Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur

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pedimed
schrieb am 20.12.2009, 10:31 Uhr (am 20.12.2009, 10:34 Uhr geändert).
@ Schreiber: Der Grund der Beitritserklärung war, daß Ungarn sich von Österreich abspalten wollte und darum die Magyarisierung in seinen Gebieten einführte. Das katholische Banat kam dem cca 70% nach, die ev.Kirche in Siebenbürgen setzte dem deutsche Grenzen. Darum stimmten die SbbS für den Beitritt zu RO, nicht vergessen, der Regent war ja Hohenzoller! bankban hats gleichzeitig mit mir verfasst!
bankban
schrieb am 20.12.2009, 10:58 Uhr (am 20.12.2009, 13:09 Uhr geändert).
@ Schreiber

3. Im Januar 1919 (Mediascher Erklärung) herrschte in Bp., dem polit. Zentrum Ungarns, Chaos und Anarchie. Das aufstrebende junge Königreich versprach dagegen den konservativen säschsischen Honoratioren nicht nur Ordnung, sondern auch neue Absatzmärkte, denn es hatte erheblichen Konsumnachholbedarf.
4. Die Erklärung war an Bedingungen geknüpft (die freilich nicht befriedigt/erfüllt wurden).

@ pedimed
Beim Begriff "Beitrittserklärung" bekomme ich irgendwie Bauchschmerzen... er suggeriert eine Freiwilligkeit, eine Entscheidungsfreiheit, eine Freude und optimistische Erwartungshaltung, die die sächsische Führung 1918/1919 zweifellos auch besaß, doch waren sie m.E. nicht so umfassend, dass man hier von einem "Beitritt" reden könnte. Der Anschluß wäre nämlich auch ohne die Zustimmung der Sachsen vollzogen worden. (Vgl. wir doch den Beitritt der DDR 1989/1990. Dann erkennen wir bestimmt die Unterschiede...)
getkiss
schrieb am 20.12.2009, 12:59 Uhr
@Schreiber:"Der Inhalt dieses Threads entwickelt sich immer mehr vom Titel weg".
Nun, die Begründung, die Sie dafür liefern ist etwas fadenscheinig. Sie beruht auf Ihrer "Empfindlichkeit" gegenüber Resro.
Ich finde, die Erlebnissberichte sind wichtig. So wie die historischen Hintergründe, von Bankban besprochen auch.
Durch die Erlebnissberichte wird der Thread facettenreicher, denn diese Geschichten illustrieren den Einfluss der Geschichte auf div.Familien.
Die damit eigentlich verbundenen Beschreibungen Bankbans beleuchten die so zu sagen "prähistorischen" Ereignisse der Vorkriegszeit.
Ich meine, somit könnten wir jetzt zur Nachkriegszeit übergehen. Ohne die Wichtigkeit der historischen Beleuchtung der Nazi-Zeit minimalisierend, meine ich, diese im Thread "Vergangenheitsbewältigung genügend beleuchtet zu sehen.
Es ist darum nötig, ohne lange Diskussion die Nazi-Zeit nur kurz, in einer Punkteliste zusammenfassend zu erwähnen. Ich denke, Bankban kann das.
Dann könnten wir, ev. auch nur zusammenfassend, die unmittelbare Nachkriegszeit besprechen.
Karin Decker
schrieb am 20.12.2009, 13:17 Uhr (am 20.12.2009, 13:24 Uhr geändert).
@ Schreiber:

Die „Strukturalisten“ unter den Lesern hier wollen nichts über Einzelschicksale wissen, welche in ihrer Gesamtheit erst die Strukturen bilden. Und sie mögen auch einen so „erschröcklichen Begriff“ wie das Possesivpronomen „mein“ nicht vernehmen. Possesivpronomina sind tunlichst zu vermeiden und dürfen allenfalls in der Pluralform verwendet werden, was dann doch sehr viel mit der Aufarbeitung des Kommunismus zu tun hat.

