Wie sterben Sprachen?

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

gehage
schrieb am 01.09.2011, 07:53 Uhr
zitat: "Das habe ich ja zugegeben. Es muss an mir liegen. Hochbegabung soll ja manchmal auch ein Handicap sein."

dazu fällt mir ein: eigenlob stinkt! und hochmut kommt vor dem fall...

nichts für ungut...
lucky_271065
schrieb am 01.09.2011, 08:28 Uhr
Und manche sind wohl unfähig, Eigenlob und (ironische) Selbstkritik auseinanderzuhalten. Von ihrem Sinn für Humor gar nicht mehr zu sprechen. Einfach traurig, so etwas zu sehen...
gehage
schrieb am 01.09.2011, 09:24 Uhr (am 01.09.2011, 09:24 Uhr geändert).
es ist halt nicht jeder so hochbegabt...wie du...

nichts für ungut...
B-29
schrieb am 01.09.2011, 11:20 Uhr
Oh Mann wie humorlos... Ironie und Selbstironie zu verstehen oder zu verwenden scheint die Stärke der 7B nicht zu sein...
Mircea32
schrieb am 01.09.2011, 19:57 Uhr
Unde nu e, nici Dumnezeu nu pune in traista.
Mynona
schrieb am 01.09.2011, 21:04 Uhr
Oh Mann wie humorlos... Ironie und Selbstironie zu verstehen oder zu verwenden scheint die Stärke der 7B nicht zu sein...

das war noch nie eine Stärke der 7B.Allerdings verwechseln manche gerne eine Beleidigung oder dergleichen, mit Humor.
B-29
schrieb am 02.09.2011, 12:43 Uhr
OK, nach der Humordiskussion über Hochbegabung zuurück zu der Frage nach dem Aussterben des siebenbürgischen Dialektes, der siebenbürgischen Sprache.

Ich fasse mal die bisherigen Aussagen zusammen:

1) Fatalismus: Klar ist das schade, aber so ist es nun mal,....
2) Zweifel an der früheren Bewahrung: Es war Kauderwelsch was im Alltag gesprochen wurde. Viele Wörter waren schon rumänischen Ursprungs.
3) Schmähung der Mundartsprecher: nur die Unterbelichteten reden Dialekt oder nur Dialekt,
4) Erklärungsversuche und Vergleich mit dem Letzeburgischen: die Luxemburger haben sich gottseidank noch zur Zeit bedacht um ihre Muttersprache zu retten,
Sie haben ja auch noch ein eigenes Land, mit klar definierten Grenzen, mit einer zusammen lebenden und wirkenden Bevölkerung.
5) Bedauern über den Verlust der Werte der schwerer wiegt als der Verlust der Sprache:Andererseits geht auch die Mentalität verloren und das finde ich schlimmer, als die Sprache, da sollte man lieber daran arbeiten, um die zu erhalten und weiter zu geben.

Abgesehen von dem fehlenden fest definierten geografischen Grenzen in denen es eine zusammenhängende Gemeinschaft der Dialektsprecher geben könnte, bleibt die Frage nach den Gründen des Aussterbens irgendwie unbeantwortet.

Abseits von den Gründen und Erklärungen über die aktuelle Situation bleibt die Frage nach Abhilfe ebenfalls unbeantwortet.

Hat man sich in Deutschland und in Siebenbürgen damit abgefunden dass die Mundart in Zukunft nicht mehr gesprochen werden wird?

Gibt es Bemühungen seitens des Verbandes oder anderen Organisationen die Mundart zu bewahren und weiterzuentwickeln? Falls ja welche sind das?


gerri
schrieb am 02.09.2011, 13:40 Uhr (am 02.09.2011, 13:41 Uhr geändert).
@ Ob es Bemühungen seitens des Verbandes um die Rettung des
siebenb.sächs. Mundart gibt,diese Frage stellen meistens nur diejenigen die selber für die Gemeinschaft nichts tun,ansonsten uninteressiert sind und einfach so einmal sticheln...aus langer Weile.

