Politik aktuell

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slash
schrieb am 22.02.2011, 09:48 Uhr
... was es heutzutage so alles gibt - Plagiatsjäger

Interview mit einem Plagiatsjäger
Speerspitze der "Copy und Paste"-Generation
www.tagesschau.de/inland/interviewstefanweber100.html
Johann
schrieb am 22.02.2011, 09:59 Uhr (am 22.02.2011, 10:00 Uhr geändert).
Guttenberg und Noblesse

Auch in Adelskreisen gibt es solche und solche.
Adlige mit Stil promovieren in Oxford, Paris, Harvard oder Kyoto und nicht auf der gräflichen Scholle!

Hätte er nur Blödsinn in der Arbeit geschrieben, wäre das halb so schlimm, die Wissenschaft lebt von Versuch und Irrtum. Es geht hier um Betrug und Fälschung.

Rückgrat bzw. ethisch-moralischen Kompass eines zivilisierten Staates wird in einer bürgerlichen Regierung zur Bagatelle

Anscheinend ist die Doppelmoral mittlerweile die einzige bürgerliche Tugend.

Alle anderen Tugenden, Anstand, Ehrlichkeit, Verantwortung, Relikte aus vergangenen Zeiten, die nur noch zur Beurteilung des politischen Gegners und von Diktatoren, die kein Öl haben, dienen.

Die meisten Bildungs- und Justizminister auf Bundes- und Landesebene werden von bürgerlichen Parteien gestellt. Ein Armutszeugnis, dass da solch ein Minister noch im Amt ist!

Dies ist keine Bagatelle, hier geht es um wichtigeres als Geld und Öl und zwar das Wichtigste schlechthin: Es geht um das Rückgrat, um den ethisch-moralischen Kompass eines zivilisierten Staates.
getkiss
schrieb am 22.02.2011, 10:01 Uhr
Also die Schlussfolgerung "schreiben lassen" teile ich nicht, weil an Haaren herbeigezogen.

Dass jetzt festgestellt und eingestanden ist, das "fehlerhaft" gearbeitet wurde ist eindeutig. Die einzige Schlussfolgerung die daraus entsteht ist die der unwissenschaftlichen Arbeit. Dazu gehört nämlich das überprüfen und korrigieren der eigenen Behauptungen, das richtige zitieren u.s.w. Aber es ist richtig, der Hinweis, nur aus Zitaten entsteht keine wissenschaftliche Arbeit.

Nicht weil schlecht oder fehlerhaft zitiert wurde, sondern weil unwissenschftlich gearbeitet wurde gehört der Titel aberkannt. Und zwar nicht vom Titelträger sondern vom Verleiher.

Und das impliziert ein Verfahren zusätzlich: Welche Konsequenz betrifft eigentlich den Doktorvater? Ist der überhaupt fähig Doktoranden zu leiten? Wer hat den geprüft?
seberg
schrieb am 22.02.2011, 10:06 Uhr
Entschuldigung, getkiss, aber jetzt muss ich dir doch die Frage stellen: wieviel Rückgrad zeigst du eigentlich bei deiner obigen "Argumentation" - ich meine jenseits deiner deutlichen politischen Präferenzen???
Johann
schrieb am 22.02.2011, 10:14 Uhr (am 22.02.2011, 10:15 Uhr geändert).
@ seberg
Hast du bewusst Rückgrad geschrieben?

Das bürgerliche Rückgrat ist zu einem -rad verkommen.
Radfahrer buckeln bekanntlich nach oben und treten nach unten.
Radfahren scheint sich ja in bürgerlichen Parteien zu einer beliebten Sportart zu entwickeln.
harz3
schrieb am 22.02.2011, 10:16 Uhr
"Dies ist keine Bagatelle, hier geht es um wichtigeres als Geld und Öl und zwar das Wichtigste schlechthin: Es geht um das Rückgrat, um den ethisch-moralischen Kompass eines zivilisierten Staates"
Richtig, Johann. Schön theoretisch.

Nur - wenn die arabischen Ölquellen gedrosselt werden, dann gute Nacht Rückgrat und ethisch-moralischer Kompass. Letzterer hat auch keine Rolle gespielt beim Geschäftemachen Deutschlands mit diesen Staaten.
wamba
schrieb am 22.02.2011, 10:17 Uhr
Rückgrat bzw. ethisch-moralischen Kompass eines zivilisierten Staates wird in einer bürgerlichen Regierung zur Bagatelle

Anscheinend ist die Doppelmoral mittlerweile die einzige bürgerliche Tugend.


In der Diktatur des Proletariates da hatten wir noch was Vollkommenes. :D
harz3
schrieb am 22.02.2011, 10:25 Uhr
Soll man Getkiss' Argumentation als naiv bezeichnen, weil es eine Lichtgestalt seiner politischen Neigung voll erwischt hat?

