1 Dezember

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gerri
schrieb am 02.12.2010, 11:34 Uhr
Hallo Popescu,in dem Fall wird auch der Sozial-Staat den man gut ausnützen kann verschwinden,was dann?

Gruß, Geri
Emre
schrieb am 02.12.2010, 11:38 Uhr
Der Aurel ist doch ziemlich trollig; Anchen hatte Recht.
Popescu
schrieb am 02.12.2010, 12:01 Uhr
Ich habe dann hoffentlich eine Wolke (mit Internetanschluß), von der ich mir ansehen kann, was die verrückten Menschen so alles auf der Welt noch anrichten. Eventuell werde ich dann einen Bericht schreiben, es sei den die spannende Betachtung des Ganzen lässt mir keine Zeit. Ich freune mich jetzt schon drauft, man hat ja sonst so wenig Freunde.
Übrigens, die Rumänen haben sich keineswegs gestern übermässig gefreut. Nicht einmal die "fasole cu cîrnaţi" hat sie aufheitern können. Mich hätte das auch nicht erfreut. Die "mici" auf der livada poştii am 1 Mai oder 23 August waren bestimmt besser (man hat sie aber auch selbst bezahlt). Was gibt es eigentlich zum 3.10 in Deutschland (außer Ossis)?
alma_si
schrieb am 02.12.2010, 14:00 Uhr (am 02.12.2010, 14:09 Uhr geändert).
@aurel: „Zu meiner Bemerkung von oben was die ruthenische Holzkirchen angeht, wurde ich als Gemeinsamen Merkmal allen Kirche der Richtung der russisch orthodoxe Kirche, noch das Kreuz nennen, abgesehen von der unterschiedlichen Architektur.“


„Die Ruthenen hatten bei ihrer Niederlassung in Ungarn schon der orientalischen Kirche und der griechischen, beziehungsweise slavischen Liturgie angehört und sind dieser von ihren Vätern ererbten Kirchenform bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Alles in allem änderten sie sie insofern, dass sie im Jahre 1648 unter aufrechterhaltung ihrer Liturgie sich mit der römisch-katholischen Kirche vereinigten.“ Kronprinzenwerk 19. 119 (XXIII), 6c, S. 405

Demzufolge waren (sind bereits wieder?) die Ruthenen aus Maramures griechisch-katholisch. Die aus der Ukraine wurden erst 1949 von der Russisch-Orthodoxen Kirche einverleibt. Ich verstehe also nicht, wieso die alten ruthenischen griechisch-katholischen Kirchen im Maramures die Merkmale der Russisch-Orthodoxen Kirche tragen sollten?

Hier die Griechisch-Katholische Holzkirche in Viseul de Sus: www.visittransilvania.ro/enlarge_picture.php?id=188&pack=atractions, um nur einen Beispiel zu nennen.

Was ich damit sagen will, das sage ich ganz schlicht: Ist ja gut, alles gehört zu Rumänien, aber nicht alles ist rumänisch. Wieso kann man diesen Menschen nicht wenigstens ihren Stolz lassen, darüber, dass sie von ihren Ahnen eine eigene Kultur geerbt haben?
________

Gehört nicht unbedingt zum Thema, kommt aber aus der Region - ein Link mit sehr interessanten Fotos von dem jüdischen Friedhof in Sapânta. Als ich in 1980 den Ort besuchte, hat mir leider keiner erwähnt, dass es im Ort so etwas gibt. Siehe diese und die darauffolgenden Seiten: kjntfotoarchivum.adatbank.transindex.ro/kepek.php?megye=TcOhcmFtYXJvcyAoTWFyYW11cmUmIzM1MTsp&kezd=181 . Mich verblüffen diese kunstvollen Verzierungen, die man in den jüdischen Friedhöfen im Banat und im Partium so nicht auffinden kann.
pavel_chinezul
schrieb am 02.12.2010, 14:39 Uhr
@alma_si

auf die Schnelle, vielleicht als Beispiel für Banater jüdische Friedhöfe folgendes (Bilder ganz unten im Bericht)

http://www.sanktanna.info/deutsch/bevolkjuden.htm
schully
schrieb am 02.12.2010, 19:34 Uhr
zitat Popescu:
"Übrigens, die Rumänen haben sich keineswegs gestern übermässig gefreut. Nicht einmal die "fasole cu cîrnaţi" hat sie aufheitern können."
die Hermannstädter hatten allen grund zur freude: medienwirksam wurde die umgehungsstraße eingeweiht, von premierminister Boc .
Johannis und Bottesch waren übrigens nicht eingeladen.
servus
alma_si
schrieb am 03.12.2010, 00:24 Uhr (am 03.12.2010, 00:28 Uhr geändert).
Danke für den Link, pavel. Diese mir vertrauten Grabsteine (weil schon anderswo gesehen) bestätigen mir meinen ersten Eindruck, dass der jüdische Friedhof in Sapânta viel ‚verspielter’ wirkt. Was segnet bloß diesen Ort, der schon einen lustigen rumänischen Friedhof hat - und wovon speisst wohl seine Einzigartigkeit?

