Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur

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pedimed
schrieb am 18.12.2009, 22:55 Uhr
Natürlich ein Witz: Aber eine Wurstplatte macht Appetit im Gegensatz zu einer platten Platte, wo nicht viel drauf ist(vielleicht auch gar nichts)!!!
seberg
schrieb am 18.12.2009, 23:03 Uhr (am 18.12.2009, 23:09 Uhr geändert).
@Lavinia: du meinst wahrscheinlich den Hauzenberger (nicht Wagenhuber), oder?

@Rhe-al: "die rumänische Presse bestrebt, aufzudecken"?

Na ja, wenn der ADEVĂRUL „die rumänische Presse“ ist, dann kann man ja gleich Iliescu um Aufklärung und Wahrheit (Adevarul, ПРАВДА ) über die Revolution bitten…
Lavinia
schrieb am 18.12.2009, 23:09 Uhr (am 18.12.2009, 23:17 Uhr geändert).
Danke, seberg, für die Korrektur...
Wagenhofer ist, wie Hauzenberger, zwar ebenfalls Österreicher, er drehte allerdings Dokumentarfilme wie: "We feed the world" und "Let's make money".

rhe-al
schrieb am 18.12.2009, 23:18 Uhr (am 18.12.2009, 23:24 Uhr geändert).
@seberg

ja seberg. Ich weiß nicht ob du die Artikel gelesen hast, aber nach der Lektüre dieser, erscheint mir persönlich jetzt vieles in einem anderen Licht.
Klar ist "Adevărul" nicht die gesamte rumänische Presse, aber Teil davon.
...und Iliescu selber, schneidet in diesen Zeitungsartikeln alles andere als gut ab.
Karin Decker
schrieb am 18.12.2009, 23:19 Uhr (am 18.12.2009, 23:25 Uhr geändert).
Schöner Hinweis: We Feed the World

(Kenne ich noch nicht, klingt aber sehr interessant. Jean Ziegler, der hier offenbar mitwirkt, ist mir bereits in vielen Radiosendungen als ungemein glaubwürdiger und überzeugender Globalisierungsgegner positiv aufgefallen.)

„Einst süße Heimat“ hat wohl erneut etwas mit unserer angeblich allzu linientreuen Haltung während der Nazizeit zu tun. Liefert der Film neue Erkenntnisse?

@ Lavinia:

Wie soll ich das Bild interpretieren? – „Nicht die Bohne“?
Anchen
schrieb am 18.12.2009, 23:19 Uhr
Sorry, aber
lavinia schrieb:
Wir sollten auch nicht vergessen, dass das andere Trauma, welches z.B. Hauzenberger in seinem Dokumentarfilm anspricht (Einst süsse Heimat) und Schlesak und andere behandeln, noch der Aufarbeitung harrt.


Dann ist also das Aufarbeiten des "kommunistischen" Traumas etwas für "Fortgeschrittene" ?
Lavinia
schrieb am 18.12.2009, 23:25 Uhr (am 18.12.2009, 23:30 Uhr geändert).
@Karin Decker. Ein absolut sehenswerter Dokumentarfilm...

www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/7269-hauzenberger-ueber-seinen.html
Karin Decker
schrieb am 18.12.2009, 23:26 Uhr (am 18.12.2009, 23:31 Uhr geändert).
@ Lavinia:
Werde mich bemühen, an ihn ranzukommen.

