1 Dezember

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lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 20:02 Uhr (am 04.12.2012, 20:18 Uhr geändert).
@sibihans

Wen in Ro.Schwarzarbeit nicht strafbar ist weil man gut Freund mit dem Perceptor ist, in Deutschland schon.

Falls Du es noch nicht wusstest: Es gibt die Möglichkeit, ganz legal als Pflegekraft aus Rumänien in Deutschland in der Altenpflege daheim zu arbeiten (mit beim Arbeitsamt registrierten Vertrag, Rentenansprüchen, gegebenenfalls Kindergeld usw.).

Ich unterrichte auch in einem Altenpflegekurs und die meisten Kursantinnen arbeiten schon seit Jahren in Deutschland. Manche mit und manche ohne Arbeitsvertrag. Immer mehr mit. Es dürfte Zig-Tausende rumänischer Frauen geben, die so ihren Unterhalt verdienen.
Elsam
schrieb am 04.12.2012, 20:06 Uhr

Grumpes: „Es waren auch die "Kleinigkeiten" wie hitleristule, neamţule, u.s.w.
Ich werde es nie vergessen:
Als in der Schule im Geschichtsuntericht über Hitler und Konsorten gesprochen wurde, drehten sich alle Blicke der meist rumänischen Kollegen in meine Richtung.
Ich saß dort,angeklagt, fühlte mich unschuldig, und verstand die Welt nicht mehr.“


Ein schweres Leben hast du gehabt.
Elsam
schrieb am 04.12.2012, 20:07 Uhr
Friedrich: „babalicule, cind te duci si tu in Floandara sa te tina copii si nepotii – cit mai ai de gind sa ne maninci pita“.

“Ich finde es widerlich was hier einige Gestalten über die Gründe des Weggehens von sich geben; sie kotzen mich an diese Vollgummis.“


Ich sehe fast dein hassverzehrtes Gesicht und ich verstehe dich.
lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 20:07 Uhr
@Sibihans

... von Desteapta-te romane geweckt

Falls Du mal wieder in Hermannstadt bist, kannst Du es mal mit einem Gästezimmer im Carl-Wolff-Heim probieren. Aber bitte rechtzeitig anmelden. Sie sind recht beliebt, gerade bei ausländischen Touristen.

Allerdings ist die Heimleiterin eine recht resolute Person. Eine Sächsin aus Rosenau. Die blässt auch Dir den Marsch, falls Du Dich nicht manierlich aufführen solltest.
lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 20:13 Uhr
@Grumpes

Als in der Schule im Geschichtsuntericht über Hitler und Konsorten gesprochen wurde, drehten sich alle Blicke der meist rumänischen Kollegen in meine Richtung.
Ich saß dort,angeklagt, fühlte mich unschuldig, und verstand die Welt nicht mehr.“


Vielleicht hätten unsere Eltern und Grosseltern uns erklären sollen, dass Deutschland einen verbrecherischen Krieg angezettelt ... und verloren hat. Und wie das wirklich war. Bevor wir dann im Geschichtsunterricht die "offizielle Version" serviert bekamen. Dann hätten wir wenigstens leichter begriffen, worum es geht ...

P.S. Vielleicht muss ich mich glücklich schätzen, dass mir so etwas nie passiert ist? Als "Hitlerist" usw beschimpft zu werden. Allerdings war ich immer in deutschen Schulklassen mit nur ein paar rumänischen Kollegen...
@ grumpes
schrieb am 04.12.2012, 20:19 Uhr (am 04.12.2012, 20:45 Uhr geändert).
Ein schweres Leben hast du gehabt.
Iţi sugerez călduros sa-ţi dai singur muie, ca nu esti bun de nimic altceva.

