Ungarn: Neues Mediengesetz

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Popescu
schrieb am 20.01.2011, 18:47 Uhr
Ungarn provoziert Europa mit Teppich von Großungarn.
Link
bankban
schrieb am 20.01.2011, 18:50 Uhr (am 20.01.2011, 18:51 Uhr geändert).
@ getkiss: Kannst du, bitte, definieren, was du unter "ausgewogen" verstehst?

In meinen Augen ist das kein Interview, sondern eine Sprechgelegenheit, die man (wohl pro forma: "Zu Beginn jeder Ratspräsidentschaft kommt der jeweilige Premierminister nach Straßburg, um seine Vision darzulegen und auf Kommentare und Kritik zu reagieren. Viktor Orbán hatte keinen leichten Stand,...") ihm einräumte. Es gibt im ganzen (erbärmlich kurzen) Interview eine Frage zum Mediengesetz und auch die bezieht sich nicht direkt aufs Gesetz, sondern auf die europäischen Reaktionen aufs Gesetz. Orbán, seit über 22 Jahren im politischen Geschäft, also ausgebufft und professionell, gibt die erst- und bestmögliche leichte Antwort, und beantwortet die Frage auch. Auf die dahinter liegende Thematik geht er schlauerweise nicht ein, denn ausweichen ist zuerst immer die allerbeste Antwort bei unangenehmen Fragen. Und die fragende Person (wohl eher ein Frageautomat) begnügt sich damit und hakt überhaupt nicht nach. Ein solches Interview vermag ich persönlich nicht als ausgewogen zu bezeichnen, sondern nur als Gefälligkeitsinterview, als Schaubühne.

@ Popescu: Dein Thema hatten wir schon, auf S. 9. dieses Threads.
getkiss
schrieb am 20.01.2011, 18:52 Uhr
ich meinte die Stellungnahme des von Dir "ausgebufft" titulierten.
getkiss
schrieb am 20.01.2011, 19:00 Uhr
Klar, der Seitenhieb:
"Seitenhieb gegen Österreich
Insbesondere gegenüber den damals zu Ungarn gehörenden Ländern - Slowakei, Kroatien, Serbien (Vojvodina), Rumänien (Siebenbürgen) und Österreich (Burgenland) ist der Teppich im EU-Ratsgebäude eine offene Provokation. Die Magyaren führten einst gegen die Angehörigen dieser Länder kriegerische Auseinandersetzungen in ihrem Königreich.

Abgesehen davon erinnert die auf den Teppich befindliche Jahreszahl 1848 an die blutige Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes gegen die Habsburger-Monarchie durch Österreich in den Jahren 1848/49. Letztlich endete dies im österreichisch-ungarischen Ausgleich - von den Magyaren wird das nach wie vor als Schmach gegenüber Ungarn überliefert."
Popescu
schrieb am 20.01.2011, 19:15 Uhr
@Bankban:
Link von Seite 9:
Hungary heading for fresh EU controversy with 'history carpet'
A map of Hungary in 1848 is at the centre of the 'historical carpet' (Photo: Valentina Pop)
Ihr Kommentar:

„Allerdings verwundert es nicht, dass die Slowaken und Rumänen (natürlich ist es eine Rumänin, die es für nötig befand, hierüber einen Artikel zu schreiben, damit schön Staub aufgewirbelt und damit aus ihrer Sicht ein Skandälchen verursacht werden kann, das dann mit ihrem eigenen, sonst unbekannten Namen verbunden bleib!) darauf anbeißen. Denn sie sind verkrampft und wissen, dass sie 1918 zuviel geschluckt und es immer noch nicht verdaut haben.“
Link Seite 11:
Ungarn provoziert Europa mit Teppich von Großungarn
13.01.2011 | 16:49 | Wolfgang Böhm und János A. Fehérváry (DiePresse.com)

Ihr Kommentar (auch zu Ihrem Kommentar von Seite 9)?
gerri
schrieb am 20.01.2011, 19:19 Uhr (am 20.01.2011, 19:20 Uhr geändert).
Hallo getkiss, von Rumelien kommend waren sie mit den Herden über die Donau,immer den saftigen Weiden entgegen und standen im Jahr 905 auf den Karpatengipfeln.Von dort aus
verfolgten sie das ganze Hin und Her der Völkerwanderung,ohne viel betoffen zu sein denn wer kriecht schon hoch in die Berge mit Zak un Pack.So verbreiteten sie sich in den Karpaten wo sie sicher waren,kein Tatare sie heimsuchte,später wo die Täler kultiviert waren machten sie sich auch bemerkbar.Den Rest kennen wir ja, ist Geschichte.
Gruß, Geri
bankban
schrieb am 20.01.2011, 19:26 Uhr
@ Popescu:

Sie zitieren meinen Beitrag auf S. 9 nicht in Gänze. Dort steht nämlich auch Kritisches zum Teppich:
"Ich denke auch, dass es zielführender gewesen wäre, etwas über das heutige Ungarn dort zu erzählen, und nicht etwas über 1848. Was soll denn das heute, im Jahr 2011?"
Popescu
schrieb am 20.01.2011, 19:33 Uhr (am 20.01.2011, 19:35 Uhr geändert).
Das habe ich sehr wohl zur Kenntnis genommen. Die Frage die ich stelle (und Sie edel übersehen) ist, dass Sie schnell urteilen, wenn ein rumänischer Name vorkommt. Nun ist ein deutscher und ein ungarischer Name angegeben. Was ist Ihr Kommentar dazu und glauben Sie nicht, dass es sinnvoll wäre, zumindestens gelegentlich, Objektivität zu versuchen?
seberg
schrieb am 20.01.2011, 19:43 Uhr
Boahh! Das ist deutlich!...
Leider erst mal auch nur eine störanfällige Wahrnehmung. Vielleicht muss der Optiker ran?
bankban
schrieb am 20.01.2011, 20:00 Uhr (am 20.01.2011, 20:16 Uhr geändert).
@ Popescu: ich denke, es ist ein Natürliches, dass man Auffälliges thematisiert. Geht es um Ungarn und ungarische Außenpolitik, so ist es klar, dass es einem auffällt, wenn das Land von slowakischen oder rumänischen Journalisten in einer englischsprachigen Zeitung kritisch dargestellt wird. Da fragt man sich schon, ob diese beiden Personen, deren Länder andauernd im Clinch mit Ungarn liegen (wobei ich nicht sage, die Ungarn trügen keine Schuld daran), sonst nichts Besseres zu tun haben (als auf diese Weise das eh nicht optimale Verhältnis der Länder weiter zu verschlechtern).

Im Falle der beiden Journalisten Böhm und Fehérváry allerdings, ist es so: Böhm schreibt anscheinend für seine Zeitung in seiner Sprache und wird assistiert von einem Ungar. (Vielleicht hat der ihm übersetzt oder der ist ebenfalls ein Mitarbeiter der Ztg.). Daher stellen sich da weiter keine Fragen.

Ihren Punkt mit der Objektivität verstehe ich so, dass Sie mir unterstellen, ich sei Ungarn gegenüber einseitig und unkritisch eingestellt. Na, da hätte ich aber gerne die Meinung des Szeklerpartisanen gehört, oder auch von Tibor oder von alma...
Popescu
schrieb am 20.01.2011, 20:12 Uhr
@bankban
„Ihren Punkt mit der Objektivität verstehe ich so, dass Sie mir unterstellen, ich sei Ungarn gegenüber einseitig und unkritisch eingestellt. Na, da hätte ich aber gerne die Meinung des Szeklerpartisanen gehört, oder auch von Tibor oder von alma...“
Nein, das unterstelle ich Ihnen nicht, denn ich anerkenne durchaus die Qualität Ihrer Aussagen z.B. gegenüber den genannten Personen. Ich unterstelle Ihnen, dass Sie beim Anblick eines rumänischen Namens ROT sehen und die Objektivität geht flöten.
bankban
schrieb am 20.01.2011, 20:47 Uhr
"Ich unterstelle Ihnen, dass Sie beim Anblick eines rumänischen Namens ROT sehen und die Objektivität geht flöten. "

Halte ich für eine große Übertreibung.
Popescu
schrieb am 20.01.2011, 22:47 Uhr (am 20.01.2011, 22:54 Uhr geändert).
Dann wir uns einig, Sie geben zu, dass irgendwas dran ist und ich gebe zu, dass ich übertreibe.
alma_si
schrieb am 20.01.2011, 23:02 Uhr
In dem Thread „Kyrieleis„ habe ich noch immer keine geeignete Übersetzung für den Begriff „tribunal capital“ gefunden. Meines Erachtens nach leitet der Verfasser jenes Textes ihn von „crime capital“ ab, was soviel wie Kapitalverbrechen bedeutet (dazu sagt Wikipedia: „... mit dem Verlust des Lebens zu ahndende Straftaten“). So könnte ein „tribunal capital“ auf einen - für den Angeklagten - ‚no-win’ Ausgangspunkt deuten.

Warum ich das hier schreibe? Weil ich hier die nötige Inspiration finde. Hier (aber auch anderswo) findet eine Gerichtsverhandlung unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Es wird allerdings immer unverständlicher, was der Gegenstand der Verhandlung ist. Denn so einfach, wie er aussieht, kann er doch nicht sein: Man soll nichts schlechtes über Rumänien und nichts gutes über Ungarn sagen. Hier steht (unter dem wachsamen und ‚unparteiischen’ Blick von Popescu – Euer Ehren!) Ungarn vor dem „tribunal capital“.

Und so kommt alma auf die Definition : Ein „tribunal capital“ ist eine Gerichtsverhandlung, in der die Anwälte der jeweiligen Mandanten unparteiisch sein müssen, während der Richter parteiisch sein darf.

So weit, so gut. Es ist ja nur ein Online Game. Und: Tschuldigung für meinen Zwischenruf aus dem Saal…
Mynona
schrieb am 21.01.2011, 00:12 Uhr
@alma_si,"eine Gerichtsverhandlung, in der die Anwälte der jeweiligen Mandanten unparteiisch sein müssen, während der Richter parteiisch sein darf"

das haben wir hier doch des öfteren....

Also zu dem "proces capital" hab ich auf Französisch das gefunden: "arcessere aliquem iudicio capitis",dabei geht es um ein "Kaitalverbrechen".Und ja,die Strafe war meistens der Tod.

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