Gute Beispiele: „Unsere Bergkirche“, „unser UNESCO Weltkulturerbe Schäßburg“

Böses Beispiel: „Mein Haus mit dem Hirschgeweih“ (Pfui!)
getkiss
schrieb am 20.12.2009, 13:36 Uhr
@Karin Decker:
"Unsere Kommunisten" un "unsere Spitzel" hascht wohl vergess, gell?
seberg
schrieb am 20.12.2009, 14:23 Uhr (am 21.12.2009, 09:15 Uhr geändert).
Ich finde @bankbans Blick auf den Zusammenhang zwischen älteren geschichtlichen Ereignissen (um und vor WK I) und den rezenteren Entwicklungen (um WK II), sowie die Kontinuität zwischen den beiden wahrhaft „geschichtsträchtigen“ Zeiten interessant weil aufschlussreich für die Auswirkung auf das sbs Identitätsgefühl und Selbstbewusstsein. Erst bei diesem längeren Blick zurück in die Geschichte wird einem wieder und eindringlich bewusst, um wieviel älter die Sorgen der SbS um ihre Existenz und ihr Fortbestehen als ethnische u. kulturelle Minderheit ist.

Es ist freilich naheliegender in doppelter Hinsicht (zeitlich & bewusstseinsmäßig) auf die quasi „finale Katastrophe“ der jüngeren Vergangenheit und Geschichte zu starren und das „Böse“ eindeutig und exklusiv dort zu identifizieren. Es scheint mir eine fatale Selbsttäuschung zu sein, von der Wiederherstellung einer Art status quo ante zu träumen (@Karin Decker: „Wie kann das Land, wie kann zumindest Siebenbürgen wieder zu seinem einstigen Reichtum gelangen? Reichtum auch an Kultur und an Völkerschaften. An Baudenkmälern und an liebenswürdigen Menschen, wie sie noch in meiner Kindheit in Schäßburg anzutreffen waren, als wahrhafte Originale mit Witz, Charme und Humor“), von einer Art idealisiertem restitutio in integrum also, zu dessen Verwirklichung dieses ausgemachte externe Böse erst mit einem möglichst hasserfüllt verabscheuungswürdigen Namen zu benennen ist („Nationalkommunisten“ wie „Nationalsozialisten“) um dann so "identifiziert" vernichtet zu werden.

Zwischen beiden von Verzweiflung gekennzeichneten Positionen: hasserfüllter Vernichtungswille einerseits – versus fruchtlose Lethargie andererseits gibt es m.E. realistischere und zukunfsträchtigere Einstellungen, wenn auch freilich weniger vom „Traum nach alter Größe“ bestimmte…
Karin Decker
schrieb am 20.12.2009, 15:20 Uhr (am 21.12.2009, 02:03 Uhr geändert).
Was Seberg schrieb, deckt sich mit dem Nachtrag der Chronik „Versunkene Welt“ von Elisabeth Hering. Auch sie plädiert dafür, die Steine ein beredtes Zeugnis ablegen zu lassen und sich fortan auf die Eintracht untereinander hier in Deutschland zu konzentrieren. – Ich bin jedoch der Ansicht, dass die Verantwortung unserer Gemeinschaft für die konfiszierten Häuser und Grundstücke einzelner Menschen nicht nur zumutbar, sondern von großer Wichtigkeit für den Zusammenhalt und das Vertrauen unserer Landsleute untereinander ist.

Und dieses ist das Schlusswort der Schriftstellerin Elisabeth Hering in ihrer literarischen Familienskizze „Versunkene Welt“, mit welchem ich mich nach zähem Ringen um Verständnis und Entgegenkommen von Ihnen verabschieden und allen ein Frohes Weihnachtsfest ohne materialistische Zwänge wünschen möchte:

Jedem Menschen ist es bestimmt, dass ihm nach Erreichung des Erwachsenenalters die Welt seiner Kindheit nach und nach versinkt. Uns Siebenbürger Sachsens aber ist im Laufe des 20. Jahrhunderts viel mehr versunken, als nur unser Kinderland. Denn es wurde von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer deutlicher sichbar, dass sich unser Schicksal als deutsche Volksgruppe seinem Ende zuneigte.

