"Miteinander und füreinander"

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

bankban
schrieb am 07.04.2013, 16:03 Uhr
Robert Walser

Basta


Ich kam dann und dann zur Welt, wurde dort und dort erzogen, ging ordentlich zur Schule, bin das und das und heiße so und so und denke nicht viel. Geschlechtswegen bin ich ein Mann, staateswegen bin ich ein guter Bürger und rangeshalber gehöre ich zur besseren Gesellschaft. Ich bin ein säuberliches, stilles nettes Mitglied der menschlichen Gesellschaft, ein sogenannter guter Bürger, trinke gern mein Glas Bier in aller Vernunft und denke nicht viel. Auf der Hand liegt, daß ich mit Vorliebe gut esse, und ebenso liegt auf der Hand, daß mir Ideen fern liegen. Scharfes Denken liegt mir nämlich fern; Ideen liegen mir vollständig fern, und deshalb bin ich ein guter Bürger, den ein guter Bürger denkt nicht viel. Ein guter Bürger ißt sein Essen... und damit basta!
Den Kopf strenge ich nicht sonderlich an, ich überlasse das andern Leuten. Wer den Kopf anstrengt, macht sich verhaßt; wer viel denkt, gilt als ungemütlicher Mensch. Schon Julius Cäsar deutete mit dem dicken Finger auf den mageren hohläugigen Cassius, vor dem er sich fürchtete, weil er Ideen bei ihm vermutete. Ein guter Bürger darf nicht Furcht und Verdacht einflößen; vieles Denken ist nicht seine Sache. Wer viel denkt, macht sich unbeliebt, und es ist vollständig überflüssig, sich beliebt zu machen. Schnarchen und Schlafen ist besser als Dichten und Denken. Ich kam dann und dann zur Welt, ging dort und dort zur Schule, lese gelegentlich die und die Zeitung, treibe den und den Beruf, bin so und so alt, scheine ein guter Bürger zu sein und scheine gern gut zu essen. Den Kopf strenge ich nicht sonderlich an, da ich das andern Leuten überlasse. Vieles Kopfzerbrechen ist nicht meine Sache, denn wer viel denkt, dem tut der Kopf weh, und Kopfweh ist vollständig überflüssig. Schlafen und Schnarchen ist besser als Kopfzerbrechen, und ein Glas Bier in aller Vernunft ist weitaus besser als Dichten und Denken. Ideen liegen mir vollständig fern, und den Kopf will ich mir unter keinen Umständen zerbrechen, ich überlasse das leitenden Staatsmännern. Dafür bin ich ja ein guter Bürger, damit ich Ruhe habe, damit ich den Kopf nicht anzustrengen brauche, damit mir Ideen völlig fern liegen und damit ich mich vor zu vielem Denken ängstlich fürchten darf. Vor scharfem Denken habe ich Angst. Wenn ich scharf denke, wird es mir ganz blau und grün vor den Augen. Ich trinke lieber ein gutes Glas Bier und überlasse jedwedes scharfes Denken leitenden Staatslenkern. Staatsmänner können meinetwegen so scharf denken wie sie wollen und so lang, bis ihnen die Köpfe brechen. Mir wird immer ganz blau und grün vor den Augen, wenn ich den Kopf anstrenge, und das ist nicht gut, und deshalb strenge ich den Kopf so wenig wie möglich an und bleibe hübsch kopflos und gedankenlos. Wenn nur leitende Staatsmänner denken, bis es ihnen grün und blau vor den Augen wird und bis ihnen der Kopf zerspringt, so ist alles in Ordnung, und unsereins kann ruhig sein Glas Bier in aller Vernunft trinken, mit Vorliebe gut essen und nachts sanft schlafen und schnarchen, in der Annahme, daß Schnarchen und Schlafen besser seien als Kopfzerbrechen und besser als Dichten und Denken. Wer den Kopf anstrengt, macht sich nur verhasst, und wer Absichten und Meinungen bekundet, gilt als ungemütlicher Mensch, aber ein guter Bürger soll kein ungemütlicher, sondern ein gemütlicher Mensch sein: Ich überlasse in aller Seelenruhe scharfes und kopfzerbrechendes Denken leitenden Staatsmännern, denn unsereins ist ja doch nur ein solides und unbedeutendes Mitglied der menschlichen Gesellschaft und ein sogenannter guter Bürger oder Spießbürger, der gern sein Glas Bier in aller Vernunft trinkt und gern sein möglichst gutes fettes nettes Essen isst und damit basta!
Staatsmänner sollen denken, bis sie gestehen, dass es ihnen grün und blau vor den Augen ist und dass sie Kopfweh haben. Ein guter Bürger soll nie Kopfweh haben, vielmehr soll ihm immer sein gutes Glas Bier in aller gesunden Vernunft schmecken, und er soll des Nachts sanft schnarchen und schlafen. Ich heiße so und so, kam darin und dann zur Welt, wurde dort und dort ordentlich und pflichtgemäß in die Schule gejagt, lese gelegentlich die und die Zeitung, bin von Beruf das und das, zähle so und so viele Jahre und verzichte darauf, viel und angestrengt zu denken, weil ich Kopfanstrengung und Kopfzerbrechen mit Vergnügen leitenden und lenkenden Köpfen überlasse, die sich verantwortlich fühlen. Unsereins fühlt weder hinten noch vorn Verantwortung, denn unsereins trinkt sein Glas Bier in aller Vernunft und denkt nicht viel, sondern überläßt dieses sehr eigenartige Vergnügen Köpfen, die die Verantwortung tragen. Ich ging da und da zur Schule, wo ich genötigt wurde, den Kopf anzustrengen, den ich seither nie mehr wieder einigermaßen angestrengt und in Anspruch genommen habe. Geboren bin ich dann und dann, trage den und den Namen, habe keine Verantwortung und bin keineswegs einzig in meiner Art. Glücklicherweise gibt es recht viele, die sich, wie ich, ihr Glas Bier in aller Vernunft schmecken lassen, die ebenso wenig denken und es ebenso wenig lieben, sich den Kopf zu zerbrechen wie ich, die das lieber andern Leuten, z.B. Staatsmännern freudig überlassen. Scharfes Denken liegt mir stillem Mitglied der menschlichen Gesellschaft gänzlich fern und glücklicher weise nicht nur mir, sondern Legionen von solchen, die, wie ich, mit Vorliebe gut essen und nicht viel denken, so und so viele Jahre alt sind, dort und dort erzogen worden sind, säuberliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft sind wie ich und gute Bürger sind wie ich, und denen scharfes Denken ebenso fern liegt wie mir und damit basta!
bankban
schrieb am 07.04.2013, 16:07 Uhr
Ich bin die Elite (nach Robert Walsers Text „Basta“)
Satire zum Thema Anpassung
von Pfötchen.


