Politik aktuell

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walter-georg
schrieb am 22.02.2011, 10:59 Uhr
@ Johann: Eine kurze Ergänzung: Radfahren ist in allen Parteien üblich; in den bürgerlichen ist es nur aktuell...
seberg
schrieb am 22.02.2011, 11:08 Uhr
Das hätte Guttenberg als Verteidigung(-sminister) seines Betrugs-Doktortitels sagen können!
Mynona
schrieb am 22.02.2011, 11:09 Uhr (am 22.02.2011, 11:11 Uhr geändert).
Den Artikel find ich gut:
Von Dummen will ich nicht regiert werden. Wenn ein Politiker schon betrügt, dann soll er es wenigstens klug anstellen.

http://www.tagesspiegel.de/meinung/von-dummen-will-ich-nicht-regiert-werden/3862872.html


Ein Rücktritt wird wahrscheinlicher....

http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-plagiats-affaere-wenn-einen-die-warme-wolke-nicht-mehr-traegt-1.1062596
harz3
schrieb am 22.02.2011, 11:31 Uhr (am 22.02.2011, 11:34 Uhr geändert).
Richard Wagner:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/dj_guttenberg_und_die_solidar_moderne/

Letzter Absatz:
"Aber wovon rede ich hier? Sollte es nicht um eine Dissertation gehen? Dissertation? Wozu braucht man die eigentlich noch, außer für die Gehaltseinstufung im Staatsdienst? Jährlich werden zigtausend Seiten in die Form einer Dissertation gepresst. Das Meiste davon ist umgeschichteter Sprachmüll, der von einer akademischen Tonne in die andere verfrachtet wird.

Die Frage ist nicht, worin der Unterschied zwischen Abschreiben und Sampeln besteht, sondern, dass der DJ nicht komponiert. Seine Rolle besteht darin, das Vorhandene so zu mixen, dass man sich damit einen Abend lang kollektiv zudröhnen kann. Spaß haben, nennt sich das, und das ist es dann auch gewesen."

Johann
schrieb am 22.02.2011, 11:51 Uhr
@ walter georg schrieb:
"Es sollte inzwischen schon bekannt sein, dass Professoren keine Bücher schreiben, sondern schreiben lassen. Das war in Bukarest so; das war in München so (ich weiß, wovon ich spreche!) und wird wahrscheinlich (fast...) überall so sein."

Musst du immer so übertreiben und unsachlich sein???

In den Geistes- und Sozialwissenschaften ist so etwas fast nicht möglich bzw. sehr gering verbreitet.
Am verbreitetsten in der Medizin und Naturwissenschaften, und wie man jetzt liest in den Rechtswissenschaften.
Aber auch in diesen Fächern gibt es genügend Prof., die ihre Arbeiten selbst verfassen.

btw Es geht nicht um einen Titel, Titel kann jeder verleihen, sondern um einen Doktorgrad.
seberg
schrieb am 22.02.2011, 11:54 Uhr (am 22.02.2011, 12:01 Uhr geändert).
@harz3
Richard Wagner gefällt sich in vernichtenden Rundumschlägen, wobei seine eigenen Texte natürlich auch nichts anderes sind als ein Gemixe, und es fragt sich auch da nur, für wie lange man damit Spaß haben und sich "zudröhnen" kann...

Wobei bei wissenschaftlichem Arbeiten immer nur durch Mixen von Altem und Bekanntem etwas Neues ensteht.

Es war wohl J.J. Rousseau, der meinte, alles Geschriebene ist Abgeschriebenes, es komme nur darauf an, wie man abschreibt, um was Originelles zu schaffen.

Plagiatsjäger Weber würde vielleicht die Alernative zu der von ihm monierten "Textkultur ohne Hirn" von Plagiatoren als Textkultur mit eigenem Hirn bezeichnen.
walter-georg
schrieb am 22.02.2011, 13:13 Uhr
@ Johann: Natürlich sind eure Sektoren davon (fast) ausgeschlossen... Wie willst du das beweisen?

Du kennst doch das Sprichwort: "Wer`s glaubt wird selig" Ich ergänze: "Und wer es nicht tut, kommt auch in die Hölle!" Trösten wir uns damit, dass es dort für Atheisten etwas gemütlich sein soll...
Anchen
schrieb am 22.02.2011, 13:30 Uhr
Aus einem Artikel (Interview)der BZ mit einer GEO Redakteurin :

„Vereinfacht gesagt, funktioniert Libyen so: Auf der einen Seite gibt es diesen monströsen Repressionsapparat und auf der anderen ein System an Wohltaten aller Art. Diese Neubauwohnungen gehören dazu, sie können billig mit zinsfreien Krediten gekauft werden, die unter Umständen nicht einmal zurückbezahlt werden müssen. Die Grundnahrungsmittel werden subventioniert, der Kraftstoff; Arbeitslose werden für Jobs bezahlt, die gar nicht existieren. Solche Zuwendungen sind besonders im Osten wichtig, um die Leute bei Laune zu halten. Dort sitzen große, mächtige Stämme und die können nicht leiden, dass im Westen einer von einem kleinen anderen Stamm, nämlich Gaddafi, alle Macht hat. Und sie sind extrem konservativ. Die Frauen laufen total verhüllt herum, was auch eine Form von Protest ist. Gaddafi hatte ja erst den Kopftuchzwang abgeschafft.“


Den Demonstranten geht es nicht um Demokratie
Johann
schrieb am 22.02.2011, 13:32 Uhr
walter-georg schrieb:
"@ Johann: Natürlich sind eure Sektoren davon (fast) ausgeschlossen... Wie willst du das beweisen? "

Ganz einfach, weil hier die wenigsten Plagiate entdeckt werden. Dabei kann man mit Google am besten, einfachsten und schnellsten in diesen Fällen Fehler entdecken.