Mehr als achthundert Jahre lang hatten sich die vom ungarischen König ins Land gerufenen deutschen Siedler ihre Selbstständigkeit, ihre Lebensart, ihre Sprache bewahrt. Im Süden und Norden Siebenbürgens hatte ihnen der König Land zugewiesen (den sogenannten Königsboden), auf dem sie nach eigenen Gesetzen sollten leben dürfen, was ihnen ausdrücklich in einem Freibrief verbürgt wurde. Und da sie aus dem Mutterlande ausgewandert waren, um der Unterdrückung durch den Adel zu entgehen und als freie Menschen ohne Frondienste leben zu können, hatten sie auch nie einen Adelsstand bei sich aufkommen lassen, nie auch einen Angriffskrieg zur Erweiterung ihrer Grenzen geführt, keine Zwingburgen errichtet und nur zur Verteidigung gegen die immer wieder aus dem Osten eindringenden Heerscharen der Tataren, Petschenegen und Türken ihre Kirchen mit Türmen und Mauern umgeben und zu Fluchtburgen ausgebaut. So blieben sie freie Herren auf eigenem Grund und Boden, konnten sich eine eigene Verfassung geben, die durchaus demokratisch war, und behielten diese Rechte bis zum Jahre 1876. Da erst, also mehr als siebenhundert Jahre nach der Einwanderung, erfolgte die "Zerschlagung des Königsbodens"; – das heisst, die Selbstständigkeit des deutschen Siedlungsgebietes wurde aufgehoben und ihr Land ging in die allgemeine Verwaltung Ungarns über.

Nun trat die Kirche auf den Plan, nahm (als eine Kirchenburg geistiger Art) unter ihr Dach die Jugend- und Nachbarschafts-Organisationen und, was am wichtigsten war, das Schulwesen, so dass die deutsche Sprache auch weiterhin erhalten und gepflegt werden konnte; – auch dann noch, als nach dem ersten Weltkrieg Siebenbürgen von Ungarn getrennt und an Rumänien angeschlossen worden war.

Dann aber kam das Ende des zweiten Weltkrieges und mit dem Abfall des ehemalig verbündeten Rumänien die Verfolgung der Deutschen in unserem Land. Am 13. Januar 1945 wurden alle deutschen Frauen von 18 bis 40 Jahren und alle Männer von 18 bis 45 Jahren aus ihren Häusern geholt und zum Arbeitsdienst nach Russland verschleppt. Von ihnen kam nur ein Teil in die Heimat zurück. Und von den Männern, die zum Kriegsdienst eingezogen worden waren, gar keiner. Denn sie waren ja alle in die Waffen-SS eingereiht worden und trugen deren Kainszeichen an ihren Körpern, so dass sie sich in die Heimat gar nicht wagen konnten und viele sind gefallen.

In der kommunistischen Ära, die dann im Ceauşescu-Regime gipfelte, hat man die Deutschen nicht ausgetrieben, o nein, im Gegenteil festgehalten. Der eiserne Vorhang ließ sich vor ihnen hinab. Aber enteignet hat man ihnen fast alles: Höfe und Äcker, Vieh und Häuser, Werkstätten, Fabriken, Läden, mit einem Wort ihren gesamten Besitz. Und die Kirchenschulen wurden verstaatlicht. Zwar behielten sie zum Teil noch die deutsche Unterrichtssprache, doch der Lehrplan wurde natürlich nach herschendem Ideologieverständnis vorgeschrieben.

Meine engere Familie blieb vor dem Schlimmsten bewahrt, waren wir doch im Jahre 1943 mit vier Kindern und acht Koffern nach Polen gefahren, wohin sich mein Mann zu kirchlichem Dienst für ein Jahr verpflichtet hatte. Die Sowjetdeutschen, die dorthin verpflanzt worden waren, baten um Pfarrer, da Stalin alle ihre Geistlichen hatte töten lassen.