Ich wurde dann und dann gezeugt, wurde dort, wo sonst, geboren und bekam den und den Namen.
Rechtens bedingt den von meinen Eltern.
Ich wurde dort und dort in Schulen erzogen. Geschlechtswegen bin ich eine Frau, staatswegen bin ich ein gebildeter Teil des Volkes, eine so genannte Elite des Volkes und bestimmt die Zukunft des Landes zu sein. Scharfes Denken wurde mir vorgegeben, meine Gedanken wurden mir eingetrichtert. Ich bin die Elite des Volkes.
Ich bin gebildet, da ich alles weiß, was wir zu wissen haben. Ich erfülle mit tiefster Zufriedenheit die Maßstäbe. Darum bin ich die Elite des Volkes.

Dafür bin ich ja gebildet, dass ich mich nicht vor den niedrigen Schichten fürchten muss, dort auch einmal zu stehen. Ich bin so klug, um die Dummheit der arbeitenden Klasse zu erkennen. Wir, die Elite, sind zu etwas höherem bestimmt, wir sind ja schließlich gebildet.
Unsere Bestimmung ist es die Zukunft des Landes zu sein. Wir brauchen keine Arbeiter, dafür sind wir ja die Elite.

Verfolgt das Ziel des Landes, macht es zu einem stolzen Land, macht es zu einem Staat der Intellektuellen, die die Flugbahn von fliegenden Gegenständen berechnen können, die anhand von Graphen bestimmen können, wie schnell die Zahl der Arbeitslosen steigt, die wissen, wie der Staat aufgebaut ist.

Ich heiße so und so und bin Teil der Elite des Landes so und so. Ich sitzt daheim und drehe Däumchen. Ich bin die Elite mit einem Blatt mit Zahlen drauf, die für meinen Intellekt sprechen.
Ich sitze da, die Zukunft des Landes.