Aus dem Sanktanna Artikel habe ich noch erfahren, dass eine Barbara Mayer im Jahr 1921 zur Schönheitskönigin des Banats gekürt wurde. Es wäre schön, auch mal sowas auf Fotos zu sehen. Schöne Frauen in schönen Kleidern, als Abwechslung zur dem Outfit unserer deportierten und abgerackerten Frauen. Es fällt auf, dass damals die deutschen Dörfer nördlich der Marosch offensichtlich zum Banat gezählt wurden. Später, bis heute, gab und gibt es immer wieder welche, die das bestreiten. Da wir schon bei den Friedhöfen sind, vermute ich, dass auch hier ein Hund begraben ist. Wahrscheinlich gibt es auch solche, denen ein nachträglich geteiltes und versträutes Deutschtum in Rumänien wichtig ist.

Holzkirchen im Norden, jüdische Friedhöfe, eine Schönheitskönigin und divide et impera – aus dem schönen, oft wenig bekannten Vaterland. Vaterland – auch das ein absurder Begriff für die, deren Väter das Land, in dem sie lebten, nie als Vaterland betrachteten. Für sie war das Nachbarland, in dem sie nicht lebten, das Vaterland. Also: keine Heimat, kein Vaterland..., dann eben nicht. Das sollte man aber in Zukunft Menschen nicht mehr antun.
CaptainSmollet
schrieb am 03.12.2010, 16:18 Uhr
Türken kamen als Arbeitsmigranten (erst?) ab 1961 in die BRD.
http://de.wikipedia.org/wiki/Einwanderung_aus_der_T%C3%BCrkei_in_die_Bundesrepublik_Deutschland
cäsar
schrieb am 03.12.2010, 19:52 Uhr
Hallo,

ich möchte die Feierlichkeiten nicht stören aber es gibt Tatsachen, die nicht wegdiskutiert werden können.

Seit seiner Gründung fällt der rumänische Staat dadurch auf, dass er bilaterale/internationale Vereinbarungen/Verträge bricht/nicht einhält bzw. nicht umsetzt. Aktuelles Beispiel und mag es auch nur eine Lappallie sein, es ist Adventszeit mir fällt spontan das gesetzeswidrige Schweineschlachtten ein.

Laut Transparancy International ist Rumänien, das korrupteste Land der EU. Das ist aber nichts Neues.

Rumänien weist im regelmässigem Wechsel mit Bulgarien die schlechtesten Wirtschaftsdaten auf.Beispiel: das Prokopfeinkommen.

In jüngster Zeit macht man aus Verbrechern Dissidenten. Pâunescu, Zwangsdomnizil und das Buch "De la Bîrca la Viena" reichen nicht aus um jemanden Dissident zu nennen. Natürlich kommen andere hinzu, um nur noch einen zu nennen:Vadim Tudor.

Trotz angemessener Transferzahlungen von der Eu hat es Rumänien "geschafft" in 20 Jahren vielleicht 100 km Autobahn zu bauen.

Auch nach 20 Jahren Umbruch können Wahlen mithilfe von"cîrnaţ cu fasole" entschieden werden.

Wenn das alles Anlass zum Feiern gibt....

In Anlehnung an den "Faktencheck" einer berühmten Fernsehsendung der ARD bin ich mir ziemlich sicher, dass meine Aussagen dort standhalten würden!

Ave
pavel_chinezul
schrieb am 07.12.2010, 13:40 Uhr (am 07.12.2010, 13:41 Uhr geändert).
@aurel,

da du so ein cleveres Bürschchen bist und dich so wunderst, warum die SBB Sachsen nicht den 1. Dezember als Nationalfeiertag „ihres Vaterlandes“ ansehen, dann will ich dich mal fragen warum der Adrian Păunescu früher den 9. Mai und nach 1990 den 27. August nicht als Nationalfeiertag „seines Vaterlandes“ angesehen hat???
Hermann_Gregor
schrieb am 07.12.2010, 18:36 Uhr
1. Dezember
Was für ein Tag ist das für die Siebenbürger?

