Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur

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Lavinia
schrieb am 17.12.2009, 20:19 Uhr
@Anchen: "Und denken und vergleichen kannst du was du willst (...ich sollte so nicht denken...) ?? Höhere Gewalten ?"
und außerdem zu Deinen Überlegungen zu...Hannah Ahrendt und Kollektivschuld...: Anchen, sorry, aber wovon sprichst du eigentlich, denn als Reaktion auf meinen Beitrag kann ich deinen Text wohl nicht verstehen, auch wenn du dich darauf beziehen magst...
Anchen
schrieb am 17.12.2009, 21:21 Uhr
@Lavinia Das glaube ich aufs Erste.

Dein Vergleich war in meinen Augen nicht banal,aber wenn du das so siehst...gut.
Lavinia
schrieb am 17.12.2009, 22:18 Uhr

Anchen:
"Dein Vergleich war in meinen Augen nicht banal,aber wenn du das so siehst...gut."

@Anchen, mein Vergleich war tatsächlich nicht banal...
Wieso kommst du auf die Idee, dass ich das so sehen würde?

Ich sagte, dass..."Ich weiß, ich sollte so nicht denken, der Vergleich ist überhaupt nicht zulässig..." Weißt du warum ich das nicht denken sollte, warum der Vergleich unzulässig ist? Denn du schreibst folgenden Kommentar dazu: "Und denken und vergleichen kannst du was du willst (...ich sollte so nicht denken...) ?? Höhere Gewalten ?" Und der ruft bei mir nur Unverständnis hervor...
Nun ja, ich muss gestehen, dass ich deine Kommentare extrem selten verstehe, wie auch deine "Kommunikationsversuche", die in den allermeisten Fällen aus Angriffen auf mich bestehen...Jedenfalls, in diesem Fall hätte es vielleicht auch eher eine Nachfrage gebracht, aber Du scheinst der Meinung zu sein, dass Dir sowieso alles klar wäre...Nun denn...



bankban
schrieb am 18.12.2009, 07:16 Uhr
Rumäniendeutsche Schriftsteller im Visier der Securitate
Elf Schriftsteller und Germanisten erläuterten Einzelheiten aus ihrer jeweiligen Securitate-Akte / Von Elke Sabiel

http://www.adz.ro/m091216.htm#1
pavel_chinezul
schrieb am 18.12.2009, 09:12 Uhr
Hier ein Beweis, dass es doch Hoffnungen auf eine echte Aufarbeitung der Vergangenheit gibt:

www.tvr.ro/articol.php?id=73961&c=5952

Ganz speziell möchte ich folgendes zitieren:

"...o serie de întrebări şi dileme au o forţă fără precedent: ce facem cu trecutul nostru înfricoşător, pe care unii l-am trăit, alţii îl ştim din manuale, pe unii dintre noi nu ne interesează? Cum ne raportăm la el? Îl ascundem, îl minimalizam, îl pervertim, ajutaţi de meandrele memoriei selective, ori îl privim în ochi? Avem înţelepciunea să ne admitem greşelile şi să cerem iertare? Avem puterea să îndreptăm ce este încă strâmb?..."

Ganz speziell die letzten zwei Fragen: Haben wir die Weisheit unsere Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten? Haben wir die Kraft gerade zu richten was immer noch schief läuft?
Wenn eine Gesellschaft bereit ist, sich solche Fragen öffentlich zu stellen, dann glaube ich, sind Hoffnungen auf Veränderungen in die richtige Richtung berechtigt. "E pur si muove".
Karin Decker
schrieb am 18.12.2009, 09:23 Uhr
@ pavel_chinezul:

Noch sind es bloß Worte. Aber, wie heißt es doch so schön: „Im Anfang ward das Wort“ …
Lavinia
schrieb am 18.12.2009, 09:28 Uhr
Genau darum geht es, pavel-chinezul. Und die Fragen hören nie auf...Und die unangenehmsten Fragen sind die wichtigsten. Es sind jene, die das Rückgrat begradigen und stärken.
MCRANTA
schrieb am 18.12.2009, 09:50 Uhr (am 18.12.2009, 09:52 Uhr geändert).
...manchmal macht man sich die sachen viel zu einfach... manchmal vergessen wir, daß wir nicht wissen, wie wir reagiert hätten im fall des falles...manchmal vergessen wir, daß wir heute aus der sicheren perspektive von freien bürgern heraus reagieren....die zusammenarbeit mit der securitate ist zu verurteilen - klar!!! ...und trotzdem, bin ich persönlich eher für eine differenzierte betrachtungsweise des themas...
p.s.
eigene erfahrung: eine arbeitskollegin versucht rumänien illegal zu verlassen, sie wird geschnappt, man macht ihr den "öffentlichen prozeß", wir alle müssen über ihren rauswurf aus dem lehramt abstimmen; am vorabend der şedinţa spreche ich mit meiner frau darüber, ich will nämlich gegen den strom schwimmen; meine frau sagt, sie hätte in der kirche versprochen "im guten wie auch im schlechten"... in der şedinţa wurden 184 stimmen abgegeben, 182 für den rauswurf aus dem lehramt, 2 dagegen... so.... den 2 renitenten ist nichts passiert außer einer mündlichen "verwarnung" des direktors: "mai, mai!!! voua vi s-a urat cu binele??!!"... aber, es hätte auch wirklich schief gehen können... was ich eigentlich sagen will ist ERST SEITDEM ICH IN EINER DEMOKRATIE LEBE KANN ICH MIR ERLAUBEN FREI ZU SEIN...damals in rumänien habe ich viel riskiert, aber ich wurde nicht von der securitate in die mangel genommen... es war nur meine eigene mangel, die mir sagte: freunde verrät man nicht!!!
Karin Decker
schrieb am 18.12.2009, 09:53 Uhr (am 18.12.2009, 10:01 Uhr geändert).
@ Lavinia:

Ihre Aussage, dass man sich den unangenehmsten Fragen stellen müsse, weil sie uns im Zusammenspiel mit den (richtigen oder wahrheitsbemühten) Antworten Orientierung geben, zeigt mir klar, dass Sie hier nicht um der Polemik willen schreiben. Vielen Dank!

Dieses immer wieder zu bekunden, ist ungemein wichtig. Wenn wir nämlich nicht dezidiert darauf hinweisen, ist es weiter nicht verwunderlich, dass einige Leser & Schreiber sich von einzelnen Beiträgen ungemein provoziert fühlen, weil sie annehmen, es handle sich um festgefahrenen Positionen, die als Kampfparolen in diesem Forum veröffentlicht werden.

Wenn es uns jedoch gelänge, dass wir den „advocatus diaboli“ genauso zulassen, ja benötigen, wie den „advocatus deii“ (wobei nicht gesagt sein kann, wer genau welcher ist), dann – so meine ich – könnte es, wo nicht gar zur Seligsprechung, so doch zu manch einer Lösungsfindung oder einer Erkenntnis führen.
Johann
schrieb am 18.12.2009, 10:10 Uhr (am 18.12.2009, 10:22 Uhr geändert).
Von der Verteidigung der Unschuldsvermutung zur Persilscheinerstellung ist nur ein kleiner Schritt.

@ Fabritius
Es ist sicherlich ehrenhaft und richtig, den Verband insbesondere aber die im Verband tätigen Menschen vor pauschalen Verurteilungen in Schutz zu nehmen.
Ich glaube dir zu 99,99 .... %, dass du weder mit 17 Jahren, vor der Ausreise, noch mit 19 in Deutschland mit der Securitate zusammengearbeitet hast. Mehr Glauben kannst du meinen diesbezüglichen Beteuerungen auch nicht schenken.

Es besteht aber kaum ein Zweifel, dass erstens der Verband/die Landsmannschaft im Visier der Securitate war. Ich erinnere nur daran, dass Hans Bergel der ehemalige Chefredakteur der Siebenbürgischen Zeitung über Jahre in Bezug auf den Verbrecher Ceausescu Klartext formuliert hat und dies zu einem Zeitpunkt, als er in allen westeuropäischen Kapitalen verehrt wurde.
Zweitens hat der Verband meines Wissens keinen ernsthaften Versuch übernommen, die damalige Zeit seriös aufzuarbeiten.

Statt nun einer kritischen Rentnerin mit Paragraphen zu drohen, wäre es für den Verband sicher besser folgendes zu tun:
Den Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) mit einer Aufarbeitung zu beauftragen und das Archiv des Verbandes zur Verfügung zu stellen.
Es dauert nämlich Jahre bis man seriöse Ergebnisse bekommt.