Ich weiß die genaue Zahl der Arbeitslosen. Ich bin Teil dieser Elite und erfülle den Zweck für den ich auf die Welt kam. Ich zahle Steuern und gehe zu Wahlen. Wen ich wähle? Keine Ahnung, aber ich habe gelernt, wie das Wahlsystem funktioniert.
Ich klage über Kopfschmerzen. Kommt dies von meinem Intellekt, den ich ja laut Papier besitze? Der Intellekt hindert mich nicht an Kopfschmerzen.

Ich sitze da und dreh Däumchen und warte darauf, dass die Zeit der Elite kommt.
Ich sitze da, mein Kopf gefüllt mit Zahlen. Mein Kopf, der pocht.

Ich bin die Elite, ich weiß, was ich wissen soll und darf, ich weiß, wie man leben soll, aber ich weiß nicht wie es geht.
Ich mache die Augen auf und sehe eine Welt der meinen so fremd.
Ich sitze da, unfähig etwas zu tun.

Es ist meine Bestimmung, ich bin die Elite. Es ist gut hier zu sitzen. Ich schließe die Augen wieder in der Hoffnung in meine Traumwelt zurück zu kommen.
In meinem Kopf rattert mein Gehirn. Ja, so ist es gut. Ich glaube ich habe die Lösung des Problems gefunden.
Der Schwingkörper, den ich gerade eben noch sah, der immerzu gegen meinen Kopf prallte, bewegte sich mit der Geschwindigkeit v = 7 m/s.
Das war es, was mir Kopfschmerzen bereitete: Die ungelöste Fragestellung, wie schnell und in welchen Abständen der Gegenstand gegen meinen Schädel prallte. Na dann ist ja gut.

Ich bin die Elite. Ich bin arbeitslos. Die Zukunft des Landes dreht Däumchen und ist arbeitslos.
Na prost Mahlzeit!

Ich heiße so und so. Wurde in die und die Denkform hinein gepresst, ich soll einer der gebildetsten Menschen auf diesem Planeten sein.
Ich sitze da und drehe Däumchen, während mir ein Gegenstand mit der Geschwindigkeit v = 7 m/s kontinuierlich an den Schädel prallt. Ich bin die Elite und habe die Augen vor der realen Welt geschlossen.

Das Aufprallen des Gegenstandes stört mich nicht, ich nehme es nicht wahr. Ich bin in meiner Welt der Zahlen und Fakten. Ich könnte sogar berechnen, wie lange der Gegenstand braucht, um ein Loch in meinen Schädel zu schlagen, aber es gibt Wichtigereres auf der Welt.
Wie war das nochmal, die Wahrscheinlichkeit eine Sechs zu würfeln liegt bei 1/6 ?


[url=www.keinVerlag.de/233090.text]Quelle[/url]
seberg
schrieb am 08.04.2013, 07:34 Uhr (am 08.04.2013, 07:37 Uhr geändert).
Robert Walser:„Vieles Kopfzerbrechen ist nicht meine Sache, denn wer viel denkt, dem tut der Kopf weh“
Das erinnert auch an das Zitat „Denken tut weh“ des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horvath
Mynona
schrieb am 08.04.2013, 07:39 Uhr
Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.
C.G.Jung
seberg
schrieb am 08.04.2013, 07:51 Uhr (am 08.04.2013, 07:54 Uhr geändert).
Na klar, ein Urteil über alles und jedes will jeder haben, auch der Dümmste ohne viel nachzudenken, Hauptsache man hat einen Standpunkt, das ist dann deren Horizont als Kreis mit dem Radius Null (nach Einstein).
Shimon
schrieb am 08.04.2013, 09:52 Uhr
Denke nie du denkst, denn wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nicht, dann denkst du nur du denkst, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken.
orbo
schrieb am 08.04.2013, 13:56 Uhr
„Vieles Kopfzerbrechen ist nicht meine Sache, denn wer viel denkt, dem tut der Kopf weh“

aua!
getkiss
schrieb am 08.04.2013, 14:48 Uhr
Auweh!
Ihr habt Alle mein Mitleid!
Wenn ich denken würde, wenn ich schreibe, dann würde mein Kopf auch weh tun. Darum guck´ich Eure Sophismen, schmier etwas Sahnemeerrettich drauf und schick´s zurück
So b´hüt mich Gott, auch vor Eurem Schmarrn!
Und Kopfweh hab´ich selten....
lucky_271065
schrieb am 09.04.2013, 07:16 Uhr
Verband setzt sich mit Forderung durch: Rumänische Regierung beschließt Entschädigung für Russlanddeportierte

Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland verzeichnet einen sensationellen Erfolg mit seiner Forderung an Rumänien, die im Ausland lebenden Russlanddeportierten zu entschädigen. Die vom Verband vorgeschlagene Änderung der Rechtslage zur Wiedergutmachung für Russlandverschleppte hat die rumänische Regierung in einer Sitzung am 3. April beschlossen (SGG 403/28.03.2013), wie der Botschafter Rumäniens in Berlin, Lazăr Comănescu, am 6. April in einem Schreiben an den Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius, mitteilte.


http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/verband/13229-verband-setzt-sich-mit-forderung-durch.html
gerri
schrieb am 09.04.2013, 13:27 Uhr (am 09.04.2013, 13:31 Uhr geändert).
@ Na wenn das Till Eulenspiegel sagt.....

-"Na senn mår matten an Past!" sagten die Alten.
lucky_271065
schrieb am 10.04.2013, 21:19 Uhr
Kontinuität und Katalyse

ADZ-Interview mit Dr. Paul-Jürgen Porr, dem Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien



Mittwoch, 10. April 2013

Dr. Paul-Jürgen Porr wurde Anfang März zum Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) gewählt. Eine Neuwahl des Landesvorsitzenden war notwendig, nachdem Klaus Johannis nach 11 Jahren im Amt infolge seiner Wahl zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Nationalliberalen Partei (PNL) sein Mandat als DFDR-Vorsitzender niedergelegt hatte. Dr. Porr war zuvor der Vorsitzende des Siebenbürgenforums und einer der stellvertretenden Landesvorsitzenden gewesen. Paul-Jürgen Porr, 1951 in Mediasch geboren, absolvierte 1978 die Fakultät für Medizin in Klausenburg/Cluj-Napoca und war dort bis 2006 als Forscher und Arzt sowie u. a. als Leiter der Medizinischen Klinik III tätig. Seither ist er Dozent an der Fakultät für Medizin und Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin im Hermannstädter Universitätsklinikum. Dr. Porr gehört zu den Gründungsmitgliedern des Forums in Klausenburg und war bis 1995 dessen Vorsitzender. Seither ist er der Vorsitzende des Siebenbürgenforums gewesen und vertritt das DFDR seit 2008 auch im Kreisrat von Hermannstadt/Sibiu. Mit dem neuen DFDR-Vorsitzenden sprach ADZ-Redakteurin Hannelore Baier.


http://www.adz.ro/artikel/artikel/kontinuitaet-und-katalyse/
seminar
schrieb am 11.04.2013, 11:36 Uhr
suche/biete Mitfahrgelegenheit

Das Seminar in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung unter Mitwirkung von RA Hüsch (!) und Ergebnis-/Erfahrungsberichten unterschiedlichen Couleurs zu einem Thema, das den weiteren Verlauf unserer Geschicke maßgeblich beeinflusst hat, ist sicherlich auch eine längere Anreise wert.

Biete/Suche Mitfahrgelegenheit aus dem Raum Koblenz oder dem Rhein-Main-Gebiet nach Hermannstadt. Rückreise sollte am Sonntag (21.04.2013) erfolgen; die Anreise ggf. Donnerstag. Interessenten bitte ich um Mitteilung per privater Nachricht hier unter siebenbuerger.de

Seminarbeschreibung Hermannstadt
lucky_271065
schrieb am 12.04.2013, 17:17 Uhr
Nächste Woche Vertrauensfrage zum Rückgabegesetz

Empfehlungen des EGMR konnten berücksichtigt werden


Freitag, 12. April 2013

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die Regierung kann nächste Woche die Vertrauensfrage zum Rückgabegesetz stellen, sagte Premier Victor Ponta auf der Regierungssitzung von Mittwoch.

Es sei ihm wichtig gewesen, dass sich die Experten vorher mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) beraten, ein Zweck des Gesetzes sei auch der, dass Rumänien in Straßburg nicht mehr so viele Prozesse verliert.

Die Bemerkungen des EGMR konnten in den Gesetzentwurf aufgenommen werden, so wurde z. B. die Zeitspanne, in der rückerstattete Schulgebäude oder Krankenhäuser keinem anderen Zweck zugeführt werden dürfen, von den ursprünglich vorgesehenen 20 Jahren auf sieben bis zehn Jahre herabgesetzt. Gegen die Steuer von 85 Prozent, mit der die Inhaber „strittiger Rechte“ belegt werden, hätte EGMR nichts einzuwenden gehabt.

