erfundene Rumänen

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

getkiss
schrieb am 08.10.2011, 13:26 Uhr
Hättest du rechtzeitig die Luxemburger gewählt, hättest du jetzt
...de hätt un de hat han noch immer nix g´hat....
sibihans
schrieb am 08.10.2011, 14:19 Uhr (am 08.10.2011, 14:20 Uhr geändert).

Hättest du besser rumänisch gelernt, in Rumänien als du Rumäne warst


Muss man das jetzt verstehen?
bankban
schrieb am 08.10.2011, 15:44 Uhr
Nö. Ist Provokation.
Mircea32
schrieb am 08.10.2011, 17:04 Uhr

„Muss man das jetzt verstehen?“


Hättest du damals in 1980 eine Reise nach ... Bulgarien gemacht, was hättest du an der Grenze gesagt dass du bist ... Deutscher ?! Hätten sie dich nicht ausgelacht ?
gerri
schrieb am 08.10.2011, 17:08 Uhr (am 08.10.2011, 17:11 Uhr geändert).
@ Mircea fiule, die erwünschten lateinischen Brüder sind die Italiener und Franzosen und wegen meiner Rente habe ich nie gejammert,also mach dir keine Gedanken.

-"Imi place istoria,imi plac si monumentele, fie ele castele sau bordeie.
Si tare ma mai inerveaza falsa istorie,generatoare de nationalisme ieftine.

Radu Oltean,istoric - Bucuresti.

Die jungen Menschen haben es erkannt,sie wollen das nationalistische bla,bla, nicht mehr,ca noi suntem....şi suntem mândri că suntem....
Sie wollen wie Menschen leben,womöglich im eigenen Land.

Die jungen Mitarbeiter der Zeitung: "Tricolorul" aus mehreren Provinzen Rumäniens, haben Vadim Tudor den Nationalen Dichterfürst und Eigentümer der Zeitung, gemeinsam zurechtgewiesen,für sein Benehmen und Äußerungen.

Gruß, Geri
lucky_271065
schrieb am 08.10.2011, 17:16 Uhr (am 08.10.2011, 17:16 Uhr geändert).
Man kann allerlei interessante Dinge erfahren, sogar über sächsisch-rumänische Freundschaft, wenn man ab und zu zu einem "Männerfrühstück" zur Evangelischen Akademie Siebenbürgen geht.

Diesmal war das Thema der bedeutendste Mitropolit Siebenbürgens, Andrei Saguna (1808-1873), eine epochestiftende Persönlichkeit seiner Zeit, wie ihn sein Zeitgenosse, der "Sachsenbischof" Georg Daniel Teutsch (dessen Denkmal steht zwischen Ev. Stadtpfarrkirche und Brukenthalschule) genannt hat.

Geboren in Miskolc im heutigen Nordungarn, in einer dort niedergelassenen mazedo-rumänischen Kaufmannsfamilie (in diesem Zusammanhang wurde auch erwähnt, dass die eigentliche Wiege des rumänischen Volkes wohl in den Gebieten der Mazedo-Rumänen südlich der Donau liegt), brillianter Student der Philosophie und Jura, von vielen (bis hin zum österreichischen Kaiserhaus) bewunderter Polyglott, vollendeter Diplomat, kaisertreu in der 1848-er Revolution, wofür er mit dem Leopoldsorden und dem Titel eines Freiherrn belohnt wurde, Gründer des ersten weitgreifenden Hochschulunterrichts für die orthodoxen Pfarrer in Siebenbürgen, Gründer eines Schulwesens für die orthodoxen Rumänen in Siebenbürgen (bis dahin waren die meisten Analphabeten und die griechisch-katholischen Rumänen waren klar im Vorteil - siehe "Scoala Ardeleana"), Stifter der Kathedrale der Mitropolie in Hermannstadt (auch wenn diese erst nach seinem Tod errichtet wurde, doch er hatte 700 Goldflorentiner per Testament für den Bau hinterlassen, zu denen sein Nachfolger noch 500 hinzulegte und 1904 der (katholische!!!) Kaiser Franz Joseph aus Mitteln des Kaiserhauses (nicht des Staates!) noch 1.000 Florentiner (hast Du das mitgekriegt, Sibihans?).
Besonders wurde die enge Freundschaft dieses Mitropoliten Andrei Saguna zu einem sächsischen Juristen, Jakob Ranicher, unterstrichen (ein reicher Briefwechsel in deutscher Sprache ist erhalten). Dieser sächsische Jurist hatte damals eine neue Kirchenordnung der Evangelischen Kirche geschaffen, und auf Bitte Sagunas auch eine Kirchenordnung der Orthodoxen Kirche Siebenbürgens, die nach 1918 für die gesamte orthodoxe Kirche verbindlich wurde und als die demokratischeste Kirchenordnung aller orthodoxen Kirchen galt (die Laien hatten ein sehr starkes Mitspracherecht). Erst im letzten Jahr wurde sie durch eine neue, (paradoxerweise?) angeblich mehr hyerarchisch ausgerichtete Kirchenordnung ersetzt.