Gruß, Geri
popescu
schrieb am 02.09.2011, 14:15 Uhr
B-29
In Siebenbürgen, wo diese Mundart, mit ihren hundert verschiedenen Ausprägungen, entstand, lebten einige Hundert Tausend Menschen, die sich Sachsen nannten, mehr oder weniger untereinander. Nun leben diese in der Mehrzahl in Deutschland, aber als Einzelfamilien unter lauter Menschen die andere Sprachen sprechen oder in Mischehen. Richtig wohlgesinnt ist ihnen (aus guten Gründen?) kaum jemand. Schon in Siebenbürgen waren Mischehen, Auswandern nach Altrumänien usw. kaum zu verhindern, obwohl es auch noch nach dem 2. Weltkrieg versucht wurde (Schwarze-Kirche Prozess Kronstadt). Was soll der Verband da tun und warum? Immerhin gibt es in diesem Forum auch eine "Saksesch Wält" oder "Lachen uch Nodinken". Schon Mundarten wie Bayerisch oder Schwäbisch haben es schwer, wie erst Sächsisch? Und, wenn jemand in einem Betrieb z.B. Bayerisch angesprochen wird, obwohl er kein Bayer ist, dann kann er dies (zurecht?) als Hinweis darauf deuten, dass er ein Eindringling ist. Seien wir froh wenn das Deutsch in etwa so bleibt wie es ist, und nicht vollkommen amerikanisiert wird.
Gibt es ein Werk, in siebenbürgisch Sächsich verfasst, das von jemandem unbedingt in dieser Mundart gelesen und verstanden werden müsste, auch in 100 Jahren? Gibt es Witze die nur in der Mundart witzig sind?
B-29
schrieb am 02.09.2011, 14:43 Uhr
@gerri: Ich stichle nicht, weder aus langer Weile, noch aus sonst einem anderen Grund, ich frage einfach nach. Warum unterstellen Sie mir, dass ich nichts für die Gemeinschaft tun würde? Ich tue mehr als Sie glauben, hänge es aber nicht an die grosse Glocke! Und selbst wenn ich nichts täte, ändert das nichts an meiner/n wohl berechtigten Frage/n? Warum greifen Sie mich persönlich an? Warum äussern Sie sich nicht zum Thema welches ich angesprochen habe? Haben Sie zum Thema nichts zu sagen? Wollen Sie mich nach altbekanntem Muster diskreditieren und mundtot machen? Was soll das?
B-29
schrieb am 02.09.2011, 14:55 Uhr
@Popescu: Ihre Ausführungen erklären lediglich die veränderte Situation in Deutschland im Vergleich zu Siebenbürgen, die schon weiter oben erwähnt wird. Was die Ansprache in bayerischer Mundart in einem Betrieb, mit der Erhaltung der siebenbürgischen Mundart zu tun haben soll, entzieht sich meinem Verständnis.

Es geht nicht um das Verfassen von Literatur in Mundart sondern um das Erhalten von Sprechern ebendieser. Deshalb ist auch Ihre Frage nach wichtiger Literatur in Mundart für mich persönlich nicht nachvollziehbar.

Bestimmt gibt es Witze die nur in Mundart ihren Witz versprühen, die Spezialisten der Mundart werden uns vielleicht ein Beispiel reinstellen?
popescu
schrieb am 02.09.2011, 15:08 Uhr
B-29
ich dachte halbwegs verständlich einen Standpunkt beschrieben zu haben und auch die Frage in den Raum zu stellen, wofür Mühen zum Erhalt dieser Mundart gemacht werden sollten.
Sie schrieben:
Gibt es Bemühungen seitens des Verbandes oder anderen Organisationen die Mundart zu bewahren und weiterzuentwickeln? Falls ja welche sind das?
Haben Sie einen Vorschlag was getan werden könnte? Das WARUM lasse ich sein.
Ich habe 12 Jahre lang (einschliesslich Kindergarten) die Schulbank neben sächsischen Kindern gedrückt. Hat sich da, wo es noch einfach gewäsen wäre, irgendjemand bemüht die Anzahl der Sächsich-Sprechenden um einen zu erhöhen? Sagen Sie mir jetzt ja nicht, der rumänische Staat hätte es nicht gerne gesehen.
gerri
schrieb am 02.09.2011, 16:19 Uhr (am 02.09.2011, 16:21 Uhr geändert).
@ Hallo B29,direkt habe ich niemanden angesprochen mit meiner Antwort und beleidigen wollte ich auch niemanden.
Es kommt manchmal vor das nach einer Veranstaltung in unserer Kreisgruppe, irgend ein Lansmann/frau mit Fragen kommen, beim zufälligen gemeinsamen einkaufen im Edeka,warum
das so und nicht anders war und man es lieber so gemacht hätte.
Selber nichts tun,aber immer wieder kritisieren,etwas was mich auf die Palme (eigentlich mein lieblings Baum) bringt.
Deshalb habe ich so reagiert.
Meiner Meinung nach haben unsere Vorfahren die Mundart aufs Spiel gesetzt,wo sie in den Schulen und Gottesdiensten den Österreichern zu liebe,mit deutsch ersetzt wurde.
Doch wurde sie weiterhin in den Familien mit viel Liebe
weiter gepflegt,nicht oft unter Druck.
Bei manchen Mischehen hieß es: -"Mie nu-mi vorbeşti nemţeşte/săseşte in casă".
Dann gab es Familien die wollten plötzlich hier in Deutschland nur noch bayrisch sprechen,sie hörten sich selber nicht, aber es war eine Katastrophe.
Unser Verband tut wirklich viel für den Erhalt,mehr glaube ich können wir Alle zusammen tun.

Gruß, Geri
Mynona
schrieb am 02.09.2011, 18:17 Uhr
Hat man sich in Deutschland und in Siebenbürgen damit abgefunden dass die Mundart in Zukunft nicht mehr gesprochen werden wird?

In D.denk ich schon.Viele Kinder lernen ja auch Zuhause nicht mehr Sächsisch und die Enkel erst recht nicht .Wie es in Siebenbürgen sein wird weiß ich nicht.
der Ijel
schrieb am 02.09.2011, 18:47 Uhr
Gibt es Bemühungen seitens des Verbandes oder anderen Organisationen die Mundart zu bewahren und weiterzuentwickeln? Falls ja welche sind das?

Ech mess et sohn et git Bemahengen eas kenif det Dialekt-Schreiwen uch det Riaden schmåckhåft ze mochen uch ze bewueren.
Et luat ba em jēden salwest wåt hia dreos mocht. Mir salwest äs det Såksesch Schreiwen zem Hobby uch zem Kunstobiekt worden.

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.