Wir fanden zuerst eine Unterkunft in Stry, wurden dann bei sich nähernder Front von Ort zu Ort evakuiert, an Heimkehr war nicht mehr zu denken, und so suchte sich mein Mann eine Pfarrstelle "mitten im Reich, weitab von jeder Grenze", fand sie in Rieth in Südthüringen, wo uns die Grenze dann einholte.

Unsere Verwandten aber, Mutter, Schwester, Nichten, Kusins und Kusinen blieben in Siebenbürgen zurück. – Mehr als zwei Jahre lang konnte ich nichts über ihr Schicksal erfahren.

Damals entstand folgendes Gedicht:

Heimat

Nächtlich im Traume geh ich in deine Gassen ein,
sehe die alten Mauern in meiner Liebe Schein.

Heimat, bist du mir Bergwald? Bist du mir Fluss und Tal?
Bist du mir Gottesacker? Bist du mir Totenmal?

Bist du mir Burg und Kirche? Bist du mir Garten und Haus?
Send ich nach Steinen und Mauern nachts meine Sehnsucht aus?

Oder bist du mir Mutter, Schwester und Schwesterkind?
Bist du das Land, in dem meine Lieben zu Hause sind?

Ach, wo sind sie geblieben? Ach, wohin sind sie verweht,
denen dein Bild wie die heilige Gralsburg im Herzen steht?

Deine Söhne erschlagen, deine Töchter geraubt,
ihre Kinder verhungert, – der Baum deines Lebens entlaubt.

Nächtlich im Traume geh ich in deine Gassen ein.
Wenn unsre Stimmen verstummen, werden die Steine schrein!

----------

Ja, schreien werden sie. Ceauşescu musste sie stehen lassen.

Heute ist von den 800.000 Deutschen, die es vor dem zweiten Weltkrieg gab (davon etwa 230.000 Sachsen in Siebenbürgen), nur ein Bruchteil noch übrig. Denn seit sich die Grenzen geöffnet haben und die Ausreiseerlaubnis zu bekommen ist, sind schon viele gegangen und von denen, die noch dort blieben, sitzen die meisten auf gepackten Koffern, möchten lieber heute als morgen das Land verlassen. Ihre Zahlen werden im Jahrhundert der größten Völkerwanderung, die die Menschheit erlebt hat, kaum jemanden beeindrucken, der nicht unmittelbar betroffen ist. Denn was trägt sich nicht alles an Flüchtlingselend auf unserer armen Mutter Erde zu!

Und wenn wir an das denken, was uns das Fernsehen fast täglich zeigt – wie dankbar müssen wir Siebenbürger Sachsen dem Schicksal dafür sein, dass sich uns die Türen des Landes öffneten, dessen Sprache wir sprechen, die wir in mehr als achthundert Jahren nicht vergessen haben, sondern mit Hingabe pflegten, so dass wir nun nicht als Fremde, sondern als Heimkehrer in Deutschland aufgenommen werden können. Ich wenigstens habe es niemals anders empfunden. Und wenn das auch mein Heimweh nicht vermindern konnte, so verbindet sich doch mit dem Blick zurück der Blick nach vorne: Sangen wir nicht in unserem Siebenbürgerlied: "Und um alle deine Söhne schlinge sich der Eintracht Band"? Könnten wir nicht unseren Beitrag dazu leisten, dass sich dieser Wunsch nun in unserer neuen alten Heimat erfülle?
bankban
schrieb am 20.12.2009, 18:17 Uhr
@ pedimed

Sie schreiben "...Magyarisierung in seinen Gebieten einführte. Das katholische Banat kam dem cca 70% nach"

