Politik aktuell

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getkiss
schrieb am 13.10.2011, 10:36 Uhr (am 13.10.2011, 10:38 Uhr geändert).
Zeitungen lieben reißerische Aufmachungen.
Da macht das Handelsblatt keine Ausnahme. Andere Medien auch nicht.
Das der Chef von BNP keine unüberprüfte Antworten machen möchte ist normal. Kein Mensch in seiner Position würde das machen und Schaden an seiner Bank anrichten.
Das dieser jetzt trotzdem die Antworten auf der eigener Seite veröffentlichte, zeigt dass er keine Angst hat zu antworten. Und auch das er durchaus optimist ist, zeigt seine Antwort in Bezug auf die Lehman Bank:

"No. The situations are not comparable. The main difference lies in the quality of assets found in bank balance sheets. Three years ago, nobody knew how much toxic assets there were in each bank and the risks of losses linked to these
assets were imminent. Today the situation is different. Government bonds from the core region of the euro zone are and remain high-quality investments. At the same
time, everybody knows where the government bonds are located in bank balance sheets."

Das der Kapitalismus immer wieder Krisen bewältigt, ja bewältigen muss, liegt in seiner Natur.
Das er die Krisen immer wieder bewältigte stimmt aber optimistisch. Auch wenn er viele Ungerechtigkeiten hat.
Der Unterschied zum Sozialismus liegt darin:
Im Kapitalismus dürfen die Ungerechtigkeiten benannt und kritisiert werden....
Der Sozialismus, so wie wir ihn kannten, ist eine Diktatur.
In der Theorie, zum Wohle der Werktätigen. In der Praxis, zum Wohle einer führenden Clique. Alle anderen müssen dieser Clique gehorchen....
Merlen
schrieb am 13.10.2011, 11:06 Uhr
@getkiss
"In der Theorie, zum Wohle der Werktätigen. In der Praxis, zum Wohle einer führenden Clique. Alle anderen müssen dieser Clique gehorchen...."

es wird immer mehr Menschen weltweit klar, dass diese Definition auch für den Kapitalismus zutrifft der nebenbei immer auf Kosten der ärmeren Gewinne gemacht hat, und nur in den Industieländern eine breitere Bevölkerung durch Konsummöglichkeiten und in den rohstoffliefernden Ländern die Führungsclique betüddelt hat.
getkiss
schrieb am 13.10.2011, 11:18 Uhr
für den Kapitalismus zutrifft der nebenbei immer auf Kosten der ärmeren Gewinne gemacht hat,

und von dieser "Betüddelung" profitieren sogar seine Kritiker.....
seberg
schrieb am 13.10.2011, 11:18 Uhr
Ach, Merlen, zerstöre uns doch nicht den Glauben daran, dass wir in der besten aller möglichen Gesellschaften leben und auch allen anderen von Herzen nur dies Eine wünschen: und alles wird gut!
Oder kann auch dieser Glaube und Wunsch..."skelettieren"?
Merlen
schrieb am 13.10.2011, 11:34 Uhr (am 13.10.2011, 11:39 Uhr geändert).
qseberg,
soll ich die Augen verschliesen und wie der Rest der Gläubigen in getkiss´scher Manier den Kopf in den Sand stecken und den Scherbenhaufen den nächsten Generationen zum entsorgen (wohin?) überlassen?:-(
Wir haben hier und jetzt die Verantwortung für die Fölgen unserer ressourcenverschlingenden "Wirtschaftsordnungen".Und die Ablenkungen von getkiss nach der Totschlagmethode: "Du isst selbst Wurst" ziehen bei mir nicht:-)
Ja, und überall wo Wurst draufsteht bleibt Skelletiertes zurück oder Gummibärchen:-(
getkiss
schrieb am 13.10.2011, 14:58 Uhr
Verantwortung für die Fölgen unserer ressourcenverschlingenden "Wirtschaftsordnungen".Und die Ablenkungen von getkiss nach der Totschlagmethode: "Du isst selbst Wurst" ziehen bei mir nicht:-)

Echt italienisch:
Parole, Parole, Parole.....
Merlen
schrieb am 13.10.2011, 15:35 Uhr (am 13.10.2011, 15:36 Uhr geändert).
@getkiss
"Echt italienisch:
Parole, Parole, Parole....."

hmmm, das kannst Du aber besser, streng Dich ein bisschen an bitte, enttäusch mich nicht!:-)))))))
orbo
schrieb am 13.10.2011, 17:36 Uhr
Das der Chef von BNP keine unüberprüfte Antworten machen möchte ist normal. Kein Mensch in seiner Position würde das machen und Schaden an seiner Bank anrichten.
Das dieser jetzt trotzdem die Antworten auf der eigener Seite veröffentlichte, zeigt dass er keine Angst hat zu antworten.


Das ist nur die halbe Wahrheit. Die vollständige Strory ist, dass nach geführtem Interview der Cehf der BNP-Parisbas das GESAMTE Interview zur Veröffentlichung ablehnte. Es war kennzeichnend für die Situation und vom Handelsblatt journalistisch geschickt, das Interview ohne Antworten zu drucken. Erst entsprechend feige dargestellt entschloss sich der Bankchef das Interview doch zu veröffentlichen. Da er vorher das Interview der Zeitung gegenüber nicht freigab muss davon ausgegangen werden, dass seine veröffentlichte Version nicht vollständig ist und ohne Freigabe durch den Zeitungsverlag erfolgt ist.