Vielleicht hätten unsere Eltern und Grosseltern uns erklären sollen, dass Deutschland einen verbrecherischen Krieg angezettelt ... und verloren hat. Und wie das wirklich war. Bevor wir dann im Geschichtsunterricht die "offizielle Version" serviert bekamen. Dann hätten wir wenigstens leichter begriffen, worum es geht ...
@lucky, Du Esel
die Rumänen sind doch genau so "mitmarschiert" wie die Sachsen, hat dir das noch keiner beigebracht in deiner so "deutschen Schule"(mitsamt den deutschsprechenden Pfaffen und Parteifunktionären) ?
lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 20:24 Uhr
@Grumpes

Îţi sugerez ... (fără liniuţă)

Ist das Deine späte Rache für den "hitleristule"?
lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 20:31 Uhr (am 04.12.2012, 20:35 Uhr geändert).
@Grumpes

@lucky, Du Esel die Rumänen sind doch genau so "mitmarschiert" wie die Sachsen, hat dir das noch keiner beigebracht in deiner so "deutschen Schule" ?

Den Esel darfst Du gerne behalten. Natürlich weiss ich das, aber es geht doch nicht darum.

Du hast mich wohl gründlich missverstanden. Es geht mir darum, wie Du als Vater oder Mutter Dein Kind auf solche Dinge vorbereitest...

Ich könnte auch ein ganz anderes Beispiel nehmen.

Z.B. ein jüdisches Kind, dass sich von christlichen Mitschülern anhören muss, sein Volk - die Juden - hätten den Heiland gekreuzigt.

Aber wenn Du es schon angesprochen hast: Wir sollten vielleicht auch nicht immer als Rechtfertigung für die Verbrechen Hitler-Deutschlands (in die auch unsere Grossväter verwickelt waren, ob es uns passt oder nicht) benutzen, dass ja auch Andere Nachahmer bzw. Mitläufer und Mittäter waren. In diesem Falle sowohl Rumänen als auch Ungarn (und noch etliche Andere).
@ grumpes
schrieb am 04.12.2012, 20:31 Uhr (am 04.12.2012, 20:38 Uhr geändert).
Trotzdem- danke für die "lenuţă"
lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 20:42 Uhr (am 04.12.2012, 20:49 Uhr geändert).
@ Grumpes

Ai vrea tu o "Lenuţa".

P.S. Vielleicht hast Du einen Job für diese?

"Lenuta"
Elsam
schrieb am 04.12.2012, 20:44 Uhr

„Ai vrea tu o "Lenuţa".“

Omu e “fierbinte”. Si-a dat seama imediat la ce-s “bun”.
@ grumpes
schrieb am 04.12.2012, 20:47 Uhr
Ai vrea tu o "Lenuţa".

Avut două, nu de treabă
lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 21:01 Uhr
@Slash

Sie haben garantiert keinen einzigen Gedanken verschwendet, weder an eine zurückgebliebene, geschwächte Gemeinschaft zu denken, noch an ein Kulturerbe. Die treibende Kraft für den nervenzehrenden Ausreisekampf war einzig und allein die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für ihre Kinder - und das war/ist gut so!

Ok, so haben wohl Viele gedacht und gehandelt. Und ich habe wirklich kein Problem damit, das zu akzeptieren. Das Kulturerbe war den Betreffenden zu jenem Zeitpunkt wohl ziemlich wurscht.

Ich habe auch von einem ausgereisten Verwandten kurz nach der Wende gehört: "Was soll ich mit den alten Mauern hier?"

Aber, wie ich schon schrieb, gerade in diesem Kontext finde ich es dann etwas pervers, wenn gerade diese ausgewanderten Landsleute sich dann -Zig Jahre später darüber beklagen, dass im Elternhaus fremde Menschen wohnen, die es nicht ordentlich instandhalten.

Oder, dass ein Pfarrhaus oder sogar eine Kirchenburg zusammenfällt.

Oder, dass früher oder später Andere, die die "alten Mauern" besuchen sich vielleicht nicht unbedingt dafür interessieren, wer sie nun vor bald Tausend Jahren errichtet haben mag.