Nun soll dieser Andrei Saguna am 29. Oktober 2011 in der Kathedrale der Mitropolie Siebenbürgens heiliggesprochen werden. So etwas geschieht in einer Stadt wie Hermannstadt vielleicht einmal in 1000 Jahren. Also ein ganz aussergewöhnliches Ereignis (egal wie man persönlich dazu steht).

P.S. Der Heiligsprechung tut es scheinbar keinen Abbruch, dass Andrei Saguna u.a. auch ein ausgezeichneter Kartenspieler war.
TAFKA"P_C"
schrieb am 08.10.2011, 17:29 Uhr (am 08.10.2011, 17:31 Uhr geändert).
Hättest du damals in 1980 eine Reise nach ... Bulgarien gemacht, was hättest du an der Grenze gesagt dass du bist ... Deutscher ?! Hätten sie dich nicht ausgelacht ?

Stell' dir mal vor Mirciulica, genau das hat der Reiseleiter den Tagestour-Touristen vom Schwarzen Meer nach Varna in den 1980er Jahren an's Herz gelegt! Er sagte wortwörtlich: "Sagt in Bulgarien, wenn ihr Jemanden nach etwas fragt (z.B. nach dem Weg, oder nach einem Laden u.s.w.) ja nicht, dass ihr aus Rumänien kommt oder Rumänen seid, denn ihr werdet nur beschimpft und es hilft euch Keiner. Wer Deutsch spricht, soll behaupten er wäre aus Deutschland und Deutscher, wer Ungarisch kann, soll sagen, dass er aus Ungarn kommt!"
lucky_271065
schrieb am 08.10.2011, 17:38 Uhr
Der feine Unterschied:

Was sagt man an der Grenze?

Was sagt man nach der Grenze?
TAFKA"P_C"
schrieb am 08.10.2011, 18:47 Uhr (am 08.10.2011, 18:48 Uhr geändert).
An der Grenze war das ja auch kein Thema. Hat auch nie einer danach gefragt. Es scheint nur für gewisse Dobrudschani so hypothetisch im Gehirn herum zu spuken.
seberg
schrieb am 08.10.2011, 18:55 Uhr (am 08.10.2011, 19:02 Uhr geändert).
Na ja, über Andrei Saguna findet man so einige Merkwürdigkeiten und Widersprüche wie z.B.:

„Mitropolitul Andrei Saguna, un mare ierarh, dar cu multe tradari si atitudini nedemne fata de neam. Numirea lui ca episcop se datoreaza si faptului ca la 17 Ian.1847, in timp ce era vicar la Sibiu, a rapit-o si predat-o autoritatilor, care au inchis-o la Alba-Iulia pe Ecaterina Varga, aparatoarea motilor. George Baritiu il numeste "scamator politic", Kossuth, il declara "perfid". Pavel Vasici il acuza ca a introdus limba maghiara in corespondenta cu guvernul maghiar, desi Parlamentul a votat legea ca se poate scrie romaneste. Tot acest Vasici il numeste "un barbat cameleon "si mai spune despre el: "streinii stiu ca el uraste inteligenta romana, ca o batjocoreste cu fel de fel de porecliri proaste si dejositoare", Nicolae Iorga il caracterizeaza astfel: "Natiunea romana n-avea nevoie de Saguna, supt niciun un raport. Cugetul lui nu era romanesc, Lumea din care plecase el, nu avea o vatra romaneasca, in mijlocul casei, de aceea a ramas austriac. El a impiedecat alcatuirea in afara de biserica a unei forte culturale, politice si sociale romanesti. Saguna a fost guvernamental de la inceput pana la sfarsit. El a fost un austriac imperialist si habsburgic (n.I Ist.Rom. Din Ardeal si Ungaria, 1915, pag.130-139).
Saguna a vrut sa introduca in toata biserica ortodoxa din Ardeal, limba sarba. A introdus in afacerile intrene al consistorului limba maghiara, fara sa-l fi silit cineva. In 1848 a respins si a sfarticat actele scrise cu litere latine”…usw…usf…
Aber vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen, dass er heiliggesprochen werden soll...
Mircea32
schrieb am 08.10.2011, 19:37 Uhr
„Wer Deutsch spricht, soll behaupten er wäre aus Deutschland und Deutscher, wer Ungarisch kann, soll sagen, dass er aus Ungarn kommt!"



Ich kann, zwischen viele anderen gemischten Gefühle, viel Mitleid empfinden.

So viel Frust und Minderwertigkeitskomplexe, kann man in 10 Leben nicht verarbeiten.