Getkiss, viele, sehr viele lassen schreiben. Den Doktor zu haben ist fast ein Zwang für das professionelle Weiterkommen. Deshalb ist es in diesem Fall unsinnig gewesen, der hatte das doch nicht nötig für sein Fortkommen. Also hat es etwas mit Eitelkeit zu tun. Er hat es so getan wie viele der gestandenen Herren des Hochschulbetriebs, nur sorgloser.
Was glaubt ihr, wie viele "Dr." in Rumänien gekauft wurden. Keiner fragt mehr danach. Mindestens die Mediziner müssen die Uni angeben vor ihrem Titel, bei uns sind zwei davon.
Oder warum gibt es so viele, die sogar arbeitslos sind?

Die Spreu scheidet sich vom Weizen in der Wirtschaft.
Johann
schrieb am 22.02.2011, 10:28 Uhr (am 22.02.2011, 10:30 Uhr geändert).
harz3 schrieb:
"Nur - wenn die arabischen Ölquellen gedrosselt werden, dann gute Nacht Rückgrat und ethisch-moralischer Kompass."

Genau dann sind wir auf den Kompass am meisten angewiesen und nicht auf gegelte Freiherren mit bella figura.

" Letzterer hat auch keine Rolle gespielt beim Geschäftemachen Deutschlands mit diesen Staaten. "

Stimmt genau, daher ein paar treffliche Zeilen aus römischer Zeit:

„Jetzt trifft schwer uns das Leid des langen Friedens;
Geschwelg brach Schrecklicher ein, als Krieg,
und rächt den besiegten Erdkreis.
Jetzt tragen wir des langen Friedens Übel:
Uns drückt was härter ist als der Krieg, der Luxus“ (Juvenal, 6. Satire).
getkiss
schrieb am 22.02.2011, 10:34 Uhr (am 22.02.2011, 10:37 Uhr geändert).
@seberg:"Entschuldigung, getkiss, aber jetzt muss ich dir doch die Frage stellen: wieviel Rückgrad zeigst du eigentlich bei deiner obigen "Argumentation" - ich meine jenseits deiner politischen Präferenzen??? "

Hää?
Was hat das eine mit den anderen zu tun?
Ansonsten wird Dir die "Entschuldigung" gnädig erteilt....Du bist schuldlos, denn Du "argumentierst" immer gemäß deiner politischen Präferenzen - ob es nun mal logisch, oder nicht, ist D.E. wurscht....
walter-georg
schrieb am 22.02.2011, 10:37 Uhr
@ harz3: "Denn das war wohl der Auslöser dieser ganzen Affäre, es hat nur niemand damit gerechnet, welcher Graben sich da auftut. Aus Libyen bezieht man ein Drittel des Erdöls."

Soll das heißen, dass die Affäre Guttenberg der Auslöser der Libyenkrise war - und ist? Seltsame Logik...
harz3
schrieb am 22.02.2011, 10:50 Uhr
@ harz3: "Denn das war wohl der Auslöser dieser ganzen Affäre, es hat nur niemand damit gerechnet, welcher Graben sich da auftut. Aus Libyen bezieht man ein Drittel des Erdöls."

Soll das heißen, dass die Affäre Guttenberg der Auslöser der Libyenkrise war - und ist? Seltsame Logik..."

Der Satz über Libyen ist in der nächsten Zeile, nicht ganz erkennbar als neuer Absatz. Keine Logik bei einem Lehrer? Oder soll ich sagen Korinthenausscheider?

Mynona
schrieb am 22.02.2011, 10:53 Uhr (am 22.02.2011, 10:54 Uhr geändert).
"Neuer Mitarbeiter im Bundesministerium für Verteidigung: "Wo ist denn hier der Kopierer?"
"Momentan in Afgahnistan." "

Guttenberg Tastatur: http://cgi.ebay.de/Guttenberg-Tastatur-ergonomischem-Tastaturlayout-/180629029429?pt=M%C3%A4use_Tastaturen&hash=item2a0e544235
walter-georg
schrieb am 22.02.2011, 10:56 Uhr
@ getkiss: Es sollte inzwischen schon bekannt sein, dass Professoren keine Bücher schreiben, sondern schreiben lassen. Das war in Bukarest so; das war in München so (ich weiß, wovon ich spreche!) und wird wahrscheinlich (fast...) überall so sein. Ob dies Konsequenzen für den Doktorvater haben wird, bezweifle ich - obwohl es mein innigster Wunsch wäre -, denn das würde eine wahre Lavine in Bewegung setzen!!! Davor hüten sich bestimmt alle, die in dieser Branche tätig sind. Die Anderen hat man nur noch nicht erwischt...

Da fällt mir der Witz meines seligen Vaters ein: Ein Rumäne - nennen wir ihn mal Ion - stand vor Gericht, weil er ein Huhn geklaut hatte. Da fragte ihn der Richter:

"De ce ai furat Ioane?"
"Pentru că-s român, domnule judecâtor!"
"Cum mă nenorocitule? Uite, şi eu sânt român şi n-am furat!"
Darauf fing Ion an zu schmunzeln und ergänzte süffisant:
"Pe dumneata încă nu te-o prins!"

Genau so geht`s auch hier...
harz3
schrieb am 22.02.2011, 10:56 Uhr (am 22.02.2011, 10:57 Uhr geändert).
gut Mynona!
Dazu noch
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,746756,00.html

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