20 Jahre nach dem Mauerfall wurde sowohl die LM der Banater Schwaben als auch unser Verband auf dem falschen Fuß erwischt.
Wer nach so einer langen Zeit noch nicht einmal eine ernsthafte Diskussion in Gang gesetzt hat, braucht sich nicht zu beschweren, dass die Menschen diesen Vereinen nicht gerade mit Vertrauen begegnen können.

Transparenz auch und gerade in so existenziellen Fragen, ist mehr wert wie Tausend Marketingaktionen.
Nach den Erfahrungen des 20. Jahrhundert ist es nicht verwunderlich, dass Menschen allen Organisationen skeptisch gegenüber treten.

@ Schreiber
Meines Wissens hat die Staatsanwaltschaft nicht einmal genug Personal, damit sie die anhänglichen Fälle bearbeitet.
Für die Lektüre und juristische Bewertung des Sibi-Forums dürfte sicherlich keine Zeit sein.
Daher ist der Rechtsstaat auch auf die ehrenamtliche Mitarbeit von rechtschaffenen Bürger angewiesen.
Kopieren Sie doch alle relevanten Stellen und stellen eine Anzeige.
Ich garantiere Ihnen eins: Wenn Sie vom Amt kommen, werden Sie wie viele Millionen vor Ihnen folgende Volksweisheit bestätigen können: "Wen man vom Amt kommt, ist man immer schlauer".
MCRANTA
schrieb am 18.12.2009, 10:32 Uhr
... nicht daß ich für Fabritius eine lanze brechen wollte, aber so einfach ist seine lage nicht... früher war alles einfacher, wir hatten den eisernen vorhang, die guten bekämpften die bösen... Farbitius hat seine funktionen in der LM zu einer zeit übernommen, in der sich alles änderte... er soll weder die einen (LM) noch die anderen (RO) verärgern... die kunst der diplomatie also...er ist ja andauernd in rumänien und trifft dort alle möglichen rumänischen vips... sicherlich handelt er dort so manches aus für die LM, sicherlich aber nicht alles...aber die muskeln spielen kann er nicht...solange er in sb promoviert wurde, war es ratsam eher zu schweigen... usw... usf... also in seiner haut würde ich nicht stecken wollen....
Karin Decker
schrieb am 18.12.2009, 11:43 Uhr (am 18.12.2009, 12:46 Uhr geändert).
@ MCRANTA:

Es stimmt, dass wir bei der Beurteilung der Ereignisse, welche zwischen dem Ende des zweiten Weltkrieges und dem Jahr 1989 in Rumänien stattfanden, zur Objektivierung immer wieder einen geistigen Wechselschritt zu der Perspektive einnehmen müssen, die den Menschen in ihrem „Konservendasein“ zueigen war.

Als ich unlängst ein Gespräch mit einem ehemaligen Parteimitglied der PCR führte, sagte mir dieser Mensch wörtlich: „Wenn mir heute jemand behaupten würde, er habe es bereits vor 1989 gewusst, dass der Ostblock zusammenbrechen werde, ich glaube, ich würde ihm eine Ohrfeige geben, dass er nicht mehr weiß, wie er heißt!“

Blöde Geschichte. Aber die Kernaussage ist doch diese: Viele, um nicht zu sagen „die Meisten“ der im Konservendasein Gefangenen, nahmen diese Existenzform als Fixpunkt, als etwas Unüberwindbares, als unverrückbare Tatsache an.

Das war, wie wir heute wissen, ihr Denkfehler. Viele vermögen auch bis auf den heutigen Tag nicht zu akzeptieren, dass dieser Zusammenbruch überhaupt stattgefunden hat. Sie benötigen Verschwörungsmodelle, ohne welche sie sich nicht eingestehen können, dass ihr unverrückbares Weltbild, nicht nur verrückt (die Stilblüte ist gewollt) wurde, sondern auch abgelöst.

Aus dem Denkfehler der unüberwindbaren Diktatur, welcher einem medial und gesellschaftlich gebetsmühlenhaft täglich eingetrichtert wurde, entstand eine Vorstellung, die ich als „Sowieso-Denken“ bezeichnen möchte. (Man könnte sie auch „Ohnehin-Denken“ nennen.)