Im übrigen bin ich der Überzeugung, dass nichts aus der Geschichte Siebenbürgens retouschiert oder in irgend einer Weise beschönigt werden darf. Die ganze Geschichte der auf kleinstem Raum benachbarten unterschiedlichsten Völker und Kulturen gilt es zu bergen und der Nachwelt zu erhalten. Als ein Besispiel einer Welt im kleinen.
getkiss
schrieb am 18.12.2009, 23:29 Uhr
In dem Thread "Vergangenheitsbewältigung" hat Popa jeden Versuch über die kommunistische Diktatur zu reden damit abgewürgt, dies kann man nicht vergleichen.
Mag stimmen.
Dass heisst aber nicht, das jetzt, wo wir über die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur reden, plötzlich die alte Diskussion wieder aufgewärmt werden sollte. Wenn Popa´s Argument denn stimmt.
Auffallende Ähnlichkeit, um nicht zu sagen "Diversionsversuch".
Karin Decker
schrieb am 18.12.2009, 23:36 Uhr (am 18.12.2009, 23:37 Uhr geändert).
Dabei kann man Authentisches nur berichten, wenn man es selbst erlebt hat. Das bedeutet freilich, dass bei einer Diskussion über Vergangenheitsbewältigung die Zeit des (ich kann's mir nicht verkneifen, ich nenne ihn:) Nationalkommunismus am besten wiedergegeben wird, weil die meisten Zeitzeugen noch am Leben sind. Das führt freilich durchaus zu einer überproportionalen Gewichtung dieser Periode, die andererseits doch auch die längste Diktaturperiode war.
Lavinia
schrieb am 18.12.2009, 23:37 Uhr (am 18.12.2009, 23:40 Uhr geändert).
Es gibt Menschen, die sind furchtbar einfach und es gibt Menschen, die sind einfach furchtbar und es gibt andere, die sind einfach beides...
rhe-al
schrieb am 18.12.2009, 23:48 Uhr (am 18.12.2009, 23:49 Uhr geändert).
Lavinia:
Es gibt Menschen, die sind furchtbar einfach und es gibt Menschen, die sind einfach furchtbar und es gibt andere, die sind einfach beides...

Lavinia, zu welchen Kategorien, der von Ihnen aufgezeigten, würden Sie sich selber zählen?

Sorry, konnte mir die Frage nicht verkneifen.
Schubladendenke ist doch nicht ladylike, oder?
Karin Decker
schrieb am 19.12.2009, 00:00 Uhr (am 19.12.2009, 00:06 Uhr geändert).
Eine Diskussion, die sich hier bei den Andeutungen auf Dieter Schlesaks oder Eginald Schlattners Bücher anbahnt (vergesst aber bitte auch nicht den schönen Sinnspruch: „După război mulţi viteji se-arată.“), läuft es doch letztlich auf die Frage hinaus: Ist es verständlich / darf es denn sein, dass nach einer maximal dutzendjährigen deutschen Hybris (mit grausamen Begleiterscheinungen, die nicht verharmlost werden dürfen), dieser schuldig gewordenen nationalen Minderheit das Recht auf Heimat (nach 800 Jahren) auf sehr inhumane Weise streitig gemacht wird?

Noch dazu durch eine nationale Mehrheit, die aus ihrer ethnischen Sicht genau die gleichen Ziele verfolgt, wie jene, die den Deutschen als Ursache für so viel Leid angelastet werden. Der Maßstab ist zwar ein anderer: Aus deutscher nationalsozialistischer Sicht war die Weltherrschaft angepeilt (das war aber nicht unbedingt deckungsgleich mit der Vorstellungswelt eines ideologisierten Siebenbürger Sachsen, sagen wir mal um das Jahr 1941). Aus rumänischer nationalistischer Sicht handelte es sich bei den territorialen Zielen „nur“ um die nationale Vereinnahmung aller Landstriche mit rumänischer Bevölkerung. Antisemitismus wurde allerdings, meines Wissens, sowohl deutscherseits betreiben, als auch auf rumänischer Seite.

Ich erkenne keinen großen Sinn in einer solchen Diskussion. Man dreht sich dabei zwangsläufig im Kreis.
Lavinia
schrieb am 19.12.2009, 00:01 Uhr (am 19.12.2009, 00:19 Uhr geändert).
rhe-al. Sorry, konnte es mir nicht verkneifen, auf Pattitüden mit einer ebensolchen zu antworten. Schön, dass Sie sie erkannt haben...mit ladylike hat das allerdungs gar nichts zu tun.

Karin Decker, es ist einfach nicht wahr, dass Authentizität nur durch direkt Betroffene garantiert wird.

Und, ich denke, dass Aufarbeitung nicht so funktioniert: indem man mit dem Finger nur auf andere zeigt und denen die gesamte Verantwortung für das eigene Handeln anlastet.
Karin Decker
schrieb am 19.12.2009, 00:11 Uhr (am 19.12.2009, 00:27 Uhr geändert).
@ Lavinia:

Dann erzählen Sie mir bitte einen authentischen Bericht ihrer Großmutter sowie eine Begebenheit, die Sie selbst erlebt haben. Vertauschen Sie aber am besten die beiden und wir raten anschließend, welche Geschichte die glaubhaftere ist.

Alles schön und recht, aber wer zeigt denn mit welchem Finger auf wen und was lastet er ihm alles an?

Und wie „täte“ denn Aufarbeitung „funktionieren“?

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