Offen gesagt ist es in der gegenwärtigen Situation vorteilhafter nichts zu sagen als sich die gleiche Blöße wie es der deutsche Wirtschaftsminister getan hat, zu geben.

Soviel zum Thema self fullfilling profecy: Eine Honoration sagt, die Griechen schaffen's nicht und siehe da, sie haben tatsächlich gar keine Chance mehr. Was sagte noch der Ota in Hermannstadt: schweigen ist silber ...
orbo
schrieb am 13.10.2011, 17:41 Uhr

Merlen / Erstellt am 13.10.2011, 11:06 Uhr •
@getkiss
"In der Theorie, zum Wohle der Werktätigen. In der Praxis, zum Wohle einer führenden Clique. Alle anderen müssen dieser Clique gehorchen...."


Welches war nochmal der Hauptkritikpunkt der Kommunisten am Kapitalismus? "Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" OK. Daher machten es die Kommunisten genau umgekehrt... ;-)

Es ist doch wirklich egal, ob die Clique links oder rechts sitzt ...
Merlen
schrieb am 13.10.2011, 18:19 Uhr (am 13.10.2011, 18:21 Uhr geändert).
@orbo,
meine Worte!:-)

..das Problem scheint zu sein, dass zu wenige sich auch ganz andere Systeme vorstellen können, wobei sinnvolle Elemente aus den bekannten Systemen ja verwendet werden können., schliesslich hat der aktuelle Kapitalismus, sein Bruder der Bürokratismus und der um´s Überleben kämpfende Neoliberalismus ja auch ne Menge Elemente des "gelebten" und zerbröselten Sozialismus abgeschaut was Bevormundung und Bespitzelung z.B. angeht.
orbo
schrieb am 13.10.2011, 20:14 Uhr
@merlen:
unsere Worte :-)

..das Problem scheint zu sein, dass zu wenige sich auch ganz andere Systeme vorstellen können, wobei sinnvolle Elemente aus den bekannten Systemen ja verwendet werden können.

Ich hoffe auch auf die Fortsetzung des politischen Veränderungsprozesses. Zu Zeiten von Schröder und Blair war im westlichen Europa "die Neue Mitte" der Sozialdemokraten/Labour in aller Munde. Von reiner linksorientierten oder klar rechtskonservativer Politik war keine Rede mehr, bis die große Koalition sich überlebt hat und die Linke der SPD zu stark wurde.

Heute muss man auf Neulinge wie Die Piraten verweisen, die der politischen Landschaft die alten Bärte stutzt. Ohne großartigem Hintergrundwissen politischer Abläufe bedienen sie sich dort, wo es für sie Sinn macht - Piraten eben. Sie entleihen den liberalen Gedanken geringer staatlicher Kontrollen bei der FDP (die ihn nie umzusätzen vermochte), sie bedienen sich linker Forderungen bei sozialen Aspekten und pochen auf Verhältnismäßigkeit im konservativen Strafrecht. Für die zumindest hat das bisherige politische System bereits Ausgedient. Na ja, so schnell geht es nun wieder auch nicht ...
getkiss
schrieb am 14.10.2011, 00:00 Uhr
muss davon ausgegangen werden, dass seine veröffentlichte Version nicht vollständig ist und ohne Freigabe durch den Zeitungsverlag erfolgt ist.

Das ist das Problem des Verlags.
Er brauchte keine Freigabe durch den....
Merlen
schrieb am 14.10.2011, 07:15 Uhr
@orbo,
tja die jungen Leute haben da noch ein kleines Problem welches sie schleunigst ausbügeln sollten. Das Studium der Geschichte ist zu den Stunden vor den PC´s etwas im Hintertreffen. Aber der Mangel lässt sich noch ausgleichen, es sind ja auch in anderen Parteien genügend Laien welche sich erst mit Erhalt z.B. eines Ministerpostens erstmalig intensiver mit den Inhalten beschäftigen:-)
Mynona
schrieb am 14.10.2011, 09:02 Uhr (am 14.10.2011, 09:04 Uhr geändert).
Ich denke die Stunden vor dem PC sind hier eher ein Vorteil....;-)

"Wir schreiben unseren eigenen Gesellschaftsvertrag. Unsere Regierungsweise wird sich in Übereinstimmung mit den Bedingungen unserer Welt entwickeln, nicht eurer. Unsere Welt ist anders."(find ich ziemlich gut)

orbo
schrieb am 14.10.2011, 12:04 Uhr
"Wir schreiben unseren eigenen Gesellschaftsvertrag. Unsere Regierungsweise wird sich in Übereinstimmung mit den Bedingungen unserer Welt entwickeln, nicht eurer. Unsere Welt ist anders."


Klares Statement... Von wem stammt es?
Früher war das Geschehen in Ländern wie Griechenland fern weg... Ja, unser auch geografisch gewachsenes Umfeld (zu dem inzwischen auch Griechenland gehört)verändert sich immer rascher. Unsere Welt ist anders.

Wir alle lernen nie aus und gerade junge Leute nehmen für sich das "learning by doing" in Anspruch... Könnte ja passieren, dass sie nach dem Lernprozess den Mut für die Veränderungen verlieren... Die alte Welt mit der Aufteilung in links und rechts bezw. einer grauen Mitte ist passe. Bin gespannt, was daraus wird!

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