Kennzeichen des Sowieso-Denkens:

Die Gesellschaft ist wie sie ist. Ändern kann ich ohnehin nichts. Wenn ich nicht mitmache, wird mit mir „gemacht“. Wenn man mich auffordert, andere zu bespitzeln, sollte ich das akzeptieren, bevor man andere auf mich ansetzt.

Diese Denke kann uns, beispielsweise bezüglich Rumäniens, aber immer noch bestimmen. Die neuen Maximen könnten lauten:

Die Siebenbürger Sachsen & Banater Schwaben haben Rumänien endgültig verlassen. Die Rumänen werden sich gegenüber einer deutschen Minderheit in ihrem Lande niemals ändern. Forderungen zur Wiedergutmachung sind sowieso völlig aussichtslos. Wenn wir noch teilhaben wollen an dem, was unsere Vorfahren in Siebenbürgen errichtet haben, dann sollten wir die Gegebenheiten annehmen, wie sie sind. Gute Wirtschaftsbeziehungen, bedingungslose Anerkennung der Interessen Rumäniens bei Unterschlagung der Interessen der Siebenbürger Sachsen, welche ohnehin als Volk nicht mehr existieren, sind die einzig reellen Ziele.

Was die Geschichte uns jedoch lehrt, ist, dass dieses Sowieso-Denken falsch ist. Es gilt nur so lange es von der Mehrheit der Beteiligten akzeptiert wird. Sobald das nicht mehr der Fall ist, bildet sich eine ganz andere Form als Denkgrundlage heraus. Man könnte es das „Obwohl-Denken“ nennen.

Kennzeichen des Obwohl-Denkens:

Obwohl die Gesellschaft den Eindruck macht, dass sie unveränderlich ist, hätte ich gerne eine andere Gesellschaft. Ich werde trotz aller Anzeichen, dass die Gegebenheiten starr sind, mich in dem Maße, in welchem es mir möglich ist, dafür einsetzen, die Gesellschaft zu verändern. Wenn man mich auffordert, andere zu bespitzeln, werde ich das ablehnen, indem ich mich am besten als dazu unfähig ausgebe, bevor ich ein Schräubchen in einem System werde, das ich ablehne.

Diese Denkmaxime könnte, beispielsweise bezüglich Rumäniens, zu folgenden Einstellungen führen:

Die Siebenbürger Sachsen haben Rumänien zwar verlassen, die Geschichte lehrt jedoch, dass nichts endgültig sein muss. Die Rumänen werden sich bald schon nach den deutschen Minderheiten in ihrem Lande sehnen, sie im sozialen Corpus vermissen und ihre Einstellung den Deutschen gegenüber durch ein Höchstmaß an Wertschätzung ändern, zumal sie auch wieder in Erfahrung bringen, wie wichtig die Rolle der Deutschen in Rumänien für die nationale Emanzipation der Rumänen war. Forderungen zur Wiedergutmachung sind, obwohl schwierig gegen die aktuellen Oligarchen durchzusetzen, keineswegs aussichtslos, weil viele rumänische Staatsbürger sich von der rechtlichen und korrekten Klärung der Eigentumsverhältnisse eine neue Vertrauensbasis zum Wirtschaftsstandort Rumänien versprechen und sich darüber hinaus auf die Rückkehr einiger Mitmenschen deutscher Nationalität freuen. Wenn wir die Verantwortung für das, was unsere Vorfahren in Siebenbürgen errichtet haben, weiterführen wollen, dann sollten wir unsere Kulturgüter nicht fremdem Stiftungen in die Hand geben oder gar verkümmern lassen, sondern eigene Stiftungen gründen, die sich neben der Instandhaltung der Baudenkmäler auch um eine Rückansiedlung von Deutschen in Siebenbürgen und dem Banat kümmern. Gute Wirtschaftsbeziehungen, Anerkennung der Interessen Rumäniens, insofern diese mit Minderheitenschutz und Minderheitenförderung einher gehen, bei vorrangiger Betonung der Interessen der Siebenbürger Sachsen, welche als Volk durchaus noch existieren, sind trotz vorhandener Widerstände bei rumänischen Politikern und immer noch verbreitetem Nationalismus in Rumänien, die einzigen Ziele, die man im Namen der Gesamtheit der Siebenbürger Sachsen, bzw. der Banater Schwaben, vertreten kann.