Das Manipulieren von Daten in den Naturwissenschaften kann nur sehr schwer festgestellt werden, weil man die Apparate braucht, in der Medizin gibt es extreme berufliche Abhängigkeiten, so dass die Doktoren aus Angst verzichten, die Professoren anzuklagen. Trotzdem findet man hier die meisten Plagiate.

Weiterhin gehört die gründliche Textlektüre zu den Kernkompetenzen von Geisteswissenschaftlern und der Doktorgrad wird nicht wie bei Medizinern und Juristen fast ausschließlich für die Klingel, d.h. schinden von Eindruck bei Ungebildeten, verfasst.
Jeder Leser würde sich persönlich beleidigt fühlen, wenn er ein Plagiat vorgelegt bekommt und daher würden Plagiatoren sehr schnell entdeckt. Also nicht, weil in diesen Fächern bessere Menschen arbeiten und studieren, sondern weil die Kontrolle funktioniertund es auch nicht als Kavaliersdelikt gesehen wird.
Anchen
schrieb am 22.02.2011, 13:38 Uhr


Gerade gefunden:

Guttenberg verhöhnt das Leistungsprinzip


Wie wäre der Job als Botschafter in China für F.v.G. ?
Joachim
schrieb am 22.02.2011, 14:06 Uhr
Guttenberg gestern im Fernsehen:
"Nachdem ich mich noch einmal intensiv mit meiner Dissertation auseinander gesetzt habe, sind mir gravierende Mängel aufgefallen......."

Hat er seine Arbeiten vorher nicht durchgelesen ?
Hat er sie überhaupt gekannt ?
Aber für mich interessant ist die Rolle der Uni Bayreuth.
Wieso vergiebt die Uni Bayreuth für diese schlechte Arbeit,
ein "summa cum laude" ?
Lag es daran, dass es CSU-Land ist, oder Guttenbergland ?
Wie wird denn die Uni Bayreuth vom Freistaat Bayern gefördert ?
Jetzt will Guttenberg das Buch ganz plötzlich schließen, auf seinen Doktortitel gänzlich verzichten. Das damit nicht mehr weiter nachgefragt wird ?
Die Uni Bayreuth wird noch ein paar Fragen zu beantworten haben.....
Trotzdem hat das "Eine" mit dem "Anderen" nichts zu tun.
Wir hatten einen Außenminister, der vorher Steinewerfer und Taxifahrer war und er war nicht der schlechteste Außenminister. Da kann der Guttenberg auch noch ein passabler, wenn auch überflüssiger Verteidigungsminister sein. Allerdings Kanzler ? Das dürfte sich wohl (hoffentlich) erledigt haben.....
pavel_chinezul
schrieb am 22.02.2011, 14:50 Uhr
Bei 475 Seiten sind 1200 Fußnoten, laut Guttenbergs erster Stellungnahme! Also im Schnitt ca. 2,5/Seite! Kann dann noch etwas "originelles Guttenberg" dabei sein? Ich glaube eher nicht!
Mynona
schrieb am 22.02.2011, 14:58 Uhr
Danke Anchen für das pushen des Gabriele Riedle Gesprächs..;-)

http://www.fr-online.de/kultur/debatte/-niemand-spricht-von-demokratie-/-/1473340/7217492/-/index.html
aber ich glaub im Moment ist hier echt guttenberg aktueller ;-)
bankban
schrieb am 22.02.2011, 15:10 Uhr (am 22.02.2011, 15:14 Uhr geändert).
@ Mynona: für dein "Plagiat" von gestern Abend ("Where I lay...") musst du dich auch noch distanzieren.... (oder hast du es schon in einem anderen Thread?) ;-))
getkiss
schrieb am 22.02.2011, 15:18 Uhr
@pavel_chinezul:"Also im Schnitt ca. 2,5/Seite! Kann dann noch etwas "originelles Guttenberg" dabei sein? Ich glaube eher nicht!"
1. In einem wissenschaftlichen Text werden Fußnotenentweder auf der selben Seite, unterhalb des eigentlichen Textes (daher Fußnote), oder am Ende der Abhandlung gedruckt.
2. In der Regel werden diese im Text durch eine laufende Nr. oder anderswie kurz gekennzeichnet, damit die Argumentation des Textes nicht gestört wird und dienen entweder als Quellenangabe oder als weitere Erläuterung.

Ergo darf ich Dein "glaube" bezweifeln.

Das Problem Guttenbergs ist eben, das er nicht diese Regel befolgte, sondern Zitate entweder vollständig oder nur leicht verändert ohne Kennzeichnung textete, also quasi als eigenen Kren zufügte = "Plagiat".

Übrigens, Johanns Meinung, plagiate kommen (fast) nur in medizinischen oder naturwissenschaftlichen Schriften vor, weil schwer identifizierbar, ist auch falsch...richtige Kenner der Materie können das!

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