Meines Wissens hatte das Banat 1910 etwa 1,5 Millionen Einwohner. Davon ca, 700.000 Rumänen, ca. 400.000 Schwaben, ca. 200.000 (max. 250.000) Magyaren und der Rest Serben etc. Können Sie Ihre 70% erklären, wie Sie das meinen?
pedimed
schrieb am 20.12.2009, 19:26 Uhr (am 20.12.2009, 21:41 Uhr geändert).
Die deutschen Banater Schwaben,die durch die ungarischen Schulen mussten und von der Kath.K. nicht in punkto Sprache in schutz genommen wurden.Es mußte in der Kirche ungarisch gepredigt und die Agenda getätigt werden. Dem entgegen wurde die SbbNationsuniversität aktiv.In Kleinkopisch und auch in der näheren Umgebung waren etliche SbbS, die im ungarischen Beamtenverhältnis waren. Diese ließen sich ihre Namen ungarisieren, blieben aber in der Schule und im Sprachbereich sächsisch.Ein Beispiel : der name Schobel wurde umgeschrieben in Csabola (das a im Ungarischen Sprachgebrauch etwa å).
MCRANTA
schrieb am 21.12.2009, 08:46 Uhr (am 21.12.2009, 08:46 Uhr geändert).
seberg wie immer sachlich, präzise und richtig!
MCRANTA
schrieb am 21.12.2009, 09:45 Uhr
Oamenii Securităţii, care controlau totul în timpul lui Ceauşescu - şi mai ales cei vinovaţi de abuzuri şi acte de represiune -, sunt în continuare nepedepsiţi şi şi-au putut continua influenţa asupra jocului politic democratic. Motivele: pe de o parte, capacitatea vechilor reţele de a se insinua în societate, mai ales în partidele politice, şi pe de alta, povara teribilă a dosarelor informatorilor Securităţii.
Petre Roman - ru. Ministerpräsident a.D.
Meiersox
schrieb am 21.12.2009, 09:46 Uhr
http://www.br-online.de/bayern2/nahaufnahme/reportagen-politik-das-land-der-unvollendeten-revolution-ID1260781130169.xml

grüße
MCRANTA
schrieb am 21.12.2009, 10:18 Uhr
"După decembrie 1989, România ar fi trebuit să îşi asume ceauşismul, să îl disece şi să îi înţeleagă resorturile. Românii ar fi trebuit să se întrebe cum de a fost posibil un asemenea fenomen politic şi cultural. România ar fi trebuit să treacă printr-un proces echivalent cu denazificarea din Germania, care n-a însemnat doar procesul de la Nürnberg. A însemnat mult mai mult: asumarea publică a răului şi educarea permanentă a tinerilor, până în zilele nosatre, sub îndemnul: „Să nu se mai repete!"

La noi nu s-a întâmplat aşa. Ţara s-a umplut de mii şi mii de mici Românii ceauşiste - în instituţii publice, în partide politice, în sectorul privat. Bobu, idiotul util, e peste tot. La fel, Dincă, executantul cinic. Sau Stănculescu, şmecherul cu piciorul în ghips. La fel tămâietorii, turnătorii, autorii de omagii, lătrăii, profitorii mici şi mari. La fel cei care, ajungând pe o anumită treaptă de mărire şi bogăţie, încep să se creadă genii, iar creierul nu le mai gândeşte decât în certitudini. Ceauşismul este atât de prezent în subconştientul colectiv încât electoratul îl caută încă febril pe acel Ceauşescu tânăr, din august 1968."
Ovidiu Nahoi - "Adevarul"

Johann
schrieb am 21.12.2009, 16:30 Uhr
Fabritius schrieb

"Auch weitere Projekte sind am Laufen, Einzelheiten darüber gibt es nach deren Beendigung. Eine öffentliche Diskussion vor Aufbereitung der Akten und Sammlung von Fakten ist nicht zweckmäßig."


Das Thema ist so wichtig, dass man meiner Meinung nach die Menschen kontinuierlich auch über den Prozess als solchen informieren sollte. Dass niemand jetzt und heute endgültige Urteile fällen kann, dürfte jedem einleuchten.