Die Rückerstattung „in natura“ soll zunächst auf lokaler Ebene versucht werden, und zwar bis zum 1. Januar 2016. Sodann erfolgt eine zentrale Etappe bei der Behörde für die Rückerstattung von Eigentum (ANPR) und in einer dritten Etappe geht man zur Bezahlung von Entschädigungen über. Diese Entschädigungen, die der Staat bezahlen muss, könnten acht Milliarden Euro ausmachen.

Die griechisch-katholische Kirche, deren ganzer Besitz 1948 enteignet worden war, hat sich in einem Schreiben an den Premier gewendet und ihn ersucht, das Stellen der Vertrauensfrage zu verschieben.


http://www.adz.ro/artikel/artikel/naechste-woche-vertrauensfrage-zum-rueckgabegesetz/
lucky_271065
schrieb am 17.04.2013, 23:04 Uhr
Hermannstädter Kulturbotschaft in Bukarest eröffnet

Veranstaltungen in der Hauptstadt bekannt machen


Von: Aida Ivan

Mittwoch, 17. April 2013

Bukarest - Am Montag wurde in der Hauptstadt die Hermannstädter Kulturbotschaft eröffnet. Die eher symbolische Einrichtung im Café „The Institute“ gehört zum diesjährigen Kultur- und Sportjahr „Sibiu Smart“ und soll die in Hermannstadt geplanten Veranstaltungen in Bukarest bekannt machen. Das Projekt wird vom Hermannstädter Bürgermeisteramt getragen, Hauptpartner ist der Baumarkt „Ambient“. Bei der Pressekonferenz am Montag waren der Bürgermeister von Hermannstadt, Klaus Johannis, der Gründer und Direktor der Firma „Ambient“, Ioan Ciolan, und die Leiterin der Marketing-Abteilung, Andreea Cristoforidis, anwesend.

In der Ştirbei-Vodă-Straße 104-106, in der Nähe des Cişmigiu-Parks, gibt es von nun an einen Info-Punkt, wo man touristische und kulturelle Informationen über Hermannstadt erhalten kann. Hier sollen auch monatlich Treffen abgehalten werden, um Bewohner von Bukarest über die Kulturveranstaltungen in Hermannstadt zu informieren. Die Initiative für das Projekt „Sibiu Smart“ hat die Firma „Ambient“ übernommen. Hervorgehoben hat Klaus Johannis, dass es wichtig für die Gemeinschaft ist, Unterstützung seitens der Wirtschaftsunternehmen zu bekommen. Durch die angenommene gesellschaftliche Verantwortung gilt die Firma als ein gutes Beispiel für alle anderen, sagte er. (...)


http://www.adz.ro/artikel/artikel/hermannstaedter-kulturbotschaft-in-bukarest-eroeffnet/

P.S. Schöne Grüsse aus Bukarest.
lucky_271065
schrieb am 17.04.2013, 23:29 Uhr
Die Probleme beim Namen nennen

Drei interimistische Direktoren im Kreiskrankenhaus, nach dem Rücktritt der bisherigen


Von: Hannelore Baier

Dienstag, 16. April 2013

(...)

Öffentlich angesprochen

Auf diese hingewiesen hatte öffentlich als Einziger Dr. Paul-Jürgen Porr, der Leiter der Klinik für Innere Medizin, DFDR-Kreisrat und seit Oktober der Vorsitzende des Verwaltungsrates des dem Kreisrat unterstellten Kreiskrankenhauses (das offiziell den Rang eines Uni-Klinikums hat). Dem 5-sitzigen Rat gehören zwei Vertreter des Kreisrates, ein vom Kreisratsvorsitzenden nominierter Repräsentant, ein Vertreter der Kreisdirektion für Sanitätswesen sowie einer der Universität an, wobei jedes Mitglied den Vorsitz im Turnus von sechs Monaten innehat. Der derzeitige Verwaltungsrat wurde im Oktober vom Kreisrat bestätigt, der erste Vorsitzende war Dr. Porr, dessen Mandat nun Ende März ausgelaufen ist.
Einen ersten heftigen Wortwechsel zwischen Dr. Porr und dem Kreisratsvorsitzenden Ioan Cindrea hatte es bei der Kreisratssitzung Ende Februar gegeben. Auf einer Pressekonferenz hatte Letztgenannter verkündet, das Krankenhaus habe genug Geld, um Medikamente und sämtliche medizinischen Hilfsmittel anzukaufen, und sollten Ärzte dergleichen von Kranken oder deren Angehörigen fordern, solle man ihm das mitteilen, dann werde er die Abteilungsleiter rauswerfen. Dr. Porr fand diese Aussagen als „unzulässig“ und teilte in der Kreisratssitzung beim Punkt „Allfälliges“ mit, dass die Behauptungen des Kreisratsvorsitzenden aus der Pressekonferenz nicht stimmen.