TAFKA"P_C"
schrieb am 08.10.2011, 19:43 Uhr (am 08.10.2011, 19:48 Uhr geändert).
Der arme rumänische Reiseleiter hatte wirklich Minderwertigkeitskomplexe, da hast du recht! Ich glaube es war Aurel, wenn ich mich noch gut daran erinnere!
bankban
schrieb am 08.10.2011, 19:49 Uhr
lucky_271065
schrieb am 08.10.2011, 19:57 Uhr (am 08.10.2011, 20:14 Uhr geändert).
@ Seberg

Nicolae Iorga il caracterizeaza astfel: "Natiunea romana n-avea nevoie de Saguna, supt niciun un raport. Cugetul lui nu era romanesc, Lumea din care plecase el, nu avea o vatra romaneasca, in mijlocul casei, de aceea a ramas austriac.

Da sieht man wieder einmal, wieviel Schwachsinn auch über eine der herausragendste Persönlichkeiten ihrer Zeit verbreitet werden kann. Je nach Blickwinkel und Interessen der Kommentatoren. Dass Iorga - im Geiste seiner Zeit - eine recht nationalistische Geschichtsschreibung betrieb, und dass etliche (spätere) führende Köpfe der Legionäre seine Studenten waren, ist ja wohl bekannt.

Originalton Andrei Saguna, 1834 (also mit 26 Jahren), in Kalrowitz, bei seiner Weihe zum Diakon:

„Pe românii transilvăneni, din adâncul lor somn (vreau) să-i trezesc și cu voia către tot ce e adevărat, plăcut și drept să-i îndrumez”.

("Die siebenbürgischen Rumänen will ich aus ihrem tiefen Schlaf wecken und auf alles Wahre, Angenehme und Gerechte hin ausrichten.")

Das kann wohl als geistliches, kulturelles und auch politisches Programm gelten. Und als eine Lebensaufgabe.

Und die Taten:

Angajamentul lui Șaguna luat la Carloviț începe să prindă viață. La 27 august 1850 se deschide la Sibiu Tipografia eparhială, întemeiată pe banii lui Șaguna. Aici se tipăresc abecedare, cărți și istorioare biblice. La 1 ianuarie 1853 se întemeiază Telegraful Român, singurul ziar din România cu apariție neîntreruptă până astăzi. Începând cu anul 1855, Șaguna reorganizează învățământul teologic din Sibiu sub forma unui Institut de teologie și pedagogie și care poartă numele de Seminarul Andreian. Începând cu anul 1854, a organizat peste 800 de școli primare confesionale. Tot sub îndrumarea sa au fost întemeiate gimnaziile ortodoxe din Brașov și Brad. Gimnaziul de la Brașov, inaugurat în 1850, este una dintre cele mai vechi școli superioare românești, astăzi purtând numele mitropolitului Saguna: Colegiul Național „Andrei Șaguna”. Școlii din Brad îi dăruiește Andrei Șaguna în 1870 suma de 2000 fl. Din îndemnul său vor fi tipărite 25 de titluri de manuale școlare, Andrei Șaguna sprijină ideea lui Ioan Pușcariu de a înființa Astra. Șaguna este ales primul președinte al Astrei.

„Șaguna a fost un dangăt de clopot care a trezit din amorțire conștiințe și destine, a redat speranțe și vigoare, a pus plugul în brazdă și a dezțelenit ceea ce amenința să devină pârloagă.” Așa a procedat și în Țara Moților unde neștiința de carte, în rândul românilor ortodocși, era foarte mare, și se datora sărăciei, restricțiilor și mai ales lipsei de organizare. Situația școlilor românești ortodoxe era jalnică. Lipseau localurile de școli, învățătorii, manualele școlare, și mai ales o instituție care să dea învățătorilor cunoștințele necesare.


Er hat also so viel für das rumänische Schulwesen in Siebenbürgen getan wie wohl kaum ein Anderer vor oder nach ihm.

Er selber beherrschte angeblich "perfekt" mehrere Sprachen, darunter Rumänisch, Griechisch, Deutsch, Ungarisch, Lateinisch.

Dass er, der selber von Geburt kein siebenbürgischer Rumäne war, sondern Mazedorumäne ( Aromune de.wikipedia.org/wiki/Aromunen ), in schwierigsten Zeiten, in der ständigen Spannug zwischen Wien und Budapest, so viel für die Rumänien in Siebenbürgen (und nicht nur) getan hat, und dass er nicht zuletzt auch die Freundschaft und Unterstützung führender sächsischer Persönlichkeiten erworben hat, kann ihn wohl nur ehren.
sibihans
schrieb am 08.10.2011, 20:36 Uhr (am 08.10.2011, 20:42 Uhr geändert).
Hättest du damals in 1980 eine Reise nach ... Bulgarien gemacht, was hättest du an der Grenze gesagt dass du bist ... Deutscher ?! Hätten sie dich nicht ausgelacht ?
Na was hätte ich denn sagen sollen deiner Meinung nach, Ungare oder Rumäne wo doch im Reisepass Nationalitate Germană Geschrieben stand.
P.S. Damals in 1980 hatte ich schon lange einen BRD Pass.

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.