Der 1. Dezember war in Siebenbürgen ein Tag wie jeder andere, Ausnahme war vielleicht Blasendorf, da haben sich ein Handvoll pöbelnde Rumänen versammelt, viele kamen aus der Walachei oder wurden von Walachen aufgehetzt.
Werfen wir ein Blick auf die folgenden Jahre (1919, 1920), so kann man ruhig behaupten, dass für die siebenbürgische Bevölkerung schwere Zeiten folgten. Die Walachen und Moldauer haben sich an der Kriegsbeute gut bedient, Bukarest hatte einen richtigen Aufschwung, aber für Siebenbürgen war das ein schwerer Rückfall. Österreich-Ungarn war ein Vielvölerstaat, viele Sprachen waren anerkannt und gefördert, einschließlich das Rumänische (Beweis sind die Banknoten damaliger Zeit).
Seit 1920 wurde der rumänische "Nationalstaat" erfunden, und bereits 1920 waren die Rumänen genauso beliebt wie heute, und dies in ganz Europa.
Soviel zu der Bedeutung des 1. Dezember 1918 für die Siebenbürger.
aurel
schrieb am 08.12.2010, 13:05 Uhr

@hermann gregor
Seit 1920 wurde der rumänische "Nationalstaat" erfunden, und bereits 1920 waren die Rumänen genauso beliebt wie heute, und dies in ganz Europa.


Hier kann ich mir aber eine Bemerkung doch nicht verkneifen.

Manchmal ich frage mich ob ihr (manche) real seid, Menschen wie alle andere, mit zwei Beine, zwei Hände, Kopf,.. usw. und nicht eine fein organisierte Verarschungsmaschinerie, oder wahrscheinlicher, ein auf mehrere User verteilt, auf Rumänien/Rumänen ausgerichtetes Hasstiradenautomat.

Friedrich K
schrieb am 08.12.2010, 13:57 Uhr
Manchmal ich frage mich...
Frog di weita dann werst g'scheita ...(Vorsicht, σύνταγμα).
Damit hätten Sie wesentlich früher anfangen sollen; "musste man können" ;-)
Serban
schrieb am 08.12.2010, 16:14 Uhr
Servus Leute,

Lieber Hermann Gregor, wie Sie wahrscheinlich schon wahrgenommen haben, tummeln sich hier auf www.siebenbuerger.de nur ein paar "pöbelnde" Rumaenen. Es hat wirklich keinen Sinn, uns dermassen primitiv zu verarschen. Ich rate Ihnen aus ganzem Herzen: lesen Sie mehr, schreiben Sie weniger! Sie koennen bestimmt eine bessere Person werden, nur nicht die Hoffnung verlieren. Est modus in rebus.

Gruss,
Andrei, poebelnder Rumaene oder Wallache, ziemlich sauer, aber was soll's...
cäsar
schrieb am 08.12.2010, 20:06 Uhr
Hallo,
Der Beitrag des Herrn Hermann Gregor ist undifferenziert, sehe ich auch so wie Herr Serban, einen Kern von Wahrheit enthält er trotzdem. Die rumänische Historiographie ist stets bemüht das österreichisch-ungarische Zeitalter zu verteufeln, wahrscheinlich um die "grosse Vereinigung" im übertriebenem Masse zu rechtfertigen. Durch mündliche Überlieferung "der Alten" und zusätzlich noch zu dem was ich gelesen habe, ergibt sich für mich ein etwas anderer Eindruck. Nicolae Iorga einer der grössten Historiker Rumäniens macht sinngemässs eine interessante Äusserung. Bezugnehmend auf die Lebensverhältnisse der rumänischen Bauern in Sb. sagte er den Brüdern im Altreich(Walachei und Moldau), die hätten zwar weniger Rechte als sie aber würden trotzdem besser leben.(Hier in einem Link bestätigt das auch Diaconescu, natürlich bezogen auf das Mittelalter)
So manch rumänischer KuK.- Beamte in Siebenbürgen staunte nicht schlecht über die Schlamperei und Korruption seiner neuen Kollegen und Vorgesetzten aus dem Altreich.
Im Eminovici-Clan, der den Nationalisten Mihai Eminescu hervorbrachte, den grössten rumänischen Dichter, gab es zumindest einen Offizier (kein einfacher Soldat der irgendwie gezwungen wurde) in der Monarchie. Mihail Eminovici(alias Eminescu) wollte durch die Namensänderung seine Absolution als Rumäne dokumentieren.
Soweit ich weiss ist der Vater von Emil Cioran, ein grosser rumänischer Philosoph, in Hermannstadt einer der geachtesten rumänischen Geitslichen seiner Zeit gewesen.
Also ich glaube die "Jahrhunderte lange Unterdrückung der rumänischen Bauern und der Bevölkerung" in der Donaumonarchie muss doch relativiert werden! Die Währung widerlegt auch diese These!


Ave

Cäsar

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