Fabritius schrieb
"Wichtig ist auch noch folgende Erkenntnis: der Verband kann keine Einsicht in die Akten Dritter fordern, um dort selbst zu recherchieren. "


Der Verband dürfte mehr als ausgelastet sein, wenn er die eigenen Akten in Rumänien mit dem eigenen Archiv vergleicht. Hinzu kommt, dass Bergel u.a. ja ihre Akten eingesehen haben und diese auch zur Verfügung stellen werden.


bankban schrieb

"Denn alleine die Gründung einer AG (was eine Reihe von Fragen nach sich ziehen würde, wie: Finanzierung /Gundelsheim ist Pleite!/, Besetzung /mit wem: nennen Sie doch einen seriösen Historiker, der sich bisher schon durch die Erforschung der 70-er/80er Jahre hervorgetan hat / Zeitgenossen?/Theologen?/ Involvierte?/; Herbstritt zählt kaum, da er erst seit paar Jahren sich damit vefasst, also hätte er 2005 nicht dabei sein können/ Zugang zu den Akten /selbst die Betroffenen bekommen sie kaum ausgehändigt/ Art und Weise der Arbeit /Tagungen?, Sammelband?, Abschlussbericht?/ usw.), also, ich wiederhole, alleine mit der Gründung einer AG ist es noch lange nicht getan."


Die AG sollte ja auch noch ein paar Probleme lösen. Maße mir nicht an, jetzt so nebenher alle Aufträge zu formulieren.
Die Einsetzung einer Kommission sollte man auch nicht unterschätzen, da kommt ein richtiger Brocken ins Rollen, der in der Regel kaum zu steuern ist. Letzteres ist ausgesprochen gut, weil man dies auch nicht missbräuchlich tun kann.

@ getkiss
Ich dachte an junge Wissenschaftler verschiedener Fächer, die ihre Magister-, Doktor- oder Habilarbeiten machen wollen.
Von der Beauftragung von ehemaligen Genossen, die leider nicht unerheblich zur Zeit agieren, Gnade uns Gott.

rhe-all schrieb
"Woher geht hervor, dass die historischen und politischen Kenntnisse dieser Gruppe nur auf Zeitungsniveau war?"


Das ist meine subjektive Einschätzung, die ich nach Lektüre der Beiträge habe.

rhe-all schrieb
"Man wird sich sicherlich schwer tun, H. Frauendorfer (z.B.) erklären zu wollen, dass die erhaltene Prügel nur eine subjektive Wahrnehmung war, oder andere Drangsalierungen, welcher die Schriftsteller aus dem A.M.G.-Literaturkreis, oder der Aktionsgruppe Banat seitens der Securitate ausgesetzt waren."


Aus der Tatsache, dass man Prügel erhalten hat, kann man keine Verallgemeinerungen über das Securitate-System ziehen.
Weiterhin sollte man sich mit solchen Verallgemeinerungen zurückhalten, wenn man wie Müller und Wagner nach eigener Aussage gerade mal die Hälfte der eigenen Akte hat, dazu sind diese zu einem beträchtlichen Teil entstellt.
Da ist es gerechtfertigt von subjektiven Wahrnehmungen zu sprechen.

bankban schrieb

"Sie äußern sich auch recht despektierlich über die Tätigkeit der Schriftsteller. Dies ist natürlich ihr gutes Recht, eine solche Meinung zu haben. Ist aber nicht auch eine so (in Ihren Augen laienhafte) Herangehensweise ebenfalls ein wertvoller Teil der Aufarbeitung? Über kurz oder lang werden ja bestimmt die Fachhistoriker erscheinen, und die Übertreibungen, Fehldeutungen etc. der Schriftsteller zurechtrücken. "


Selbstverständlich ist laienhafte Herangehensweise bzw. subjektive Deutung von Opfern wie Tätern (auch Tinu!) wichtig. Mich ärgert doch nur die Art und Weise wie Betroffene auftreten, Gibson haben Sie deshalb doch auch kritisiert, leider haben Sie, meiner Meinung nach unberechtigter weise (Promistatus??) weitaus mehr Verständnis für andere Personen.

