956, S. 10
[..] wolle er sagen: Mach dir nicht draus, wir haben ihn! Nach diesem Abend bei Mircea gewinnt Ott mehr Einblick in das zwielichtige Treiben um ihn herum. Er weiß jetzt: Mircea ist der Kopf, der Motor; in seinen Händen läuft alles zusammen. Er befindet sich ständig unter einer Hochspannung, seine Überreiztheit macht ihn oft unerträglich. Es kommt zu Zusammenstößen, aber ebenso rasch auch wieder zur Versöhnung. Ganz anders ist Mitica -- der Dicke, den Ott an jenem Abend kennenlern [..]