Die Entscheidung zwischen dem vertrauten Sowieso-Denken und dem mutigen Obwohl-Denken kennzeichnet die Krise < griech. krísis = Entscheidung, entscheidende Wendung > in der sich sowohl die Landsmannschaft der Banater Schwaben als auch der Verband der Siebenbürger Sachsen befindet. Das ist aber keineswegs als Katastrophe zu werten, sondern, meiner Meinung nach, eine große Chance, die nicht verspielt werden darf.
Anchen
schrieb am 18.12.2009, 12:56 Uhr
@ lavinia
Lavinia schrieb:
@Anchen, mein Vergleich war tatsächlich nicht banal...
Wieso kommst du auf die Idee, dass ich das so sehen würde?

Da du Bezug auf H.A. genommen hast. Dieses Beispiel nun, wie ich es verstehe, trifft so gar nicht auf die "Banalität des Bösen" zu, diese kommt anders daher.

Und du kannst Äpfel mit Birnen vergleichen, es kommt lediglich darauf an welche Schlüsse du daraus ziehst.
Und wenn du meinst du solltest etwas es nicht schreiben, warum tust du es dann trotzdem?

lavinia schrieb:

Nun ja, ich muss gestehen, dass ich deine Kommentare extrem selten verstehe, wie auch deine "Kommunikationsversuche", die in den allermeisten Fällen aus Angriffen auf mich bestehen

Bitte noch eins: nimm dich nicht so wichtig in Bezug auf meine Beiträge.
Fabritius (Moderator)
schrieb am 18.12.2009, 14:01 Uhr
@ Johann

Hallo Johann.

Du hast absolut Recht mit der Annahme, dass die "alte" Landsmannschaft im Visier der Securitate stand. Ich habe an der Tagung des IKGS mit der CNSAS in München vor 2 Wochen teilgenommen und den Präsidenten der CNSAS genau dieses gefragt. Der Verband hat daher zwischenzeitlich Einsicht in die Akte der Securitate beantragt. Dass ein echtes und aktives Interesse an einer Klärung dieses Teils der Vergangenheit besteht, bezweifeln ernst zu nehmende Leute nicht. Wir unternehmen auch alles, was rechtlich möglich ist.

Deine Vermutungen zu Anzeigen gegen irgendwelche Rentnerinnen seitens des Verbandes sind abwegig. Mir sind solche Überlegungen nicht bekannt, der Verband hat auch nichts dergleichen geäussert.

Ich mache aber keinen Hehl daraus, dass ich für manche Spekulation hier in diesen Foren keinerlei Verständnis habe. Vieles hat mehr mit gedankenlosem Zündeln und mit verbalem Aktionismus als mit ernsthaftem Aufarbeitungsinteresse zu tun. Damit spreche ich keine konkrete Person an.

Ich erkenne nicht, wo unser Verband "nach 20 Jahren auf dem falschen Fuss" erwischt worden sein soll. Er ist seit dem ich ihn kenne jedem Hinweis nachgegangen und tut das auch weiterhin. Bedauerlich ist allenfalls, dass einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen hier im Forum nach dem Schema denken "was ich nicht weiß, hat nicht stattgefunden". So einfach ist das nicht.

Von den Ergebnissen der Aufarbeitungsprojekte werden wir in der SbZ sicher berichten.


Viele Grüße
Fabritius (Moderator)
schrieb am 18.12.2009, 14:08 Uhr (am 18.12.2009, 14:10 Uhr geändert).
@ MCRANTA:

Wenn ich im Auftrag des Verbandes in Rumänien bin, dann versuche ich mit den dafür üblichen Methoden - und sei es diplomatisches Verhandeln - das beste Ergebnis für das zu klärende Thema herauszuhandeln. Von subjektiven Vorbehalten, wie sie hier im Forum manchmal von einigen Teilnehmern geäussert werden, muss man sich dabei frei machen.

Um "Muskeln spielen" geht es dabei nicht, darüber hinaus wären die bei einem Verbandsvorsitzenden nur oder ganz genau so stark wie der Verband oder die Gemeinschaft die dahinter steht. Vereinfacht: je größer und zusammenhaltender die Gemeinschaft, desto mehr "Muskeln" für die Durchsetzung von Anliegen. Andere Aspekte des Lebenslaufes (wie z.B. eine Promotion) sind dabei in keiner Weise relevant.

Viele Grüße

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