Denn von solchen Themen ging ja die Diskussion aus, der Du mein Zitat entnommen hast.

bankban
schrieb am 04.12.2012, 21:07 Uhr (am 04.12.2012, 21:10 Uhr geändert).
Würde mich auch interessieren, wieso Du den 1. Dezember 1918 als "Schwarzen Tag" bezeichnest. Wenn das aus ungarischer Perspektive gemeint ist, verstehe ich ohne weitere Erklärungen. Aber aus sächsischer?

Aus sächsischer?

"Die politischen Gewohnheiten dieses Landes unterschieden sich deutlich von jenen Budapests, herrschten doch Orientierungen an Persönlichkeiten und nicht an Parteien oder Inhalten, ein ausgeprägtes Klientel- und Schmiergeldwesen und nicht zuletzt Korruption vor. [...] Im Falle der [...] Sachsen wurden [durch die Bodenreforn, Erg. von mir, bankban] die Kirchen und kulturellen Institutionen getroffen [...] so dass zwangsläufig weitreichende Krienerscheinungen im kulturellen und sozialen Leben der Minderheiten folgten und deren innere Ablehnung des neuen Staates mit begründeten. Im Wirtschaftssektor kam hinzu, dass die neuen und reicheren Provinzen bei der ökonomischen Umstellung in der Folge des Anschlusses an Großrumänien bedeutende Schädigungen erfuhren und künftig gegenüber Regionen des Altreiches vernachlässigt wurden, tendenziell also [...] eine Nivellierung nach unten die Folge war."

Zitat aus: Harald Roth (Hg.): Siebenbürgen. Stuttgart: 2003 (= Historische Stätten 330), S. LXIV und LXV.

Ich hoffe, das ist dir eine eindeutige und deutlich auf Sachsen bezogene oder gar sächsische Sicht, warum der 1. Dezember ein schwarzer Tag in der Geschichte Siebenbürgens war. Im Übrigen habe ich das in diesem Thread im Laufe der Jahre mehrmals schon geschrieben, vielleicht gar mit den selben Zeilen begründet. Denn diese Zeilen finde ich dermaßen zutreffend, dass ich bedauere, sie nicht selbst geschrieben zu haben. So treffend sind sie. Und umso treffender, da aus keiner ungarischen Sicht.
lucky_271065
schrieb am 04.12.2012, 21:36 Uhr
@ bankban

Danke für das Zitat. Nun ist zumindest klarer, was Du meinst mit "Schwarzer Tag".

Ich kenne Harald Roth persönlich, schätze seine Position und habe Einiges von ihm gelesen. Vielleicht werde ich ihn bei Gelegenheit auch noch zitieren.

Auch den Text, den Du zitierst, kannte ich. Und kann ihm ohne weiteres zustimmen. Das waren einige der negativen Aspekte im neuen Vaterland.

Und trotzdem behaupte ich: Die Siebenbürger Sachsen sind insgesamt mit Rumänien besser gefahren als die Deutschen in Ungarn. Denn diese wurden entweder madjarisiert oder kurz nach Kriegsende aus Ungarn vertrieben. Soweit sie ihr Deutschtum nicht verleugneten.

Trotz allem hatten die Siebenbürger Sachsen und auch die Banater Schwaben sowohl in der Zwischenkriegszeit als auch in der kommunistischen Zeit und ich würde sagen sogar bis heute ein sehr lebendiges Kulturleben.

Es hat vielleicht nicht direkt mit unserem Thema zu tun, aber trotzdem:

Vor ein paar Wochen fand in Hermannstadt das Kulturfestival "Ars hungarica" statt. Ich ging auch zu einigen der Veranstaltungen.

Die Begrüssungsreden wurden alle zweisprachig gehalten - Ungarisch und Rumänisch. Und eine sogar dreisprachig: jene des Generalkonsuls Ungarns in Klausenburg: Ungarisch, Rumänisch und Deutsch. Am Ende lüftete er das Rätsel: "Wenn ich nicht in Kronstadt geboren wäre und in Klausenburg arbeiten würde, würde ich sagen: Hermannstadt ist die schönste Stadt Siebenbürgens".





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