Er gab Beispiele absichtlich aus dem Bereich der Chirurgie, da zwei Fachärzte aus diesem Bereich ebenfalls Mitglieder des Kreisrates sind. Dr. Dan Sabău (USL) hatte seine Vertreterin zuvor wiederholt zum Verwaltungsrat geschickt, um mitzuteilen, er habe nicht womit zu operieren, da die Instrumente uralt sind, bei der Kreisratssitzung saß er aber mucksmäuschenstill. Als er nach der Sitzung von den anwesenden Medienvertretern befragt wurde, druckste er rum und gab zu, dass gewisse Instrumente fehlen, als es niemand sah, klopfte er Dr. Porr anerkennend auf die Schulter und beglückwünschte ihn für seine Wortmeldung. „Ich wollte die Sachen im Kreisrat klären und richtigstellen und keineswegs eine Konfliktsituation heraufbeschwören“, sagte Dr. Porr gegenüber der ADZ. „Die Patienten kamen und sagten, der Cindrea hat verkündet, es gebe alles, und wir mussten sie weiterhin in die Apotheke schicken, weil mal das eine, mal das andere fehlte. Ich fand es nicht richtig, dass der Kreisratsvorsitzende die Patienten gegen die Leitung des Krankenhauses aufhetzt, zumal es weiterhin an Mitteln mangelt, um das notwendige Material anzukaufen.“

Würde die Krankenkasse die beantragte Summe monatlich überweisen, könnte man es mit einem guten Management schaffen, den gesamten Bedarf an Medikamenten und Hilfsmitteln zu sichern, ist Dr. Porr der Ansicht. Bei der Kreisratssitzung Ende Februar hatte er mitgeteilt, dass dem Krankenhaus nur 40 Prozent des im Januar erhaltenen Geldes für Medikamente zur Verfügung gestellt wurden und wurde von Cindrea belehrt, dass sei nicht wahr. Da der Staatshaushalt noch nicht verabschiedet sei, würde man mit dem Vorjahreshaushalt arbeiten, also monatlich den zwölften Teil der Vorjahressumme bekommen, was im Januar auch geschehen war. Für Februar hatte die Krankenkasse aber nur 40 Prozent dieser Summe zugesichert.

Im März fanden dann sechs Verwaltungsratssitzungen statt, drei davon beim Kreisrat mit dessen gesamtem Mitarbeiterstab, dem der Krankenkasse und der Kreisdirektion für Gesundheitswesen, unter der Leitung von Ioan Cindrea, „damit man sieht, wie sich der Kreisrat um das Krankenhaus kümmert“, so Dr. Porr. „Bei den Sitzungen, die ein bis zwei Stunden dauerten, hieß es dann immer, wir werden Maßnahmen ergreifen.“ Maßnahmen hat der Kreisratsvorsitzende auch selbst ergriffen, und zwar Berichte von den Spitalsmanagern verlangt (dem Kreisrat sind außer dem Kreiskrankenhaus auch das Psychiatrie- und das TBC-Spital unterstellt). Laut dem der Kreisratssitzung vom 28. März vorgelegten Bericht, sind die Äußerungen von Dr. Paul-Jürgen Porr „übertrieben und nicht real“. „Ich nehme nichts vom Gesagten zurück und habe auch nichts hinzuzufügen“, kommentierte Dr. Porr. „Laut Bericht ist das chirurgische Instrumentarium nicht älter als acht Jahre, de facto ist es teilweise 30 Jahre alt. Im Bericht heißt es, dass die Bettwäsche an den Rändern möglicherweise ein wenig ausgefranst ist, ich lade ein, vor Ort die Sachlage festzustellen.“ Und der Mediziner ergänzt: „Mir ist peinlich, dass die Dinge so ausgeartet sind, aber man muss die Probleme doch beim Namen nennen, wenn man sie lösen will.“
Liebkind macht man sich damit aber keineswegs.


http://www.adz.ro/artikel/artikel/die-probleme-beim-namen-nennen/

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.