seberg schrieb

"Kann es sein, Johann, dass du bei dieser Überlegung sehr stark von dir selbst und vom heutigen Bewusstseins- und Wissensstand ausgehst? Kann es sein, dass vor 20, 40 oder 60 Jahren Transparenz in Sachen politisch-ideologischer Verstrickung weniger bis gar nicht hoch im Kurs stand, dass vor 20, 40 und 60 Jahren das Vertrauen der Menschen in die Landmannschaften/Verbände/Organisationen eher durch Vertuschen, Verschweigen und Verdrängen gewonnen werden konnte, also eher durch Ruhe, Ordung, Trachtenumzüge und
Sonntagsreden, als durch das öffentliche Aufarbeiten von Konflikten, also durch Aufklärung und Transparenz?"

Ich weiß nicht in welchen Kreisen du verkehrst. Ich finde, dass man heute wesentlich unkritischer und unpolitischer ist wie z.B. in den 80ger Jahren, dies gilt auch für die sbs. Der Verband erreicht heute nicht einmal 20 % der SbS, u.a. weil er diesbezüglich Jahrzehnte erhebliche Mängel hatte.
Ich bin 1984 mit Bauschmerzen in die LM gerade wegen Mangel an Transparen)eingetreten (insbesondere aber auch dem Einfluss der ehemaligen Kameraden). Überzeugt hat mich etwas anders:
1. Das unideologische Engagement einer Vielzahl von "LM-Funktionären", die in einem Ausmaß ehrenamtlich aktiv waren, heute kaum mehr auffindbar. Hilfen bei der Wohnungs- und Arbeitsuche in Deutschland, nicht zuletzt Paketsendungen nach Rumänien. Welche Risiken und Aufwand letzteres erforderte, habe ich von meinem Vater aus erster Hand erfahren. Es war die Zeit, in der Ceausescu verfügt hatte, dass keine Hilfssendungen von Hilfsorganisationen nach Rumänien möglich waren.
2. Die Siebenbürgische Zeitung keinen ehemaligen Kommunisten, sondern mit Hans Bergel einen kritischen Chefredakteur hatte.


@ Alle


Entschuldigung, wenn ich nicht allen antworte. Leider dauert es viel länger zu antworten, weil die Admins die Zitier-Funktion nicht mehr einführen wollen. Weiterhin ich auch nicht bereit bin im Heuhaufen die Nadel zu suchen, sprich zig Beiträge gründlich durchlesen, die wahrscheinlich nichts mit dem Thema zu tun haben.
getkiss
schrieb am 21.12.2009, 22:59 Uhr (am 21.12.2009, 23:04 Uhr geändert).
"Presedintele CNSAS, Ladislau Csendes, a demisionat luni din functia de presedinte, dar isi va pastra in continuare calitatea de membru al Colegiului.

Csendes a precizat pentru NewsIn ca si-a depus demisia la registratura si si-a anuntat colegii in cursul acestei zile. El si-a motivat gestul prin faptul ca asupra CNSAS se fac din nou presiuni, inclusiv prin presa, dar a invocat si motive personale.

Csendes a fost ales presedinte al CNSAS pe 3 iulie 2007. El este reprezentantul UDMR in Colegiul CNAS si a facut parte din acesta inca de la infiintarea CNSAS."
Aus:
www.ziare.com/actual/eveniment/12-21-2009/ladislau-csendes-a-demisionat-din-functia-de-presedinte-al-cnsas-980842
Kurz: Der am 3.07.2007 gewählte Präsident des CNSAS, Lászlo Csendes, gleichzeitig UDMR-Vertreter in der Behörde, hat seine Demission eingereicht.
Er hat den erneuten Druck auf die Behörde, auch durch die Presse und auch persönliche Gründe als Begründung angegeben.

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